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Endelig sommer i Norge! Teil 19

Teil 19
Tag 36 – 21. Juni 2017 – Stokmarknes – Narvik


Bei Abfahrt Stokmarknes konnte sich Petrus wieder einmal nicht entscheiden: Sollte es regnen, nieselregnen oder nur tröpfeln? Das erforderte laufendes Umschalten von Intervallscheibenwischer auf Regensensor oder laufendem Scheibenwischer.

Aber das Wetter hatte wohl auch damit zu tun, dass wir Abschied von den Vesterålen nahmen – wenigstens jetzt erst einmal. Wer weiß?

Da wir vor der Fährabfahrt von Melbu aus noch genügend Zeit hatten, umrundeten wir Hadseløya gegen den Uhrzeigersinn. Die Haufenwolken bildeten interessante Motive.

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Im Melbu Hotel genossen wir vor der Fährabfahrt noch einen guten Kaffee. Noch ein, zwei Fotos von und vor der Fähre.

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Die Überfahrt von Melbu nach Fiskebøl dauerte nur 20 Minuten und schon rollten wir wieder von der Fähre. Von Fiskebøl fuhren wir auf der E 10 über den nördlichen Teil der Lofoten und den Raftsund. Vor uns lagen jetzt 210 km – offensichtlich mit kontinuierlichem Regen.

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Von der Straße aus sahen wir rechts den Svarttinden von dessen rechter Seite die Stabbelva sich als Wasserfall versuchte.

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Vor uns lag nun der Raftsundtunnel und damit war diese kleine Stück Lofoten auch passé.

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Noch ein Blick auf die Vesterålen – und das war dann angesichts des Wetters auch schon die Fotoausbeute des Tages.

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Weiter ging es bei Regen entlang des Møysalen Nationalparks nach Evenskjer, Evenes und nach Narvik. Dieses Mal übernachteten wir im Best Western Hotel. Die Speisekarte bot keine große Auswahl außer Pizza, Hamburger und Lachs. Die Weinauswahl war auch irgendwie restriktiv. Es gab „Kartonwein“, der Hauswein, der als „sehr gut“ gepriesen wurde, ebenso wie der Hamburger.

Den Tag hakten wir dann mal ab.

Ach ja, wir sind durch 9 Tunnel mit knapp 17 km Tunnelblick gefahren – da hatte es da drin nicht geregnet.

Und das war die Strecke.

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Tag 37 – 22. Juni 2017 – Narvik – Kiruna – Narvik – Ofotbane

Heute sollte für uns ein spannender Tag werden, denn wir wollten mit der Ofotbanen von Narvik nach Kiruna und zurück fahren. Für diese Zugfahrt hatten wir die Tickets bereits von Zuhause online gebucht. Preis für zwei Personen Hin- und Rückfahrt, Sitzplatz am Fenster mit Tisch: 76,04 €.Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt mit der Eisenbahn gefahren bin. Doch – jetzt hab‘ ich es: Februar 2009, mit der Dovrebanen von Trondheim nach Oslo.
Gegen 10.00 Uhr stiegen wir in das Auto, fuhren zum Bahnhof, der zwar nicht weit entfernt war, aber die Steigungen in Narvik, insbesondere zum Hotel, das am Fuß des Narvikfjells liegt, die sind nicht ohne.

Am Bahnhof angekommen, sicherten wir uns ein Parkticket für den ganzen Tag zu einem akzeptablen Preis.

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Narvik Hauptbahnhof

Anhand unserer Buchungsunterlagen druckten wir am Automaten unsere Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt aus. Abfahrt des von der schwedischen Eisenbahn betriebenen Zuges sollte um 11.00 Uhr sein. So guckten wir uns noch etwas um und entdeckten die erste Rangierdampflokomotive für die „malmbanen“, die Erzbahn, im Hafen von Narvik von 1882.

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Im Warteraum entdeckten wir einen „fjellfrås“ oder „jerv“, den deutschen Vielfraß. Dem möchten wir in der freien Natur nicht so gerne begegnen, obwohl in Norwegen die Gelegenheit dazu besteht. Und dieses Exemplar – so stand es auf dem Schild – am 10.10.1997 von der Erzbahn bei km 11,5 überfahren worden. Dafür sieht er aber jetzt noch gut aus – wohl hervorragend präpariert.

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Interessant war die Zusammensetzung der Zugreisenden: Wanderer, Outdoorspezialisten, Japaner, Durchreisende und Touristen wie wir. Mit der Verbindung von Narvik nach Kiruna und weiter nach Luleå konnte man den Nachtzug nach Stockholm erreichen. Von dort hätte man weitere Bahnfahrten in den Süden machen können. Fazit: Narvik wäre auch von Deutschland mit dem Zug zu erreichen. – Auch eine Erkenntnis.
Um 10.50 Uhr lief der Zug ein.

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Pünktlich um 11.00 Uhr setzte er sich in Bewegung. Und ich muss sagen, was wir jetzt zu sehen bekommen haben, war spektakulär. Steil ansteigend fuhr der Zug hoch über den Rombaken: Als wenn man in einem Hubschrauber sitzt und den Fjord abfliegt.

- Die Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen, da sie aus dem fahrenden Zug hinter nicht ganz sauberen Glasscheiben aufgenommen wurden.

Etwa 10 Minuten nach Abfahrt konnten wir aus etwa 190 m Höhe die Rombaksbrua sehen. Die 1964 eröffnete Brücke löste die alte, seit 1927 existierende Fährverbindung über den Rombaksfjord ab.

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Rombaksbrua

Hier kommen ein paar Eindrücke

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Rombaksbotn

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Rombaksbotn

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Rombaksbotn

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Rombaken

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Rombaksbotn

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Wasserfall am Rombaksbotn

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Søsterbekken

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Katterat Station

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Schneelandschaft

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Schneelandschaft

Entlang der Strecke liegen die alten Bahnhöfe und zahlreiche Hütten, denn das Gebiet hier oben ist ein beliebtes Hüttengebiet. Nach ca. einer Stunde ist man an der schwedischen Grenze

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Riksgränsen

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Vassijaure am gleichnamigen See - und es geht durch eine verschneite Winterlandschaft.

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Katterjåk

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Vassijaure Station

Man muss schon schnell sein, um die tollen Aussichten von Wasserfällen, Tälern oder Bergen mit der Kamera einzufangen, denn ähnlich der Bergenbahn geht es auch hier durch zahlreiche, wenn auch nur kurze Tunnel.

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Pahtajaure

Bald erreichen wir Torneträsk, den siebtgrößten See Schwedens. Er ist 70 km lang, der Bodensee 63 km. Der Torneträsk hat eine Fläche von 330 km², der Bodensee 536 km². Es heißt, er ist von Dezember bis Mitte Juni zugefroren. Wir schrieben heute den 22. Juni und er war nicht mehr zugefroren. Kalt war es hier oben aber schon, wie wir auch nachher in Kiruna feststellen mussten.

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Torneträsk

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Abisko Östre stasjon

Der Zugschaffner, der auch hier für das Bistro zuständig ist, akzeptierte keine norwegischen Kronen, so dass mit der Kreditkarte zu zahlen war. Damit habe ich den bisher kleinsten, jemals mit einer Kreditkarte bezahlten Betrag ausgeben können: Umgerechnet € 2,05 für Kaffee.

Der Zug macht einen Stopp in Kiruna, wo wir ausstiegen und auf den nach Narvik ankommenden Zug warteten.

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Bahnhof Kiruna

Am Bahnhof steht eine Skulptur, die an die Wanderarbeiter erinnern soll, die um die Jahrhundertwende diese Bahnverbindung bauten.

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Rallaren

Hier in Kiruna sahen wir auf der nördlichen Seite des Bahnhofs das riesige Gelände der Erzgruben und die langen Erzzüge. Die Züge bestehen aus bis zu 68 Waggons mit einer Ladung von 6.800 Tonnen Eisenerz. Beladen fährt der Zug mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h leer mit 60 km/h. Weitere Informationen findet man unter

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 0%93Narvik

In Kiruna haben wir einen kurzen Spaziergang gemacht bei 4°C und einem eisigen Wind. Dort steppte nun wirklich nicht der Bär und so gingen wir zurück zur Wartehalle. Der nun aus Luleå kommende Zug war proppenvoll. Unsere reservierten Sitzplätze waren von zwei schwedischen Ehepaaren besetzt. Sie boten uns an, deren Plätze „ohne Aussicht“ zu nehmen, was wir natürlich ablehnten. Zunächst gaben sie vor, uns nicht zu verstehen. Aber mein Gesichtsausdruck muss dann doch wohl geholfen haben.

Die Aussichten auf der Rückfahrt waren ebenso toll, wie auf der Hinfahrt – allerdings interessanter auf der norwegischen Strecke.
In Schweden entdeckte ich an der schwedischen Bahnstation Sösterbekk dieses Haus.

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Sösterbekk

Mangelnde Sprachkenntnisse könnten dazu führen, dass man dieses Gebäude für eine christliche Versammlungsstätte halten könnte. Ist es aber nicht, genau so wenig wie die „GODS EXPEDITION“ in Hell.
Wir waren wieder bei den beiden Wasserfällen Søsterbekken angekommen.

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Søsterbekken

Nun war auch wieder der Rombak mit der Brücke und den am Nordufer des Ofotfjorden liegenden Bergen zu sehen.

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Rombaksbotn

Kurz vor der Ankunft in Narvik konnten wir noch die im Bau befindliche Hålogalandsbru sehen – ein weiteres Meisterwerk der norwegischen Brückenbauingenieure.

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Hålogaloandsbrua

Pünktlich um 17.45 Uhr waren wir wieder zurück in Narvik

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Narvik Endstation

Wir fuhren zum Hotel und nun knurrte der Magen gewaltig, denn so richtig was im Angebot im Zugbistro war nichts. Und nun mit dem Frühstück von heute und zwei Muffins – da musste jetzt was Richtiges auf den Tisch.
Wir gingen in das Rallaren (Wanderarbeiter) Restaurant des Quality Hotels in Narvik, wo wir sehr gut gegessen haben und uns noch angeregt mit einem deutschen Ehepaar unterhielten, die wohl „auf der gleichen Schiene fuhren“, wie wir.
Dann ging es „schnaufend“ bergauf zum Hotel, das am Fuß der Seilbahnstation zum Narvikfjell lag.

Und so sah „unsere“ Strecke aus.

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Tag 38 – 23. Juni 2017 – Narvik – Innhavet

Wieder einmal wachte ich nach Mitternacht auf. Draußen war es hell. Also, schnell fotografieren und festhalten, wie es um 00.44 Uhr aussah.

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Um 09.50 Uhr saßen wir im Auto und fuhren Richtung Fähre nach Skarberget. Heute Morgen mussten wir mal etwas am Limit fahren und sind einem Lkw „zügig“ gefolgt, denn die Abfahrtszeit der Fähre war 11.10 Uhr. Die nächste wäre erst eine Stunde später gefahren und bei diesem schönen Wetter am Anleger stehen und warten, das wollten wir auch nicht. Da unser „guide“ gut gefahren war, konnten wir mit ihm zusammen auf die Fähre „MELSHORN“ fahren.
Zur Information: Die Fährfahrt kostet für das Auto mit Fahrer 12,30 EUR / 115 NOK und 2,25 EUR / 21 NOK für die „honnør“ – aber wie wird das auf Norwegisch „gender-korrekt“ ausgedrückt?
Von der Fähre aus hatten wir einen tollen Ausblick auf die Berge der Ofoten.

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Barøya Ofoten

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Valletindan

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Barøya Ofoten


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Valletindan

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Valletindan

Bereits von der Fähre konnten wir noch einmal den Stetind erkennen, den wir jedoch nach Ankunft von Bognes aus noch besserer Perspektive sehen konnten.

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Das Wetter war herrlich und so hatten wir einen Panoramablick auf die Berge der Ofoten. Und diese haben nun ihre „Schneekappen“ abgelegt – siehe 1. Juni!

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Stetind

Am Nordkilpollen konnten wir uns gar nicht satt sehen am türkisfarbenen Wasser.

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Nordkilpollen

Und von hier aus konnten wir auf der anderen Seite des Vestfjords die Kette der Lofoten erkennen.

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Lofoten

Wir steuerten jetzt den „Traumplatz“ meiner Frau an, den wir 2013 ja nach kurzer Zeit wieder verlassen mussten, weil wir seinerzeit noch die lange Fahrt nach Mo i Rana vor uns hatten: Am Leuchtfeuer von Tranøy.
Hinter uns lagen die Berge Tilthornet mit 693 m Höhe und Hatten mit 850 m.

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Tilthornet und Hatten

Vom kleinen Leuchtfeuer Brennvika bot sich uns wieder ein Panoramablick auf die Lofoten.

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Da lag er vor uns, der Leuchtturm Tranøy.

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Im Schatten der Leuchtfeuerunterkünfte hatten wir bei Sonnenschein einen traumhaften Ausblick auf die Gebirgsketten der Lofoten und nach Osten auf die Berge der Vesterålen und der Ofoten.

Das erste Leuchtfeuer Tranøy wurde 1864 als eine „Ein-Familien-Station“ gebaut. Die Laterne befand sich auf dem Dach der Unterkunft. Neben dem Leuchtfeuergebäude befanden sich dort ein Bootshaus und ein Stall für das Vieh der Familie: eine Kuh, drei Schafe und eine Ziege.

Der jetzige 28 m hohe Turm wurde 1936 errichtet. Er besteht aus vorgefertigten Gussteilen, die durch Bolzen verbunden sind. Der Turm war ursprünglich für Moholmen auf den Lofoten, wo er 1914 errichtet wurde. So konnte er abgebaut und nach Tranøy verbracht werden. Gleichzeitig wurde ein Nebelhorn installiert. Die neue Anlage benötigte mehr Personal und Unterkünfte. So wurden noch Häuser für zwei Familien und den Assistenten der Leuchtfeuerwärter gebaut. Der Turm wurde 1959 elektrifiziert, die 250 m lange Seebrücke aber erst 1969 gebaut. Davor musste zwischen Tranøy und der Schäre gerudert werden. Sämtliches Baumaterial wurde daher mit dem Schiff nach Tranøy gebracht. 1991 wurde das Leuchtfeuer automatisiert und die Leuchtfeuerwärter abgezogen. Heute dienen die alten Leuchtfeuerwärterunterkünfte als kleines Restaurant, Kurs- und Konferenzräume und stehen für Übernachtungen zur Verfügung. 1997 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt.

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Tranøy Station

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Tranøy Turm

Jetzt aber konnten wir uns, wiederum bei strahlendem Sonnenschein und bester Sicht– wie schon 2013 -, etwas mehr Zeit lassen für Kaffee und eine frische Waffel mit Aussicht auf die Lofotenwand. Nur der Wind ließ sein Lied erklingen, denn wir saßen abseits einer norwegischen Wandergruppe.

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Aber wir wollten ja nun auch Engeløya erkunden und so brachen wir nach etwa einer Stunde wieder auf. Damals stand auf der Fahrt ab Tranøy plötzlich ein Elch auf der Wiese. Der hatte sich wohl dieses Mal versteckt.

Von der E 6 aus sahen wir in etwa 25 km noch einmal den Stetind.

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Bei Innhavet am Hotel vorbei fuhren wir in die Gemeinde Steigen auf die Insel Engeløya. Wieder boten sich tolle Aussichten auf das türkisfarbene Wasser, den blauen Himmel und die schroffen, graubraunen Berge dahinter.

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Welch‘ ein Unterschied zu den vergangenen Tagen im Eis!!!

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Und immer wieder die Lofoten im Hintergrund

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Stensland – Motinden – Hatten Breifjellet

Wir machten Halt an der Batterie Dietl, eine der größten Küstenbatterien, um den Vestfjorden bzw. die Einfahrt und den Zugang zu Narvik, den eisfreien Erzhafen zu schützen.

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Noch einmal warfen wir einen Blick auf die Lofoten. Wer weiß, ob wir noch einmal wieder hierher kommen? – Schon wieder diese „gefühlsduselige“ Frage.

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Auf der Rückfahrt nach Innhavet kamen uns dieses Mal nicht Rentiere, sondern eine Kuhherde entgegen, die aber dann Reißaus nahm, als sie das Motorengeräusch hörte.

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Wieder entdeckten wir eine mittelalterliche Steinkirche aus dem 13. Jahrhundert: Steigen kirke. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. Sie soll damit älter sein als die Trondenes Kirche und wäre somit der älteste Kirchenbau nördlich von Trondheim.

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Prestkonetinden 646 m Steigen

Gegen 19.00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Innhavet.

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Den Abend konnten wir wieder einmal in der Sonne auf der Terrasse des Hotels verbringen mit Aussicht auf den Vegfjellan. Und in diesem Hotel gibt es auf das Stammgericht „Seniorenrabatt“!

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Was uns noch aufgefallen war: In Deutschland wird bei fast jeder Eröffnung einer E-Ladestation ein Volksfest daraus gemacht mit Landrat, vielleicht sogar Verkehrsminister usw. Wenn man überlegt, wie viele E-Ladestationen wir in Hamburg haben und dann sieht, dass hier hinter dem Hotel gleich 7 (!) Ladestationen für einen bestimmten Autotyp und daneben noch drei weitere „neutrale“ Stationen in einem kleinen Durchgangsort wie Innhavet stehen, dann kann man sich vorstellen, wie es um die Zukunft der E-Mobile in Deutschland steht.

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Die Fahrt von Narvik über Steigen nach Innhavet.

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Tag 39 – 24. Juni 2017 – Innhavet - Ruhetag

Der nächste Tag war dann in der Tat ein Ruhetag, den wir im Hotel verbrachten, unterbrochen von einer nunmehr dringend erforderlichen Wagenwäsche als sog. „selfvask“, denn mit der Dachbox konnten wir ja nicht in eine Waschanlage fahren. Im Supermarkt wurden dann noch einige Lebensmittel wie Mineralwasser, Bier und Kekse eingekauft sowie eine Schale Himbeeren.

Und dieser Tag war dann auch tatsächlich ein „fotofreier“ Tag der mit lesen, Fotos sichten und dösen verbracht wurde.
von Ronald
Sa, 18. Nov 2017, 14:52
 
Forum: På tur i Norge
Thema: Endelig sommer i Norge!
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Endelig sommer i Norge! Teil 18

Teil 18 – Endelig sommer i Norge!

Tag 34 – 19. Juni 2017 – Harstad rund


Am nächsten Morgen ließen wir es wieder ruhig angehen, denn wir hatten vor, uns das „Trondenes Historische Zentrum“, die Trondenes Kirche – wenn sie denn geöffnet wäre – und die Adolfs-Kanone anzusehen. Aber erstens kommt es anders und zweitens ist es abhängig von den „Zugänglichkeiten“.

„Gefrühstückt“ wurde in Harstad mit einem sehr guten Croissant und einem heftig, starken Kaffee, der erst einmal trinkbar gemacht werden musste. Eigentlich wollten wir in ein kleines Café, das wir bereits 2014 besucht hatten. Es war aber „umfunktioniert“ worden zu diesen trendigen Boutiquen-Cafés mit Selbstbedienung, Mode und Kunst. So landeten wir im Café „De 4 roser“ mit dem besagten starken Kaffee.

So gestärkt fuhren wir zur Trondenes Kirche. Während einer Hurtigruten-Reise hatten wir schon einmal an einer Führung teilgenommen und einem, wie wir seinerzeit meinten, „ziemlich gefühlslosen ökumenischen Gottesdienst“, mehr ein touristisch herunter geleiertes Gebet statt Innehalten, aber dieses Mal dachten wir, wir könnten den Kirchenraum in aller Ruhe anschaue. War nix. Öffnungszeiten: 30. Juni bis 10. August. Nun denn. Wir guckten uns auf dem Kirchhof um, denn dort gab es um und an der Kirche viel zu sehen – was wir seinerzeit eben nicht gesehen haben.
Zunächst fiel die mächtige, zur See stehende Mauer auf, die wohl offensichtlich Teil eines massiven Abwehrsystems gegen Seeräuber war. Heute heißt es aber, dass die Mauer eigentlich nutzlos, da sie leicht zu überwinden war. Jedenfalls sollte sie wohl als Abschreckung dienen.

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Kirche von Trondenes und Mauer

Der Bau der Kirche selbst wird dem 13. Jahrhundert zugeordnet, obwohl an dieser Stelle bereits 1114 eine Kirche von König Øystein errichtet worden sein soll. Sie ist die nördlichste mittelalterliche Steinkirche Kirche in Norwegen. Sehr schön erhalten sind die romanischen Schmuckelemente an den Torsäulen zu beiden Seiten der Kirche. Dabei muss man sich vor Augen halten, mit welchen einfachen Werkzeugen die Baumeister gearbeitet hatten. Bohrhammer, Flex, Nakita – nix da. Ganz einfach Hammer und Meißel.

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Da die Kirche im 15. und 16. Jahrhundert ein bedeutender Grundeigentümer war und auch im Stockfischhandel eine bedeutende Rolle spielte, waren die Einnahmen immens. Sie wurden in opulente Verzierungen investiert, unter anderem in norddeutsche Kirchenkunst von hoher Qualität. Gut, uns bleiben die Verzierungen heute verschlossen.
Dafür wurden wir wieder einmal mit unserer Vergangenheit konfrontiert: Auf dem Kirchenhof steht ein Denkmal für die vielen, etwa 13.700 in Norwegen gestorbenen russischen Kriegsgefangenen. Das Denkmal wurde von den Gefangenen unmittelbar nach ihrer Befreiung errichtet. Das russische Kriegsgefangenenlager in Trondenes war eines der größten in Norwegen: Hier „lebten“ bis zu 1.200 Gefangene zusammengepfercht in einfachen Holzbaracken – so die Informationstafel der Troms fylkeskommune.

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Nun wollten wir in das Historische Zentrum. Wir hatten Glück und noch eine Stunde Zeit, denn es war täglich von 10.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet.

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Das Museum will die ereignisreiche Geschichte von der Wikingerzeit über das Mittelalter bis zum 2. Weltkrieg vermitteln. Dies geschieht durch die Darstellung zahlreicher Funde, Nachbauten der Kirchenräume und vielfältige Informationen. Gut, nach knapp einer Stunde ist man durch, wenn man sich schon vorher mit der Geschichte Norwegens oder Nord-Norwegens befasst hat. Eine Waffel und dieses Mal ein Fruchtsaft stärkten uns für den weiteren Ausflug.

Wir suchten und suchten, aber irgendwie kamen wir nicht an diese Kanone heran. Dann landeten wir an einem Zaun des Militärstützpunktes Trondenes Fort – und dann hatten wir keine Lust mehr. Wir hatten ja schon einmal bei Ørland so eine Kanone gesehen – mehr musste jetzt nicht.

Jetzt ging es „rund Borkenes“, die Halbinsel nördlich von Harstad. Zunächst fuhren wir auf dem RV 83 und FV 849 nach Borkenes, einem kleinen verschlafenen Nest. Von einem Aussichtspunkt bei Bremnes konnten wir die flache Gegend des Südendes von Andøya sehen: Risøyrenna. Etwas später sichteten wir einen Wasserfall – wie schon so viele. Es könnte die Nonelva bei Auna gewesen sein.

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Wir machten uns auf den Weg zurück nach Harstad, wo wir uns angesichts der „Touristenspeisen“ im Hotel lieber mit Hühnerschenkeln und anderen Hühnerteilen aus der „warme Theke“ von Co-op versorgten. Diese gab es dann auf dem Zimmer im Hotel „mit Ausblick auf den Sund“.

Da das Auto direkt vor dem Ausgang stand, nutzten wir die Gelegenheit, um die Dachbox und die Koffer „umzustauen“ bzw. aufzuräumen.

Und so sah die Strecke „Harstad rund“ aus.

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Tag 35 – 20. Juni 2017 – Evenskjer - Stokmarknes

Nun sollte es von Evenskjer direkt über „das Herz von Hinnøya“, dem „Møysalen nasjonalpark“ mit dem markanten Berg Møysalen, auf Langøya nach Stokmarknes gehen. Auf Langøya „fehlte“ uns noch eine Fahrt auf dem FV 820 entlang des Ånnfjorden zum Fischerort Nykvåg, weiter nach Bø und wieder zurück entlang des Eidsfjorden nach Stokmarknes.
Der erste Fotostopp erfolgte an der kleinen pittoresken, rotgestrichenen Holzkirche von Sandtorg von 1932 bei Sørvika.

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Im Ort Straumen, einer hübschen Stelle am Übergang vom Straumsbotn zum Vikvågen, konnten wir schon von weitem Touristenbusse erkennen.

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Straumen

„Aha, Hurtigruten – der klassische Vesterålen-Ausflug von Harstad über Trondenes-Kirche, Historisches Zentrum, durch Hinnøya nach Sortland zum Schiff“, gewissermaßen „North-Norway in a nutshell“. Bloß schnell weiterfahren und ab zur Fähre, denn die kommen dann ja gleich hinter uns angefahren.
Auf der Fähre wird dann – so heißt es in der Ausflugsbeschreibung – Kaffee und Kuchen angeboten. Wir hatten den Ausflug 2011 mitgemacht und können im Nachhinein feststellen, dass das Kuchenstück die Größe des heutigen Personalausweises hatte. :D

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Kuchen 2011

Seinerzeit stiegen wir wieder „gesättigt“ in den Bus ein. Jetzt aber hatten wir unsere eigene Verpflegung dabei: Tuc, lefse, melkehjerter, knekkebrød vom norwegischen Bäcker.

Um kurz vor 11.00 Uhr standen wir am Fähranleger in Revsnes.

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Fähre „Hålogaland“

Kurze Zeit später kamen die Busse. Glücklicherweise konnten wir vor den Buspassagieren an Bord und uns so einen Sitzplatz sichern. Es ist ja immer wieder erstaunlich zu sehen, wie die Reiseleiterin die Herde der Touristen in die richtige Richtung weisen musste, weil andernfalls die ersten Touristen gleich die ersten Plätze einnehmen und über Kaffee und Kuchen herfallen würden. Mit einem Schmunzeln verfolgten wir die ersten „Ausbruchsversuche“, denen sich die Reiseleiterin aber energisch widersetzte.
Allerdings beobachteten wir auch andere Individualtouristen wie wir (Nation ist mal unwichtig), die sich an den „gedeckten Tisch“ setzten, wohl in der Annahme, dass Speis und Trank im Fährpreis enthalten waren. Auch hier schritt die Reiseleiterin ein – und die armen Leute mussten sich dann wohl oder übel selbst am Verkaufstresen eindecken.

Bei Durchsicht der Fotos entdecke ich, dass die Kuchengröße dieses Mal auf die Größe des Führerscheins geschrumpft war. Dafür gab es ein Stück „svele med brunøst“ dazu. Guten Appetit!

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Wie häufiger bei Fährfahrten, ließen wir nach der Fähre erst die anderen Autos und Busse passieren, so dass wir gemächlich über die Straßen zuckeln können. Damit vermieden wir wütende Hupkonzerte, wenn wir wieder mal ein Motiv entdeckten und am Straßenrand einen Fotostopp einlegten – obwohl ich eigentlich immer versucht habe, Bushaltestellen zu finden, auf die ich dann ausweichen konnte.

Die Überfahrt dauerte keine zwanzig Minuten und so dauerte es auch nicht lange, bis wir am Gullefjorden ein Motiv mit Blick auf die Berge der Kommune Kvæfjord fanden. In der Mitte des Fjords Aquakulturanlagen.

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Die Sonne versucht, sich einen Weg durch die Wolken zu bahnen

Überhaupt schienen wir heute wieder Glück mit dem Wetter zu haben. Und auch die Natur zeigte sich von ihrer „frühlingshaften Seite“. Über die kleine Insel Forøya hinweg sahen wir auf den 1.118 m hohen Tverrelvtindan, der aber sein „Haupt mit Wolken umhüllt“.

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Tverrelvtindan

Der kleinere Husbytinden, 755 m hoch, zeigte seine Spitze.

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Gullesfjorden

Auf unserer Weiterfahrt entdeckten wir jetzt den 1.262 m hohen Berg Møysalen, den höchsten Gipfel auf den Inselgruppen der Vesterålen und Lofoten. Sein markanteres Profil kann man aber von Langøya, Hadseløya und Lødingen sehen.

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Bald erreichten wir den Ort Strand am Sortlandsundet gegenüber von Sortland gelegen. Die „FINNMARKEN“ der Hurtigrute drehte gerade ein auf den Liegeplatz

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in Sortland, die „Blaue Stadt“. Im Rahmen eines Kunstprojektes wurden mehrere Häuser in verschiedenen Blauschattierungen angestrichen, so dass sich jetzt ein mehr oder minder einheitliches Bild ergibt, bzw. ergeben soll.

http://www.nordnorge.com/en/landscape/? ... artlang=de

Der „Jektekapitän“ (siehe Kjerringøy 30.05.) Søren Mørch aus Bergen hatte sich 1659 in Sortland niedergelassen und den „Jektehandel“ begonnen. Dies wird als Gründungsdatum von Sortland angenommen, was aber nunmehr angezweifelt wird, da sich Michel Baltarssønn schon 1610 mit seinem „Jektehandel“ hier niedergelassen haben soll. Ebenso wird angezweifelt, dass diese beiden Männer Handel betrieben haben, denn erst 1777 erhielt der Kaufmann Jonas Falch die königliche Bewilligung für eine „privilegert gjestgiveri“. Nun denn, so hat wohl jeder Ort seine eigene Gründungsgeschichte.

In Sortland entdeckten wir den Kirchturm der alten Kirche von 1676. Hier können wir auf einer Holztafel lesen (sehr freie Übersetzung):
„Der Turm mit seiner schönen Zwiebelkuppel schmückte einstmals die alte Kirche von Sortland.“ In der Folgezeit soll ein Nordlandpriester den Kaufmann Ellingsen angeschrieben haben mit der Bitte, eine neue Kirche zu bauen. Dieser ließ auf seine Kosten die Kirche und eine Schule bauen. Der Turm der dann erbauten Kirche soll von der alten Kirche von 1676 stammen. Diese Jahreszahl findet sich auf der Wetterfahne auf dem Turm. Auch diese Kirche wurde abgerissen und der Turm mit der Glocke wurde 1902 „ausgelagert“. Der Kaufmann Ellingsen sorgte dafür, dass der Turm mit Glocke 1965 wieder nach Sortland kam. 1978 endlich erhielt die Gemeinde Turm und Glocke zurück. Die Glocke enthält die Inschrift: „Maria er mitt navn – laget 1476.“ Die Glocke ertönte am 12. Juli 1901 zum letzten Mal.

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Mittlerweile knurrte wieder der Magen. Im Co-op deckten wir uns mit Hähnchenkeulen und Wings sowie norwegischen Erdbeeren ein, die wir dann auf dem Parkplatz der Jennestad Handelssted verzehrten.

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Jennestad liegt in der Kommune Sortland auf Langøya ca. 10 km nördlich von Sortland. Jennestad war ein aktiver Handelsplatz mit Landhandel, Schiffsabfertigung und Posthalterei und wurde 1830 gegründet. Ødbert Johansen (wer immer das auch war) kam von Dønna in Helgeland und kaufte den Handelsplatz 1890. Er entwickelte den Platz weiter ebenso wie sein Sohn bis zu dessen Tod 1980.

Heute sind der Laden und das Postkontor geschlossen. Jedoch hat man den alten Laden heute als Museum geöffnet. Auch befindet sich hier eine Galerie.

Offiziell geöffnet ist der alte Kramladen noch nicht. Dennoch durften wir einen Blick hineinwerfen und das umfangreiche Sortiment aus dem gesamten 20. Jahrhundert bewundern, Erklärungen von der freundlichen Mitarbeiterin inklusive. Hier ist der alte Geist des 1871 eröffneten Kramladens noch lebendig. Damals gehörte Jennestad zu den führenden Orten auf den Vesterålen. Fischfang, Graphitabbau und Landwirtschaft hatten daran erheblichen Anteil. An seinem schleichenden Niedergang hat indirekt auch die Hurtigrute Schuld, denn mit der Erweiterung der Risøyrenna 1922 konnten die Schiffe der Hurtigrute Sortland anlaufen, was den Anfang vom Ende von Jennestad bedeutete.
Hier sind ein paar Eindrücke.

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Jennestad Kaufmannsladen

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Kaufmannsladen

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Kaufmannsladen

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Den Spruch fand ich gut, frei übersetzt: „Bezahle bar, geh frisch und frei.“ Dieses Motto dürfte in der heutigen Zeit wohl nicht mehr so gelten.

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Herrlich fand ich die Aufforderung, doch bitte nicht auf den Boden zu spucken.

Neben dem Hauptgebäude mit dem Handelsmuseum lag ein schönes Nordlandboot angemalt in den traditionellen Farben.

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Auf dem FV 820 bei Stranda hatten wir einen sehr guten Blick auf die Berge von Langøya, in dessen Mitte sich der 605 m hohe Berg Reka erhob.

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„Reka“ hat in diesem Fall nichts mit dem norwegischen Wort für Garnele („reker“) zu tun, sondern bedeutet so viel wie „Spaten“, denn einer Sage nach soll der Eidsfjordtroll versucht haben, einen Graben vom Eidsfjord zu graben. Der Schaft des Spatens brach aber ab und der Troll rammte aus Wut den Spaten in die Erde. In diesem Moment ging die Sonne auf und der Spaten wurde zum Berg Reka und der Troll wurde ebenfalls versteinert.
Der Berg Reka hat das Aussehen zwischen einer Pyramide und einem Obelisk, da die Seiten des Berges recht glatt verlaufen, verglichen mit anderen Felsformationen.

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Reka

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Strandfjellet

Bei der Fahrt entlang des Eidsfjord

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zeigte sich der Reka in verschiedenen Formen.

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Überhaupt war diese Straße eine spektakuläre Fotostrecke.

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Und hier hätten wir auch gerne eine hytte.

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Und hinter manchem Berg versteckte sich wieder ein Kittelsen-Troll.

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Kittelsen-Troll

In Malnes stoppten wir an der 1894 gebauten Kirche, die wir zuvor schon von weitem ausgemacht hatten.

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Malnes Kirche

Obwohl die Berge hier „nur“ zwischen 400 und 700 m hoch sind, erschienen sie uns sehr mächtig. Vielleicht auch deswegen, weil die Straße direkt unterhalb des Bergfußes verlief.

Am Eidspollen kamen wir an ein „knuseverk“ – so stand es jedenfalls auf einem Schild. Dann sahen wir auch, was ein „knuseverk“ ist – gewissermaßen ein Schotterwerk an einem Steinbruch. Aber irgendwie könnte das Wort „knuseverk“ es auch auf die Liste der nettesten norwegischen Wörter schaffen.

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In der Felswand saß ein Adler auf „Ausguckposten“. Sein Federkleid war von der Natur geschickt an die Farben des Berges angepasst.

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Hinter jeder Straßenbiegung bot sich eine neue Perspektive, hier auf den 620 m hohen Trehyrna.

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Nur fünf Minuten später bei Sandvikhalsen hatten wir diese Aussicht auf die Sandvikbukta mit dem nur 172 m hohen Engenyken und dem 210 m hohen Bufjellet.

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Trehyrna 620 m, der Berg mit den drei Hörnern (Nynorsk)

Schließlich erreichten wir unser erstes Ziel, den kleinen Fischerort Nykvåg. Er ist einer der ältesten Fischerorte an der Westseite der Vesterålen und hat ungefähr 60 Einwohner. Der kleine Hafen liegt geschützt durch den 127 m hohen Gårdsnyken. Nykvåg ist unter anderem bekannt durch das Vogelbrutgebiet direkt am Ort, das Nykan Naturreservat. Ein Teil des Ortes liegt innerhalb dieses Reservats.

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Auch wenn der Fischerort Nykvåg nicht ganz so spektakulär liegt und aussieht wie der Ort Nyksund auf den Lofoten, so war doch die Fahrt hierher schon sehr schön.

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Wir fuhren weiter und kamen wieder an der Malnes-Kirche vorbei auf dem Weg nach Bø im Süden von Langøya.

Hier im Südwesten fanden wir herrliche Löwenzahnwiesen. Das Gelb der Blumen wurde durch die kräftig scheinende Sonne unterstrichen.

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Vor Bø Löwenzahnwiese

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Frühling

Wir erreichten nun unser zweites Ziel: Bø Kirche, eine rot angestrichene Kreuzkirche aus Holz aus dem Jahr 1824.

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Bø Kirche

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Bø Kirche

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Bø Kirche

Wir guckten natürlich, ob die Kirche geöffnet war. Das beobachtete eine Frau, die auf dem Kirchhof arbeitete. Sie kam auf uns zu und fragte, ob wir uns die Kirche ansehen wollten. Natürlich! Und schon schloss sie die Kirche auf und wir erhielten eine Kirchenführung in Englisch und Norwegisch. Gleich zu Beginn zeigte sie uns ein altes Messgewand auf dem Jahr 1789, das wohl aus der fünften, 1734 gebauten Kirche in Bø stammte.

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Messgewand 1789

Gleiches muss wohl auch für die Kanzel mit dem Baldachin gelten, denn diese datieren aus 1792,

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Kanzel mit Baldachin

ebenso wie die Altartafel aus 1762

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Altartafel

und das Taufbecken, auch aus 1762.

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Taufbecken

Für die Führung gibt’s auch einen großzügigen Obolus für die Kirche. Den Spendenkasten dafür musste sie jedoch erst hinter dem Altar hervorholen.

Nun wurde es langsam Zeit, in Richtung Stokmarknes aufzubrechen. Hinter dem 1.612 m langen Ryggedalentunnel aus 1980

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Ryggedaltunnelen

zeigte sich der Reka wieder in einer anderen Form.

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Reka

Jetzt meinten wir auch die Spatenschaufel zu erkennen.
Wieder kamen wir am Eidsfjord vorbei, hinter und über dem dunkelgraue Regenwolken aufzogen.

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Eidsfjord

Teilweise erschien uns die Bergwelt von Langøya mystisch mit den schroffen Felsen.

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Über die 1.011 m lange, 1978 eröffnete Hadselbrua kamen wir nun nach Stokmarknes. Die Brücke über den Langøysund verbindet Langøya und Borøya.

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Hadselbrua

Um 19.00 Uhr erreichten wir unser Hotel nach 288 km „Strecke“. Wir erhielten erst ein Zimmer im ersten Stock, d.h. in der „2. etasje“. Aber hier ging auch wieder die Treppe ohne richtigen Handlauf nach oben – und nach kurzer Rücksprache mit der Rezeption erhielten wir ein Zimmer im Erdgeschoss, also der „1. etasje“.

Vom Restaurant aus hatten wir eine schöne Aussicht auf den Hadselfjord

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Hadselfjord

und einen „abtauchenden Wal“.

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Wal

Wir bestellten unsere Getränke: Wein, Bier und Aquavit. Aquavit? Es wurde heftig gesucht, Schränke wurden aufgeschlossen und wieder verschlossen, Barfächer durchsucht. Nichts! Kein Aquavit in einem norwegischen Hotelrestaurant? Das ging ja gar nicht!
Das meinte auch der Koch, der offensichtlich der Inhaber war. Er wollte sofort welchen aus dem zum Hotel gehörenden Restaurant „ISQUEEN“ holen. Die „ISQUEEN“ ist ein altes Walfangboot, das nun „auf dem Trockenen sitzt“ und als Bar und Restaurant inmitten der Rorbua dient.

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ISQUEEN

Und schon kam der Koch frohgelaunt mit einer Flasche „Hellstrøm’s Aquavit“ und meinte, dass der erste Aquavit auf das Haus ginge. Das war doch ein Empfang! Und als der Koch erzählte, dass der Herr Hellstrøm den Aquavit „komponiert“ hatte. Hellstrøm sei ein Starkoch aus Grimstad, der Heimat meines Freundes. Nun schmeckte der Aquavit nochmal so gut.

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Hellstrøm

Die Speisekarte bot nichts, was mir schmecken würde an dem Abend, da die Fahrerei doch recht anstrengend war. Sofort bot der Koch mir eine Pilzsuppe an!

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Pilzsuppe

Das war genau richtig! Und meine Frau erhielt ihren Bacalao.

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Bacalao

So genossen wir den Abend mit Aussicht über den Hadselfjord.

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Um 22.25 Uhr
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Und dies war dann unsere heutige Strecke

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Tjeldsundbrua – Vesterålen - Stokmarknes

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Fortsetzung folgt.
von Ronald
Fr, 17. Nov 2017, 15:07
 
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Thema: Endelig sommer i Norge!
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