Morschusochse versus deutscher Tourist

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon der westfale » Fr, 19. Jun 2015, 19:31

Hei


Heute Nachmittag gab es eine kleine krangelei zwischen einen Morschusochsen und einem Deutschen.Ja wenn zwei Dickkoepfe aufeinandertreffen. :wink:
Dabei ist der Tourist an der Schulter verletzt worden und musste ins Krankenhaus transportiert werden. Sind zwar nur Ziegen, aber mit der Kraft eines D-Zuges.

Hier mal der Artikel: http://www.aftenbladet.no/nyheter/innen ... 22786.html


Gruss
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Sápmi » Sa, 20. Jun 2015, 15:26

Danke für die Info. Werde in ca. 1 Monat auch wieder in der Gegend sein und freue mich eigentlich auf die hoffentlich nicht zu spärlichen Begegnungen mit den wolligen Schönlingen.
Soweit ich das mit meinen dürftigen Norwegisch-Kenntnissen verstanden habe, steht in dem Artikel nichts Genaures über den Hergang, oder? Normalerweise geht man ja davon aus, dass in so einem Fall der Mensch irgendwas falsch gemacht hat und der Moschusochse nur darauf reagiert hat.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon der westfale » Sa, 20. Jun 2015, 17:17

Hei


Ja das stimmt, der Artikel gibt nicht viele Infos her weshalb es zur Konfrontation kahm. Da aber das Tier nur reagiert und der Mensch das planende und denkende Wesen ist, duerfte wohl auf der Hand liegen wer den Fehler gemacht hat.


Gruss
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Sápmi » Sa, 20. Jun 2015, 20:06

der westfale hat geschrieben:
das planende und denkende Wesen


Na, allzu viel hat er sich wohl doch nicht gedacht... :wink:
Aber ok, es ist jetzt leicht, jemandem einen blöden Fehler zu unterstellen. Aber wer weiß, wie schnell man sich mal selbst dumm anstellt...
Mit "reagieren" meinte ich nicht, dass ich Moschusochsen oder sonstigen anderen Tieren womöglich überheblicherweise unterstellen würde, sie könnten nicht denken :wink: .
Es ist ja auch nicht so, als sei der Mensch das einzige Tier, das auch mal von sich aus aggressiv werden kann. Aber bei wild lebenden Tieren, noch dazu Nicht-Raubtieren wie eben Moschusochsen, passieren die allermeisten Unfälle ja doch aufgrund von Fehlverhalten seitens des Menschen, z. B. durch mangelnden Respekt der "Privatssphäre".
Anders würde es aussehen, wenn jetzt rauskäme, dass der Mann einfach normal auf dem Wanderweg gelaufen ist und der Moschusochse plötzlich aus größerer Entfernung auf ihn losgehetzt wäre (oder sowas in der Art).
Ich meine, ich war selbst schon dort und die grasen da auch teilweise deutlich weniger als 200 m vom Weg entfernt vor sich hin. Ich hatte damals auch den EIndruck, dass die schon so'n bisschen daran gewöhnt sind, dass da immer mal wieder Zweibeiner rumstapfen und sich nicht weiter daran stören (nur die mit Jungen schienen stets auf größeren Abstand zu achten).
Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass so ein Tier da einfach aus heiterem Himmel angreift (sonst wäre dort ja auch schon viel öfter was passiert), es sei denn, es ist wirklich irgendwie gestört oder so.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon gerd.pe » So, 21. Jun 2015, 19:08

Uns ist genau das gleiche passiert. Vor 2 Jahen zur gleichen Zeit also Mitte Juni.
Wir gehen da gemütlich von Kongsvoll nach Reinheim da höre ich wie von hinten
was angetrapt kommt. Das war son Vieh kleiner wie eine Kuh zottelig mit Hörnern
im vollen Gallop. Natülich voll mit der Angst zu tun bekommen. Dachte mit aber das
kannste dem Vieh nicht zeigen und wir haben dann den Ochen laut angeschrieen.
Der ist dann endlich stehen geblieben und hat sich nach einer Weile davongetrollt.
Vieleicht wars die gelbe Verpackung der Luftmatraze ausen am Rucksack die wie
ein rotes Tuch gewirkt hat.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Felki » Mo, 22. Jun 2015, 16:24

Hallo,
den Grund wird man wohl nicht so leicht finden. Wilde Tiere verhalten sich eben manchmal anders, als es der Mensch erwartet. Im Juni fangen die Bullen an, um die Kühe zu werben. Und wenn die Hormone mit einem durchgehen, kann es schon mal kritisch werden. Wenn es ein verstoßenes Einzeltier war, kann er ja keine Abwehrstellung mit der Herde einnehmen. Da kann schon mal Attacke angesagt sein. Wer soll das einschätzen? Deshalb gibt es ja die Empfehlung, mehrere Hundert Meter Sicherheitsabstand zu halten. Wir müssen uns immer darüber im Klaren sein, dass wir in das Revier von wilden Tieren eindringen. Da gelten deren Spielregeln.
Ich wünsche dem Verletzten auf jeden Fall baldige Genesung.
Gruß Felki
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hängt von der Beschaffenheit deiner Gedanken ab.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Sápmi » Do, 03. Sep 2015, 11:20

Übrigens war ich im Juli vor Ort und habe verschiedene Leute nach dem Vorfall gefragt und dann auch von dem Hüttenwart der Reinheim-Hütte eine genauere Auskunft bekommen: Die Sache sei auf dem Wanderweg zwischen Kongsvoll und Reinheim passiert, und zwar im unteren Bereich im Wald (aufgrund des späten Frühlings und kühlen Sommeranfangs wuchs wohl zu der Zeit weiter oben noch nicht so viel, so dass sich die Tiere länger weiter unten aufgehalten haben) und somit sei es vermutlich nur Pech gewesen, weil sich die beiden eher plötzlich und überraschend gegenüber gestanden hätten.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon skandinavian-wolf » Fr, 04. Sep 2015, 22:12

Interessantes Thema. Wir wollen den Moschusochsen zum "Urlaubstier 2017" machen, also u.a. ins Dovrefjell.
Bisher war ich mir nicht schlüssig, ob wir allein gehen oder doch lieber eine geführte Wanderung machen.
Nach dem Lesen dieses Threats tendiere ich doch zum Geldausgeben für eine Führung!?
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Sápmi » Sa, 05. Sep 2015, 19:30

Also meine Erfahrungen von den beiden Reisen haben mich eigentlich voll darin bestätigt, dass das Auf-eigene-Faust-Gehen die richtige Entscheidung war. Auch dieses Jahr hab ich wieder an verschienden Stellen Moschusochsen gesehen, ohne dass mich jemand extra dort hätte hinführen müssen. Auf der Haupstrecke zwischen Reinheim und Kongsvoll habe ich auch eine Safari-Gruppe getroffen und mich etwas mit den Leuten unterhalten. Die sind dann bald steil den Hang hoch, weil irgendwo ganz oben noch mehr Tiere sein sollten, evtl., aber jedenfalls hatte ich nicht den Eindruck, dass die wirklich mehr gesehen haben als ich oder andere "Individualwanderer". Ok, so ein Guide kann einem vielleicht so ein paar Spezialfragen beantworten, aber vieles kann man ja auch anderweitig in Erfahrung bringen.

Falls es Dir um die potenzielle Gefahr geht, die von den Tieren ausgehen könnte: Möglicherweise könnte eine Gruppe im extrem seltenen Fall eines Angriffs irgendwie hilfreich sein, sich den Musky vom Hals zu halten. Aber da ja doch am Ende so gut wie nie was passiert und in Norwegen meines Wissens auch insgesamt im Laufe der Jahrzehnte erst 2 Menschen durch Moschusochsen zu Tode gekommen sind, halte ich es für völlig übertrieben, die Tiere als bedrohliche Raubtiere einzustufen. Mir sind dieses Jahr auch 2 Leute begegnet, die sagten, ihnen sei es passiert, dass ein Moschusochse auf sie zugerannt kam, wobei die Menschen dann halt jeweils weggelaufen sind, und gut war's.
Mir gegenüber waren die mal wieder alle total gelassen, auch in relativer Nähe von deutlich weniger als 100 m und mit Jungen. Vermutlich spüren die halt die Seelenverwandtschaft. :D
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon arippich » Do, 17. Sep 2015, 23:00

Wenn man bedenkt wie oft den Tieren auf dem Leib gerückt wird - die Strecke Kongsvold-Reinheim ist selbst im Herbst bei gutem Wetter relativ stark frequentiert - und wie wenig in all den Jahren passiert ist, würde ich mir keine Sorgen machen.
Ein Führer könnte Dich auch kaum vor einer solchen Situation bewahren.

Wir haben auf einer Herbsttour in der Nähe einer Herde gezeltet und konnten einige Fotoverrückte sehen, die den Tieren so weit auf die Pelle rückten, dass die schon zu Scheinangriffen ansetzen.
Wir haben uns an die Empfehlung gehalten und Abstand gehalten, was einmal einen kleinen Umweg bedeutete. In dem weitläufigen Gelände kein Problem.
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon route 41 » Fr, 18. Sep 2015, 19:28

"Morschusochsen"? Sind das diese drolligen Viecher, die im MOR leben!?? :lol:
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon Gudrun » Fr, 18. Sep 2015, 19:37

route 41 hat geschrieben:"Morschusochsen"? Sind das diese drolligen Viecher, die im MOR leben!?? :lol:
:lol: :lol: :lol:
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Re: Morschusochse versus deutscher Tourist

Beitragvon LinusB » Sa, 26. Sep 2015, 14:22

es war ja nicht das erste Mal in der Gegend, das eine Person mit einem Moschusochsen zusammengerauscht ist.
Abstand halten, wenn so ein Ochse sichtbar wird ist der beste Schutz
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