Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

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Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » Fr, 21. Sep 2018, 13:19

Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

„Leuchtturmreise“ entlang der norwegischen Küste
Teil 1


Norwegens Küste ist mit wenigen Ausnahmen zerklüftet durch die vielen Fjorde und Sunde. Von der schwedischen Grenze beim Stenbudalskollen im Iddefjord in Halden in der Fylke Østfold bis zur russischen Grenze bei Storsanden an der Jakobselv in der Gemeinde Sør-Varanger in der Fylke Finnmark ist die Küste – ohne Inseln – etwa 25.000 km lang. Zum Vergleich: Die deutsche Küste ist ohne Inseln etwa 1.200 km lang.

Wenn man sich allerdings über die norwegischen Leuchtfeuer informieren will, dann muss man unweigerlich die Küstenlänge einschließlich der zahlreichen Inseln von über 80.000 km einschließen, denn viele der Leuchtfeuer stehen auf Inseln oder Schären.

Ungeachtet des heutigen Straßennetzes, der Flugverbindungen und der Bahnstrecken ist Norwegen seit jeher auf die Schifffahrt angewiesen, denn nicht nur Wind und Wetter, sondern auch häufige Erdrutsche machen Straßen unpassierbar und Bahn- und Flugverbindungen müssen eingestellt werden.

Auch heute, im Zeitalter der modernen Satellitennavigation, sind Seezeichen und Leuchtfeuer für eine sichere Schifffahrt unerlässlich. Mehr als 200 bemannte Leuchtfeuerstationen wurden in Norwegen errichtet, dazu unzählige kleine „fyrlykte“, unbemannte Leuchtfeuer, die zunächst mit Öl, später mit Gas betrieben wurden und heute elektrifiziert sind.

Jedoch dauerte es bis 1656, dass in Norwegen das erste Kohlenfeuer errichtet wurde: In Lindenes an der Südspitze Norwegens. Dem Kaufmann und Bürger von Christiansand, Povel Hansen, wurde durch damals dänisches königliches Dekret gestattet, ein Licht und eine Bake zu errichten. Das Licht sollte vom 10. August bis 10. März brennen. Jedes Schiff, das die Häfen zwischen Bergen und dem damals dänischen Bohuslän anlief, sollte für den Betrieb des Kohlefeuers 2 Schilling bezahlen.

Es wurde am 10. August 1656 angezündet. Es sollte ein Kohlenfeuer sein, das auf dem nackten Felsen brennen sollte. Da die mit englischer Kohle beladenen Schiffe jedoch erst sehr viel später eintrafen, behalf sich Hansen, indem er 30 Kerzen in einem hölzernen Turm hinter einer Bleiglasscheibe anzündete. Dies führte zu Beschwerden der Seeleute, da das Feuer nur schlecht zu sehen war. Auch das 1657 nun mit Kohle in einem Feuertopf betriebene Feuer brannte unzuverlässig, so dass die Erlaubnis zum Betrieb eines Leuchtfeuers bereits im nächsten Jahr widerrufen wurde.
Es sollte bis 1725 dauern, bis wieder ein Leuchtfeuer an der gefährlichen Südspitze brennen würde. Um eine Verwechslung mit dem bei Skagen in Dänemark bereits brennenden „papgøyefyr“, einem Wippfeuer mit einem Eisenkorb an der Spitze, zu vermeiden, wurden zwei Feuerplätze errichtet: In Lindesnes und auf Markøy, einer Schäre westlich von Lindesnes. Sie wurden am 1. Februar 1725 angezündet und befanden sich bis 1822 in Betrieb. 1822 wurden beide Feuer umgebaut, indem sie nunmehr auf einem Fundament mit Rauchschlitzen an den Seiten zur besseren Verbrennung ihren Betrieb aufnahmen. Das Feuer auf Markøy wurde 1844 abgebaut; das Fundament soll noch erhalten sein. Das Feuer in Lindesnes wurde 1854 umgebaut, indem es eine Linse erhielt. Es blieb bis zur Inbetriebnahme des ersten „richtigen“ Leuchtfeuerturmes in 1915 Betrieb.

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Auch hier in Lindesnes steht noch das Fundament und kann zusammen mit der heutigen Station besichtigt werden. Aber hierzu an anderer Stelle.
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Bemerkenswert ist die Tatsache, dass trotz des regen Handels nur wenige Leuchtfeuer, also Kohlenfeuer, in Betrieb genommen wurden, so z.B. Færder in der Gemeinde Tjøme in Vestfold in 1697, Kvitsøy in der gleichnamigen Gemeinde in Rogaland in 1700 und Høgevarde in der Gemeinde Karmøy in Rogland 1700. Alle Feuer wurden privat aufgrund eines königlichen Privilegs betrieben. Manches Mal wurden die Genehmigungen auch widerrufen. Bis zur Auflösung der Union mit Dänemark in 1814 waren nur 10 Leuchtfeuer in Betrieb. Einige sollen, wie in Lindesnes, in einer Feuerpfanne auf einem Fundament betrieben worden sein, andere, z.B. in Kvitsøy, mit einem Wippfeuer, wie in Skagen.
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Meine Absicht ist es, mit den nachfolgenden Beschreibungen die Entwicklung, Geschichtsdaten, Ereignisse um und auf den Leuchtfeuern in Norwegen darzustellen. Bei einigen Leuchtfeuern haben meine Recherchen auch manch nette Anekdote ergeben. Und ebenso soll beschrieben werden, wie mühsam und teilweise einsam das Leben auf einer Leuchtfeuerstation war.

Leuchtfeuer und Leuchtfeuerstationen spielten in der Entwicklung Norwegens eine große Rolle. Nicht umsonst sind viele Leuchtfeuer und auch Nebelglocken in den Denkmalschutz Norwegens aufgenommen worden. 1992 legte das Umweltministerium einen Handlungsplan für Kulturdenkmäler vor. Mit diesem Plan empfahl der oberste norwegische Denkmalschützer, der Riksantikvar Øivind Lunde, einen nationalen Schutzplan für Leuchtfeuer zu erarbeiten. In Zusammenarbeit mit der für die Leuchtfeuer zuständigen Küstenverwaltung (Kystverket) sowie den Provinzverwaltungen begann die Planung 1993. Insgesamt 164 Leuchtfeuer wurden ausgewählt und kamen in die engere Auswahl. Im Frühling 1995 wurde das erste Resultat präsentiert, das 84 Leuchtfeuerstationen sowie fünf Nebelglockenlagen beinhaltete.

Kriterien für die Auswahl waren Alter, Authentizität, Leuchtfeuertyp, Technologie, Material, Architektur und Umgebung, Zusammenhang des Leuchtfeuer mit der Kulturhistorie, Leben auf der Station usw.
Und wer sich tiefer mit der Geschichte der Entwicklung der Leuchtfeuer und der Lebensumstände auf diesen Stationen befasst, kommt nicht umhin, diese Orte als echte Kulturdenkmäler zu begreifen.

Meine Darstellung der Leuchtfeuer umfasst auch solche Stationen, die nicht vom Denkmalschutzplan erfasst worden sind, denn auch andere Leuchtfeuer habe ich als interessant und der Darstellung wert empfunden.
Die Reihenfolge der von meiner Frau und mir besuchten oder vom Schiff oder einer Fähre fotografierten Leuchtfeuer beginnt im äußeren Oslofjord, führt in diesen hinein bis nach Oslo, dann auf der westlichen Seite des Oslofjords hinaus auf das Skagerrak, um Lindesnes herum an der Küste nordwärts bis zur Leuchtfeuerstation Bøkfjord bei Kirkenes.
Natürlich haben wir nicht alle Leuchtfeuerstationen „vor die Linse“ bekommen und es war auch nicht unsere Absicht alle Stationen bei bestem oder wie bei den bekannten Leuchttürmen der Bretagne bei rauem Wetter und schwerer See aufzunehmen. Wir hatten einfach nur Spaß an der „Leuchtturmsuche“, die wir immer noch betreiben – auch in anderen Ländern.

Ich hoffe, ihr kommt mit auf unsere Leuchtturmreise entlang der norwegischen Küste zu den „Kathedralen der Küste“, wie es Knut Baar Kristoffersen in seinem gleichnamigen Buch „Fyrene“ so treffend beschrieben hat.
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Quellen
Bevor es losgeht, noch eine Anmerkung zu den Quellen, die ich bei meinen Recherchen benutzt habe. Ich werde keinen sog. „wissenschaftlichen Apparat“ benutzen, d.h. keine Fußnoten. Schließlich will ich keine Doktorarbeit abliefern, sondern einen „Leuchtfeuerreisebericht“. Ab und an verweise ich auf die benutzten Quellen.
Folgende Quellen habe ich verwendet:
• Den Norske Los – The Norwegian Pilot, Farvannsbeskrivelse Svenskegrensen-Langesund, Volume 2A, Second edition 1993
• Den Norske Los – The Norwegian Pilot, Farvannsbeskrivelse Langesund-Jærens Rev, Volume 2B, Second edition 1993
• Den Norske Los – The Norwegian Pilot, Farvannsbeskrivelse Jærens Rev-Stad, Volume 2A, Femte utgave 2001
• Den Norske Los, bind 4, Farvannsbeskrivelse Stad-Rørvik, sjette utgave, Stavanger, 2003
• Den Norske Los, bind 5, Farvannsbeskrivelse Rørvik-Lødingen od Andenes, femte utgave, Stavanger, 1998
• Den Norske Los, bind 6, Farvannsbeskrivelse Lødingen od Andenes-Grense-Jakobselv, femte utgave, Stavanger, 1999
• Finn et fyr, Eli Johanne Ellingsve, Tapir Akademisk Forlag, Trondheim 2007
• Folka på fyret, Fyrhistorisk årbok 1996/1997, Birger Lindanger, Randaberg Kommune, 1997
• Fyrene - kystens katedraler, Knut Baar Kristoffersen, Rune Nylund Larsen, Skagerrak Forlag, Sandefjord 2006
• Hurtigruten - Die schönste Seereise der Welt, Beschreibung der 11 tägigen Reise, Berit Liland, Forlaget 67 N, o.O., 2007
• Kjenn din havn, Odd Brovold, ohne Jahr
• Kystguiden, Skagerrakkysten, Kulturhistorisk reisefører for kyststrekningen Olsofjorden – Åna–Sira, Tor Kjetil Gardåsen, Thure Forlag, Skien, 2003
• Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986
• Norske fyr - ei reise langs kysten, Ove Arne Olderkjær, Det Norske Samlaget, Oslo 2004
• Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997
• Norsk Fyrhistorisk Forening, http://www.fyr.no
• Norway, Mainland Coast, Fjords and Islands, Including Svalbard and Jan Mayen, Judy Lomax, Royal Cruising Club Pilotage Foundation, First edition, St. Ives, 2007
• Norway Pilot, Volume I, South Coast of Norway from Jærens Rev eastwards to Singlefjorden, Admiralty Sailing Directions, NP 56, Fifteenth Edition, 2012, U.K. Hydrographic Servie
• Norway Pilot, Volume II A, West coast of Norway from Lindesnes to Stadlandet, 9th ed., Admiralty Sailing Directions, NP 57A,Taunton, 2008
• Sjømerkene – Veivisere og kulturminner, Kulturhistorisk oversikt over sjømerkene i Aust-Agder, Hans Roald Hanssen, Vest-Agder fylkeskommune, Arendal, 2000
• Sjømerkeprosjektet i Oslo, Kystlagen Viken, Rapport 16.10.2000
• Torungenes Historie, Ulrik S. Kirkedam, Utgitt av Hisøy Historielag, 2004
• Wikipedia – hier werde ich die direkte Quelle nennen.

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Die Reise beginnt.

Torbjørnskjær – Hvaler - Østfold

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Kommt man mit der Fähre von Dänemark oder Deutschland nach Norwegen, passiert man – meist noch im Morgengrauen – die südlichste Leuchtfeuerstation Norwegens: Torbjørnskjær. Sie liegt auf 58° 59,7‘ N 010° 46,9‘ E in der Gemeinde Hvaler in der Provinz Østfold. Die Station wurde 1872 aus Stein errichtet, nachdem der für das Leuchtfeuerwesen verantwortliche Admiral Løwenørn in den frühen Jahren des 19. Jahrhunderts nahe Torbjørnskjær beinahe gestrandet wäre. Zunächst aber wurde zur Kennzeichnung der Schäre eine etwa 7 m hohe Holzstange mit einer schwarzen Tonne als Toppzeichen errichtet.

Das mächtige Gebäude aus Granit trägt einen Turm auf dem Dach und weist eine Gesamthöhe von 18 m aus. Das Leuchtfeuer ist mit einem Linsenapparat und einer Fresnel-Linse 3. Ordnung ausgestattet, so dass das 25,5 m über dem Hochwasserspiegel liegende Leuchtfeuer 10,4 Seemeilen Tragweite ausweist. Die Anlage besteht aus dem Wohnhaus für den Assistenten, Maschinenhaus, Werkstatt, Brunnen und Garten sowie Bootshaus und zwei Landestege. Die Anlandung auf der Station war wegen der teilweise sehr schweren Wetterbedingungen unmöglich, so dass in der neueren Zeit oft der Hubschrauber zur Versorgung eingesetzt wurde. Konnte die Station in den davor liegenden Zeiten nicht mit dem Hubschrauber oder sonst wie versorgt werden, blieb der Leuchtfeuerbesatzung nur Fisch als Lebensmittel und der möglicherweise eingelagerte Vorrat aus dem kleinen Garten.

Seit 1990 ist die Station automatisiert und die Besatzung wurde abgezogen. Torbjørnskjær gehört dem norwegischen Staat und steht wegen seiner ausgezeichneten Steinmetzarbeit unter Denkmalschutz. Die Anlage liegt in dem heute geschützten Ytre Hvaler Nationalpark.

Die Schäre Torbjørnskjær ist nach einem Draufgänger namens Torbjørn benannt, der bei schlechtem Wetter hier auf Fischfang ging und über Bord fiel. Er konnte sich aber auf die Schäre retten und wurde nach zwei Tagen in erschöpftem Zustand gerettet. Seitdem heißt die Schäre Torbjørnskjær.

Torbjørnskjær und das in der Provinz Vestfold liegenden Leuchtfeuer Færder bilden die Einfahrtfeuer in den Oslofjord.

Quellen:
„Fyrene - kystens katedraler“, S. 16
„Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner“, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997.

Homlungen – Hvaler – Østfold

Unseren Versuch, die unter Denkmalschutz stehende Leuchtfeuerstation Homlungen im Hvaler Nationalpark zu erreichen, hatte ich bereits in meinem Reisebericht „Endelig sommer i Norge – 2017“ beschrieben. Also: Fehlanzeige.

Struten - Fredrikstad - Østfold

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Die erste Initiative, ein Leuchtfeuer zu errichten, ging von der Seemannsvereinigung in Fredrikstad und Sarpsborg aus, denn Struten wurde seitens der Leuchtfeuerverwaltung als eine geeignete Position für ein solches Leuchtfeuer erachtet. Bevor aber der Bau begann, wurde an dieser Stelle, am Struten-Riff, zunächst eine Heulboje ausgelegt, die den Seeleuten auch im Nebel die Orientierung erleichterte.

Im Herbst 1904 sank die Bark „Sir John Lawrence“ bei Struten und die gesamte Mannschaft von 13 Leuten kam um. Dieses Wrack wurde 1997 lokalisiert und als „marinearchäologischer Fund von großem Interesse“ deklariert. Es blieb jedoch an der Untergangsstelle als „Unterwassermuseum“ liegen. Dieses Unglück forderte die Seemannsvereinigung heraus und der Bau der Leuchtfeuerstation Struten erfolgte von 1906 bis 1907.

Die Station wurde mit einem verheirateten Leuchtfeuerwärter besetzt, so dass die Frau ihren Mann in der Wache ablösen konnte. 1950 erhielt die Station den Status einer sog. „Törnstation“ mit drei Mann Besatzung, die sich die Wachen teilten. Das Leuchtfeuer befand sich in einem Laternenhaus, das sich auf dem Dach aufgesetzt war. Neben dem Hauptgebäude bestand die Station noch aus dem Bootshaus, Maschinenhaus und einer Gehilfenwohnung, die im Zuge der Automatisierung abgerissen wurde.

Die Paraffinlampe wurde 1962 durch eine elektrische ersetzt. Der Strom lieferte ein Dieselaggregat. 1985 wurde das Feuer automatisiert und die Besatzung abgezogen. Zugleich wurde neben dem alten Hauptgebäude eine 13,5 m hohe Kunststoffsäule mit Solarzellen errichtet, auf der sich jetzt das Leuchtfeuer befindet.

Das alte Gebäude, das malerisch am Ostausgang des Oslofjords auf einer Schäre liegt, drohte zu zerfallen. Eine Stiftung, „Gamle Struten Fyr“, wurde gegründet, die sich seit 1988 um den Erhalt und die Vermietung für Übernachtungen kümmert.

Quelle:
http://home.no.net:80/struten/historikk.htm

Gullholmen – Moss - Østfold

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1891 erstellte die Leuchtfeuerverwaltung eine Übersicht für neue Leuchtfeuer und Nebelsignale im Oslofjord. Ein Vorschlag beinhaltete den Bau eines Leuchtfeuers und eines Nebelsignals auf der Schäre Gullholmen, die zu jener Zeit noch Guldholmen genannt wurde. Sie liegt in der Gemeinde Moss am Ostufer des Oslofjords. Sobald das neue Leuchtfeuer fertiggestellt war, konnte auf eine ständige Bewachung des Leuchtfeuers Bastøy auf der Westseite des Oslofjords verzichtet werden. Die notwendigen Finanzmittel wurden im Budget für 1893/1894 bewilligt. Der Bau war schnell vollzogen, denn bereits am 15. September 1894 wurde das Feuer angezündet.

Die Leuchtfeuerstation Gullholmen bestand aus dem Wohnhaus, an dessen Giebelseite sich das Feuerhaus befand. Zur Station gehörten ferner ein Maschinenhaus, ein Wirtschaftsgebäude, ein Schuppen und ein Hühnerstall. Letzterer wurde jedoch abgerissen. Und auch ein Küchengarten mit Blumenbeet durfte nicht fehlen. Es lag also an der Leuchtfeuerbesatzung, sich möglichst autark zu versorgen. Da Gullholmen als Familienstation eingestuft war, hatte sich der Leuchtfeuerwärter die Wache mit seiner Frau zu teilen. 1948 kam ein Assistent hinzu, für den ein Wohnhaus gebaut wurde.

1984 wurde die Station automatisiert und die Besatzung abgezogen. Das alte Leuchtfeuer wurde durch ein neues, auf einer 8,2 m hohen Kunststoffsäule befindliches Leuchtfeuer ersetzt. Die Säule wurde durch einen Hubschrauber auf die Schäre transportiert, nachdem das Küstenwachfahrzeug „Ryvingen“ die Säule kurz vor die Schäre gebracht hatte.
1989 wurde die Station seitens des Kystverket (Norwegische Küstenverwaltung) formell auf das Direktorat für Naturverwaltung übertragen, die im Oktober desselben Jahres einen Mietvertrag mit der Stiftung, Stiftelsen Gamle Guldholmen Fyr, unterzeichnete, so dass der Erhalt der alten Station auf lange Sicht gesichert ist.

Im Zuge der automatischen Verkehrsüberwachung im Oslofjord wurde ein Mast mit einem Radarschirm errichtet (links im Bild).

Quellen:
https://web.archive.org/web/20101114163 ... /index.php
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 56

Elle Nebelglocke – Frogn - Akershus

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Neben den vielen Leuchtfeuern sicherten zusätzlich alleinstehende Nebelglocken die Schifffahrt im Oslofjord und im Trondheimsfjord. Etwas südlich von Drøbak in der Gemeinde Frogn steht die „Takeklokke Elle“. Wie auch bei den anderen noch existierenden freistehenden Nebelglocken – im Gegensatz zu den bei den Leuchtfeuergebäuden angebrachten – befand sich die Nebelglocke in einem im Schweizerstil errichteten Holzturm. Der Schweizerstil war Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Belle Epoque des 20. Jahrhunderts ein beliebter Baustil auch und gerade in Norwegen.

Bei der 1911 gebauten Nebelglocke Elle handelt es sich um ein im hohen Grad der Ursprünglichkeit erhaltenes Kulturdenkmal mit einem immer noch funktionierenden Uhrwerk. Sie war bis 1983 in Betrieb und gehört nun dem Follo Museum (https://www.visitnorway.de/listings/follo-museum/29192/).

Quelle:
Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997, S. 44

Drøbak – Frogn - Akershus

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Drøbak Zollamt mit Leuchtfeuer

Das Leuchtfeuer Drøbak wurde seinerzeit von der Christiania (heute Oslo) Hafenverwaltung vorgeschlagen. Eine kleine Laterne, die ein festes, rotes Licht zeigte und eine Tragweite von 4 Seemeilen hatte, war am Erker des Zollamtes von Drøbak angebracht. Sie wurde 1868 in Betrieb genommen. Das Leuchtfeuer wurde als kommunales Hafenfeuer bezeichnet und 1878 der Staatlichen Leuchtfeuerverwaltung übertragen. Im selben Jahr wurde ein neuer und besserer „Feuerapparat“ eingebaut. Die Bedienung des Leuchtfeuers erfolgte durch einen sog. „rorskarl“, der zugleich Zollbediensteter war. Die Bezeichnung „rorskarl“ bezeichnet einen Zollbediensteten, der zu den die Zollstation Drøbak passierenden Schiffen ruderte, um deren Ladung auf zollpflichtige Waren zu inspizieren. (Quelle: https://forum.arkivverket.no/topic/1673 ... l-v-toldb/).

1890 wurde der Status des „Leuchtfeuers“ in „fyrlykt“ geändert. Die einzige praktische Änderung war die, dass das Leuchtfeuer nun von einem fest angestellten Leuchtfeuerwärter bedient wurde. 1961 wurde der Betrieb des Leuchtfeuers eingestellt.

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Drøbak Zollamt mit Kochhaus

Neben dem alten Zollamt von Drøbak steht ein kleines Kochhaus (rechts im Bild). Zur Zeit der Segelschiffe wurde in diesen Kochhäusern das Essen für die, zumeist kleine, Besatzung gekocht, da die kleinen Küstensegelschiffe wegen der Feuergefahr keinen Kochherd an Bord hatten. Ein ähnliches Kochhaus steht am alten Leuchtfeuer in Assens auf Fünen in Dänemark.

Quelle:
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 58

Digerudgrunnen – Frogn - Akershus

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In den Jahren um 1860 wurde der Ruf nach einer besseren Befeuerung des schmalen Sundes zwischen dem Festland und den kleinen Inseln Håøya, Aspond und Såndre Langåra lauter, da die Schifffahrt erheblich zugenommen hatte.
Ein kleines Holzhaus, das eigentlich für eine Expedition nach Spitzbergen bestimmt war und das in Horten lagerte, wurde gekauft. Es wurde auf ein ca. 6,5 m hohes rechteckiges Fundament gesetzt, dass vor dem Ufer gebaut wurde. Das Leuchtfeuer war an der westlichen Seite des Holzhauses angebracht. Das Wohnhaus wurde zusammen mit dem Bootshaus auf dem Festland errichtet, der Backofen war separat außerhalb des Hauptgebäudes gebaut. Da das Leuchtfeuer im Fjord lag, musste die Leuchtfeuerwärterfamilie zur Wartung des Feuers jeweils über den Sund zum Feuer rudern.

Die Leuchtfeuer Digerudgrunnen, Drøbak, Filtvet und Steile waren kommunale Hafenfeuer. Nach langen und umständlichen Auseinandersetzungen, wurden diese Leuchtfeuer der staatlichen Leuchtfeuerverwaltung übertragen.
Die 1941 errichtete Hängebrücke zwischen dem Leuchtfeuer und dem Ufer machte die umständlichen Bootsfahrten überflüssig. Mehrere Jahre später fuhr ein Fischerboot gegen die Brücke. Der Schiffsführer soll dem Leuchtfeuerwärter zugerufen haben: „Hier war keine Brücke, als ich das letzte Mal hier war.“ Bei einem weiteren Vorfall fuhr ein brennendes Küstenfahrzeug gegen die Brücke. Jetzt war der Schaden an der Brücke so groß, dass sie abgerissen werden musste. 1949 wurde ein größeres Gebäude an Land gebaut, das 1975 jedoch wieder abgerissen und durch ein unbemanntes Leuchtfeuer auf einem zylindrischen Unterbau ersetzt wurde. Das Wohngebäude und die anderen Bauten der alten Station sind noch erhalten. - Das jetzige Leuchtfeuer heißt Digerud søndre.

Quelle:
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 59

Søndre Langåra Nebelglocke – Frogn - Akershus

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Die 1896 errichtete Nebelglocke Søndre Langåra steht auf der gleichnamigen Insel gegenüber der Ortschaft Spro am östlichen Oslofjord. Auch diese Glocke war sehr lange in Betrieb, bis 1967. Im Gegensatz zu anderen freistehenden Nebelglocken wurde hier ein Wohnhaus für den Wächter errichtet, d.h. es soll die einzige Nebelglocke in Norwegen gewesen sein, die von einem Wächter betreut wurde. Neben dem Wohnhaus befindet sich noch ein Schuppen für die Werkstatt. - Die Nebelglocke samt Anlage steht unter Denkmalschutz.

Quelle:
Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997, S. 45

Steilene – Nesodden - Akershus

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Die Leuchtfeuerstation Steilene liegt im Oslofjord westlich von Nesodden auf der Schäre Fyrsteilene. Steilene war eines von mehreren kommunalen Leuchtfeuern m Oslofjord. Sie sollte den von Drøbak nach Christiania fahrenden Schiffen sowie dem sicheren Passieren von Steilene im Osten als auch der „blinden“ - also unter Wasser liegenden – Schäre Gåsungane dienen – soweit Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1.

Das erste Leuchtfeuer Steilene ist auf Vorschlag der Hafenverwaltung in Oslo 1837 errichtet worden. Es war eine kleine, in Frankreich gekaufte Laterne, die am Giebel des Wärterhäuschens angebracht war. 1873 kaufte die Hafenverwaltung die kleine Insel. Das Wärterhaus wurde vergrößert und ein Bootshaus sowie eine Werkstatt kamen hinzu. 1875 wurde ein Holzturm für die Nebelglocke errichtet. Ein sehr schönes Foto mit dem neuen Holzturm und dem kleinen an der Seite in einem Erker installierten Leuchtfeuer ist auf S. 63 im Buch Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, enthalten – das ich wegen der Urheberrechte leider hier nicht abbilden darf.

1878 übernahm die staatliche Leuchtfeuerverwaltung Steilene. 1919 wurde ein Leuchtfeuergebäude aus Beton gebaut und das Leuchtfeuer wurde in einem kleinen Turm auf dem Dach angebracht. Das Nebelsignal bestand nun aus einer Sirene. Der Leuchtfeuerwärter zog in das neue Haus um und das alte Holzhaus wurde für den Assistenten hergerichtet. 1939 erhielt die Station als Nebelsignal ein Nautofon, ein mit Druckluft betriebenes Nebelhorn. - Das Bootshaus und die Werkstatt stehen nunmehr unter lokalem Denkmalschutz.

1967 wurde ein neues Leuchtfeuer auf einer Betonsäule vor dem Gebäude errichtet und das alte Leuchtfeuer auf dem Dach entfernt.

Die Station blieb jedoch als bemannte „Törnstation“ mit jeweils zwei Mann auf einer Wache. Diese Besatzung führte auch alle technischen Arbeiten und Instandsetzungen aus. Von hier aus wurden auch die kleinen Leuchtfeuer bis Ildjernsflu und andere Feuer im Oslofjord überwacht. 1984 wurde das Leuchtfeuer automatisiert und die Besatzung abgezogen.

Quelle:
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 61


Heggholmen - Oslo

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Heggholmen Leuchtfeuerstation liegt am Ende einer Granitsteinmole auf Heggholmen im inneren Oslofjord. Wenn man Oslo mit einer Fähre anläuft, muss man schon sehr aufpassen, um das etwa 2,5 km von der Fährroute entfernt liegende, weiße Holzhaus zu entdecken. Das eineinhalbstöckige Gebäude ist komplett im Schweizerstil gehalten und wird von einem spitzen Turm auf dem Dach gekrönt, in dem sich die Nebelglocke befindet. Das Leuchtfeuer, mit einer Linse 6. Ordnung, also die kleinste Optik, befindet sich in einem kleinen Erker an der südlichen Ecke des Gebäudes. Zusätzlich ist ein Nautofon installiert.

Die Station umfasst die Pier, das Leuchtfeuergebäude mit Seitenflügel und einer kleinen Brücke. Es liegt in einem Landschaftsschutzgebiet auf der Insel Gressholmen.

Die Station wurde 1827 errichtet, das jetzige Leuchtfeuergebäude jedoch erst 1876. Unterschiedliche Quellen nennen das Jahr 1959 als Jahr der Automatisierung, andere hingegen 1972, der Zeitpunkt, zu dem auch die Besatzung abgezogen wurde. Heggholmen war aber das erste Leuchtfeuer in Norwegen, das 1928 elektrifiziert wurde.

Als Leuchtfeuerwärter fungierte die Familie Iversen über sechs Generationen, insgesamt 126 Jahre.

1997 wurde es unter Denkmalsschutz des Riksantikvar gestellt, da es nicht nur komplett im Schweizerstil gehalten ist, sondern in einer außerordentlich schönen Landschaft. Zudem ist das Uhrwerk der Nebelglocke noch intakt, obwohl die Glocke selbst verschwunden ist.

Quelle:
Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997

Kavringen - Oslo

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Das kleine Leuchtfeuer Kavringen, auch Kavringdynge genannt, ist 1892 errichtet worden, nachdem das Dampfschiff NORWAY 1890 auf das Riff Kavringen aufgelaufen war und zum Wrack wurde. 1932 löste die elektrische Energieversorgung den ursprünglichen Gasbetrieb ab. 1937 wurde das Leuchtfeuer renoviert und 1977 eine gründliche Erneuerung vorgenommen. Der Turm wurde mit galvanisierten weißen Plastikplatten verkleidet. Zusätzlich erhielt der Turm ein rotes Band. Die Spitze mit den ursprünglichen grünen galvanisierten Eisenplatten blieb erhalten.

Kavringen, das auf der kleinen Schäre Søndre Kavringdynga liegt und Leuchtfeuerstatus hat, ist mit einem charakteristischen Turm in der Hafenlandschaft zwischen Hoyedøya und Pipervika gut auszumachen.

Quellen:
Kjenn din havn, Odd Brovold, ohne Jahr
Sjømerkeprosjektet i Oslo, Kystlagen Viken, Rapport 16.10.2000

Dyna - Oslo

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Das 1874 gebaute Dyna fyr ist das bekannteste Seezeichen Oslos und liegt auf einer kleinen Schäre vor der Insel Bygdøy. Mit seiner Lage an der Zufahrt zum inneren Hafen hat das Feuer eine wichtige Funktion für die Berufs- und Sportschifffahrt.

Dyna Feuer wurde 1874 mit dem Glockenturm, Leuchtfeuerhaus und dem dazugehörigen Leuchtfeuerwärterhaus errichtet. Das Feuer liegt auf einer Schäre östlich der Huk und mitten im westlichen Verlauf des inneren Hafens von Oslo. 1928 wurde es elektrifiziert, 1956 automatisiert und die Leuchtfeuerbesatzung abgezogen.

Das alte Leuchtfeuerwärterhaus ist 1992 zu einem Gesellschaftslokal umgebaut worden, um das Gebäude als solches zu erhalten. Es steht im Eigentum der Oslo Kommune und Hafenwesen. Das jetzige Restaurant war zwischenzeitlich geschlossen und ist nun wieder der Öffentlichkeit zugänglich.

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Neben Heggholmen und Kavringen ist Dyna Fyr das bekannteste in der Region und wurde von Kari Disen mit dem Lied "Hovedøen" besungen.

Quellen:
Kjenn din havn, Odd Brovold, ohne Jahr
Sjømerkeprosjektet i Oslo, Kystlagen Viken, Rapport 16.10.2000

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Soweit die Beschreibung der Leuchtfeuer und Nebelglocken am Östlichen Rand des Oslofjords.
Weitere Beschreibungen folgen nach und nach.


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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Sighthound » Fr, 21. Sep 2018, 13:56

:shock: ein wahnsinnig, was du dir für eine Arbeit machst, dies alles hier zu schreiben und zu zeigen. Dankeschön dafür :!: :)
Interessant der Werdegang.
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Hilsen fra Silvia
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Kumulus » Fr, 21. Sep 2018, 16:24

Sighthound hat geschrieben:Ein wahnsinnig, was du dir für eine Arbeit machst, dies alles hier zu schreiben und zu zeigen.



Wow - ich bin sprachlos, Ronald und kann mich meinem Vorschreiber nur anschließen.

DANKE
Martin
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Heinjupp » Fr, 21. Sep 2018, 16:36

Toll!! Als Seekajakpaddler, der immer wieder entlang der norwegischen Küste paddelt, bin ich über den Artikel restlos begeistert. Vielen herzlichen Dank.
Heinjupp
 
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Rapakiwi » Fr, 21. Sep 2018, 18:30

Wow, da hast Du ja was vorgelegt; das ist ja der Hammer! :super:

Finde ich wahnsinnig interessant. An Torbjørnskjær und Færder fyr fährt man auch mit der CL-Fähre Strömstad - Sandefjord vorbei (übrigens eine sehr schöne Strecke mit Kosterinseln und Ytre Hvaler).

Vielen Dank, dass Du diese Infos für uns aufarbeitest und bereitstellst!
Ha det bra
Anja
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Dixi » Fr, 21. Sep 2018, 19:28

Hallo Ronald,

vielen Dank für Deine Aufwendungen. Ein sehr interessanter Bericht.
Wenn Du das bis Krikenes durchziehst, wieviel Leuchtfeuer werden wir in Deinem Bericht sehen ?
Eine interessante Schätzfrage.

Viele Grüße
Dixi
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon gudrun55 » Fr, 21. Sep 2018, 19:52

Da hast du ja mal wieder ein Superprojekt gestarte, Ronald, Klasse!

Es ist viel Text und trotzdem kurzweilig und gut zu lesen.

Torbjørnskjær und „Takeklokke Elle“ habe ich dieses Jahr von der Fähre aus bestaunt, aber noch nichts näheres darüber herausgefunden -jetzt brauche ich nur bei dir nachzulesen.

Ganz herzlichen Dank für deine Mühe!gudrun55
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » Sa, 22. Sep 2018, 10:16

Moin,
an alle, die so nett geschrieben haben: Habt ganz herzlichen Dank! Das spornt dann an, weiterzumachen. Mal sehen, wie viele Leuchtfeuer es werden bis Boekfjord.
Bis demnächst - denn die Übersetzungen brauchen Zeit.
Herzliche Grüße
Ronald
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer Teil 2

Beitragvon Ronald » Sa, 22. Sep 2018, 15:19

Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer
„Leuchtturmreise“ entlang der norwegischen Küste
Teil 2


Filtvet fyr – Hurum - Buskerud

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Die Leuchtfeuerstation Filtvet, die einzige in der Provinz Buskerud, ist auf Vorschlag der Osloer Hafenverwaltung errichtet worden. Das Leuchtfeuer war daher in den ersten 39 Jahren ein kommunales Leitfeuer. Das Feuer, an der Südspitzte von Hurumlandet gelegen, sollte gerade am Eingang zum inneren Oslofjord eine bessere Navigationshilfe für die zur Hauptstadt fahrenden Schiffe sein.

Das erste Feuerlicht wurde am 1. September 1840 angezündet und befand sich in einem Erker an einem Privatgebäude, einer Gerberei, welches das spätere Stationsgebäude sein sollte.

Da der Schiffsverkehr gegen Ende des 19. Jahrhunderts erheblich zunahm, war man sich der Bedeutung eines größeren, wirksamen Leuchtfeuers bewusst. Daher übernahm die Hafenverwaltung von Christiania und Drøbak 1874 das Gelände, schüttete es auf und errichtete eine neue Leuchtfeuerstation, die 1877 ihren Betrieb aufnahm. Das Feuer befand sich in einem Erker an der Wand des eineinhalb Stockwerke hohen Gebäudes aus Holz. Auf dem Dach baute man einen Turm für die neue Nebelglocke. Im Nebel schlug das von einem Uhrwerk betriebene Hammerwerk der Glocke alle vier Sekunden, dessen Lautstärke sich durch alle Etagen zog. Für den Leuchtfeuerwärter war es eine mühsame Arbeit, das Uhrwerk während der Nebelperioden kontinuierlich aufzuziehen.

1879 wurde die Station der Staatlichen Leuchtfeuerverwaltung übertragen. In den späteren Jahren erfolgte eine Erweiterung der Station durch eine kleine Brücke und ein Bootshaus.

1891 wurde ein neuer Leuchtfeuerapparat mit einem wesentlich stärkeren Licht montiert. Als eines der ersten Leuchtfeuer im Land erhielt Filtvet 1916 einen neuen Feuerapparat mit einer elektrischen Glühlampe. Im gleichen Jahr wurde eine elektrisch betrieben Sirene als Nebelsignal eingebaut. Der Strom kam aus dem lokalen Leitungsnetz. Dennoch hielt man es für nötig, ein Reserveaggregat vorzuhalten, das von einem kleinen Petroleummotor mit 2,5 Pferdestärken betrieben wurde. 1935 erhielt die Station ein Nautofon und 1937 zusätzlich ein Funkfeuer mit einer Reichweite von 10 Seemeilen.

Die Station wurde 1985 automatisiert. Das Leuchtfeuer wurde auf eine Betonsäule übertragen, die vor dem ehemaligen Leuchtfeuergebäude steht. Zugleich wurde die Besatzung abgezogen.

1997 stellte man die Station unter Denkmalschutz, da sie als Kulturdenkmal ein guter Repräsentant für ein kleines Holzfeuer mit dem dazugehörigen Haus darstellt. Das gesamte Areal ist nunmehr geschützt. Im Jahr 2000 wurde Filtvet vom Staat auf die Gemeinde Hurum übertragen, die wiederum eine Vereinbarung mit den Freunden von Filtvet Leuchtfeuer traf, zufolge derer die Vereinigung „Filtvet Fyrs Venner“ die Station unterhält und mit Aktivitäten zum Unterhalt derselben sorgt.

Bild

Quellen:
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986
http://www.filtvetfyr.no/


Bastøy – Horten - Vestfold

Bild

Die Bastøy Leuchtfeuerstation liegt auf der gleichnamigen Insel in der Gemeinde Horten in der Provinz Vestfold. Die Station und die Insel haben eine interessante Geschichte.

1828 schlug die Leuchtfeuerkommission ein Richtfeuer auf Østenskjær südlich von Bastøy vor. - Hier ist in der Tat 1910 ein Leuchtfeuer errichtet worden. – Da große Uneinigkeit über den genauen Platz für Bastøy herrschte, beauftragte man ein siebenköpfiges Komitee, nach einem geeigneten Platz zu suchen. Das Komitee kam zu dem Schluss, eine Laterne an der äußersten Nordostecke der Insel zu errichten. Dieser Ort würde auch den dort zu Anker gehenden Schiffen eine Navigationshilfe sein. Das Komitee gab seine Empfehlung vom 22.05.1838 auch unter Berücksichtigung der beiden anderen Leuchtfeuer Rødtangen und Filtvet ab. Die Bewilligung der Gelder für den Bau erfolgte im Budget 1839/1842.

Das erste Leuchtfeuergebäude wurde 1840 in Blockhausbauweise errichtet und war 14 x 10 „alen“, also 8,78 x 6,27 m groß (https://de.wikipedia.org/wiki/Alen_(L%C3%A4ngeneinheit) ). An der Giebelwand befand sich ein Erker, in dem das Leuchtfeuer mit einem Linsenapparat 6. Ordnung untergebracht war. Neben dem Gebäude wurden ein Schuppen, ein Stall und ein Holzlagerschuppen errichtet. Der Leuchtfeuerwärter war verpflichtet auch für die Leuchtfeuer Rødtangen und Filtvet zu sorgen.

Nach sieben Jahren Dienst verabschiedete sich der Leuchtfeuerwärter L. Mortensen 1847 in den Ruhestand. Da er „nur“ sieben Jahre Dienst getan hatte, war seine Pension entsprechend gering. Durch seine Teilnahme als Soldat in der Schlacht auf Kopenhagens Reede in 1802 und Lyngør 1812 erhöhte sich die Pension auf 150 „speciedaler“ jährlich. Das wären unter Berücksichtigung des Konsumpreisindexes im Jahr 2009 etwa 29.250 norwegische Kronen, also etwa 3.050 EUR im Jahr ….

Im Laufe des Betriebes mehrten sich die Klagen über die mangelnde Lichtstärke und die Höhe des angebrachten Feuers. So wurde das Leuchtfeuergebäude erhöht und das Licht 4 Meter höher angebracht. Gleichwohl blieben weitere Beschwerden nicht aus. Das Dampfschiff „THINGVALLA“ berichtete 1885, dass die zwischenzeitlich installierte Nebelglocke morgens nicht zu hören war, was die Sicherheit der Schifffahrt doch erheblich beeinträchtigte.

1890 besuchte die Lotsenvereinigung von Bergen mit Unterstützung des Lotsenältermanns aus Horten Bastøy fyr, um die Installation einer „takelure“, eines Nebelhorns zu untersuchen. Man kam zu dem Schluss, dass das Nebelhorn auf der Station Guldholmen installiert werden sollte und gleichzeitig die Bastøy Station eingestellt werden sollte. Lediglich ein kleines Leuchtfeuer sollte dort verbleiben. 1896 wurden die Räumlichkeiten dem Schullandheim von Bastøy überlassen.

Aufgrund des zunehmenden Schiffsverkehrs in den Oslofjord wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Mittel bewilligt, um eine neue Leuchtfeuerstation Bastøy mit einem Nebelhorn zu bauen. Das Hauptgebäude wurde aus Beton an der Stelle des alten Gebäudes errichtet. Das Leuchtfeuer befand sich auf einem 14 m hohen Turm, der direkt an das Hauptgebäude anschloss. Der Feuerapparat wurde mit Acetylengas mit einem Glühstrumpfbrenner betrieben. Das Nebelhorn war eine „Nebeltrompete“, dessen Druckluft durch einen motorbetriebenen Kompressor erzeugt wurde. Die neue Station wurde am 20. November 1918 in Betrieb genommen.

1929 wurde die Station mit elektrischem Strom aus der kommunalen Stromleitung versorgt. Erst 1952 wurde das Glühstrumpflicht durch eine Linse 4. Ordnung ersetzt, das alte Nebelsignal durch ein neues Nautofon.

Am 30. Juni 1986 erfolgte die Automatisierung der Bastøy Leuchtfeuerstation und die Besatzung wurde abgezogen. In Verbindung mit der Automatisierung erfolgte der Bau eines neuen Leuchtfeuers näher an der Fahrrinne: Mefjordbåen. Die Betonsäule steht etwa 7 Seemeilen südlich von Bastøy.

Bild

Mefjordbåen

-

Die heutige Bedeutung von Bastøy

Bastøy hat aber noch eine andere Bedeutung, die außerhalb Norwegens wohl weniger bekannt ist. Die gesamte Insel wird seit 1989 von der staatlichen Gefängnisverwaltung Norwegens betrieben.

Das alte, dem Schullandheim Bastøy überlassene Gebäude wurde zunächst in ein Kreisgefängnis umgebaut. Später wurde es in eine offene Anstalt verwandelt. Heute spricht man von Bastøy als „dem freundlichsten Gefängnis von Norwegen“, da sich die Insassen auf der Insel im Rahmen ihres „zwangsweisen“ Aufenthaltes ziemlich frei bewegen können.

Das Gefängnis fungiert wie eine kleine Gemeinde mit ca. 80 Gebäuden, Wegen, Strandabschnitte, Kulturlandschaft, Fußballfeld, Marktplatz und Wald. Man findet Läden, eine Bibliothek, Informationskontor, Gesundheitscenter, Kirche, Schule, Kaianlage und sogar das Arbeitsamt NAV hat hier eine Außenstelle.

Daneben kann die alte Leuchtfeuerstation als Gesellschaftsraum oder Tagesstätte gemietet werden. Zuständig ist das Bastøy Gefängnis. Allerdings ist der Aufenthalt streng auf das Gebiet der Leuchtfeuerstation beschränkt – aus verständlichen Gründen.

Ausführliche Informationen – auch in englischer Sprache – sind unter http://www.bastoyfengsel.no/fyret.html zu finden.

Quelle:
Quelle: Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 74 f
Finn et fyr, Eli Johanne Ellingsve, Tapir Akademisk Forlag, Trondheim 2007, S. 39
http://www.bastoyfengsel.no/fyret.html

Soweit der Teil 2.
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » Fr, 05. Okt 2018, 14:24

Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer
„Leuchtturmreise“ entlang der norwegischen Küste
Teil 3


Fulehuk – Nøtterøy - Vestfold

Es war Mathias Føyn, der reichste Mann aus Tønsberg, der am 25.02.1793 um die Genehmigung ersuchte, ein Leuchtfeuer auf eigene Rechnung errichten zu dürfen. Es wäre das fünfte Leuchtfeuer an der Küste Norwegens. Das Gesuch wurde an die ”De Vestindiske Guineiske Toldkammer”, das Westindische-Guinesische Zollamt, gesandt, das – ungeachtet des exotischen Namens – seinen Sitz in Kopenhagen hatte. Foyn wollte gung die Kosten des Baus übernehmen bei Genehmigung, Abgaben von den passierenden Schiffen einzufordern,. Es sollte aber noch 28 Jahre dauern, bis das Leuchtfeuer Fulehuk gebaut wurde, denn der damals für die Leuchtfeuer zuständige dänische Konteradmiral Poul Løvenørn wollte zunächst eine Untersuchung über die Notwendigkeit der Errichtung eines Leuchtfeuers an dieser Stelle einleiten.

Bei seinem Besuch 1796 in Tønsberg führte er Gespräche mit Reedern aus Tønsberg und Holmestrand und kam zu dem Ergebnis, dass ein Leuchtfeuer gebaut werden sollte. Ein anderer Widersacher aus Tønsberg, der Kaufmann Wulfsberg, äußerte seine Zweifel und schrieb an Foyn, ob es für die Allgemeinheit von Vorteil sei, wenn der schon reiche und einflussreiche Foyn die Genehmigung zur Erhebung von Abgaben erhalten sollte. Vielmehr sollten die Leuchtfeuerabgaben dazu dienen, einen schiffbaren Kanal nach Tønsberg zu bauen.

Zwischenzeitlich wurden Zeichnungen für das zukünftige Leuchtfeuer Fulehuk ausgearbeitet. Allerdings bereitete der Grundeigentümer von Fulehuk, der Graf Wedel-Jarlsberg, Schwierigkeiten, denn er verlangte für das Grundstück 2.000 rdl (rdl: riksdaler, dänisch-norwegische Währung) Das wären nach heutigem Stand etwa 200 NOK. Alternativ forderte er eine jährliche Pacht von 80 rdl, ca. 8 NOK.

Im Jahre 12800 wurde eine Steuerveranlagung durchgeführt und der Wert wurde auf 20 rdl Festgesetzt, alternativ 1 rdl pro Jahr für die Miete des Grundstücks zuzüglich 4 rdl pro Jahr für das Recht Trinkwasser von Østre Balene zu erhalten.
Die Beträge erscheinen nicht hoch, jedoch konnte man zu jener Zeit zwei Jahreslöhne für einen Knecht auf dem Bauernhof bezahlen – mein Freund in Norwegen.

Im folgenden Jahr weitete sich die Korrespondenz zwischen dem Marinedepartement und Graf Wedel-Jarlsberg aus, ohne dass seine Einigung erzielt wurde.

Mit einem königlichen Dekret vom 09.09.1801 sollte die Angelegenheit bezüglich des Baus von Fulehuk ausgesetzt werden, „bis die Erfahrungen über das Leuchtfeuer Færder vorliegen würden, ob eine verbesserte Einrichtung die Notwendigkeit von Fulehuk ergeben würde“, mit anderen Worten, man schaute, ob die Sicherheit der Schifffahrt tatsächlich den Bau von Fulehuk notwendig machen würde.

Das erste Leuchtfeuer Gamle Færder wurde ja bereits 1697 als privates Leuchtfeuer errichtet, das 1802 durch ein neues Kohlenfeuer ersetzt wurde.

Løvenørn mahnte 1802 erneut die Beschleunigung der Bearbeitung an, doch es dauerte bis 1811 als der Statthalter F. Hessen eingesetzt wurde, allerdings wieder ohne Resultat.

1819 erbat das Marinedepartement Løvenørn um Übersendung der bisher erstellten Unterlagen. Løvenørn bot seine Assistenz an und schließlich wurde ein Plan erarbeitet ein kleines Blinkfeuer so preiswert wie möglich zu errichten. Die Zeichnungen wurden durch den Inspektor Gedde überarbeitet und die Baukosten sollten 5.653 SPD (speciesdaler von 1849-1854 dänisches Zahlungsmittel) entsprechend 1.102.335 NOK betragen.

Der Leuchtfeuerturm wurde in direkter Verbindung mit dem Wohnhaus aus behauenen Steinblöcken errichtet. Im Keller wurden eine Zisterne aus Gusseisen und ein Raum für das Öl, mit dem das Leuchtfeuer betrieben werden sollte, gebaut. Zusätzlich baute man ein Wirtschaftsgebäude, in dem die Werkstatt untergebracht war.

Bild
Fulehuk von Nordosten gesehen

Inspektor Gedde schlug vor, außerdem einen Landungssteg zu bauen. Das Marinedepartment lehnte den Vorschlag ab unter Hinweis darauf, dass „für einen bequemen Landungssteg keine wirkliche Notwendigkeit bestand.“
Hierzu muss hierzu man wissen, dass das Leuchtfeuerwesen den dänischen Behörden unterstand. In Kopenhagen sah man die Dinge wohl anders.

Gedde wurde beauftragt, ein „Subjekt als Leuchtfeuerwärter zu besorgen.“ Es sollte ein „einfacher Mann mit Familie sein, der für die Stelle geeignet sei“, da kein Geld für einen Leuchtfeuerassistenten vorgesehen war.
Das Leuchtfeuer wurde schließlich am 01.11.1821 angezündet. Es war das erste Leuchtfeuer unter der Regie des 1821 in Norwegen eingerichteten Kanal- und Hafeninspektorats.

1848 wurde der Turm auf die heutige Höhe von 15 m erhöht und das Feuer erhielt eine neue Linse 4. Ordnung mit einem Linsenapparat.

Bild
Fulehuk Leuchtfeuerstation von Osten gesehen

1841 erhielt die Station eine Nebelglocke und 1910 ein Nebelhorn, das 1956 durch eine Sirene ersetzt wurde. 1900 erhielt das Wohngebäude eine zusätzliche Etage. Offensichtlich war nun Geld für einen Assistenten vorhanden. 1938 wurde das Leuchtfeuer mit Strom von einem eigenen Generator elektrifiziert. Somit konnte auch ein Funkfeuer eingerichtet werden.

Bild
Fulehuk von Südosten gesehen

In den ersten Jahren war es eine mehr als beschwerliche Aufgabe, die Anforderungen eines kontinuierlich laufenden Betriebes des Leuchtfeuers zu erfüllen, denn die Anlandungseinrichtung war ja nicht vorhanden, so dass die Holzruderboote ständig gegen die Klippen schlugen und dabei kaputt gingen. Es waren also laufende Reparaturen an den Booten notwendig. Nach mehreren Unfällen des Leuchtfeuerwärters, u.a. einer Strandung, bei dem das Boot zertrümmert wurde und der Wärter sich nur knapp retten konnte, wurde 1912 ein Davit montiert, mit dem das Boot hochgehievt und im neu erbauten Bootshaus untergebracht werden konnte. Die Station blieb in Betrieb bis 1989, als das neue Leuchtfeuer Hollænderbåen in Betrieb ging.

Bild
Das Leuchtfeuer Hollænderbåen

Die Station wurde von der Nøtterøy kommune übernommen. 2005 konnte eine Hütte der Freiwilligenorganisation „Kystled“ eröffnet werden (https://no.wikipedia.org/wiki/Kystled). Die Station wird nun durch die „Stiftelsen Fulehuk Fyr“ und die Vereinigung „Forening Fulehuks Venner“ unterhalten.

Quellen:
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986
http://www.fyr.no/fyrene/fyrene-sor/ves ... fyrstasjon
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Rapakiwi » Fr, 05. Okt 2018, 18:30

Vielen Dank für die Fortsetzung, Ronald!
Das ist wirklich ein interessantes Projekt, was du hier gestartet hast! :super:

Ich freue mich natürlich besonders auf die Leuchtfeuer, die ich auch schon gesehen habe. :wink:
Ha det bra
Anja
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » Fr, 05. Okt 2018, 19:43

Moin, Anja,
ja, es geht weiter.
Es ist in der Tat mühseliger als es mir vorgestellt hatte.
Aber es macht Spaß.
Svenner ist die nächste Station.
Guten Abend.
Ronald
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Rapakiwi » Fr, 05. Okt 2018, 20:23

Svenner fyr, schön!
Das ist meine Windfinder Station, wenn wir mit der Fähre nach Larvik fahren. :D

Das glaube ich, dass es sehr viel Arbeit ist, alles zu recherchieren...
Ha det bra
Anja
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » Sa, 06. Okt 2018, 10:16


Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer
„Leuchtturmreise“ entlang der norwegischen Küste
Teil 4

Færder – Tjøme - Vestfold


Das erste Leuchtfeuer, Store Færder, gelegen an der Westseite des Oslofjords und damit an der Zufahrt zur Hauptstadt Norwegens wurde 1697 In Betrieb genommen, nachdem Jocob Wølner und seine Nachfahren am 12.12.1969 die königliche Genehmigung erhielt, ein Leuchtfeuer auf eigene Kosten zu errichten. Das Feuer wurde ursprünglich auf Store Færder, als einfacher Feuertopf errichtet, der sich direkt auf dem Felsen befand, etwa 36 m über dem Meeresspiegel. Verständlich, dass sich die Seeleute über die Ineffektivität dieses nicht besonders hell und verlässlich leuchtenden Feuers beschwerten, mussten sie doch Leuchtfeuerabgaben zahlen. 1797 inspizierte Konteradmiral Løvenørn als königlicher Beauftragter für das Leuchtfeuerwesen das Leuchtfeuer. Er kam zu dem Schluss, dass ein Turm gebaut werden sollte, von dem das Feuer dann leuchten sollte. Es fand sich jedoch kein Privatmann, der ein solches Feuer bauen wollte. Gleichzeitig lief die Lizenz für den Betrieb des Feuers für den Kaufmann Weil Ende 1789 aus und der übernahm der Staat 1799 den Betrieb des Leuchtfeuers Store Færder.

Es war zunächst ein Kohlenblüsenfeuer aus Stein, das am 02.05.1802 angezündet wurde. Baumeister Koch zeichnete für dieses Feuer verantwortlich. Ungeachtet der Tatsache, dass das Kohlenfeuer 1852 durch ein mit Öl betriebenes Leuchtfeuer mit einer Linse ersetzt wurde, waren die Seeleute dennoch mit der Wirksamkeit des Leuchtfeuers unzufrieden.

Somit wurde entschieden, einen neuen Turm auf der Nachbarinsel Lille Færder zu bauen. Der 43 m hohe Gusseisenturm wurde in Bærums Verk hergestellt und 1857 ging das Leuchtfeuer in Betrieb. - Über die Entwicklung der Gusseisentürme berichte ich an anderer Stelle. - Der Turm ist der zweithöchste und drittälteste Turm Norwegens.
Nachdem auch die weiteren Bauten der Leuchtfeuerstation nach 10 Jahren erstellt waren, zogen die Leuchtfeuerwärter und ihre Familien nach Lille Færder um. Bis dahin erfolgte die Wartung von Store Færder aus, d.h. die Leuchtfeuerwärter mussten von ihrem Wohnhaus nach Lille Færder rudern oder segeln, was kein einfaches Unterfangen war bei den oft rauen Wetterverhältnissen am Eingang zum Oslofjord.

Die Gebäude auf Store Færder wurden nach dem Umzug auf Lille Færder 1868 abgerissen.

Die Station auf Lille Færder umfasste mehrere Gebäude. Zunächst wurde eine Doppelhaushälfte für zwei Leuchtfeuerwärter bzw. einen Wärter und einen Assistenten und deren Familien gebaut. Hinzu kamen ein Maschinenhaus, ein Bootshaus sowie ein Nebengebäude für die Werkstatt. Seinerzeit waren noch eine Schmiede, eine kleine Räucherei, und ein weiteres, altes Bootshaus vorhanden. Auch ein Brunnen war vorhanden ebenso wie ein Garten. Komplettiert wurde die Station durch eine Landungsstation, also ein kleiner Kai, wo die Boote anlegen konnten.

Bild

Leider fährt die Oslo-Kiel Fähre in einem größeren Abstand an Lille Færder vorbei, so dass selbst mit einer Brennweite von 300 mm keine größeren Fotos zu machen sind.

1858 erhielt die Station eine Nebelglocke aus Eisen, 1869 zusätzlich eine Dampfpfeife und 1933 eine Sirene, die 1936 durch ein Diafon abgelöst wurde.

1885 wurde zunächst eine Semaphorstation zur Übermittlung von kurzen Nachrichten eingerichtet. 1890 folgte eine Telegrafenstation, nachdem ein ca. 7.000 m langes Telegrafiekabel von Sanøsund nach Færder verlegt worden war.
Bereits 1923 wurde ein Marconi-Funkfeuer eingerichtet, das 1950 auf eine Reichweite von 70 Seemeilen verstärkt wurde. 1980 erhielt die Station ein Racon, eine Radarantwortbake, so dass die Schiffe ihren Standort und Abstand zur Station Lille Færder feststellen konnten.

Bild

-
Von der alten Leuchtfeuerstation Store Færder existiert eine Anekdote über den dortigen Leuchtfeuerwärter Ola Monsen, die in „Fyren – Kystens katedraler“ auf S. 26 beschrieben ist und die ich in Auszügen übersetzt wiedergeben will:

Anlässlich der Inspektion durch Løvenørn stellte dieser eine andere Ursache für die Beschwerden wegen des Leuchtfeuerbetriebs fest. Der Leuchtfeuerwärter Ola Monsen wurde als unzuverlässig angesehen. Das Feuer wurde nicht so gepflegt, wie es erwartet wurde. Løvenørn wollte nun einen richtigen Leuchtfeuerinspektor haben, eine „kultivierte Person“. Der Inspektor wurde ernannt und Monsen in den Ruhestand geschickt mit einer Pension von 100 rdl. Dieses Geld sollte auf den neuen Inspektor übergehen im Falle des Ablebens von Monsen. Jedoch sollte sich Monsen bester Gesundheit erfreuen, sehr zur Irritation der Verwaltung und des neuen Inspektors, der berichtete, dass Monsen „seinen Rausch so im Griff hatte, dass er am nächsten Tag keine Anzeichen von Krankheit zeigte und seine Gewohnheit das Rauschmittel in eine Medizin verwandelte, die sein Leben verlängerte.“

Der Inspektor, der als Leuchtfeuerwärter angestellt wurde, war übrigens kein geringerer als der Baumeister des Kohlenblüsenfeuers, Baumeister Koch. Er errichtet auch weitere Gebäude auf Store Færder und richtete einen kleinen Garten ein. Zudem hielt er einige Kühe und Schafe.
-
Das Leuchtfeuer Lille Færder wurde 2003 automatisiert und die Besatzungen von der Station abgezogen. Die Gebäude werden weiter von der Küstenverwaltung als Aufenthaltsräume für notwendige Wartungsarbeiten an diesem und anderen Leuchtfeuern am Eingang zum Oslofjord genutzt. Zugleich beteiligen sich die Freunde des Leuchtfeuers Færder (Færders fyrs venner) an den Unterhaltungsarbeiten der Station.

Quellen:
Finn et fyr, Eli Johanne Ellingsve, Tapir Akademisk Forlag, Trondheim 2007, S. 76 f;
Fyrene - kystens katedraler, Knut Baar Kristoffersen, Rune Nylund Larsen, Skagerrak Forlag, Sandefjord 2006, S. 26
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 77 f
Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997, S. 51
http://www.middwei.com/faerderfyr2.html
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Re: Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer

Beitragvon Ronald » So, 07. Okt 2018, 11:02

Küstenkultur: Norwegens Leuchtfeuer
„Leuchtturmreise“ entlang der norwegischen Küste
Teil 5

Sevnner – Larvik - Vestfold


Bereits im Mittelalter war Svenner ein wichtiger Ankerplatz für die lokale Fischerei. Segelschiffsfahrten wurden hier zur Ruhepause unterbrochen, so dass die Zufahrten durch Seezeichen sicherer gemacht wurden. Ebenso wurden Festmacherringe auf den Felsen eingehauen.

Bild

Beispiel eines Festmacherrings mit Haken; hier im Groosefjord bei Grimstad

Sogar ein lokales Lotswesen wurde eingerichtet. Im Jahr 1794 wurde nicht nur ein fester Lotse auf Svenner stationiert, im gleichen Jahr wurde darüber hinaus eine Tagesmarke, eine Bake, aufgestellt (http://www.svenner.info/wp-content/uplo ... merket.jpg).

Bereits 1803 richtete der Oberinspektor Bull in der damalige Grafschaft Larvik eine Anfrage auf Errichtung eines Leuchtfeuers auf „Svenør“ an die dänische Verwaltung. Die Behörden antworteten, dass viele andere Plätze zwischen Færder und Lindesnes ein größeres Bedürfnis für ein Leuchtfeuer hätten, denn Svenner läge ja dicht bei Færder, wo bereits ein Feuer in Betrieb war.

1867 wurde die Anfrage erneut gestellt, doch das nunmehr existierende Marinedepartement bat um Bedenkzeit. Auch der zwischenzeitlich ernannte – und später berühmt gewordene – Feuerdirektor Diriks war der Auffassung, dass mehrere andere Plätze Priorität gegenüber Svenner hätten. Aber 1872 wurde dann schließlich ein Leuchtfeuer auf Svenner bewilligt.

Im Folgejahr wurden behauene Granitsteine bei der Strafanstalt in Akershus Festung bestellt. Interessant in diesem Zusammenhang sind die verschiedenen Bezeichnungen für die Strafanstalt. Mal handelt es sich um ein Arbeitslager (so Bjørghauk, Norges fyr, S. 80), dann wieder um eine „Slaveriet“ (Norske Fyr, Verneplan, S. 52) und die Webseite von Svenner fyr spricht ebenfalls von einer Strafanstalt.

Der Bau des Leuchtfeuers aus den behauenen Steinen – Færder war der erste Leuchtturm aus Stein in Norwegen - wurde neben 18 Arbeitern aus der Umgebung von Fredrikstad auch von den Insassen der Akershus Festung bewerkstelligt, da auch diese die Erfahrung von dem Bau des 1872 fertiggestellten Torbjørnskjær Leuchtfeuers hatten.
Am 22.Oktober 1874 wurde das Leuchtfeuer Svenner angezündet. Die Optik stammte von einem der drei Leuchttürme bei Lista, von denen zwei 1874 abgebaut wurden (siehe später Lista).

Svenner Leuchtfeuer liegt auf Korpekollen inmitten der Inselgruppe Svenner ca. 3,5 Seemeilen vor Stavern in der Kommune Larvik.

Die zum Leuchtturm gehörenden Gebäude wurden 1900 umfangreich renoviert und erweitert. Auch wurde 1900 ein neuer Turm aus Gusseisen in Betrieb genommen, da der alte Steinturm Verwitterungserscheinungen zeigte. Der Bau des neuen Turms musste schnell gehen, denn das Leuchtfeuer wurde vom 15. Mai bis 20. Juli ausgeschaltet. Eine neues Wohnhaus und ein Werkstattgebäude wurden errichtet. Und es wurde ein Postbote angestellt, der für eine Tour 6 Kronen erhielt. Natürlich waren die Leuchtfeuerwärter und ihre Familien erfreut über diese neue Errungenschaft.

Bild

Der neue, 1900 errichtete Leuchtturm Svenner

Die Station umfasste nun 3 Wohnhäuser, von denen eines aus grauen Granitsteinen erbaut wurde, sowie eine Schmiede, ein Nebengebäude, Bootshaus, Landungsbrücke und ein Weg, der zu der nördlichen Anlegestelle führt.

Weiter wurde eine Kanone angeschafft, die bei Nebel ihren Dienst verrichteten sollte: Ein Schuss alle 10 Minuten. Eine Bestellung bei Larsens Waffenhandel wies 10.000 Zünder aus, was durchaus auf einen kräftigen Gebrauch der Kanone schließen lässt. Die alte Nebelkanone, bis 1931 im Einsatz, wurde 1931 durch ein Diafon abgelöst. Sie befindet sich heute im Norwegischen Schifffahrtsmuseum auf Bygdøy in Oslo.

Die 1961 erfolgte Elektrifizierung durch ein eigenes Dieselaggregat sorgte für eine wesentlich bessere Lichtstärke des Leuchtfeuers. Bis dahin wurde das Leuchtfeuer mit Öl betrieben.

Sehr viele Leuchtfeuertürme in Norwegen bestehen aus Gusseisen. Der Grund lag in der vorhandenen Infrastruktur von Gießereien. Zudem war das Material relativ preiswert und die einzelnen Elemente konnten zügig gegossen und später verschraubt werden, so dass man auch in der Planung der Höhe der Türme recht flexibel war. Der Aufbau des 18,7 m hohen, gusseisernen Turms von Svenner dauerte nur zwei Monate.

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Das Treppenhaus von Lindesnes mit der Eisentreppe

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Die verschraubten Elemente aus Gusseisen im Leuchtturm Lindesnes

Wird ein Gusseisenturm regelmäßig gepflegt, d.h. gestrichen, so überdauert er Jahrzehnte, wenn nicht sogar Jahrhunderte, wie die Kathedralen der Küste Norwegens beweisen. Wo der Turm nicht auf felsigem Untergrund errichtet werden konnte, baute man Fundamente aus behauenen Granitsteinen, später auch aus Beton.

Svenner wurde 2002 automatisiert und die Besatzung abgezogen. Die ganze Anlage steht bereits seit 1997 wegen ihrer Einzigartigkeit und ihrer Lage unter Denkmalschutz. Svenner hat einen kleinen sicheren Hafen, der im Sommer von Hunderten norwegischen Bootsbesitzern aufgesucht. Das Gebiet steht seit 1935 wegen seiner Vielfalt an Vogelarten unter Schutz.

Quellen:
Finn et fyr, Eli Johanne Ellingsve, Tapir Akademisk Forlag, Trondheim 2007, S. 209
Fyrene - kystens katedraler, Knut Baar Kristoffersen, Rune Nylund Larsen, Skagerrak Forlag, Sandefjord 2006, S. 32 f
Norges Fyr, Fra svenskegrensen til Stad, Bind 1, Birger Björkhaug, Sven Poulsson, Grøndahl & Søn Forlag A.S., Oslo, 1986, S. 80 f
Norske fyr, Nasjonal verneplan for fyrstasjoner, Riksantikvarens rapporter nr. 24, Oslo 1997, S. 52
http://www.svenner.info/om-svenner-fyr/
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Ronald
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