Schweißer in Norwegen

Arbeiten, Formalitäten, Wohnen, Studieren, Au-pair, Schüler-/Studentenaustausch, Praktika. Wir sind keine Jobbörse!

Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » Sa, 21. Jan 2017, 10:11

Hei Hei

Jeg heter Falco :)

Ich bin 29 Jahre jung habe Metallbauer gelernt und war 10 Jahre als Schweißer unterwegs, habe dieverse Pässe in WIG MAG und Elektrode.
Gabelstaplerschein, Krahnschein, Brandschutzhelfer und ersthelfer Ausbildung.
Aus wirdschaftlichen Gründen habe ich vor 2 Jahren meinen 34A Schein gemacht und bin nun Objektleiter in einer Security Firma.
Da ich hier in der Wachschutzbranche genausoviel verdiene wie ich als Schweißer in Brandenburg verdienen kann :roll: :roll: .

Nun den, das eigendliche Thema ist ja für mich das ich Auswandern will!!!!!
Und nun wieder als Schweißer Arbeiten will in Norwegen, da Schweißen mein Leben ist ohne dem geht es einfach nicht.

Ich hoffe das ich hier leute finde die schon in Norwegen wohnen und mir etwas helfen könnten, natürlich bin ich schon bei Norwegisch zu lernen ist aber gerad noch alles im Selbststudium neben der Arbeit.

Ich habe ein Auto also bin ich auch recht mobil scheue nicht vor Schichtarbeit und auch keine Überstunden, schließlich bin ich ja auch beim Wachschutz und da sind 220 Stunden keine seltenheit.

Ich hoffe das ich eventuell auch schon ohne groß Norwegisch sprechen zu können dort Arbeiten kann zur verständigung könnte ich noch mit Englisch dienen.
Aber wie gesagt ich bin dran am Lernen 8) :wink:

letztens hat mir jemand gesagt ich solle meine Unterlagen nehmen und einfach losfahren :shock: ich denke nicht das es die richtige variante ist, ich bin ehr jemand der gern auf nummer sicher geht.

Ich hoffe ihr könnt mir helfen.

Ach so noch kurz zu meiner Motivation, warum ich ausgerechnet nach Norwegen will.
1. hab ich das gefühl, dass in Deutschland alles nach und nach vor die Hunde geht, jeder will sich nur die Taschen voll hauen und ausbaden muß es immer der kleine Mann :roll:
2. Bin ich mit der Politik nicht einverstanden
Ich komme aus dem Osten bin auch so erzogen und komme aber mit meiner Hilfsbereitschaft und meiner Ehrlichkeit in der heutigen welt schwer zurecht.
3. Das sozialverhalten in Norwegen soll ja viel viel besser sein als hier bei uns.
4. Die leute sollen viel freundlicher sein und unproblematischer
5. Und erst die Landschaft, die is ja der Hammer ich interessiere mich ja so für die ecke Volda und Moere og Romsdal
6. ich finde das die Politik ein ganzes stückweit Ehrlicher ist
7. Ja ich weiß das man auch in Norwegen nicht unbedingt Reich wird und Norwegen auch nicht der Heilige Grahl ist, dass einige sachen doch recht teurer sind als in Deutschland.
Aber wenn ich dafür vernünftig Leben kann, meine Arbeit sehr gut mache und mann menschen kennenlernen kann die noch Werte haben, dann ist Norwegen mein Land.
Der Elch
 
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon der westfale » Sa, 21. Jan 2017, 10:43

Hei


Du musst hier in Norwegen certifizierte Kurse belegen um fuer die Oelindustrie schweisen zu duerfen. Ich bin da nun erst einmal ueberfragt ob die deutschen anerkannt werden. Das groh hier an Schweissarbeit ist Aluminium und Nichtrostende.

Von einem Bekannten, der auf den Lofoten lebt, weiss ich, das in Nordnorwegen vor einiger Zeit noch Schweisser gesucht wurden. Das ist aber eine andere Nummer von den klimatischen Verhaeltnissen her.

Zu deinen Ausfuehrungen, warum Norwegen.

Zu 2. Wenn dir das politische Verhaeltnis in Deutschland nicht gefaellt, wird dir das hier auch nicht gefallen.
3. Relativ.Dauert oftmals sehr lange bis man herein kommt. Liegt an der Region.
4. Da gibt es ein Buch. Wie gebrauch ich einen Norweger, oder so aehnlich. Das unschreibt den Norweger sehr genau. :wink:
5. Ja, absolut bei dir.
6. Ne die luegt wie ueberall auf der Welt.
7. Auch dafuer absolute Zustimmung.

Wenn du einen gut bezahlten Job hier findest, bin ich auch nach fast zehn Jahre hier in Norwegen lebend, absolut der Meinung das es ein richtiger Schritt ist, hierher auszuwandern.

Man muss sich aber vor Augen fuehren das man in Norwegen sehr viel Ruhe hat und die muss man auch ertragen koennen.
Schau mal beim www.nav.no vorbei, oder bei www.finn.no , dort kannst du nach freien Stellen in Norwegen suchen. Bei Problemen mit dem Verstehen. Hier einfach nachfragen.

Noch ein letztes. Sollte aber auf jedenfall angesprochen werden. Norwegen durchlebt zur Zeit eine vorher nicht bekannte Wirtschaftskrise. Was sich natuerlich auf den Stellenmarkt sehr bemerkbar macht. Also stell dich auf ein moegliches langes Suchen ein.

Mark
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » Sa, 21. Jan 2017, 11:04

hey danke für deine recht schnelle und auch sehr ehrliche Antwort

Ganz ehrlich wenn ich halt erst im Norden Arbeit finde fände ich auch erstmal nicht sooo schlimm immerhin hätte ich dan schonmal einen Fuß im Lande :D :D

ich könnte dann besser die sprache lernen mich mit den gepflogenheiten auseinander setzen und was noch besser is ich hätte schonmal Arbeit in Norwegen und könnte mich auf einen Arbeitgeber aus Norwegen berufen zwecks weiteren Bewerbungen.

außerdem mag ich es sowieso nicht soo Warm :lol:

und ja die einsamkeit wünsche ich mir sogar ein stückweit weil ich halt auch das gefühl habe das es hier alles ein wenig verkorxt ist auch mit den Freunden die man hier so hat.

Zb. ein Mann ein Wort ganz Ehrlich das kann man doch heutzutage vergessen sowas gibs nur noch ganz selten.
Also lernt man auch alleine klar zu kommen und wenn der nächste nachbar 5 km weg is is das auch nicht schlimm :D (übertiebengesagt)

habe ja auch probiert auf nen Grünen Zweig zu kommen hier in Brandenburg nur ist das hier finde ich alles recht schwer, da man ja eh nur ne nummer ist und man überwiegend mit nem mindestlohn entlohnt wird.
Was ganz ehrlich gesagt bei weitem nicht gerechtfertigt ist.
allein schon 100 km weiter könnte ich mit meinen Qualifikationen so um die 2.300 bis 2.600€ verdienen, möchte aber nicht nach Berlin :roll: .

Mein Traum währe es:
Ich gehe dort Arbeiten Mache meine Arbeit gut und gewissenhaft und kann mir davon ein kleines Häuschen leisten wo ich meine ruhe hab.
Ab und zu trifft man sich mit den Nachbarn, man hilft sich gegenseitig und man kan seinen hobbys nach gehen im meinen fall halt Heimkino und Kanufahren obwohl es warscheinlich bei den Lofoten recht Kühl wird :lol: :lol: :lol:

und wenn dann auch noch nen hunni überbleibt zum weg legen reicht das doch, ich muß nicht reich werden, die Natur, die Lebenssituation und die daraus resultierende zufriedenheit reichen mir schon aus.

Hier ist auch alles immer sehr sehr stressig es steht immer einer mit nem knüppel hinter dir und sagt es muß schneller gehen und im endefekt steht das fertig gebaute noch 2 Wochen rum :roll: :roll:
Ruhe kommt mir da sehr gelegen
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » Sa, 21. Jan 2017, 11:06

PS. Edelstahl ist kein problem
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon limor » Sa, 21. Jan 2017, 18:17

Hei.
Deine Lebenswuensche klingen schon etwas "verklaert" fuer einen 29 jaehrigen... :shock: - aber willkommen erst einmal :)
Ich interpretiere etwas in dein erstes Posting: du suchst einen in Norwegen lebenden der ruft: komm, ich helfe dir...
Den gibt es kaum :(
Eigeninitiative ist unerlaesslich.
Vorschlag:
1. CV (tabellarischer Lebenslauf und kurze Initiativbewerbung) vorbereiten - von autorisiertem Uebersetzer (kostet aber kann ungemein helfen hier) aufbereiten lassen (norsk)
2. Geldpolster ansparen (du musst hier u.U. die ersten 2-3 Monate mit Eigenkapital gegensteuern)
3. Norsk lernen ist logisch... nicht nur fuer die Arbeitswelt ... aber realistisch ist dies leichter vor Ort
4. Google /wie hier bereits geschrieben nav.no (ledige stillinger) und dann Suchwort sveiser; einige Firmen suchen dort aktuell, auch Arbeitsvermittler dabei
5. Du bist jung, ungebunden und hoffentlich ohne Hund und Katze
6. Versuch von Germany Bewerbungen zu schreiben - meine Erfahrung hier ist ... keine Antwort.
7. Kumpels Vorschlag ist besser: Persønlich vorsprechen, etwas wagen (hier Punkt 1 und 2 wichtig)

Leider angespannter Arbeitsmarkt hier - trotzdem - Fachkraefte werden immer gesucht.

Frag gerne weiter - Erahrungen haben hier so einige zum Weitergeben :)
Viel Glueck dir!
Lg . Linda
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » So, 22. Jan 2017, 7:32

Hallo Limor

Ja ich weiß es klingt komisch aber eventuell hat ja schonmal jemand hier im Forum das selbe durchgemacht oder Arbeitet gar selbst als Schweißer oder in einer Metallbaufirma.

Währe ich schon in Norwegen und würde das Lesen würde ich auch helfen, aber wie du auch schon sagtestes ist halt ehr die Ausnahme.
Meine eigendliche hoffnung ist ja auch das hier jemand ist der in einer Firma Arbeitet die eventuell sogar sucht und man auf diesem weg in kontakt kommen kann.

Eigeninitiative ist ja klar und logisch das mir das nicht alles zu fliegt weiß ich ja.
nur hab ich halt noch nicht allzu viel im netz gefunden OK auf den Norwegischen seiten findet man schon ne menge nur ist es halt auf Norsk :-?
dazu kommt das ich ja auch eine gute Firma suche und keine die mich über den Tisch zieht, ich denke aber das geht jedem so.

Lebenslauf und und und hab ich alles schon Fertig (leider in Deutsch) übersetzen lassen hab ich auch schon überlegt kost glaub ich ca 20 oder 30 € die seite alles zusammen hab ich aber ca. 30 Seiten :shock:

Eigenkapital ist auch klar nur wird es leider bei mir nicht all zu viel, nur für essen und trinken was schätz ihr ??? für 2 Monate.

ungebunden bin ich bei weitem nicht hab Frau, Kind, Katze und Hund :lol: :lol: :lol:
Aber wir haben uns ausgemacht das ich locker 1 Jahr in Norwegen Arbeite und wir dann weiter sehen.

zu deinem Punkt 7. klappt soetwas den wirklich ??????
Ich habe das jetzt schon sehr sehr oft gehört aber ich kann es mir recht schwer Vorstellen :(

Weiß jemand wie sich das mit den Norwegischen Schweißzertifikaten verhält?
Sind diese zu vergleichen mit denen in Deutschland ??
müssen meine Pässe aus deutschland noch gültig sein ???

Freu mich auf eure Antwort: Falco
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Dirk i norge » So, 22. Jan 2017, 9:23

Hallo "Der Elch"

nur ein paar Gedanken...

In welchen Wirtschaftsbereichen werden Schweißer benötigt ? Es sind die drei großen Industriezweige – die Ölindustrie, der Schiffbau und die Bauindustrie. Genau diese Branchen haben es sehr schwer. In vielen Teilen Norwegens herrscht im Moment eine sehr deprimierende Stimmung. Die Arbeitslosenquote hatte bereits Mitte 2016 die 4%-Grenze weit überschritten und sie steigt. Es steigen auch Immobilienpreise und Lebenserhaltungskosten. Zusätzlich wird auch hier eine Alterswelle erwartet dessen Auswirkungen noch niemand abschätzen kann/will.
Die Norweger wissen, dass Geld glücklich macht. Es fließt zwar im Moment nicht besonders ergiebig auf die Konten der großen Bosse aber man ist dabei den Markt etwas zu justieren damit das Machtverhältnis mit Hilfe des Geldes wieder hergestellt wird.

Die Firmen müssen abspecken. Während noch vor 15 Jahren die fleißigen norwegischen Schweißer die Werkshallen und die Baustellen in der dunklen Jahreszeit aufblitzten ließen, herrscht nun eher eine ruhige Stimmung. Der Grund dafür ist die moderne Sklavengesellschaft. Ein Unternehmen wird in Zukunft nur noch ganz wenige eigene Angestellte haben. Diese eigenen Angestellten bauen aber kein Schiff. Sie pumpen auch nicht das Öl aus dem Meeresgrund . Sie bauen auch nicht den benötigten Wohnraum – nein, die sorgen nur dafür, dass alle Aufträge abgearbeitet werden. Es sind die Bemannungsfirmen die die eigentliche Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Adecco&Co haben in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnen dürfen.
Als „tillitsvalgt“ und „klubbforman“ ( vergleichbar mit dem Betriebsratsvorsitzenden in Deutschland) in einer großen norwegischen Firma, saß ich in der vergangenen Woche in Verhandlungsgesprächen in denen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben. Wir haben allein in diesem Jahr (wir haben Januar) 13 Mann zum Arbeitsamt geschickt. Und das nur in einem kleinen Teil eines großen Unternehmens.

In Zukunft wird nur noch administrativ gearbeitet. In den Büros werden Angebote geschrieben und auf dem Schlachtfeld, Werkshalle oder Baustelle, sorgen „forman“ und „bas“ für die reibungslose Produktion, die von rekrutierten Leiharbeitern ausgeführt wird. Der Rubel rollt, wie vor 15 Jahren, auf die Konten der Firmen. Allerdings zu ganz anderen Bedingungen.

Du siehst, dass auch hier im hohen Norden Politik zu Gunsten der Wirtschaft gemacht wird. Auch der kleine Mann hat hier lernen müssen, dass alles anders kommt als man denkt.

-Viel Glück-
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » So, 22. Jan 2017, 10:31

Oha na das klingt ja alles andere als super

ok das es nicht gar soo rosig aussieht hab ich nun schon mitbekommen aber das es so schlecht läuft hätte ich nun nicht erwartet :shock: :cry: :cry:

Hatte gehofft mit sehr guten vorraussetzungen und qualifikationen Punkten zu können.
Aber wenn das so aussieht brauche ich wohl einen Plan B
und der wird dann wohl nix mit Norwegen zu tun haben :( :nixwissen:
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Dirk i norge » So, 22. Jan 2017, 10:36

Genau, ein "Plan B" dürfte dein Vorhaben etwas mehr absichern. Zusammen mit "Plan A" kannst du zwei Wege folgen die dich eventuell zu deinem Ziel bringen.
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » So, 22. Jan 2017, 11:06

Hm naja sehe mein ziel recht schnell davo schwimmen da ich warscheinlich ja als Qualifizierter Schweißer nicht gerad die besten Voraussetzungen hab :(
dachte es währe anders aber es ist nun mal so wie es ist

Werde dann warscheinlich hier in Deutschland versauern :D
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » So, 22. Jan 2017, 11:08

PS. Probieren wedre ich es trotzdem
es ist halt nur alles recht niederschlagend wenn man das alles so liest.

Aber hey wer nicht wagt der nicht gewinnt
und wenn ich mich ins Auto setze und einfach hin fahre
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Dirk i norge » So, 22. Jan 2017, 11:16

Es handelte sich bei meinen Ausführungen nur um "ein paar Gedanken" die du bei deiner Planung berücksichtigen "kannst" aber nicht "musst". Du solltest es auf jeden Fall versuchen. Mit 29 gibt man doch die Planung seines Lebens noch nicht auf. :wink:
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Der Elch » So, 22. Jan 2017, 11:19

ja auf jedenfall
ich danke dir und auch den anderen hier im Forum das ihr auch kein blatt vor den mund nehmt und die Wahrheit sagt.

manchmal tut die Wahrheit eben auch ein wenig weh.

Aber mein Arbeitskollege meinte letztens auch zu mir wenn ich was wirklich will dann muß esauch ein wenig weh tun, wenn es zu einfach ist ist irgendwas falsch :D
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Re: Schweißer in Norwegen

Beitragvon Andre311 » So, 22. Jan 2017, 15:00

Dirk i norge hat geschrieben:Hallo "Der Elch"

nur ein paar Gedanken...

In welchen Wirtschaftsbereichen werden Schweißer benötigt ? Es sind die drei großen Industriezweige – die Ölindustrie, der Schiffbau und die Bauindustrie. Genau diese Branchen haben es sehr schwer. In vielen Teilen Norwegens herrscht im Moment eine sehr deprimierende Stimmung. Die Arbeitslosenquote hatte bereits Mitte 2016 die 4%-Grenze weit überschritten und sie steigt. Es steigen auch Immobilienpreise und Lebenserhaltungskosten. Zusätzlich wird auch hier eine Alterswelle erwartet dessen Auswirkungen noch niemand abschätzen kann/will.
Die Norweger wissen, dass Geld glücklich macht. Es fließt zwar im Moment nicht besonders ergiebig auf die Konten der großen Bosse aber man ist dabei den Markt etwas zu justieren damit das Machtverhältnis mit Hilfe des Geldes wieder hergestellt wird.

Die Firmen müssen abspecken. Während noch vor 15 Jahren die fleißigen norwegischen Schweißer die Werkshallen und die Baustellen in der dunklen Jahreszeit aufblitzten ließen, herrscht nun eher eine ruhige Stimmung. Der Grund dafür ist die moderne Sklavengesellschaft. Ein Unternehmen wird in Zukunft nur noch ganz wenige eigene Angestellte haben. Diese eigenen Angestellten bauen aber kein Schiff. Sie pumpen auch nicht das Öl aus dem Meeresgrund . Sie bauen auch nicht den benötigten Wohnraum – nein, die sorgen nur dafür, dass alle Aufträge abgearbeitet werden. Es sind die Bemannungsfirmen die die eigentliche Arbeitskraft zur Verfügung stellen. Adecco&Co haben in den letzten Jahren ein enormes Wachstum verzeichnen dürfen.
Als „tillitsvalgt“ und „klubbforman“ ( vergleichbar mit dem Betriebsratsvorsitzenden in Deutschland) in einer großen norwegischen Firma, saß ich in der vergangenen Woche in Verhandlungsgesprächen in denen Menschen ihren Arbeitsplatz verloren haben. Wir haben allein in diesem Jahr (wir haben Januar) 13 Mann zum Arbeitsamt geschickt. Und das nur in einem kleinen Teil eines großen Unternehmens.

In Zukunft wird nur noch administrativ gearbeitet. In den Büros werden Angebote geschrieben und auf dem Schlachtfeld, Werkshalle oder Baustelle, sorgen „forman“ und „bas“ für die reibungslose Produktion, die von rekrutierten Leiharbeitern ausgeführt wird. Der Rubel rollt, wie vor 15 Jahren, auf die Konten der Firmen. Allerdings zu ganz anderen Bedingungen.

Du siehst, dass auch hier im hohen Norden Politik zu Gunsten der Wirtschaft gemacht wird. Auch der kleine Mann hat hier lernen müssen, dass alles anders kommt als man denkt.

-Viel Glück-

Die Zeitarbeit hat auch in D die Tarifliche Wirtschaft in die Knie gezwungen,jetzt geht das auch hier los,na dann gut Nacht Norge.
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