MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Bereich für alle Nachrichten, die die Schiffe und die Reise mit der Hurtigruten betreffen

MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Karsten » Di, 05. Mär 2013, 9:30

Für alle Hurtigruteninteressierte:

Die nordgehende MS Kong Harald ist letzte Nacht im Raftsund in Höhe des Trollfjords auf Grund gelaufen, konnte sich aber mit eigener Maschinenkraft und ohne große Schäden selbst wieder befreien.
Bei dem Unglück wurde glücklicherweise niemand verletzt. Das Schiff hat anschließend Svolvær angelaufen, wo jetzt die Schäden begutachtet werden sollen.

Links:
http://www.bt.no/nyheter/innenriks/Hurtigruteskip-pa-grunn-i-Lofoten-2855770.html
http://nrk.no/nyheter/distrikt/nordland/1.10936160
http://www.aftenposten.no/nyheter/iriks/Hurtigruteskip-av-grunn-for-egen-maskin-7138180.html
Bild

Ruut-wieß kritt mer ahnjeboore, en die Weech erinnjelaat,
wer en dä Südkurv opjewaaße, dä blieht ruut-wieß bess en et Jraav.
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Bernd » Mi, 06. Mär 2013, 0:33

Danke für die Info,
Das interessiert mich als alten Seemann schon immer wieder....

Das war scheinbar so eine Situation, die immer wieder mal jedem Nautiker passieren kann, egal, ob man schon 100 mal oder öfter diesen Bereich befahren hat.

Gut ist nur, dass alles ohne Probleme oder Schäden abgelaufen ist !
Ich hoffe, die "MS Kong Harald" fährt inzwischen wieder, oder gab es nach der Prüfung weitere Probleme ??
Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen;
man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt.
(Arthur Schopenhauer)
Bernd
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon pippilotta » Mi, 06. Mär 2013, 19:23

Marinetraffic zeigt als Ziehlhafen Alesund, sie wird dort vermutlich in die Fiskerstrand Verft gehen.

Ein Ballasttank ist Leck geschlagen, dort sollen 68 Kubikmeter Wasser eingedrungen sein, was laut Kapitän aber keinen Einfluss auf die Stabilität des Schiffes hat
http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nordland/1.10937013
pippilotta
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Bernd » Do, 07. Mär 2013, 0:33

pippilotta hat geschrieben:Ein Ballasttank ist Leck geschlagen, dort sollen 68 Kubikmeter Wasser eingedrungen sein, was laut Kapitän aber keinen Einfluss auf die Stabilität des Schiffes hat


das macht wirklich kein Problem, diese relativ geringe Menge lässt sich durch andere Ballasttanks ausgleichen, ohne die Stabilität zu beeinflussen.
Aber ein Werftaufenthalt, sprich Ausfall für einige Zeit ist angesagt !

Gruss aus Berlin
Bernd
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Voyager » Do, 07. Mär 2013, 22:50

Am Montag, den 04.03.2013 (4. Tag einer 12-tägigen Reise) kurz vor Mitternacht kam es zur Schiffshavarie der M/S Kong Harald, deren Folge ein Abbruch der Reise am 05.03. war.

Hier die Ereignisse aus der Sicht eines deutschen Passagiers (alle Zeitangaben sind ca. Zeiten):
Wetter: kaum Wind, klare Sicht, Temperaturen knapp unter null Grad

04. März
ab 23:00 Uhr: Durchfahren des 26 km langen Raftsund, dabei ab 22:45 warme Fischfrikadellen (gratis) und heißer Tee mit Rum (gegen Bezahlung) draußen auf Deck 7 der Kong Harald
23:45 Uhr: Der Trollfjord wird erreicht. Geplant ist, in diesen nicht - wie im Sommer - hinein zu fahren (wegen Schnee-und Eislawinen von den Seitenwänden) sondern nur die 70 m breite Einfahrt mit den Schiffsscheinwerfern zu beleuchten und dann den Raftsund weiter in Richtung Harstadt zu befahren.
23:50 Uhr: M/S Kong Harald fährt langsam an der 70m breiten Einfahrt zum Trollfjord vorbei, beleuchtet diese und fährt dann laut krachend auf einen quer zur Fahrtrichtung ca. 1 Meter aus dem Wasser ragenden Fels auf.
23:59 Uhr: Ansage der Bordreiseleiterin: Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass das Schiff auf Grund gelaufen ist. Kommen Sie bitte alle mit warmen Sachen in den Panorama-Salon auf Deck 7.

05. März
00:10 Uhr: Die Rettungsboote auf Backbord werden halb heruntergelassen.
00:30 Uhr: Alle 258 Passagiere sind auf Deck 7 (Panorama-Salon) versammelt. Ansage der Bordreiseleiterin: Der Kapitän hat mich angerufen und lässt folgendes ausrichten: Man hat das gesamte Schiff kontrolliert und festgestellt, dass es keinen Wassereinbruch gibt. (Wie sich am 6. März herausstellte stimmt dies nicht: siehe Bemerkung unter 6. März unten) Man wird die Flut abwarten und dann versuchen, wieder rückwärts von dem Felsen herunter zu kommen. Alle Passagiere können wieder auf ihre Kabinen gehen und weiterschlafen. Morgen früh gibt es weitere Informationen.
01:00 Uhr: Beginn der Versuche durch Einsatz aller Schiffspropeller und Strahlruder wieder frei zu kommen; dabei Vibrieren des ganzen Schiffes – an Schlaf ist zumindest in den Heckkabinen auf Deck 3 nicht zu denken.
02:30 Uhr: Das Schiff ist wieder frei, scheint aber in seinem Antrieb und seiner Bewegung beeinträchtigt. In langsamer Fahrt fährt das Schiff zurück nach Svolvær, wo es gegen 05:00 Uhr eintrifft.
08:00 Uhr: Information der Bordreiseleiterin: Reise ist zu Ende! Alle Passagiere werden im Laufe des Tages an Ihre Herkunftsorte bzw. Zielorte weitertransportiert. Sie erwähnt, vorläufig sei geplant, die Passagiere von den nächsten Flughäfen „one by one“ auf freien Kapazitäten der Linienmaschinen zurück zu bringen.
09:00 Uhr: Es findet eine Telefon-Konferenz (Schiff- Hurtigrutenzentrale) statt bei der Weiteres besprochen und entschieden wird. Als mögliche Flughäfen werden Bodø und Harstadt/Narvik (Evenes) genannt.
11:00 Uhr: Abfahrt von Passagieren mit Endziel Tromsø per Bus (Fahrtzeit 6 Stunden)
13:00 Uhr: Information der Bordreiseleiterin über die Rückreise aller Gäste, die mit Charterflug von Düsseldorf gekommen sind. Abfahrt 14:00 Uhr mit Bussen zum Flugplatz Evenes
14:00 bis 17:00 Uhr: 160 km - Fahrt über die E 10 unter winterlichen Bedingungen über die Lofoten und Vesterålen nach Flughafen Evenes. Der Transfer erfolgte durch Linienbusse der Lofoten. Die Fahrt verlief reibungslos.
18:15 Uhr: Abflug vom Flughafen Evenes. Der Rückflug wurde von der polnischen Fluggesellschaft Enter Air mit einer Boeing 737-800 durchgeführt und verlief planmäßig und gut. Das Flugzeug kam ohne Passagiere von Warschau und machte einen guten Eindruck.
21:00 Uhr: Eintreffen am Flughafen Düsseldorf

6.März
Aus der norwegischen Presse entnehme ich, dass es doch zu einem Wassereinbruch in einem Ballast-Tank gekommen ist. 68 Kubikmeter (68 Tonnen) Wasser sind eingedrungen.

Beobachtungen und Beurteilungen:
 Die Passagiere reagierten auf den Abbruch der Reise einerseits gefasst, aber andererseits auch sehr enttäuscht. Eine Panik kam nicht auf.
 50% der Gäste trugen die Havarie mit Fassung und gingen danach wieder in Ihre Kabinen, um zu schlafen
 Die anderen 50% der Gäste waren beunruhigt und suchten Ihre Kabinen nicht mehr auf, sondern blieben in den Gemeinschaftsräumen und schliefen nicht.
 Bei den Passagieren herrschte vollkommenes Unverständnis, wie ein modernes Schiff, das mit allen technischen Hilfsmitteln ausgestattet ist, auf einen klar zu sehenden - quer zur Fahrtrichtung liegenden - Felsen auffahren kann.
 Ebenso rätselhaft ist es, wie einem Kapitän, der 20-jährige Erfahrung auf dieser Strecke hat und genau in dieser Gegend aufgewachsen ist, ein solches Missgeschick widerfahren kann.
 Bei den Passagieren wurde berechtigter Weise diskutiert, warum überhaupt in stockdunkler Nacht ein solch zusätzliches Risiko eingegangen werden muss, nur um den Eingang zum Trollfjord zu „beleuchten“ und den Passagieren einen „Nervenkitzel“ zu bieten.
 Es entstand der Eindruck, dass vom Schiff und von den Hurtigruten Alles getan wurde, um die Havarie „klein zu reden“.
 Die Abwicklung des Schiffsnotfalls war professionell. Die Gäste bedauerten allerdings, dass der Kapitän nie ein beruhigendes oder erklärendes Wort an seine Passagiere richtete; er überließ dies der Bordreiseleiterin Anita.
 Die Rückführung der Gäste von Svolvær nach Deutschland verlief schnell und reibungslos und war eine logistische Meisterleistung.
 Gerüchteweise ist zu erfahren, dass die Hurtigruten einigen Gästen als Kompensation die Erstattung von 8 Seereisetagen angeboten haben (bei einer Buchung Bergen-Kirkenes Bergen). Dies wird von allen Passagieren als unverschämt und „knausrig“ empfunden und erste Gruppen taten sich zusammen für eine mögliche Sammelklage.
 Für die Hurtigruten wird es jetzt darauf ankommen die Gäste großzügig und unbürokratisch zu entschädigen – wobei auch die besonderen Unannehmlichkeiten eines solchen Unglücks und die vertane Urlaubszeit zu berücksichtigen sind. Falls dies nicht gelingt wird sich Hurtigruten auf eine Einspruchs- und Klagewelle einstellen müssen und es wird zu einem Imageschaden für Hurtigruten in der Öffentlichkeit kommen.
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Dixi » Do, 07. Mär 2013, 23:14

Hallo Voyager,
danke für die fast "LIVE" Schilderung.
Ja, bleibt abzuwarten was mit Entschädigungen sein wird.
Klar, kann immer passieren, aber ein herausragender Felsen, der taucht ja nicht plötzlich auf... und auf einer Route die täglich befahren wird
Ich überlege gerade, was ich tun würde wenn mir dies auf einer Urlubsreise passieren würde :-?
VG
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Hubi59 » Fr, 08. Mär 2013, 8:43

Voyager hat geschrieben:Ebenso rätselhaft ist es, wie einem Kapitän, der 20-jährige Erfahrung auf dieser Strecke hat und genau in dieser Gegend aufgewachsen ist, ein solches Missgeschick widerfahren kann.

Ich denke mal das in so einer engen Durchfahrt die Sicherheitssystheme permanent Warnungen ansagen, z.B. Kollisionskurswarnungen oder Echolotwarnungen und genau da kommt die grøsste Gefahr, da der Kapitæn ein, sozusagen "Alter Hase" ist, wæchst die Routine und er wird wohl das Schiff an dieser Stelle ohne diese so nervenden Warnsignale manuell gesteuert haben und genau dann schleicht sich ein ganz kleiner Fehler oder Fehleinschætzung ein und schon ist es passiert.
Bei uns gehen jæhrlich mehrere Fæhren auf Grund, eindeutig ist dabei die wachsende Routine schuld.
Gruss Hubi
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon chros » Fr, 08. Mär 2013, 11:19

Das Schiff ist nicht auf einen ca. 1 Meter aus dem Wasser ragenden Felsen sondern auf eine zusammenhängende Uferböschung aufgefahren -
es ist buchstäblich vor die Wand gesetzt worden.
Richtig ist, dass es ab 22:45h heißen Tee mit Rum gegeben hat.
Ich beteilige mich sofort an einer Sammelklage.

chros


Voyager hat geschrieben:Am Montag, den 04.03.2013 (4. Tag einer 12-tägigen Reise) kurz vor Mitternacht kam es zur Schiffshavarie der M/S Kong Harald, deren Folge ein Abbruch der Reise am 05.03. war.

Hier die Ereignisse aus der Sicht eines deutschen Passagiers (alle Zeitangaben sind ca. Zeiten):
Wetter: kaum Wind, klare Sicht, Temperaturen knapp unter null Grad

04. März
ab 23:00 Uhr: Durchfahren des 26 km langen Raftsund, dabei ab 22:45 warme Fischfrikadellen (gratis) und heißer Tee mit Rum (gegen Bezahlung) draußen auf Deck 7 der Kong Harald
23:45 Uhr: Der Trollfjord wird erreicht. Geplant ist, in diesen nicht - wie im Sommer - hinein zu fahren (wegen Schnee-und Eislawinen von den Seitenwänden) sondern nur die 70 m breite Einfahrt mit den Schiffsscheinwerfern zu beleuchten und dann den Raftsund weiter in Richtung Harstadt zu befahren.
23:50 Uhr: M/S Kong Harald fährt langsam an der 70m breiten Einfahrt zum Trollfjord vorbei, beleuchtet diese und fährt dann laut krachend auf einen quer zur Fahrtrichtung ca. 1 Meter aus dem Wasser ragenden Fels auf.
23:59 Uhr: Ansage der Bordreiseleiterin: Es tut mir leid Ihnen sagen zu müssen, dass das Schiff auf Grund gelaufen ist. Kommen Sie bitte alle mit warmen Sachen in den Panorama-Salon auf Deck 7.

05. März
00:10 Uhr: Die Rettungsboote auf Backbord werden halb heruntergelassen.
00:30 Uhr: Alle 258 Passagiere sind auf Deck 7 (Panorama-Salon) versammelt. Ansage der Bordreiseleiterin: Der Kapitän hat mich angerufen und lässt folgendes ausrichten: Man hat das gesamte Schiff kontrolliert und festgestellt, dass es keinen Wassereinbruch gibt. (Wie sich am 6. März herausstellte stimmt dies nicht: siehe Bemerkung unter 6. März unten) Man wird die Flut abwarten und dann versuchen, wieder rückwärts von dem Felsen herunter zu kommen. Alle Passagiere können wieder auf ihre Kabinen gehen und weiterschlafen. Morgen früh gibt es weitere Informationen.
01:00 Uhr: Beginn der Versuche durch Einsatz aller Schiffspropeller und Strahlruder wieder frei zu kommen; dabei Vibrieren des ganzen Schiffes – an Schlaf ist zumindest in den Heckkabinen auf Deck 3 nicht zu denken.
02:30 Uhr: Das Schiff ist wieder frei, scheint aber in seinem Antrieb und seiner Bewegung beeinträchtigt. In langsamer Fahrt fährt das Schiff zurück nach Svolvær, wo es gegen 05:00 Uhr eintrifft.
08:00 Uhr: Information der Bordreiseleiterin: Reise ist zu Ende! Alle Passagiere werden im Laufe des Tages an Ihre Herkunftsorte bzw. Zielorte weitertransportiert. Sie erwähnt, vorläufig sei geplant, die Passagiere von den nächsten Flughäfen „one by one“ auf freien Kapazitäten der Linienmaschinen zurück zu bringen.
09:00 Uhr: Es findet eine Telefon-Konferenz (Schiff- Hurtigrutenzentrale) statt bei der Weiteres besprochen und entschieden wird. Als mögliche Flughäfen werden Bodø und Harstadt/Narvik (Evenes) genannt.
11:00 Uhr: Abfahrt von Passagieren mit Endziel Tromsø per Bus (Fahrtzeit 6 Stunden)
13:00 Uhr: Information der Bordreiseleiterin über die Rückreise aller Gäste, die mit Charterflug von Düsseldorf gekommen sind. Abfahrt 14:00 Uhr mit Bussen zum Flugplatz Evenes
14:00 bis 17:00 Uhr: 160 km - Fahrt über die E 10 unter winterlichen Bedingungen über die Lofoten und Vesterålen nach Flughafen Evenes. Der Transfer erfolgte durch Linienbusse der Lofoten. Die Fahrt verlief reibungslos.
18:15 Uhr: Abflug vom Flughafen Evenes. Der Rückflug wurde von der polnischen Fluggesellschaft Enter Air mit einer Boeing 737-800 durchgeführt und verlief planmäßig und gut. Das Flugzeug kam ohne Passagiere von Warschau und machte einen guten Eindruck.
21:00 Uhr: Eintreffen am Flughafen Düsseldorf

6.März
Aus der norwegischen Presse entnehme ich, dass es doch zu einem Wassereinbruch in einem Ballast-Tank gekommen ist. 68 Kubikmeter (68 Tonnen) Wasser sind eingedrungen.

Beobachtungen und Beurteilungen:
 Die Passagiere reagierten auf den Abbruch der Reise einerseits gefasst, aber andererseits auch sehr enttäuscht. Eine Panik kam nicht auf.
 50% der Gäste trugen die Havarie mit Fassung und gingen danach wieder in Ihre Kabinen, um zu schlafen
 Die anderen 50% der Gäste waren beunruhigt und suchten Ihre Kabinen nicht mehr auf, sondern blieben in den Gemeinschaftsräumen und schliefen nicht.
 Bei den Passagieren herrschte vollkommenes Unverständnis, wie ein modernes Schiff, das mit allen technischen Hilfsmitteln ausgestattet ist, auf einen klar zu sehenden - quer zur Fahrtrichtung liegenden - Felsen auffahren kann.
 Ebenso rätselhaft ist es, wie einem Kapitän, der 20-jährige Erfahrung auf dieser Strecke hat und genau in dieser Gegend aufgewachsen ist, ein solches Missgeschick widerfahren kann.
 Bei den Passagieren wurde berechtigter Weise diskutiert, warum überhaupt in stockdunkler Nacht ein solch zusätzliches Risiko eingegangen werden muss, nur um den Eingang zum Trollfjord zu „beleuchten“ und den Passagieren einen „Nervenkitzel“ zu bieten.
 Es entstand der Eindruck, dass vom Schiff und von den Hurtigruten Alles getan wurde, um die Havarie „klein zu reden“.
 Die Abwicklung des Schiffsnotfalls war professionell. Die Gäste bedauerten allerdings, dass der Kapitän nie ein beruhigendes oder erklärendes Wort an seine Passagiere richtete; er überließ dies der Bordreiseleiterin Anita.
 Die Rückführung der Gäste von Svolvær nach Deutschland verlief schnell und reibungslos und war eine logistische Meisterleistung.
 Gerüchteweise ist zu erfahren, dass die Hurtigruten einigen Gästen als Kompensation die Erstattung von 8 Seereisetagen angeboten haben (bei einer Buchung Bergen-Kirkenes Bergen). Dies wird von allen Passagieren als unverschämt und „knausrig“ empfunden und erste Gruppen taten sich zusammen für eine mögliche Sammelklage.
 Für die Hurtigruten wird es jetzt darauf ankommen die Gäste großzügig und unbürokratisch zu entschädigen – wobei auch die besonderen Unannehmlichkeiten eines solchen Unglücks und die vertane Urlaubszeit zu berücksichtigen sind. Falls dies nicht gelingt wird sich Hurtigruten auf eine Einspruchs- und Klagewelle einstellen müssen und es wird zu einem Imageschaden für Hurtigruten in der Öffentlichkeit kommen.
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon pippilotta » Fr, 08. Mär 2013, 12:25

Auch wenn es sich in diversen dt. Reiseforen hartnäckig hält, es gibt in D keine Sammelklagen, so wie in America gerne praktiziert! In solchen Fällen wie diesen, viele Kläger ein Beklagter, gleicher Sachverhalt kann es aber möglich sein, Klagen zu bündeln, was auch im Sinne des zuständigen Gerichts sein kann.
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon muheijo » Fr, 08. Mär 2013, 14:03

Voyager hat geschrieben:Wetter: kaum Wind, klare Sicht, Temperaturen knapp unter null Grad


Beim lesen musste ich so denken:
Es hætte auch ein Bericht von der Titanic sein kønnen. :lol:

Aber mal im Ernst, die Besatzung scheint das gut hingekriegt zu haben, allein schon das das Ganze ohne Panik ablief.
In die Kabine hætte ich mich allerdings auch nicht mehr gelegt...

In wieweit der Kapitæn da leichtsinnig war, weiss ich nicht. Klar ist allerdings, dass ein Ausweichmanøver Zeit braucht - man kann da nicht so mal eben um den Felsen rumkurven.

Wenn das ganze jetzt auch mit Klagen usw. kostenmæssig eskaliert, wird die Hurtigruten vielleicht kuenftig auf diesen "Ausflug" verzichten. Schade eigentlich.

Gruss, muheijo
"Nicht diejenigen sind zu fürchten, die anderer Meinung sind, sondern diejenigen, die anderer Meinung sind, aber zu feige, es zu sagen."

(Napoléon I.)
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon RichardWith » Fr, 08. Mär 2013, 21:15

Aber mal im Ernst, die Besatzung scheint das gut hingekriegt zu haben, allein schon das das Ganze ohne Panik ablief.

Ob das mit der Crew der "Costa Concordia" auch so gut geklappt hätte?
http://www.giglionews.com/isoladelgiglio_porto.jpg

Ich freue mich trotzdem schon auf die nächste HR-Reise auch wenn ich noch etwas warten muss ...

... und 3 Fahrten hab ich bisher ohne Zwischenfälle erlebt :D

Fehler passieren immer und überall, ist nur die Frage wie man damit umgeht ...

Grüße
Frank
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon ChristianAC » Fr, 08. Mär 2013, 21:54

chros hat geschrieben:Ich beteilige mich sofort an einer Sammelklage.

chros


Ein typisch deutsche Reaktion :D :P :D :P :D :P
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Hubi59 » Fr, 08. Mär 2013, 23:37

ChristianAC hat geschrieben:
chros hat geschrieben:Ich beteilige mich sofort an einer Sammelklage.

chros


Ein typisch deutsche Reaktion :D :P :D :P :D :P

:super: das war auch mein erster Gedanke, nun mit aller Gewalt den letzten møglichen Euro mit geballter Kraft rausquetschen :super:
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon Dixi » Sa, 09. Mär 2013, 0:11

Hm, ja, also wenn ich dabei gewesen wäre, ich hätte eigentlich nur gern den kompletten Reisepreis zurück.
Alles was ich bezahlt habe.
Wie ich dann das Thema Urlaub mit meinem AG kläre oder ob ich mich danach erhole, wäre mein Problem....
Dies stellt meine Meinung als Unbeteiligter dar.
Wenn ich auf dem Schiff gewesen wäre und meinen Urlaub jetzt abbrechen muesste, evtl. ein wenig Aufwandsentschädigung, oder nen Rabatt-Gutschein für div. Sonderleistungen bei der nächsten Buchung bei Hurtigrute... ?

Ich denke mal, nach einigen Überlegungen wird sich HR bestimmt kulant darstellen....
Wer mag schon Klagen vor Gericht mit "Pressemeldungen" weltweit.. :roll: :roll:

VG
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viell. 2014 wieder auf HR unterwegs 8)
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Re: MS Kong Harald auf Grund gelaufen

Beitragvon harald0409 » Sa, 09. Mär 2013, 9:08

Dixi hat geschrieben:Hm, ja, also wenn ich dabei gewesen wäre, ich hätte eigentlich nur gern den kompletten Reisepreis zurück.
Alles was ich bezahlt habe.
Wie ich dann das Thema Urlaub mit meinem AG kläre oder ob ich mich danach erhole, wäre mein Problem....
Dies stellt meine Meinung als Unbeteiligter dar.
Wenn ich auf dem Schiff gewesen wäre und meinen Urlaub jetzt abbrechen muesste, evtl. ein wenig Aufwandsentschädigung, oder nen Rabatt-Gutschein für div. Sonderleistungen bei der nächsten Buchung bei Hurtigrute... ?

Ich denke mal, nach einigen Überlegungen wird sich HR bestimmt kulant darstellen....
Wer mag schon Klagen vor Gericht mit "Pressemeldungen" weltweit.. :roll: :roll:

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isses nicht besser du fährst mit deinem Auto,falls es liegen bleibt,kannst dich selber verklagen,auf so etwas wie euch kann HR bestimmt verzichten
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