Fjordland - Teil 2 - August 2002

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Fjordland - Teil 2 - August 2002

Beitragvon Johannes » Mi, 04. Sep 2002, 22:42

Hallo Freunde Norwegens,

wie versprochen wollte ich euch auch den weiteren Verlauf unserer Reise nicht vorenthalten. Nach dem Besuch Geirangers fuhren wir die Strecke Briksdal - Fjærland - Florø - Askrova (3 Tage) - Bergen - Geilo - Oslo.


Briksdalsbreen
Eigentlich wollten wir den Briksdalsbreen meiden, um dem Touristenrummel zu entgehen. Andererseits waren wir zuletzt vor 20 Jahren am Gletscher und somit auch auf die Veränderung des Briksdalsbreen gespannt.

Bild

Überrascht stellten wir fest, dass überhaupt kein Rummel am Gletscher war. Streckenweise waren wir sogar alleine auf den Wegen unterwegs. Am Gletscher selbst konnten wir uns davon überzeugen, wie weit er den ehemaligen Gletschersee heute bedeckt. Angeblich soll die Gletscherzunge 400 m in den letzten 20 Jahren nach vorne gewandert sein.


Fjærland
Nicht weniger fasziniert sind und waren wir von Fjærland, dem Norsk Breemuseum, mit seinen vielen interaktiven Möglichkeiten zur Gletscherkunde, und dem Bøyabreen.
Der Nigardsbreen steht für die nächste Tour auf dem Programm.

Übrigens, direkt neben dem Breemuseum ist ein sehr schöner Campingplatz, der auf keiner meiner Karten ausgezeichnet ist. Von dort hat man einen faszinierenden Blick in die Gletscherwelt.


Askrova
Also, wir kennen uns ja schon ganz gut in Norwegen aus, aber als wir die Einladung auf die Insel Askrova bekamen, da mußten wir erstmal die Westküste per Karte absuchen.

Bild

Die Insel Askrova liegt vor Florø als letzter Vorposten vor dem offenen Atlantik. Bis vor kurzem mit dem Auto nur per Kranverladung erreichbar, waren wir das erste oder max. zweite Wohnmobil, dass mit dem neuen Katamaran zur Insel befördert wurde.

Neben unserem Womo gab es auf dem Katamaren dann auch nur noch Platz für ein Auto, Baumaterial, einige Paletten Bier und was sonst noch so auf den Inseln bestellt wurde.

Da wir auf der Insel angekündigt waren und die Fähre für uns vorbestellt war, wurden wir von einigen Insulanern am Fähranleger abgeholt und zur Stellwiese eskortiert - klasse Leute!!

Wir fühlten uns wie auf Astrid Lindgrens Saltkrokan. Es war eine eigene, faszinierende, ruhige und ganz gelassene Welt. Erholung pur und rundherum Fische, Gänse, Pferde, Hunde, Kühe, Schafe...........

Bild

8:15 Uhr in Florø abfahrend, grüßten die Passagiere der südgehenden Trollfjord so gegen 8:45 Uhr die Insel. Zum Fotografieren der 2:15 Uhr nordgehenden Hurtigruten war es leider schon zu dunkel.



Bergen
Es ist schon etwas ungewohnt, nach der Ruhe auf Askrova den Fuß in das große Bergen zu setzen. Nicht nur, dass man sich wieder an den vielen Verkehr gewöhnen musste, auch die Menge der Menschen hatten wir eigentlich nicht vermisst.

Bild

Fløyen und Bryggen gehören zum Standard, aber nicht das Speisen im Kaufmannhaus Olde Hansa in Bryggen. Oder wie schreiben sie selber über sich:

Sey willkommen hochverehrter Gast!
Geh den Weg über die hölzernen Straßen Bryggens zur Olden Hansa, dem Treffpunkt der Kaufleute. Trete an die sich unter der Last der kostbaren und schmackhaften Köstlichkeiten biegenden Tische. Füll Deine Krüge mit feinsten Bieren und edelsten Weinen des Südens. Laß Dir die besten Speisen der Hanse munden, es wird dir wohl ergehen.


Es erging uns wohl ;-)

Aus Bergen kommend ging es dann wieder ab in die Berge! Doch vorher besuchten wir noch das Hardangervidda Natursenter in Eidfjord. Eigentlich ein Muss bevor man die Hardangervidda erklimmt. Für alle Wissbegierigen rund um Flora und Fauna der Vidda ist das Natursenter eine unglaublich informative Quelle.


Hardangervidda
Wer einmal durch diese Hochebene gefahren ist wird mir bestätigen, dass man sie sehr schlecht beschreiben kann - man muss sie erleben und erfühlen. Man kann es auch nicht mit Fotos vermitteln.

Bild

Soweit mein kurzer Bericht von unserer Womo-Reise im skandinavischen Jahrhundertsommer.

Ach, ich glaube, ich hatte es vergessen zu erwähnen - schon am ersten Abend begegneten wir einer Elchkuh mit ihrem Jungen. Einschränkend muß ich gestehen, es waren nur schwedische Elche ;-)

Gruß og ha det

Johannes
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Fjordland

Beitragvon Martin Schmidt » Do, 05. Sep 2002, 11:52

Hallo Johannes,

wirklich sagenhafte, tolle Bilder. Vielen Dank. Da möchte man am liebsten gleich wieder los (obwohl ich ja erst seit 3 Wochen wieder da bin)

Viele Grüße

Martin
p.S. Zum Teil 1: Wie machst du denn die Unterwasserbilder? Spezialkamera?
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Re: Fjordland

Beitragvon Olli » Do, 05. Sep 2002, 13:45

Martin Schmidt hat geschrieben:p.S. Zum Teil 1: Wie machst du denn die Unterwasserbilder? Spezialkamera?

Johannes Steinbrueck hat geschrieben:P.S. Das Bild oben, von den Fischen, fotografierte ich in dem absolut überzeugenden Aquarium in Ålesund.

Tschuldigung, wollte mich nicht einmischen nur helfen. :wink:

Toller Bericht Johannes! Läßt sich voller Vergnügen lesen (und anschauen).
Gruß :winkewinke:
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Klasse Bericht

Beitragvon Christine » Do, 05. Sep 2002, 15:52

Hallo Johannes,

dein Bericht und deine Fotos sind wirklich klasse!

Ich war im August zufällig in der gleichen Gegend (in Jølster). Was du zwischen Ålesund und Florø besucht hast, haben wir auch gesehen (fragt sich nur, wer hier hinter wem hergefahren ist... :wink: )

Vielleicht ist dir in Fjærland aufgefallen, wieviele weißverpackte Grasballen dort herumliegen und dass einige von ihnen sogar bemalt waren. Ein paar lagen direkt an der Hauptstrasse (auf ihnen war der Schriftzug "Audi" zu sehen).
Am Tag nachdem wir dort waren, konnte man in der Bergens Tidende einen Artikel über das Grasballenphänomen in Fjærland lesen. Das Örtchen hat 25 aktive Landwirte und diese produzieren emsig Grasballen, die dann an allen möglichen Ecken und Kanten scheinbar unstrukturiert herumliegen. Durch die fleißigen Bauern hat Fjærland die größte Grasballendichte Norwegens gemessen an der Einwohnerzahl. Und Ende August gibt es eigens ein 3-tägiges Grasballenfestival mit Tanzvergnügen und der Prämierung der am schönsten dekorierten Grasballen. Anlässlich der Vorbereitungen zum Festival hatte sich fast das gesamte Örtchen in ihre festlichen Trachten geschmissen, ein Dutzend Grasballen vor dem Panorama des Supphellebre aufgetürmt und sich auf diesen stehend oder sitzend für die Zeitung ablichten lassen.

Grüße von Christine
Det e ældri så gæli at det itte e godt for noe!
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Re: Klasse Bericht

Beitragvon Johannes » Do, 05. Sep 2002, 19:35

Hei, hier noch ein paar Ergänzungen zum Teil 2

@Martin
Martin Schmidt hat geschrieben:Wie machst du denn die Unterwasserbilder? Spezialkamera?


ich sende dir ein weiteres Bild mit, auf dem du die Verhältnisse am Außenbecken im Aquarium in Alesund besser einschätzen kannst:

Bild

Du sitzest vor dieser riesengroßen Scheibe wie in einem Kino. Dazu gibt es wunderschöne Musik. Wir haben dort sehr lange gesessen und das Treiben der Fische beobachtet. So konnten wir jeden Fisch ganz intensiv und in Ruhe studieren.
Um 13:00 Uhr stieg dann noch ein Taucher in das Becken und fütterte die Fische. Hier beeindruckte uns vor allem die "Hackordnung" der Fische.

@Hei Olli, danke für die Unterstützung!!

@Christine

Christine hat geschrieben:(fragt sich nur, wer hier hinter wem hergefahren ist... :wink: )


Also, einen Aufkleber der Norwegen-Freunde habe ich in dieser Gegend nicht gesehen. Vielleicht solltest du das nächste mal viel mehr Aufkleber auf's Auto kleben ;-)

Christine hat geschrieben:Vielleicht ist dir in Fjærland aufgefallen, wieviele weißverpackte Grasballen dort herumliegen und dass einige von ihnen sogar bemalt waren.


Ja, stimmt, das ist uns aufgefallen. Da wir aber verzweifelt an einem Campingplatz suchten, haben wir dies nicht ganz so intensiv wahrgenommen.
Aber danke für die tollen Infos zu den Grasballen.

Soweit die Ergänzungen und schön, dass euch die Bilder gefallen.

Gruß og ha det

Johannes
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Aquarium

Beitragvon Martin Schmidt » Mo, 09. Sep 2002, 11:17

:oops:

na da hätte ich bezüglich des Aquariumsbildes mal genauer lesen sollen
Trotzdem ein gelungenes Bild :super:

Martin
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