Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon syltetoy » Di, 26. Jul 2016, 10:13

Sehr schöne Fotos und nett geschrieben ...vielen Dank
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon KaZi » Mi, 27. Jul 2016, 8:14

Ich bin jetzt erst richtig zum Lesen und Schauen gekommen. Viele Motive erinnern mich an eigene Fotos. Da werden Erinnerungen wach. Vielen Dank fürs Mitnehmen und die schönen Fotos. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »SCHEISS GÖTTER!« zu rufen." (Terry Pratchett)
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Rapakiwi » Mi, 27. Jul 2016, 10:15

Ein wirklich schöner Reisebericht mit tollen Bildern, die von Gesamteindruck der überwältigenden Landschaft bis hin zum kleinen Detail reicht: wunderschön!

Vielen Dank für die viele Zeit, die Du investierst, um uns an dieser tollen Reise teilhaben zu lassen!
Ha det bra
Anja
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » Mi, 27. Jul 2016, 21:56

Guten Abend Norwegenfreunde,

die netten Feedbacks freuen mich sehr, habt vielen Dank dafür!

Weiter geht`s

3.6
4177km 17° Rotsundelv

Wir schlafen heute mal richtig lange und es ist Spitzenwetter. Nach dem Abbau fahren wir Richtung Tromso,

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und weiter auf der E8 um dann bei Nordkjosbotn wieder auf die E6 zu treffen.Wir genießen die wunderbare Landschaft, den Gegensatz des in der Sonne glitzernden Meeres zu den schneebedeckten Gipfeln.

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Der dunkle Punkt in der Mitte ist ein sehr großer Vogel, der dort kreiste, ein Seeadler?

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Die E6 entlang der Lyngenalpen zu fahren ist einfach nur ein Traum. Schade, dass es so wenige Möglichkeiten anzuhalten gibt, das Fotografieren aus dem Auto heraus ist nicht so toll. Die vielen Halteverbotsschilder lassen uns spekulieren, dass hier wohl öfter einfach gestoppt wurde, obwohl die Strasse recht schmal und manchmal unübersichtlich ist.

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Am Camping Birtavarre versuchen wir einen Stellplatz zu bekommen, doch der ist noch geschlossen. Wir fahren weiter zum Camping Rotsundelv. Ein kleiner feiner Platz, ganz so, wie wir es am liebsten haben. Das Wetter ist herrlich, richtig sommerlich, dass wir alles draußen aufbauen, grillen, Sonnenbaden, sogar abends zum Kartenspielen noch lange draußen sitzen bleiben. Die Sonne geht nicht unter, sie versteckt sich nur ein bisschen.

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Hier werden wir 2 Tage bleiben und morgen mal wieder waschen, das ist dringend notwendig. Aber erst mal eine gute Nacht.


4.6

Rotsundelv

Den nächsten Tag bleiben wir am selben Ort und es ist genial faszinierend, die Sonne einmal im Kreis um uns herum wandern zu sehen. Es bleibt sommerlich, die Wäsche trocknet super, wir tragen kurze Hosen, grillen wieder und sind nur draußen.

Beim Spaziergang wird uns aber ganz schnell klar, wo wir sind, nämlich sehr, sehr weit im Norden.

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Neben dem Campingplatz ist eine Schule. Ich zähle 9 Kinder aller Altersstufen auf dem Pausenhof, die dort offenbar gemeinsam unterrichtet werden. Das steht ja im krassen Gegensatz zu der Situation hier bei uns, und ich denke sehr intensiv darüber nach wie das für die Schüler wohl sein mag. Ich komme zu keinem Ergebnis, ich kann es mir einfach nicht vorstellen, aber ich tendiere dazu, es eher positiv zu bewerten.

Am Abend, als die Sonne tiefer steht, bringt sie wieder die jungen frischen Blätter zum Leuchten- ich habe ja schon mehrfach gesagt, wie wunderschön ich das finde, ich kann es gar nicht richtig im Foto festhalten!

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Und auch heute klingt der Tag draußen aus. Schön!



5.6
20° Altafjord Camping

Auf der E6 fahren wir heute bis Alta. Und wieder ist es eine tolle, beeindruckende Fahrt mit vielen Stopps. Am Straßenrand sehen wir etliche Rentiere, die völlig unbeeindruckt von Straßenkehr genüsslich grasen.

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Heute haben wir auch wie gestern schon, einige Baustellen, an denen wir lange warten müssen bis die Kolonne durchgeführt werden kann.

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Nach einer Kurve eröffnet sich von der E6 aus ein unvergleichliches Panorama auf den Kvænangen Fjord. Unsere Fotos sind etwas unterhalb der besten Aussicht entstanden, da wir oben nicht anhalten konnten. Wir sind weiter unten stehen geblieben und eine ganze Weile umhergelaufen. Herrlich!

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Am Altafjord Camping nehmen wir Quartier, mal wieder ein sehr großer Platz.

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Der Altaelv führt Hochwasser und somit ist das laufen leider eingeschränkt, wir müssen uns mit den asphaltierten Wegen begnügen! Wir sind wahrscheinlich einfach zu früh im Jahr unterwegs. Irgendjemand hier im Forum hatte das ja angedeutet :wink:

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Trotz des warmen Wetters können wir heute nicht draußen sitzen, es hat hier extrem viele Mücken, diese kleinen unangenehmen Dinger, Gnitzen :cry: ! Bei dem vielen Wasser ja auch kein Wunder!

Der Platz füllt sich bis zum Abend, und andere Camper haben offenbar gute Mittel gegen die Biester. Sehr viele halten sich draußen auf, es wird laut und ausgelassen gefeiert. Für uns unfassbar erscheint mitten in der Nacht die Polizei und sorgt für Ruhe. Das war glaube ich das einzige Mal, dass wir während der Tour Polizisten gesehen haben.

So, das war`s mal wieder für heute,
bis zur Fortsetzung liebe Grüße, gudrun55
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Kumulus » Do, 28. Jul 2016, 7:35

Traumhaft schön, Gudrun. Genau das Richtige zur Einstimmung auf einen ansonsten normalen Büroalltag. Und natürlich auch auf meinen eigenen Urlaub nächste Woche.

Danke und Gruß
Martin
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Kumulus
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » Do, 28. Jul 2016, 23:14

Hallo und guten Abend, dann wollen wir mal weiterfahren:

6.6
4624km 21° Stabbursnes Camping

Hier in Alta haben wir erst mal die letzte Gelegenheit, Autogas zu tanken. Und dann sind wir aufs neue unterwegs und haben wieder eine tolle Fahrt! Es geht rauf aufs Fjell, es liegt noch eine Menge Schnee, die Sträucher sind kahl. Es wirkt alles irgendwie graubraun/weiß mit etwas blauem Himmel und doch einfach nur schön.

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An einem Parkplatz steigen wir aus und laufen los. Dabei schauen wir genauer hin und sehen, dass es alles andere als kahl ist! Jeder noch so kleine Flecken, an dem etwas wachsen kann, wird grün!

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Wir kommen an den Porsangenfjord. Er ist der längste Fjord Nordnorwegens, wir haben den Eindruck am offenen Meer zu sein… und es ist ein richtig erhebendes Gefühl für uns, in der Nähe des Nordpolarmeeres, der Barentssee zu sein!

Der Olderfjord Campingplatz ist rappelvoll! Wo kommen bloß die ganzen Menschen her? Jetzt müssen wir entscheiden, rechts oder links - Nordkap, ja oder nein? Wir haben das Kap im Sonnenschein erlebt, was wollen wir mehr- also nein- wir biegen rechts ab. Wir sehen immer mehr Rentiere, neben und mitten auf der Strasse.

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Wir fahren bis zum Stabbursnes Camping, ein großer Platz, aber weitläufig und sehr schön am Stabburselva gelegen. Allerdings führt auch dieser Hochwasser, was unseren Bewegungsdrang ziemlich einengt.

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Hier ist es erfreulich grün. Wobei, was ist das eigentlich, sind das Bäume oder Sträucher? Ich lese, dass es in der arktischen Tundra heimische Zwergbirken sind, in der kurzen Vegetationszeit haben Bäume gar keine Chance.

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Es ist sehr warm, wir laufen in Top und kurzer Hose herum, aber- es gibt wieder jede Menge Mücken!!! Also nichts mit draußen. So kommen wir auf die Idee, nochmal die Satellitenschüssel zu testen. Fehlanzeige- nur russische und norwegische Sender. Keine Ahnung, ob wir etwas falsch gemacht haben, oder ob das so ist. Naja, der Rest unserer „Fernseh-Geschichte“ ist ja schon bekannt.


7.6.
4817km 10° Ifjord Camping

Am nächsten Tag ist das Wetter komplett anders, so kalt, dass ich unter der Jacke noch ein dickes Fleece anziehen muss, dass wir gestern im Top unterwegs waren, ist kaum noch vorstellbar, echt der Wahnsinn!
Wir begeben uns wieder auf die Piste und in Lakselv biegen wir ab auf die 98, wir wollen über das Ifjordfjell nach Tana.

Es ist trüb und diesig. Die Landschaft ist felsendurchsetzt , bewachsen mit Sträuchern und Büschen.

Erster Stopp ist bei Roddines, der Reiseführer sagt, hier zeigen Schotterterrassen die einzelnen Abschnitte der Landhebungen nach dem Ende der letzten Eiszeit. Ab dem Parkplatz gibt es einen ca. 2,5 km langen Rundweg mit Informationstafeln in den 3 Sprachen, Norwegisch, Englisch und Deutsch!

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Der Wind bläst heftig, es ist saukalt und wunderschön. Die Felsen, und die karge Vegetation, die man erst auf den zweiten Blick erkennt, traumhaft!

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Auf halber Strecke ist ein Unterstand, und auch dort ist wieder eine Vorrichtung zum Grillen, resp. Outdoorcooking, herrlich- und offenbar war dort jemand verliebt!

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Wir gehen zurück zum Parkplatz und fahren weiter.

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Zweiter Stopp am Silfar Canyon. Und wieder ein überwältigendes Naturerlebnis.
An seiner Kante entlang führt ein Trampelpfad, den wir ein ganzes Stück laufen.

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Die Strecke führt über die nächste Hochebene. Hier ist kaum noch Schnee und der Gesamteindruck unsagbar traurig, die Sträucher wirken wie verbrannt, es ist sehr grau und trüb. Wir halten nicht mehr an.

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In Ifjord gestaltet sich das Tanken zum Abenteuer, weil der Automat keine unserer Karten akzeptiert. Wir bekommen leichte Panik, denn die nächste Tankmöglichkeit ist sehr weit entfernt! Zum Glück ist der Betreiber vor Ort. Er meint, es läge daran, dass die Internet- Verbindung gestört sei. Gegen cash macht er uns den Tank voll. Naja...
Wir entscheiden, auch gleich auf dem Campingplatz einzuchecken. Allerdings sind wir bei näherem Hinsehen froh, eine eigene Bordtoilette und Waschmöglichkeit zu haben. Diesen Platz würden wir nicht weiterempfehlen.
Hier ist auch noch alles sumpfig und voller Wasser, trotzdem, ein langer Abendspaziergang obligatorisch.

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Und morgen – da geht es über eine Wahnsinns- Baustelle nach Kirkenes, davon später mehr.

Gute Nacht und liebe Grüße, gudrun55
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Kumulus » Fr, 29. Jul 2016, 7:09

Danke für deine Fleißarbeit Gudrun.

Die Bilder vom Canyon sind faszinierend. Und schön finde ich auch deine Liebe zu den kleinen Dingen am Wegesrand. Beim Betrachter dieser Etappe eurer Fahrt bin ich hin- und hergerissen. Einerseits fasziniert es mich, andererseits finde ich es auch sehr einsam und öde. Aber vielleicht liegt gerade darin der Reiz. Na ja, ich bleibe mindestens in diesem Jahr in Süd- und Fjordnorwegen und arbeite mich dann langsam nach oben.

Schönen Tag und schönes Wochenende
Gruß Martin
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Ari » Fr, 29. Jul 2016, 7:52

Vielen Dank fuer den tollen Reisebericht und die Muehe, die Du Dir machst! :)

Viele Gruesse,
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » Fr, 29. Jul 2016, 8:46

Kumulus hat geschrieben:Beim Betrachter dieser Etappe eurer Fahrt bin ich hin- und hergerissen. Einerseits fasziniert es mich, andererseits finde ich es auch sehr einsam und öde. Aber vielleicht liegt gerade darin der Reiz.


Ja, das ist uns während der Fahrt auch so gegangen.Wir waren stets fasziniert und hingerissen, haben keine Sekunde bereut, hierher gefahren zu sein. Sicher sieht die Landschaft bei einer Schneedecke, wenn Laub an den Sträuchern ist oder im Herbst ganz anders aus. Wahrscheinlich reicht schon Sonnenschein, um alles etwas "gefälliger" erscheinen zu lassen.Wir haben auch sehr intensiv darüber diskutiert, wie es sein mag, hier zu leben. Für uns ist aber eines ganz klar, wir werden wiederkommen!

Dir eine tolle Reise nächste Woche!

Kumulus hat geschrieben:Danke für deine Fleißarbeit Gudrun.

Ari hat geschrieben:Vielen Dank fuer den tollen Reisebericht und die Muehe, die Du Dir machst! :)


Danke schön.
Es ist nicht wirklich Mühe, es macht immer noch viel Spaß! Aber ich bin selbst erstaunt, wie lang dieser Bericht wird, und wie viele Aspekte dieses Landes wir erleben durften. Ich befürchte manchmal, er wird zu langatmig, aber es steht ja jedem frei zu lesen und zu schauen oder auch nicht. Ich selbst kann mich stundenlang mit den Landschaften und den Bildern beschäftigen- ich glaube es wurde schon öfter vom Suchtcharakter dieses Landes gesprochen. :lol:
In diesem Sinne werde ich ihn auf jeden Fall zu Ende schreiben und freue mich noch auf den Rest.

liebe Grüße gudrun55
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » Fr, 29. Jul 2016, 16:10

8.6.

4960km 11° KirkenesCP

Zeitige Abfahrt heute in Ifjord, wieder höher hinauf mit ähnlichen Aussichten wie gestern, aber etwas sonniger und schon sieht alles freundlicher aus. Wir sind begeistert von der Strasse, sie scheint neu gemacht und ist fantatisch zu befahren.

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Als wir ein Baustellen-Hinweisschild passieren denken wir noch, es wird wie an den anderen zuvor- etwas holperiger, ggf. mal Kolonnenfahrt. Doch es geht kilometerweit über eine Schotterpiste mit Riesenschlaglöchern- der helle Wahnsinn! :shock: Gut, dass wir schon ein bisschen Erfahrung haben, dass das, was kaputt gehen kann, schon kaputt ist, und wir den Rest gut verstaut haben. 50 km/h sind erlaubt, tatsächlich geht es lange Zeit nur im Schritttempo vorwärts.

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Als wir dann den alten Teil der Straße erreichen, denken wir: Ja, es ist richtig, dass hier erneuert wird!
Mich würde ja mal interessieren, wie weit die Bauarbeiten gediehen sind!

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Das Wetter klart auf, der Himmel wird blau und es geht wieder runter ins Grüne.

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Ab Rustefjelbma ist der Strassenzustand besser. Dafür, dass Tanabru ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt ist, finden wir die Brücke recht schmal.

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Die Landschaft wird immer karger und felsiger.

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Am Rastplatz Gandvik laufen wir wieder eine ganze Weile und ich kann meinem Faible für Details frönen.

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Die Strassenschilder sind 2- 3 sprachig mit für uns unaussprechlichen Ortsnamen, die Grenze nach Russland ist nah, und wir hören einen Kuckuck, fern und fremd und doch vertraut!!

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Der Campingplatz Kirkenes gefällt uns wieder sehr gut. Johannes legt sich etwas aufs Ohr und ich laufe vom Platz aus durch die Gegend, herrlich, immer weiter,so toll, dass ich fast den Rückweg nicht gefunden habe!


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9.6.
5187km 7° Kirkenes CP

2012 haben wir während der Liegezeit der Kong Harald einen Spaziergang durch Kirkenes gemacht und waren auch oberhalb des Ortes mit fantastischer Aussicht. An die Stelle begeben wir uns heute um 8.00 Uhr, um das Hurtigrutenschiff einlaufen zu sehen. Es ist die Polardlys.

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Nachdem wir das lange genug beobachtet, in Erinnerungen geschwelgt, und uns wieder über jede Menge kleiner Pflanzen, Moose, Flechten und verschiedenartige Steine gefreut haben, gehen wir an fremdartigen Fahrgeräten und Pflanzen die bei uns lange verblüht sind, zum Hafen, ich besichtige das Schiff.

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Dann geht es am russischen Grenzübergang vorbei, an dem uns bewußt wird, dass hier der Schengen Raum verlassen wird, nach Grense Jacobselv.

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Die Fahrt dahin teilweise nur über Schotter, aber uns kann jetzt nichts mehr erschüttern, und die Aussichten sind wieder grandios! Bei einem Fotostop haben wir sogar die Gelegenheit mit einem Anwohner zu sprechen.

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Da sind wir jetzt, Grense Jacobselv, wir haben es geschafft, sind überglücklich! Wir sehen einen herrlichen Sandstand, und es ist wieder a…kalt!

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Der Höhepunkt natürlich die St. Oskars Kapell. Sie wurde als Grenzmarkierung errichtet, weil es nach 1826 immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen norwegischen und russischen Fischern kam. Auf dem Friedhof sind Gräber mit ganz unterschiedlichen Namen, ich lese auf der Tafel, dass es russische, samische, finnische und norwegische sind. So begegnen sich hier alle Kulturen.

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Ja, das ist er, unser absoluter Wendepunkt! Wir verbringen sehr viel Zeit hier, können uns gar nicht verabschieden. Jetzt geht es nicht mehr weiter, sondern zurück. Die 5000km- Marke haben wir gestern ja auch geknackt. Es ist und bleibt eine fantastische Reise!

bis denn, ein schönes Wochenende! gudrun55
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon syltetoy » Sa, 30. Jul 2016, 13:41

Ich bin überwältigt von deinen schönen Fotos und den Berichten....ganz ganz toll!

Dir auch ein schönes Wochenende :)
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Ronald » Sa, 30. Jul 2016, 16:02

Moin GUdrun55,

Danke für Deinen Bericht. Deine Eindrücke decken sich teilweise mit unseren, die wir ein Jahr zuvor in 2013 gemacht haben. Ich schreibe ja gerade weiter an meinem Bericht und habe heute die Strecke über das Ifjordfjell gemacht. Ja, das ist eine Herausforderung und ich hoffe, dass die Straße in 2017 komplett fertig ist. Wir haben uns jedenfalls die Vorderreifen (4x4 Antrieb) abgefahren dort auf dem Bollerweg.
Ifjhord Camping og Café: Du schreibst
"Allerdings sind wir bei näherem Hinsehen froh, eine eigene Bordtoilette und Waschmöglichkeit zu haben. Diesen Platz würden wir nicht weiterempfehlen."
Wir mussten die Toiletten benutzen, aber vielleicht hatte er die gerade sauber gemacht?
Auf jeden Fall war der Wirt ansonsten nicht sehr enthusiastisch - aber das macht wohl die Einsamkeit :D
Vielen Dan k für Deinen Bericht - macht Spaß zu lesen und Fotos zu gucken.
Heute kam unser neuer Reiseführer von Marin Schmidt Neuauflage 2016/2017. Dann kann die Planung für 2017 ja losgehen, wenn wir in 4 Wochen für drei Wochen nach Grimstad fahren.
Gruß
Ronald

PS Meine Ifjord-Etappe kommt nachher - nach dem Staubsaugen - muss auch sein :D
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » So, 31. Jul 2016, 14:20

Ronald hat geschrieben:Vielen Dan k für Deinen Bericht - macht Spaß zu lesen und Fotos zu gucken.


Hallo Ronald,
vielen Dank dafür! Wenn ich mir deinen fundierten Bericht und die tollen Fotos ansehe freuen mich diese Worte besonders.

Ronald hat geschrieben:Ifjhord Camping og Café: Du schreibst
"Allerdings sind wir bei näherem Hinsehen froh, eine eigene Bordtoilette und Waschmöglichkeit zu haben. Diesen Platz würden wir nicht weiterempfehlen."
Wir mussten die Toiletten benutzen, aber vielleicht hatte er die gerade sauber gemacht?
Auf jeden Fall war der Wirt ansonsten nicht sehr enthusiastisch - aber das macht wohl die Einsamkeit :D

Meine Bemerkung bezog sich auf das Sanitärgebäude unten auf dem Campingplatz, ich denke, ihr habt sicher Toiletten im Cafè genutzt. Aber solche Beobachtungen sind ja eigentlich sowieso nur Momentaufnahmen.

Jetzt sehe ich gerade, bei dir geht es weiter, da muss ich mal schnell weiterlesen- bis denn, gudrun55
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon Ronald » So, 31. Jul 2016, 14:37

Moin Gudrun,
ich habe mir eben noch einmal Deine Fotos und Deinen Bericht bis zur Grenze Jakobselv angesehen und durchgelesen. Da wollen wir ja nächstes Jahr hin. Gestern ist auch unser neuer Reiseführer von Martin Schmidt angekommen Auflage 2016/2017. Hilft uns bestimmt, das, was wir noch nicht gesehen haben zu planen.
Beeindruckend sind Deine Fotos vom Balsfjorden und Tromsoe. Wir hatten bisher, toi toi toi eigentlich um Tromsoe immer schönes Wetter, teilweise spiegelglatte See und blauer Himmel.
So, nun warte ich mal auf Eure nächste Etappe und schreibe unterdessen weiter.
Beste Grüße
Ronald
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Re: Auf großer Norwegentour - 11.05.2014 bis 26.06.2014

Beitragvon gudrun55 » So, 31. Jul 2016, 15:01

10.6
5316km 14° Karasjok Camping

Nun geht es wieder zurück. Das ist aber auch in Ordnung so, bei uns hat sich neben dem intensiven Wunsch wiederzukommen ein gewisses zufriedenes „Sattheitsgefühl“ eingestellt.
Wir bleiben in Norwegen, da wir keine Wurmtabletten für unseren 4- beinigen Begleiter mehr haben, wollen aber auch nicht wieder die 98 nehmen, sondern fahren über die E6 nach Karasjok.
Der erste Stopp ist in Neiden am Skoltefossen. Hier stürzt der Neidenelv in mehreren Kaskaden unter der Straße hindurch. Wie an allen größeren Wasserfällen drehe ich auch hier ein kleines Video um die Kraft und Lautstärke für daheim zu konservieren.

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Die Strecke bis Tana ist schön, wir haben viele Begegnungen mit Rentieren, aber teilweise auch wieder das Empfinden von „verbrannter Erde“.

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Tanabru aus einer anderen Perspektive.

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Die Strecke führt entlang des Grenzflusses Tana. Der fließt mal langsam und gemächlich, mal wild und schnell. Er scheint ein gutes Angelrevier, überall sind Angler zu sehen. Die Straße ist sehr gleichförmig, es ist eine ruhige Fahrt, bei der uns kaum andere Menschen begegnen. Der Blick aufs Navi fasziniert mich schon die ganze Zeit, seit wir in der Finnmark sind-, 155 km geradeaus, das habe ich noch nie gesehen!

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Am frühen Nachmittag kommen wir auf dem Campingplatz in Karasjok an. Er ist fast leer, außer uns noch ein deutsches Paar.

Karasjok gilt als Hauptstadt des Samenlandes (85% der Bevölkerung gehören zum Volk der Samen), und ist Sitz des 1989 gegründeten Samenparlamentes. Dessen rechtliche Befugnisse sind zwar begrenzt, doch es ist wichtiges Sprachrohr. Wir schauen es an, das geht nur von außen, innen ist es für Touristen nicht zugänglich. Der Plenarsaal soll an ein Lavro erinnern und die ganze Anlage gefällt uns sehr gut!

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Wir gehen noch in dem umgebenden Wald spazieren, abends ist der Campingplatz komplett voll und es fängt an zu regnen. Gute Nacht!



11.6
5643km 12° Parkplatz

Der Tag beginnt trüb und diesig. Wir fahren weiter die E6, über die Finnmarksvidda Richtung Porsangen.

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Neben den allgegenwärtigen Rentieren müssen wir heute noch aufpassen, diese süßen Kleinen nicht vor die Räder zu bekommen.

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Ein wunderbarer Abstecher führt uns zu versteinerten Trollen, die in bröseliges Granitgestein verwandelt wurden, Trollholmen. Zunächst ist wieder eine Rappelstrecke zu bewältigen, bei der wir den Schafen klarmachen müssen, dass sie ihnen nicht alleine gehört. Dann kommen wir an einen Parkplatz und können eine kleine, aber feine Wanderung starten.

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Nach dieser tollen Unterbrechung geht`s weiter.
Strassenschilder sind immer noch dreisprachig, Baustellen müssen passiert werden, das faszinierende Sennalandet wird zurücküberquert.

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Sami Kapelle

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In Alta halten wir nur um den Gastank wieder zu füllen, geniessen die Weiterfahrt in der Sonne.

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Heute steuern wir mal keinen CP an, sondern übernachten auf einem Parkplatz am Langfjorden.
Das Gelände ist sehr schön und weitläufig.

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Und es bietet wieder jede Menge Motive in einer von mir geliebten Beobachtungsposition…

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Aber eines lernen wir heute: Man darf sich nie darauf verlassen, am Ende des Tages auf einem Campingplatz zu landen, und deshalb nie mit leerem oder halb leeren Wassertank losfahren und immer Handy und Fotoapparat geladen haben! Wir haben hier nämlich fantastische Mitternachtssonne und alle Akkus leer… :lol: Aber so kommen wir mal dazu, einfach nur zu genießen!


Fortsetzung folgt… demnächst! Liebe Grüße, gudrun55
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