Back to the road

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Back to the road

Beitragvon syltetoy » Mi, 11. Okt 2017, 8:05

Bei Kortmans bin ich jedes Jahr .....einzigartig ist es dort.
Allerdings sind auch die Kerzen von guter Qualität.
Dann hast du also die alte Küstenstraße gewählt wenn du in Malvik gelandet bist :wink:
Ich freue mich auf die Fortsetzung.
syltetoy
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Re: Back to the road

Beitragvon Gudrun » Mi, 11. Okt 2017, 8:22

Das Fernweh nagt.

Grüße Gudrun
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Re: Back to the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 11. Okt 2017, 8:30

13. Tag – 16. August 2017

Meine Tagesetappe: https://goo.gl/maps/mTp3BfMdj5t

Menno, es ist zum Mäusemelken: Schon wieder Regen. Damit vertage ich die Absicht, nach Trondheim zu fahren. Denn mit Regenjacke und Schirm macht das nicht ganz so viel Spaß. Also verbringe ich den Vormittag auf dem Campingplatz und im Wohnwagen, frühstücke lange, räume etwas auf, krame etwas rum und weiß so eigentlich nichts mit mir anzufangen. Das nervt. Also: Zusammenreißen und mit offenen Augen in die Welt hinaus.

Aufgrund von Anregungen aus dem Forum beschließe ich zur Hegra Festning, ca. 15 km östlich von Stjørdal zu fahren. Eine gute Entscheidung, zumal das Wetter zum Nachmittag auch wieder besser wird.


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Die Hegra-Festung ist eine von mehreren Befestigungsanlagen, die zwischen 1907 und 1910 gegen einen möglichen Angriff Schwedens nach der Auflösung der Union mit Schweden 1905 gebaut wurde. Außerdem wurde in Kleivplassen und Svartåsen je eine Batterie in der Nähe der Festung aufgestellt.


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Über diese ursprüngliche Verwendung gegen die Schweden hinaus kämpften dort 250 norwegische Soldaten und eine Frau im Frühjahr 1940 26 Tage lang gegen deutsche Truppen. Da die Festung aber gegen Schweden und somit nach Osten ausgerichtet war, war sie gegen einen deutschen Angriff aus Westen nur bedingt brauchbar. Dennoch wurde die Festung nie militärisch erobert und gilt bis heute als Symbol für den norwegischen Widerstand im Zweiten Weltkrieg (Quelle: Wikipedia).


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Die Anlage, die in den Bergen liegt, verfügt über insgesamt 350 Meter Korridore, Tunnel und Lager-räume. Der längste Tunnel ist fast 110 Meter lang. Es gab drei Kommando-Türme und zwei 7,5 cm und vier 10,5 cm Kanonen, die eine Reichweite von bis zu 10 Km hatten.


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Heute ist die Hegra- Festung in der Gemeinde Stjørdal ist ein nationales Denkmal, das bis zu 25.000 Besucherinnen und Besucher zählt. Die Anlage ist mit ihren Gräben, Kanonen, Tunneln, Wohnzimmer, Kommando-Turm super gut in Takt und kann jeden Tag im Jahr kostenfrei besucht werden. Vorausgesetzt, die Straße ist nicht witterungsbedingt gesperrt.


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Mir hat der Besuch gefallen; ein wenig in der Vergangenheit Norwegens zu stöbern, diese großangelegten Verteidigungsanlage zu bewundern und quasi den Widerstand zu spüren sowie die Strapazen zu erahnen war schon gut. Dazu einen phantastischen Blick auf die malerische Umgebung der Festung und – wie sollte es anders sein – Kaffee und Waffeln in dem Museumscafe direkt am Parkplatz.


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Inzwischen war die Sonne gut durch die Wolken gekommen. Das treibt mich natürlich gleich weiter zu einen anderen kulturellen Stätte der Geschichte Norwegens, nämlich nach Steinvikholm slott, rund 12 km nördlich von Stjørdal auf einer kleinen Insel im Åsenfjord, einem nordöstlichen Ausläufer des Trondheimfjords.


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Der Bau der Festung wurde vom letzten Erzbischof Norwegens Olav Engelbrektsson von Nidaros im Jahr 1525 begonnen und 1532 fertiggestellt. Die Festung war für die damalige Zeit sehr modern. Sie war aus mit Mörtel vermauertem Stein gebaut. Ihre Lage für die Verteidigung der Region und insbesondere Trondheims war suboptimal. Allerdings war sie aufgrund ihrer Lage auf der Insel uneinnehmbar; die Schweden haben es mehrmals versucht, sind aber an den wehrhaften Mauern gescheitert.


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Leider war die Burg nicht geöffnet. So ist das in der Nachsaison – ich kenne das bereits von anderer Stelle. Aber die Lage ist schön, der Ausblick über den Fjord großartig. Und wem das dort nicht zu einsam ist, kann auf dem Parkplatz vor der Brücke zum Schloss auch übernachten (gegen kleines Geld natürlich).
Mir reicht es damit mit norwegischer Historie und Kultur. Ich fahre zum Campingplatz zurück und schmeiße meinen Grill an – Feierabend. Dazu ein kühles Bier und einen Blick auf und über den Trondheimfjord. Inzwischen hat auch die Bewölkung wieder leicht zugenommen. Ich hoffe, dass es am nächsten Tag sonniger wird.


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Re: Back to the road

Beitragvon Voronwe » Mi, 11. Okt 2017, 12:31

Hui, in Schreiblaune? Gleich zwei Beträge auf einmal?
Nein, ich beschwere mich nicht, das ist ja gut so.

Hegra sieht echt interessant aus, vor allem diese Überwucherungen. Waren die von Anfang an als Tarnung da, oder ist das erst nach und nach zugewachsen?
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Re: Back to the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 11. Okt 2017, 17:02

Voronwe hat geschrieben:Hegra sieht echt interessant aus, vor allem diese Überwucherungen. Waren die von Anfang an als Tarnung da, oder ist das erst nach und nach zugewachsen?



In Reisekatalogen würde man von "naturbelassen" schreiben. Die Stellung liegt auf einem Berg und war mich Sicherheit frei und ohne Farne und Gestrüpp frei zugänglich.
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Re: Back to the road

Beitragvon syltetoy » Mi, 11. Okt 2017, 17:50

Ich bin 25 Jahre dort und hab noch nie die Festung besucht....das ist unmöglich und muss dringend gemacht werden :roll:
Ist der Weg dorthin eine Schotterpiste ?
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Re: Back to the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 11. Okt 2017, 19:03

syltetoy hat geschrieben:Ist der Weg dorthin eine Schotterpiste ?



Nein, die Straße war gut zu fahren. Also kein Grund, sich weiterhin zu verweigern. Aber ich kenne das selber; ich musste auch knapp 50 Jahre alt werden, bevor ich als Schleswig-Holsteiner das erste Mal auf der Insel Helgoland war.

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Re: Back to the road

Beitragvon Kumulus » Mi, 11. Okt 2017, 20:01

14. Tag – 17. August 2017

Mein Spaziergang durch Trondheim: https://goo.gl/maps/Xb4nKSrroKQ2

Die Sonne lacht bereits am frühen Morgen – so ist’s Recht. Also ab nach Trondheim. Dafür hatte ich im Vorfeld viel überlegt, welche Route ich fahren sollte und wie und wo ich am besten parken könnte. Schließlich verwerfe ich alle diese Überlegungen und nutze den ÖPNV, also den stinknormalen öf-fentlichen Bus, der mich vom Campingplatz in die Stadtmitte von Trondheim in nur 30 Minuten bringt.


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Der Bus (Linie 38) fährt alle 20 Minuten von der Haltestelle „Storsand 1“ nach Trondheim und die Fahrt ist damit natürlich sehr entspannt und erlebnisreich. Zielstation: Dronningens gate in der Nähe vom Stiftsgården und nur 6 Fußminuten vom Nidarosdom entfernt. Ticket: rund 50 NOK (one way). Preiswerter geht’s nicht. Reisen ohne Stress und ohne Parkplatzsuche. Ich kann es jedem nur empfehlen.


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Ich kaufe mir ein so genanntes Kombi-Ticket für 180 NOK und besuche den Dom (mit deutscher Füh-rung), den Erzbischöfliche Hof und natürlich die königlichen Kronjuwelen. Die nachfolgenden Bilder lasse ich jetzt einfach mal unkommentiert; jeder kennt sie und jeder hat sie tausendfach schon gesehen. Ich möchte nur wissen, warum mich das Bild mit den Königskronen auf dem Samtkissen an Loriot und seinen Mops erinnert? :-? :-? :) :)


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Im Anschluss mache ich das, was alle Trondheimbesucher machen: ich gehe zur Gamle Bybro, schlendere durch Bakklandet und steige bis zur Kristiansten Festning empor.


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Ich weiß, es gäbe noch unzählige weitere Orte, die einen Besuch wert sind. Aber für einen Anfang lasse ich es bei diesen Erlebnissen. Denn alles weitere wäre ohnehin Reizüberflutung.


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Also: Zurück zur Dronningens gata und mit dem Bus (wiederum Linie 38 mit dem Ziel Stjørdal) zurück zum Campingplatz.


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Der Abend am Fjord ist wieder wunderschön.
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Re: Back to the road

Beitragvon KaZi » Do, 12. Okt 2017, 6:16

Hallo Martin,

ich bin leider erst jetzt dazu gekommen deinen Bericht zu lesen. Wie immer kurzweilig und sehr interessant. :D Schade, dass es am Anfang mit dem Wetter nicht so hingehauen hat. Ich habe auf deinen Fotos gesehen, dass bei Kortmans sogar eine alte ES 150 steht (Motorrad DDR-Produktion). Finde ich lustig, das die das bis dahin geschafft hat.

Hera sieht auch sehr interessant aus und ist schon mal als Lesezeichen gesetzt. Danke. :D
Gruß Karsten


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Re: Back to the road

Beitragvon syltetoy » Do, 12. Okt 2017, 6:44

Danke für das Foto vom Weg, bei einem Blick auf die Karte habe ich festgestellt das ich schon hunderte Male in der Nähe war, liegt ja am Stjørdal :oops:

Trondheim mit dem Bus ist auch eine Überlegung wert.
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Re: Back to the road

Beitragvon KaZi » Do, 12. Okt 2017, 8:32

syltetoy hat geschrieben:Danke für das Foto vom Weg, bei einem Blick auf die Karte habe ich festgestellt das ich schon hunderte Male in der Nähe war, liegt ja am Stjørdal :oops:

Trondheim mit dem Bus ist auch eine Überlegung wert.


Haben wir damals auch gemacht und es war die richtige Entscheidung für uns. Schön entspannt und locker. :D
Gruß Karsten


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Re: Back to the road

Beitragvon Kumulus » Do, 12. Okt 2017, 19:36

15. Tag – 18. August 2017

Meine Tagesetappe:
https://goo.gl/maps/fgSdeAnqzAH2


Nun bin ich bereits 14 Tage unterwegs, habe viel gesehen, habe Wind, Wolken und Wetter (in nahezu jeder Hinsicht) genießen können und muss nun langsam, aber sicher an die Heimreise denken. Immerhin sind es von Trondheim bis zum Fährterminal der Fjord Line in Langesund rund 670 Kilometer. Die sind mal nicht eben an einem Vormittag zu bewältigen. Also werde ich mir die Strecken häppchenweise vornehmen um nicht nur Kilometer zu fressen.

Gleich nach dem Frühstück mache ich mich auf den Weg und fahre an Trondheim vorbei in Richtung Orkanger und Svorkmo. Die etwas schnellere Strecke über die E 6 vermeide ich bewusst, weil ich unterwegs noch das Orkla Industriemuseum in Løkken Verk besuchen will. Außerdem verspreche ich mir von der Nebenstrecke etwas mehr von dem urtypischen Norwegen erleben zu können.

Die Strecke ist schön, aber nichts Besonderes, schon gar nicht atemberaubend. Auch das Industriemuseum erweist sich als völlig unspektakulär. Ein paar Bergwerksutensilien im Schaukasten, zwei Eisenbahnwaggons, eine Spitzhacke und übergroße Schwarz-Weiß-Aufnahmen an den Wänden.


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Nach einer halben Stunde bin ich wieder draußen, gehe noch an den Minibank-Schalter und kaufe mir endlich eine Norwegenfahne! Mette-Marit hat in wenigen Tagen Geburtstag. Das muss man doch würdigen. Oder?
Auf dem Weg von Supermarkt noch einen Wagon der alten Industrieeisenbahn von außen angesehen. Leider ist nichts geöffnet und zugänglich. Schade.


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Also fahre ich weiter in Richtung Oppland und von dort den RV 70 nach Gjøra, meinem heutigen Etappenziel.


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Gjøra Kro & Camping ist ein empfehlenswerter Campingplatz. Preise in Ordnung, Sanitäre Anlagen sauber, Umgebung perfekt.


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Gegenüber dem Campingplatz befindet sich ein alter Hof. Er wirkt gut restauriert, obwohl unbewohnt und ungenutzt.


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Ich schaue mich dort eine Weile um und finde unzählige Bringebær zum Selberpflücken. Gedacht – getan. Abends habe ich sechs kleine Gläschen frischer Himbeermarmelade.


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Schönen Abend
Martin
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Re: Back to the road

Beitragvon Gudrun » Do, 12. Okt 2017, 20:29

Marmelade kochen in Norwegen würde mir im Traum nicht einfallen. Lieber würde ich Bauchschmerzen bekommen von den vielen Himbeeren. :wink: Na ja, geht auch garnicht. Da wäre meine Gaskartusche gleich leer. Aber Appetit bekomm ich schon auf echte norwegische Marmelade.

Grüße Gudrun
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Re: Back to the road

Beitragvon Voronwe » Do, 12. Okt 2017, 20:56

:-P Mmmh, lecker
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Re: Back to the road

Beitragvon gudrun55 » Do, 12. Okt 2017, 21:19

Tolle Bilder, sehr schön geschrieben und für mich mit einigen Lesezeichen, ganz lieben Dank!


Gudrun hat geschrieben:Marmelade kochen in Norwegen würde mir im Traum nicht einfallen


nee, mir auch nicht - da lauf ich lieber in der Gegend rum! Aber wenn es jemand anders macht...
würd ich sie schon gerne essen! :D
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