Endelig sommer i Norge!

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Fr, 17. Nov 2017, 20:52

Ronald hat geschrieben:Morgen geht es weiter!!!


Super - ich freu mich darauf !!

Schönen Abend und gute Nacht
Martin
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon skandinavian-wolf » Fr, 17. Nov 2017, 23:01

Hallo Ronald,

zu meiner Schande: ohne Deinen Hinweis im Rätsel wäre Deine großartige Reportage irgendwie an mir vorbeigegangen.
:oops:
Wie immer viele Tipps (schon abgespeichert), schöne Erinnerungen, Neid auf die Elche, Profitieren von Deinen sehr detaillierten Beschreibungen...
Negativ: Du hast schon wieder ein paar potentielle Rätselbilder meinerseits "entwertet" :evil:
Du hast dich leider nicht an die Verbote auf dem bleuen Schild um Grense Jakobselv gehalten. :wink:
Selbst wenn Du kein größeres Tele als ein 200er verwendet hast: Du sollst kein russisches militärisches Equipment fotografieren. Der Wachturm ist doch wohl ein russischer? Gestehe! :lol:
Wobei die norwegischen Grenzschützer ja einen lockeren Eindruck machen. Sowohl in einer mehrfach wiederholten TV-Reportage, als auch vor Ort.
2015 grillten sie direkt an der Straße und grüßten vorbeifahrende Touristen freundlich.

Danke Ronald
Uwe
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Sa, 18. Nov 2017, 11:36

Moin, Uwe,
Du hast mich tatsächlich verwirrt hinsichtlich des Fotos mit dem Wachturm. Auf den Hinweisschildern steht nicht, dass man diese nicht fotografieren darf, sondern wie folgt:
"Es ist verboten .... • russisches militärisches Personal und Ausrüstung in aggressiver oder provokativer Weise zu fotografieren."
Also insofern durfte ich. :lol:
Norwegische Grenzschützer: Die haben uns aus dem Auto zugewunken.
Fotomotive für Rätsel: Sorry, aber wir haben nun einmal viel fotografiert - ich so ca. 7.000 Fotos. :D
Schönes Wochenende.
Ronald
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Endelig sommer i Norge! Teil 19

Beitragvon Ronald » Sa, 18. Nov 2017, 13:52

Teil 19
Tag 36 – 21. Juni 2017 – Stokmarknes – Narvik


Bei Abfahrt Stokmarknes konnte sich Petrus wieder einmal nicht entscheiden: Sollte es regnen, nieselregnen oder nur tröpfeln? Das erforderte laufendes Umschalten von Intervallscheibenwischer auf Regensensor oder laufendem Scheibenwischer.

Aber das Wetter hatte wohl auch damit zu tun, dass wir Abschied von den Vesterålen nahmen – wenigstens jetzt erst einmal. Wer weiß?

Da wir vor der Fährabfahrt von Melbu aus noch genügend Zeit hatten, umrundeten wir Hadseløya gegen den Uhrzeigersinn. Die Haufenwolken bildeten interessante Motive.

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Im Melbu Hotel genossen wir vor der Fährabfahrt noch einen guten Kaffee. Noch ein, zwei Fotos von und vor der Fähre.

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Die Überfahrt von Melbu nach Fiskebøl dauerte nur 20 Minuten und schon rollten wir wieder von der Fähre. Von Fiskebøl fuhren wir auf der E 10 über den nördlichen Teil der Lofoten und den Raftsund. Vor uns lagen jetzt 210 km – offensichtlich mit kontinuierlichem Regen.

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Von der Straße aus sahen wir rechts den Svarttinden von dessen rechter Seite die Stabbelva sich als Wasserfall versuchte.

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Vor uns lag nun der Raftsundtunnel und damit war diese kleine Stück Lofoten auch passé.

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Noch ein Blick auf die Vesterålen – und das war dann angesichts des Wetters auch schon die Fotoausbeute des Tages.

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Weiter ging es bei Regen entlang des Møysalen Nationalparks nach Evenskjer, Evenes und nach Narvik. Dieses Mal übernachteten wir im Best Western Hotel. Die Speisekarte bot keine große Auswahl außer Pizza, Hamburger und Lachs. Die Weinauswahl war auch irgendwie restriktiv. Es gab „Kartonwein“, der Hauswein, der als „sehr gut“ gepriesen wurde, ebenso wie der Hamburger.

Den Tag hakten wir dann mal ab.

Ach ja, wir sind durch 9 Tunnel mit knapp 17 km Tunnelblick gefahren – da hatte es da drin nicht geregnet.

Und das war die Strecke.

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Tag 37 – 22. Juni 2017 – Narvik – Kiruna – Narvik – Ofotbane

Heute sollte für uns ein spannender Tag werden, denn wir wollten mit der Ofotbanen von Narvik nach Kiruna und zurück fahren. Für diese Zugfahrt hatten wir die Tickets bereits von Zuhause online gebucht. Preis für zwei Personen Hin- und Rückfahrt, Sitzplatz am Fenster mit Tisch: 76,04 €.Ich weiß gar nicht, wann ich zuletzt mit der Eisenbahn gefahren bin. Doch – jetzt hab‘ ich es: Februar 2009, mit der Dovrebanen von Trondheim nach Oslo.
Gegen 10.00 Uhr stiegen wir in das Auto, fuhren zum Bahnhof, der zwar nicht weit entfernt war, aber die Steigungen in Narvik, insbesondere zum Hotel, das am Fuß des Narvikfjells liegt, die sind nicht ohne.

Am Bahnhof angekommen, sicherten wir uns ein Parkticket für den ganzen Tag zu einem akzeptablen Preis.

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Narvik Hauptbahnhof

Anhand unserer Buchungsunterlagen druckten wir am Automaten unsere Fahrkarten für die Hin- und Rückfahrt aus. Abfahrt des von der schwedischen Eisenbahn betriebenen Zuges sollte um 11.00 Uhr sein. So guckten wir uns noch etwas um und entdeckten die erste Rangierdampflokomotive für die „malmbanen“, die Erzbahn, im Hafen von Narvik von 1882.

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Im Warteraum entdeckten wir einen „fjellfrås“ oder „jerv“, den deutschen Vielfraß. Dem möchten wir in der freien Natur nicht so gerne begegnen, obwohl in Norwegen die Gelegenheit dazu besteht. Und dieses Exemplar – so stand es auf dem Schild – am 10.10.1997 von der Erzbahn bei km 11,5 überfahren worden. Dafür sieht er aber jetzt noch gut aus – wohl hervorragend präpariert.

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Interessant war die Zusammensetzung der Zugreisenden: Wanderer, Outdoorspezialisten, Japaner, Durchreisende und Touristen wie wir. Mit der Verbindung von Narvik nach Kiruna und weiter nach Luleå konnte man den Nachtzug nach Stockholm erreichen. Von dort hätte man weitere Bahnfahrten in den Süden machen können. Fazit: Narvik wäre auch von Deutschland mit dem Zug zu erreichen. – Auch eine Erkenntnis.
Um 10.50 Uhr lief der Zug ein.

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Pünktlich um 11.00 Uhr setzte er sich in Bewegung. Und ich muss sagen, was wir jetzt zu sehen bekommen haben, war spektakulär. Steil ansteigend fuhr der Zug hoch über den Rombaken: Als wenn man in einem Hubschrauber sitzt und den Fjord abfliegt.

- Die Qualität der Fotos bitte ich zu entschuldigen, da sie aus dem fahrenden Zug hinter nicht ganz sauberen Glasscheiben aufgenommen wurden.

Etwa 10 Minuten nach Abfahrt konnten wir aus etwa 190 m Höhe die Rombaksbrua sehen. Die 1964 eröffnete Brücke löste die alte, seit 1927 existierende Fährverbindung über den Rombaksfjord ab.

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Rombaksbrua

Hier kommen ein paar Eindrücke

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Rombaksbotn

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Rombaksbotn

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Rombaksbotn

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Rombaken

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Rombaksbotn

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Wasserfall am Rombaksbotn

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Søsterbekken

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Katterat Station

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Schneelandschaft

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Schneelandschaft

Entlang der Strecke liegen die alten Bahnhöfe und zahlreiche Hütten, denn das Gebiet hier oben ist ein beliebtes Hüttengebiet. Nach ca. einer Stunde ist man an der schwedischen Grenze

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Riksgränsen

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Vassijaure am gleichnamigen See - und es geht durch eine verschneite Winterlandschaft.

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Katterjåk

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Vassijaure Station

Man muss schon schnell sein, um die tollen Aussichten von Wasserfällen, Tälern oder Bergen mit der Kamera einzufangen, denn ähnlich der Bergenbahn geht es auch hier durch zahlreiche, wenn auch nur kurze Tunnel.

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Pahtajaure

Bald erreichen wir Torneträsk, den siebtgrößten See Schwedens. Er ist 70 km lang, der Bodensee 63 km. Der Torneträsk hat eine Fläche von 330 km², der Bodensee 536 km². Es heißt, er ist von Dezember bis Mitte Juni zugefroren. Wir schrieben heute den 22. Juni und er war nicht mehr zugefroren. Kalt war es hier oben aber schon, wie wir auch nachher in Kiruna feststellen mussten.

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Torneträsk

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Abisko Östre stasjon

Der Zugschaffner, der auch hier für das Bistro zuständig ist, akzeptierte keine norwegischen Kronen, so dass mit der Kreditkarte zu zahlen war. Damit habe ich den bisher kleinsten, jemals mit einer Kreditkarte bezahlten Betrag ausgeben können: Umgerechnet € 2,05 für Kaffee.

Der Zug macht einen Stopp in Kiruna, wo wir ausstiegen und auf den nach Narvik ankommenden Zug warteten.

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Bahnhof Kiruna

Am Bahnhof steht eine Skulptur, die an die Wanderarbeiter erinnern soll, die um die Jahrhundertwende diese Bahnverbindung bauten.

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Rallaren

Hier in Kiruna sahen wir auf der nördlichen Seite des Bahnhofs das riesige Gelände der Erzgruben und die langen Erzzüge. Die Züge bestehen aus bis zu 68 Waggons mit einer Ladung von 6.800 Tonnen Eisenerz. Beladen fährt der Zug mit einer Geschwindigkeit von 50 km/h leer mit 60 km/h. Weitere Informationen findet man unter

https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrec ... 0%93Narvik

In Kiruna haben wir einen kurzen Spaziergang gemacht bei 4°C und einem eisigen Wind. Dort steppte nun wirklich nicht der Bär und so gingen wir zurück zur Wartehalle. Der nun aus Luleå kommende Zug war proppenvoll. Unsere reservierten Sitzplätze waren von zwei schwedischen Ehepaaren besetzt. Sie boten uns an, deren Plätze „ohne Aussicht“ zu nehmen, was wir natürlich ablehnten. Zunächst gaben sie vor, uns nicht zu verstehen. Aber mein Gesichtsausdruck muss dann doch wohl geholfen haben.

Die Aussichten auf der Rückfahrt waren ebenso toll, wie auf der Hinfahrt – allerdings interessanter auf der norwegischen Strecke.
In Schweden entdeckte ich an der schwedischen Bahnstation Sösterbekk dieses Haus.

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Sösterbekk

Mangelnde Sprachkenntnisse könnten dazu führen, dass man dieses Gebäude für eine christliche Versammlungsstätte halten könnte. Ist es aber nicht, genau so wenig wie die „GODS EXPEDITION“ in Hell.
Wir waren wieder bei den beiden Wasserfällen Søsterbekken angekommen.

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Søsterbekken

Nun war auch wieder der Rombak mit der Brücke und den am Nordufer des Ofotfjorden liegenden Bergen zu sehen.

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Rombaksbotn

Kurz vor der Ankunft in Narvik konnten wir noch die im Bau befindliche Hålogalandsbru sehen – ein weiteres Meisterwerk der norwegischen Brückenbauingenieure.

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Hålogaloandsbrua

Pünktlich um 17.45 Uhr waren wir wieder zurück in Narvik

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Narvik Endstation

Wir fuhren zum Hotel und nun knurrte der Magen gewaltig, denn so richtig was im Angebot im Zugbistro war nichts. Und nun mit dem Frühstück von heute und zwei Muffins – da musste jetzt was Richtiges auf den Tisch.
Wir gingen in das Rallaren (Wanderarbeiter) Restaurant des Quality Hotels in Narvik, wo wir sehr gut gegessen haben und uns noch angeregt mit einem deutschen Ehepaar unterhielten, die wohl „auf der gleichen Schiene fuhren“, wie wir.
Dann ging es „schnaufend“ bergauf zum Hotel, das am Fuß der Seilbahnstation zum Narvikfjell lag.

Und so sah „unsere“ Strecke aus.

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Tag 38 – 23. Juni 2017 – Narvik – Innhavet

Wieder einmal wachte ich nach Mitternacht auf. Draußen war es hell. Also, schnell fotografieren und festhalten, wie es um 00.44 Uhr aussah.

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Um 09.50 Uhr saßen wir im Auto und fuhren Richtung Fähre nach Skarberget. Heute Morgen mussten wir mal etwas am Limit fahren und sind einem Lkw „zügig“ gefolgt, denn die Abfahrtszeit der Fähre war 11.10 Uhr. Die nächste wäre erst eine Stunde später gefahren und bei diesem schönen Wetter am Anleger stehen und warten, das wollten wir auch nicht. Da unser „guide“ gut gefahren war, konnten wir mit ihm zusammen auf die Fähre „MELSHORN“ fahren.
Zur Information: Die Fährfahrt kostet für das Auto mit Fahrer 12,30 EUR / 115 NOK und 2,25 EUR / 21 NOK für die „honnør“ – aber wie wird das auf Norwegisch „gender-korrekt“ ausgedrückt?
Von der Fähre aus hatten wir einen tollen Ausblick auf die Berge der Ofoten.

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Barøya Ofoten

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Valletindan

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Barøya Ofoten


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Valletindan

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Valletindan

Bereits von der Fähre konnten wir noch einmal den Stetind erkennen, den wir jedoch nach Ankunft von Bognes aus noch besserer Perspektive sehen konnten.

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Das Wetter war herrlich und so hatten wir einen Panoramablick auf die Berge der Ofoten. Und diese haben nun ihre „Schneekappen“ abgelegt – siehe 1. Juni!

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Stetind

Am Nordkilpollen konnten wir uns gar nicht satt sehen am türkisfarbenen Wasser.

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Nordkilpollen

Und von hier aus konnten wir auf der anderen Seite des Vestfjords die Kette der Lofoten erkennen.

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Lofoten

Wir steuerten jetzt den „Traumplatz“ meiner Frau an, den wir 2013 ja nach kurzer Zeit wieder verlassen mussten, weil wir seinerzeit noch die lange Fahrt nach Mo i Rana vor uns hatten: Am Leuchtfeuer von Tranøy.
Hinter uns lagen die Berge Tilthornet mit 693 m Höhe und Hatten mit 850 m.

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Tilthornet und Hatten

Vom kleinen Leuchtfeuer Brennvika bot sich uns wieder ein Panoramablick auf die Lofoten.

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Da lag er vor uns, der Leuchtturm Tranøy.

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Im Schatten der Leuchtfeuerunterkünfte hatten wir bei Sonnenschein einen traumhaften Ausblick auf die Gebirgsketten der Lofoten und nach Osten auf die Berge der Vesterålen und der Ofoten.

Das erste Leuchtfeuer Tranøy wurde 1864 als eine „Ein-Familien-Station“ gebaut. Die Laterne befand sich auf dem Dach der Unterkunft. Neben dem Leuchtfeuergebäude befanden sich dort ein Bootshaus und ein Stall für das Vieh der Familie: eine Kuh, drei Schafe und eine Ziege.

Der jetzige 28 m hohe Turm wurde 1936 errichtet. Er besteht aus vorgefertigten Gussteilen, die durch Bolzen verbunden sind. Der Turm war ursprünglich für Moholmen auf den Lofoten, wo er 1914 errichtet wurde. So konnte er abgebaut und nach Tranøy verbracht werden. Gleichzeitig wurde ein Nebelhorn installiert. Die neue Anlage benötigte mehr Personal und Unterkünfte. So wurden noch Häuser für zwei Familien und den Assistenten der Leuchtfeuerwärter gebaut. Der Turm wurde 1959 elektrifiziert, die 250 m lange Seebrücke aber erst 1969 gebaut. Davor musste zwischen Tranøy und der Schäre gerudert werden. Sämtliches Baumaterial wurde daher mit dem Schiff nach Tranøy gebracht. 1991 wurde das Leuchtfeuer automatisiert und die Leuchtfeuerwärter abgezogen. Heute dienen die alten Leuchtfeuerwärterunterkünfte als kleines Restaurant, Kurs- und Konferenzräume und stehen für Übernachtungen zur Verfügung. 1997 wurde die Anlage unter Denkmalschutz gestellt.

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Tranøy Station

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Tranøy Turm

Jetzt aber konnten wir uns, wiederum bei strahlendem Sonnenschein und bester Sicht– wie schon 2013 -, etwas mehr Zeit lassen für Kaffee und eine frische Waffel mit Aussicht auf die Lofotenwand. Nur der Wind ließ sein Lied erklingen, denn wir saßen abseits einer norwegischen Wandergruppe.

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Aber wir wollten ja nun auch Engeløya erkunden und so brachen wir nach etwa einer Stunde wieder auf. Damals stand auf der Fahrt ab Tranøy plötzlich ein Elch auf der Wiese. Der hatte sich wohl dieses Mal versteckt.

Von der E 6 aus sahen wir in etwa 25 km noch einmal den Stetind.

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Bei Innhavet am Hotel vorbei fuhren wir in die Gemeinde Steigen auf die Insel Engeløya. Wieder boten sich tolle Aussichten auf das türkisfarbene Wasser, den blauen Himmel und die schroffen, graubraunen Berge dahinter.

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Welch‘ ein Unterschied zu den vergangenen Tagen im Eis!!!

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Und immer wieder die Lofoten im Hintergrund

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Stensland – Motinden – Hatten Breifjellet

Wir machten Halt an der Batterie Dietl, eine der größten Küstenbatterien, um den Vestfjorden bzw. die Einfahrt und den Zugang zu Narvik, den eisfreien Erzhafen zu schützen.

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Noch einmal warfen wir einen Blick auf die Lofoten. Wer weiß, ob wir noch einmal wieder hierher kommen? – Schon wieder diese „gefühlsduselige“ Frage.

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Auf der Rückfahrt nach Innhavet kamen uns dieses Mal nicht Rentiere, sondern eine Kuhherde entgegen, die aber dann Reißaus nahm, als sie das Motorengeräusch hörte.

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Wieder entdeckten wir eine mittelalterliche Steinkirche aus dem 13. Jahrhundert: Steigen kirke. Die ältesten Teile der Kirche stammen aus dem 13. Jahrhundert. Sie soll damit älter sein als die Trondenes Kirche und wäre somit der älteste Kirchenbau nördlich von Trondheim.

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Prestkonetinden 646 m Steigen

Gegen 19.00 Uhr erreichten wir unser Hotel in Innhavet.

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Den Abend konnten wir wieder einmal in der Sonne auf der Terrasse des Hotels verbringen mit Aussicht auf den Vegfjellan. Und in diesem Hotel gibt es auf das Stammgericht „Seniorenrabatt“!

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Was uns noch aufgefallen war: In Deutschland wird bei fast jeder Eröffnung einer E-Ladestation ein Volksfest daraus gemacht mit Landrat, vielleicht sogar Verkehrsminister usw. Wenn man überlegt, wie viele E-Ladestationen wir in Hamburg haben und dann sieht, dass hier hinter dem Hotel gleich 7 (!) Ladestationen für einen bestimmten Autotyp und daneben noch drei weitere „neutrale“ Stationen in einem kleinen Durchgangsort wie Innhavet stehen, dann kann man sich vorstellen, wie es um die Zukunft der E-Mobile in Deutschland steht.

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Die Fahrt von Narvik über Steigen nach Innhavet.

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Tag 39 – 24. Juni 2017 – Innhavet - Ruhetag

Der nächste Tag war dann in der Tat ein Ruhetag, den wir im Hotel verbrachten, unterbrochen von einer nunmehr dringend erforderlichen Wagenwäsche als sog. „selfvask“, denn mit der Dachbox konnten wir ja nicht in eine Waschanlage fahren. Im Supermarkt wurden dann noch einige Lebensmittel wie Mineralwasser, Bier und Kekse eingekauft sowie eine Schale Himbeeren.

Und dieser Tag war dann auch tatsächlich ein „fotofreier“ Tag der mit lesen, Fotos sichten und dösen verbracht wurde.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon skandinavian-wolf » Sa, 18. Nov 2017, 19:49

Nee, Ronald, da hast Du Unrecht.
Es sei denn, dass mein englisch noch schlechter ist, als ich denke.
Oder das Schild wurde in den letzten 2 Jahren geändert:
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Da steht ganz einfach fotografieren verboten.


Viele Grüße
Uwe

P.S. Auch die Zugreise Narvik - Kiruna ist vorgemerkt.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Sa, 18. Nov 2017, 20:29

Moin.
Und ich glaube, damit ist die Diskussion gelöst, oder?

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Schönen Sonnabend noch!

Gruß
Ronald
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » So, 19. Nov 2017, 9:52

Danke für diese schöne Fortsetzung und vor allem für die Anregung mit der "Kiruna-Bahn" zu fahren. Hattet ihr die Karten über nsb gebucht ??

Schönen Sonntag
Martin
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon bergen » So, 19. Nov 2017, 10:53

Lieber Martin

Die Ofotenbahn lohnt sich wirklich. Sogar für eine Schweizerin die mit schönen Strecken vor der Haustür verwöhnt ist.

Buchen würde ich über SJ.

Hier ein Link mit einigen Angaben.

https://www.nsb.no/reisemal/regionstrekninger/ofotbanen

Liebe Grüße aus der Schweiz

Pia
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » So, 19. Nov 2017, 11:23

Moin,
Martin: Ich habe über die schwedischen Staatsbahnen gebucht:

http://www.sj.se/en

Man bekommt dann die Bestätigung
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Und mit der Buchungsnummer geht man zum Bahnhof und tippt im Terminal diese ein und dann wird Dein Ticket dort ausgedruckt

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Geht einfach.

Noch ein Tipp: Der Schaffner eröffnet seinen Kiosk für Kaffee etc erst NACH Erreichen der schwedischen Grenze – Norwegen ist ja nicht in der EU. Und ebenso schließt er seinen Kisok vor Erreichen der norwegischen Grenze.
An der Station Riksgränsen steigen zwei norwegische Grenzbeamte (Politi) zu und gehen durch die Wagen zwecks Inspektion.

Noch etwas: Auf dem ausgedruckten Ticket steht, dass man seinen Ausweis dabei haben soll. Auf der Hinfahrt hat man unsere Ausweise nicht kontrolliert, auf der Rückfahrt ab Kiruna wohl.
Gruß
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Endelig sommer i Norge! Teil 20

Beitragvon Ronald » So, 19. Nov 2017, 13:10

Teil 20
Tag 40 – 25. Juni 2017 – Innhavet - Bodø


Die letzten 10 Tage waren nun gekommen und wir fuhren „unaufhaltsam“ südwärts. Kurz hinter Innhavet bei Tømmerneset konnten wir wiederum Felsritzungen von zwei Rentieren bewundern, die in Lebensgröße dargestellt waren. Sie sollen ungefähr 9.000 Jahre alt sein.

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Angeblich wurden diese Ritzungen 1906 entdeckt, als ein Waldarbeiter an einer Felswand abrutschte und sich am Moos festgehalten hatte. Dabei löste sich die Moosschicht und brachte die Zeichnungen zum Vorschein.

Auf der Fahrt auf der E 6 nach Bodø, unserem nächsten Aufenthalt, passierten wir den markanten, 923 m hohen Kråkmotinden.

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Wir waren nun wieder im Sørfold. Der Fjerdvatnet war noch zugefroren.

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Waren wir wieder im Winter? Gestern war doch schon Sommer in Innhavet!

Am Mørsvikbotn machten wir einen Fotostopp. Leider war das kleine, malerisch gelegene Kaia Pub & Café noch nicht geöffnet. Vielleicht hat es sich an die Öffnungszeiten der Museen angelehnt?

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Vor uns lagen jetzt zwei Tunnel: Der 4,4 km lange Kobbskartunnelen unter dem Kobbskaret durch und der 2,1 km lange Middagsfjelltunnel. Beide sind für Fußgänger und Radfahrer gesperrt. Eine Informationstafel weist den FV 613 als Alternativweg auf.

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Alternativweg

Da wir genügend Zeit hatten, ließen wir Bodø zunächst rechts (und nicht „links“) liegen und setzten unsere Fahrt nach Rognan fort, um dort das Freilichtmuseum mit Holzhäusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert und deren noch vorhandene Einrichtungen zu besichtigen.

Als wir ausstiegen, um die dort „reisebusfreien“ Toiletten zu benutzen, kam uns ein Mann entgegen, der sich als „Guide“ für das „Blodveimuseet“ vorstellte.

Für die Führung sollten wir 50 NOK pro Person bezahlen, was wir gerne taten, denn wir erhielten eine recht eindrucksvolle, aber wiederum sehr, sehr nachdenklich machende Führung durch das Blutwegmuseum im Zweiten Weltkrieg.

Während des Zweiten Weltkrieges entschieden die Deutschen die Nordland-Linie von Lønsdal im Saltfjellet weiter nach Norden auszubauen. Über drei Jahre hinweg sollte zunächst eine Straße und dann eine Eisenbahnlinie bis nach Narvik und weiter nach Kirkenes gebaut werden. Geschafft wurde lediglich die Bahn nach Bodø.

Die Deutschen entschieden auch, die Straße nach Kirkenes zu verlängern. Sie wurde von den Einheimischen „Blutweg“ genannt. Bei dem Projekt waren Kriegsgefangene eingesetzt, die meisten aus Jugoslawien und der Sowjetunion, die unter extrem harschen Bedingungen arbeiten mussten. Sie wurden in Gefangenenlagern untergebracht und erhielten nur unzureichend Verpflegung für die harte Arbeit, die geleistet werden musste. Viele Gefangene kollabierten und starben. Ein berühmtes Zeichen für diese Straße ist ein in den Fels gemaltes Blutkreuz, das von einem Gefangenen mit dem Blut eines gestorbenen Freundes „gemalt“ wurde. Seitdem wird es von den Einheimischen jedes Mal neu gemalt, damit nicht vergessen wird, was geschah.

Saltdal war bekannt dafür, dass es einige der entsetzlichsten Kriegsgefangenenlager im Zweiten Weltkrieg hatte. Insgesamt waren es 15 bis 18 Lager mit 9.500 russischen, polnischen und jugoslawischen Gefangenen.

https://www.revolvy.com/topic/Saltdal&item_type=topic
http://nordlandsmuseet.no/de/blodveimuseet/
-
Anschließend benötigten wir erst einmal frische Luft und besichtigten dann das „Heimatmuseum Saltdal“.
http://nordlandsmuseet.no/de/saltdal-museum/

Das Museum ist um das Haus des Schiffseigners Ellingsen entstanden. Die Familie wohnte hier von 1750 bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Auf dem Gelände stehen ca. 20 Häuser aus über 4 Jahrhunderten wie Backhaus, Speicher, Kornspeicher, Schmiede und Schule sowie ein kleines Museum über Mühlsteine.

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Auf dem Museumsgelände

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Die alte Schule von 1899 aus Dverset

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Klassenraum der Schule von 1899 aus Dverset. Das gesamte Lehrmaterial ist noch intakt und wird bei Besuchen von Schülern als Anschauungsmaterial einer alten Schulstunde benutzt.

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Es war üblich, dass der Lehrer seinen Wohn-/Schlafraum, neben dem Klassenzimmer hatte.

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Mühlsteinmuseum

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Myrlandstube

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Nordlandboot

Mit Nordlandbooten dieser Größe wurde die „jektefart“ (siehe Kjerringøy 30.Mai) und der Handel an der Küste betrieben

<a href="http://abload.de/image.php?img=img_0391-rmuseumsaltd6fa72.jpg"><img src="https://abload.de/img/img_0391-rmuseumsaltd6fa72.jpg" /></a>
Heimatmuseum

Anschließend setzten wir unsere Fahrt über den FV 812 entlang der Svartvassheia, wiederum durch teilweise verschneiten Wald nach Misvær fort.

Der FV 812 wurde im Wege der „dugnad“, der freiwilligen norwegischen Nachbarschaftshilfe gebaut. Die Arbeit erfolgt unbezahlt und wird gemeinschaftlich ausgeführt. Der Bau über das Gebirge wurde 1958 begonnen. Bereits zwei Jahre später 1960 konnte das erste Auto diese Straße benutzten. In den letzten Jahren hat Statens Vegvesen die Verantwortung für die Unterhaltung übernommen. In Anerkennung dieser „dugnad“-Arbeit wurde dieser Gedenkstein aufgestellt.

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„dugnad honnør“-Stein

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dugnad-Tafel

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Zur Erinnerung. Wir befanden uns hier auf etwa 500 m Höhe – nix mit „sommer i Norge!“
Vor Skjerstad sahen wir dieses „halbe Rad“.

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Protractus

Im Rahmen des Projekts Skulpturlandskap Nordland wurde das Werk „Protractus“ von Kristján Gudmundsson geschaffen.
Wer noch mehr Informationen über diesen Stein habe möchte, der möge hier nachlesen:

http://www.skulpturlandskap.no/artwork/protractus/

Wir fuhren zur Kirche, weil dort ein romanisches Grabkreuz stehen sollte.

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Skjerstad Kirche 1959 – Im Hintergrund links ist der 1.058 m hohe Midtitinden zu sehen

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Skjerstad Kirche 1959

Auf dem Kirchhof war es aber nicht. Erst beim Wegfahren haben wir das kleine Kreuz vor dem Pfarrhof entdeckt.

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Romanisches Grabkreuz

Über die Kvikstadheia – glücklicherweise war sie geöffnet  -

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setzten wir unsere Fahrt nach Bodø fort und „landeten“ um 17.00 Uhr vor dem Hotel. Dummerweise hatte ich den Hinweis auf unserer Reservierung nicht gelesen, dass wir die ermäßigte Parkgebühr im Hotel zahlen könnten. Da wir nicht direkt vor dem Hoteleingang parken konnten, löste ich für 24 Stunden die Parkgebühr. Die Tagesgebühr ist günstiger als eine Gebühr für z.B. 12 Stunden – so sind die Preise in Norwegen.

Wir hatten das Radisson blu Hotel in Bodø gebucht, weil es eine tolle Aussicht aus der vielgepriesenen Bar im 13. Stock haben sollte. Nur – es war Sonntag und somit war die Bar geschlossen. Nächstes Mal machen wir vor der Reise eine Checkliste, was bei der Buchung von Hotels berücksichtigt werden muss.
Wenigstens war das Restaurant geöffnet, wo wir ein „opulentes Abendessen einnahmen“

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Bodø Aussicht vom Restaurant

Das Zimmer hatte leider auch nicht die Aussicht auf die Bucht, dafür hätten wir ein Business-Class-Zimmer buchen müssen.

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Und so fuhren wir.
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Tag 41 – 26. Juni 2017 – Bodø

Der Tag in Bodø begann etwas später, denn es war „Ruhetag“ angesagt. Außerdem wollten wir endlich einmal die Schanze auf Nyholmen besuchen, die wir bisher nur von der Hurtigrute aus sehen konnten.

Wir schlenderten wir an der „Hafenkante“ entlang. Der Sportboothafen war reichlich belegt.

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Die RIB-Boote lagen bereit, um die Hurtigruten-Passagiere zum Ausflug zum Saltstraumen abzuholen. Die Insel Landegode grüßte im Hintergrund.

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Die Hafenkante ist aufwändig umgestaltet worden. Die Steinwälle erinnern an Wellen. Die Stahlelemente an Segel.

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Hier am Moloveien 10 hat der „Provinzfürst“ von Nordland seinen Sitz.

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Wir kamen wieder an einer Skulptur der „Skulpturlandskap Nordland“ vorbei. Dieser „verbohrte“ Granitblock hatte keinen Titel.

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http://www.skulpturlandskap.no/artwork/ ... ony-cragg/

Ich möchte nicht wissen, wie viele Bohrer hier den Geist aufgegeben haben. :D

Im Molokroken gab es erst einmal einen Kaffee,

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von wo aus wir das pünktliche Einlaufen der FINNMARKEN beobachten und „fotografisch“ festhalten konnten.

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Man könnte meinen, dass die FINNMARKEN das kleine Leuchtfeuer auf dem Vorschiff (der Back) mitnimmt.

An der Mole entdeckten wir ein Relief, das darauf hinwies, dass sich hier der erste Flughafen von Bodø befunden hatte: Bodø Sjøflyhavn 1935-1971.

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Lustig fanden wir das kleine Hinweisschild, dass es auf der Mole doch recht luftig zugehen könnte.

Gegenüber befand sich Skandse, die Schanze, der wir am Nachmittag einen Besuch abstatten wollten, um von dort aus das „schnittige“ Drehmanöver der „FINNMARKEN“ am Nyholmsundet zu beobachten.

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Nun spazierten wir zum Nordlandmuseum. Das Gebäude wurde 1904 als Fischereimuseum erbaut, durch Bomben am 27. Mai 1940 zerstört und nach dem Krieg wieder aufgebaut. Es wurde 2001 unter Denkmalschutz gestellt.

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Wegen der steilen Treppen und fehlenden Handläufer mussten wir auf unseren Besuch verzichten. Netterweise war die junge Dame an der Rezeption bereit, uns das bezahlte Eintrittsgeld zurückzugeben.

Nächster Stopp war der Besuch der wirklich sehenswerten Domkirche mit dem freistehenden Glockenturm.

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Die Domkirche wurde am 27. Mai 1940 vollständig von den Deutschen zerstört. Nach einem Architekturwettbewerb wurde der Grundstein 1954 gelegt und bereits 1956 konnte sie geweiht werden. Die Schlichtheit der Domkirche nach dem Wiederaufbau ist sehr beeindruckend.

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Die Figur an der äußeren Kirchenwand stellt den in Norwegen bekannten und populären Psalmendichter Petter Dass dar.

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Anschließend bummelten wir durch die Einkaufspassage, gönnten uns ein Eis und erstanden noch einen weiteren Chip für den Camcorder meiner Frau. Im Fotoladen kamen wir mit dem Inhaber ins Gespräch über unseren Aufenthalt in Norwegen und zum Schluss schenkte er uns noch eine Fotokarte mit dem stündlichen Verlauf der Mitternachtssonne von Bodø, aufgenommen von seinem Vater.

Jetzt ging es mit dem Auto zur Nyholms Skandse, der Festung auf Nyholmen. Die Festung wurde während der napoleonischen Kriege 1807-1814zum Schutz der Fabrik und der Siedlung auf Hundholmen gebaut, gegen die Attacken der englischen Kriegsschiffe. Norwegen war während dieser Zeit vom Export seiner Holz- und Fischprodukte nach Großbritannien ebenso abgeschnitten wie vom Import von Getreide aus Dänemark. Dadurch geriet Norwegen in eine politische und wirtschaftliche Isolation, die Hungersnöte und eine Wirtschaftskrise nach sich zogen. 1810 wurde der Bau fertiggestellt Die Schanze war mit 150 Soldaten bemannt, die aus der näheren Umgebung kamen. Offiziere und einige andere Soldaten kamen aus Trondheim. „Nyholms Skandse“ ist heute restauriert, genau in Übereinstimmung mit den Originalplänen.

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Wir wollten aber nicht nur die alte Festung sehen, sondern auch, wie die FINNMARKEN nach dem Auslaufen aus Bodø die 180°-Kursänderung Richtung Nyholmsundet und Stamsund nimmt, was sie dann auch pünktlich um 15.20 Uhr vollzogen hatte.

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Ein schöner Rücken kann auch entzücken – und Tschüss!

Schließlich fuhren wir noch auf das Rønvikfjellet, um den so oft gepriesenen Ausblick auf Bodø zu erfahren. Nun denn, wir warfen noch einen Blick auf die Ofoten, bevor wir in das Hotel zurückkehrten.

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Hier sind noch ein paar Impressionen von Bodø.

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Bodø Panorama

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Nyholmen fyr, in Betrieb von 1875 – 1907, heute unter Denkmalschutz

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Yachthafen von Bodø

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„GAMLE SALTEN“ ehemaliges Küstenschiff

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Bodø – Kaikante

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Auslaufender Kutter

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Heftiger Fährverkehr

Ausblick aus der Bar im 13. Stock

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Das war der Ruhetag in Bodø. Am nächsten Tag soll es weitergehen.
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » So, 19. Nov 2017, 17:06

Schöne Fortsetzung und zugleich in Erinnerungen schwelgen. Du hattest ja gelesen, dass ich mir das Blutwegsmuseum und das Freilichtmuseum in Rognan angesehen hatte.

Ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Gruß
Martin
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Endelig sommer i Norge! Teil 21

Beitragvon Ronald » So, 19. Nov 2017, 17:27

Moin Martin,
hier geht es weiter.
Ja ich hatte Deinen Bericht gelesen.

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Teil 21 – Endelig sommer i Norge!
Tag 42 – 27. Juni 2017 – Bodø – Ørnes


Die für diesen Tag geplante Distanz von 149 Kilometern ließ uns genügend Zeit, um in Ruhe zum Saltstraumen zu fahren und die mittelalterliche Steinkirche von Gildeskål zu besichtigen. Glücklicherweise war es trocken, wenn auch grau.
Wir saßen zu unserer üblichen Zeit im Auto. Die Distanz zwischen Hotel und Saltstraumen betrug zwar 32 km, aber wegen der Fahrt durch die Großbaustelle Bodø und der Suche nach dem Zugang zur Tankstelle inmitten der Baustelle benötigten wir über eine Stunde.

Wir blieben auf der Nordseite des Saltstraumen und erfrischten uns erst einmal mit einem Kaffee im ehemaligen Erlebniscenter. Jetzt ist es eine Cafeteria mit Vortragssaal, Souvenirshop und Toiletten.

Dann schnappten wir uns unsere Kameras und spazierten zum Ufer. Auf dem Parkplatz stellten wir fest, dass wir für unsere bisher zurückgelegten 8.521 km doch vielleicht das falsche Auto fuhren und die falsche Ausrüstung mit hatten, denn dort stand DAS Fahrzeug, um die vielen E-Straßen, RV- und FV-Wege sowie Schotterpisten problemlos zu bewältigen:

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:lol:

Es konnte sich nur um ein Explorationsfahrzeug mit „teutonischem“ Kennzeichen handeln. Die Personen, die das Fahrzeug verließen, um sich zum Ufer des Saltstraumen durch unwegsames, weil nicht gepflastertes Gelände vorkämpften, waren natürlich in Camouflagehose und –jacke gekleidet. Wie die beiden Fotos zeigen, handelt es sich um schier unüberwindbares Gelände, das eigentlich nur mit einem erfahrenen Guide bewältigt werden kann. :lol:

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So kamen sie gut getarnt am Ufer an und konnten stolz am Leuchtfeuer für ein Selfie posieren.

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Saltstraumen Knaplundsøya SW-side L 2516

Wir jedoch spazierten geruhsam zum Ufer. Es war jetzt 11.20 Uhr. Laut Gezeitentabelle sollte der Strom um 14.30 Uhr am stärksten sein. So lange wollten wir nicht warten, zumal wir zwar nicht den Saltstraumen, aber doch einige andere gewaltige Tidenströme, meist auf der offenen See, gesehen hatten.
Allerdings waren die Strudel, die wir gesehen hatten, doch recht beeindruckend.

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0169

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Auf dem Rückweg entdeckten wir am Weg noch einen Gletschertopf.

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Etwa nach einer Stunde Fahrtzeit passierten wir diesen kleinen Wasserfall. Leider konnte ich diesen nicht identifizieren.

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Unterwegs entdeckten wir wieder diese Art der Stockfischtrocknung.

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Am Skaugvoll Kro legten wir eine kleine Rast ein und verzehrten Fish & Chips, bevor wir zur alten Gildeskål-Kirche aufbrachen. Wir hatten Glück, denn die nächste Führung – und nur mit dieser kann man in die Kirche gehen – sollte um 14.00 Uhr stattfinden. So konnten wir uns noch etwas auf dem Gelände der beiden Gildeskål-Kirchen umsehen.

Das Kirchdorf Gildeskål gehört u.a. zu dem Nordlandmuseum.
http://nordlandsmuseet.no/de/gildeskal-kirkested/

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Es war zwar bedeckt und auch recht frisch, aber dennoch war der Frühling hier wohl angekommen, denn vor der Kirche blühte ein großer Fliederbusch.

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Die alte Gildeskål-Kirche aus Stein wurde im 12. Jahrhundert im romanischen Stil gebaut. Obwohl die erste schriftliche Erwähnung der Kirche erst 1589 erfolgt, geht man anhand der Bauweise bei den ältesten Teilen der Kirche von einem Bau zwischen 1130 und 1160 aus. Der Südflügel wurde 1711 errichtet.
1710 wurde die Kirche von einem Blitz getroffen und der größte Teil der Kirche verbrannte. Lediglich im Vorraum hingen einige Metallteile sowie eine kleine Tür, die von der alten Kirche stammten.

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Dies erzählte uns auch die junge Kirchenführerin, eine Inderin, die als Baby mit ihren Eltern nach Norwegen kam. - Der Wiederaufbau erfolgte im Barockstil.

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Empore –

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Messgewand 1773

Vor der alten Kirche steht ein Gedenkstein für Elias Blix, den 1836 in Gildeskål geborenen norwegischen Theologen, Professor, Minister für Kirche und Bildung von 1884 bis 1888, der den kleinen Katechismus von Luther und große Teile der Bibel in Nynorsk übersetzte sowie Kirchenlieder schrieb.

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https://de.wikipedia.org/wiki/Elias_Blix

Vor der neuen, 1881 gebauten Gildeskål „Hauptkirche“

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steht ein Gedenkstein aus lokalem Marmor für die auf See gebliebenen Fischer der Gemeinde.

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Auch der Kirchhof ist ein Besuch wert und besteht aus mehreren Gebäuden, die zum Teil über 200 Jahre alt sind.

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Noch ein Blick auf die alte Kirche, deren Beleuchtung jetzt eingeschaltet war.

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Dann machten wir uns auf den Weg nach Ørnes. In Storvika hielten wir kurz am Rastplatz, drehten uns um und dann sahen wir eine merkwürdige Felsformation: Finnesgjura im Finnesfjellet. Das Fjell ist ungefähr 500 m hoch und diese Figuren oder „Hörner“ sollen ca. 300 m.ü.M. hoch sein.

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Nach langem Suchen habe ich auch eine Seite für Finnesgjura gefunden:
http://spekkhoggern.blogspot.de/2014/03 ... eskal.html

Kurz vor Ørnes führte der FV 17 direkt unterhalb des 904 m hohen Skjeggen vorbei.

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Von unserem ersten Aufenthalt in Ørnes vor vier Jahren hatten wir noch die hervorragende „ishavsrøye“, den Seesaibling mit Gurken-Dill-Joghurt, Amadinekartoffeln und Spargel in Erinnerung – und das für nur 185 NOK!

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Saibling war nicht mehr auf der Karte, dafür eine andere norwegische Spezialität: Gesalzenes Lammfleisch, Kohlrabi und Kartoffeln. Lecker.

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Meine Frau hatte „biffsnadder“ – das Einfachste ist manches Mal das Beste.

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Vor der Koje noch ein Drink und der Ausblick – zuletzt wurden sie am Hafen gesehen.

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Die Fahrt von Bodø nach Ørnes.

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Tag 43 – 28. Juni 2017 – Ørnes – Sandnessjøen

Da wir an diesem Tage drei Fähren auf dem Plan hatten, saßen wir schon um 09.00 Uhr im Auto. Hüllten sich die Gipfel der Bergkette Spilderhesten noch in den Wolken

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konnten wir die Storskardtinden schon sehen.

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Natürlich ist uns bewusst, dass es an der Küste ganz schön „pusten“ kann, aber der „Sicherheitsgurt“ für das Wartehäuschen hat uns dennoch ein Schmunzeln entlockt.

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Die Sicht und der zunehmend blaue Himmel ließen uns hoffen, dass wir heute wieder einmal gutes Wetter zu erwarten hatten

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Reben 833 m Glomfj

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Glomfjord

Auf der gegenüberliegenden Seite rauschten mehrere Wasserfälle, eigentlich mehr Flussläufe, die wohl offensichtlich von den Eisfeldern um den Mugskogtinden und den 1.286 m hohen Sætertindan kamen und bei Mugskogvika in den Glomfjord flossen.

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Jetzt lagen drei Tunnel vor uns: Zunächst war es der 2.238 m lange Glomfjordtunnel gefolgt von dem 1.946 m langen Fykantunnel. Dann kam der 7.624 m lange Svartistunnel.

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Da er mit einer sog. „Tunnelbohrmaschine“ regelrecht „aufgebohrt“ wurde, ist die Fahrbahn sehr schmal und hatte keinen Mittelstreifen. In solchen Tunneln habe ich natürlich die Geschwindigkeit reduziert und lasse in den Ausweichstellen schon mal die „Eingeborenen“ vorbeifahren. Das eine oder andere Mal hatten wir aber auch erlebt, dass wir recht forsch überholt wurden.

Nach etwas über 10 Minuten Fahrtzeit lag der Nordfjord vor uns. Das etwas türkisfarbene, später grüne, Wasser deutete uns an, dass wir gleich an einen Gletscher kommen würden. Sollten wir wieder einmal das große Glück haben den Engabreen in voller Pracht zu sehen, wie schon 2013 und 2014 von der „AMADEA“ aus? Das Wasser im Nordfjord, einem Ausläufer des Holandsfjorden, war spiegelglatt. Es zeigten sich jetzt auch die Bergformationen Ressan und den 855 m hohen Kjølan

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Am Informationshäuschen „Porten til Svartisen“ in Holand angekommen, sahen wir den Engabreen hinter der Landzunge Engeneset. Es ist immer wieder beeindruckend die Gletscherformation in den verschieden funkelnden Blautönen zu sehen.

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Dazu das wirklich grüne Wasser.

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Der Engabreen ist ein Ausläufer des Svartisen, des zweitgrößten Gletschers von Norwegen. Die Zunge des Engabreen erstreckt sich fast bis an den Rand des Holandsfjord. Es heißt auf einer Informationstafel, dass kein anderer Festlandsgletscher so dicht am Meeresspiegel liegt. Die Gletschermasse des Engabreen ist so mächtig, dass sie bis zu 2 Metern in 24 Stunden „wandern“ kann. Von Mai bis September fährt ein kleines Motorschiff, die „SVARTISEN“ fast stündlich von Holandsvik zum Engabreen. Die Überfahrt dauert 10 Minuten. Vom Kai geht man 20 Minuten zur Brestua und von dort noch einmal 40 Minuten zum Gletschereis.

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Engabreen Midnatsoltinden

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Engabreen und Fonndalsbreen

Etwas weiter westlich liegt der Fonndalsbreen. Sein Schmelzwasser bildet die Fonndalselva.

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Bereits an einer anderen kleinen Ausweichstelle konnten wir einen Reisebus mit deutschen Touristen ausmachen. Wir wunderten uns, dass der Busfahrer an dieser Stelle hielt, obwohl es andere Plätze gibt, an denen der Engabreen in seiner vollen Pracht zu sehen ist, wie z. B. in Braset. Na ja, man muss nicht alles verstehen.
Hier sind noch weitere Informationen zum Svartisengletscher.
http://www.svartisen.no/?lang=en

Ein Fotostopp bei Korsvik musste reichen, denn es standen ja drei Fähren auf dem Plan.

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So fuhren wir dann „straks“ nach Forøy zu ersten Fähre, die uns in 10 Minuten nach Ågskardet bringen sollte.

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Hinter uns kamen zwei Reisebusse mit „Norwegen-Sorglos-Rundreise-Touristen“. Ich sprach einen Herrn an und es ergab sich folgender Dialog.
Konversation an der Fähre
Ronald: „Wo müssen Sie denn heute noch ganz hin?“
Passagier: „Das weiß ich nicht. Wir haben noch zwei Fähren.“
Und weiter: „Und Sie, sind Sie privat hier?“
Ronald: „Wir sind seit sechs Wochen hier unterwegs.“
Passagier erstaunt: „Was machen Sie denn den ganzen Tag?“
Ronald: „Wir sind bis Kirkenes gefahren. Das ist unsere zweite Tour. Letztes Jahr sind wir rund um Island gefahren.“
Passagier: „Na, Sie sind ja ganz schön unternehmungslustig!“
Ronald: „Klar doch, solange man kann. Die anderen sind doch alle oben (ich weise auf den Himmel). Nächstes Jahr geht es nach Frankreich.“
Passagier: „Einmal rund?“
Ronald: „Nein, erst Flusskreuzfahrt auf der Rhone und Saône, dann Bretagne.“
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Als ich das meiner Frau erzählte, haben wir beide noch herzlich gelacht.
Von der Fähre aus sahen wir den 443 m hohen Rødøyløva. Heute allerdings hatte er sein Haupt mit Wolken verdeckt und die Stirn in Falten gezogen.

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Rødøyløva

Auf der Überfahrt kamen wir an den verschiedensten Felsformationen vorbei; der Rødøyløva wurde ja schon erwähnt. Hier waren es der Brektinden und der Telnestinden.

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Brektinden und Telnestinden

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Rødøyløva

Zwischendurch gab es wieder mal einen kleinen Wasserfall am Sørfjorden.

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Sørfjorden

Die „Gegenfähre“, die SKUTVIK, dampfte nach Norden.

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SKUTVIK

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Mit dem Busfahrer der deutschen Reisegruppe ergab sich dann noch eine weitere Unterhaltung, der mir erzählte, wie ahnungslos die Leute auf solch eine Busreise gehen. Dass ein Reisender keine Kreditkarte hätte, könne er ja noch verstehen. Aber es gäbe Leute, die weder eine EC-Karte noch norwegische Kronen dabei haben, sondern ihn abends im Hotel fragen würden, wo man denn Euro in Kronen tauschen könne.

In diesem Zusammenhang kommt mir in Erinnerung, dass, wo immer ich bezahlen wollte, mir sofort ein Kartenlesegerät hingehalten hatte. Ich bezahlte aber in der Regel „kontant“, also in bar, denn sonst kann man auf einer solch langen Reise schon mal die Übersicht über die Ausgaben verlieren.

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Langsam kam der Globus am Ufer in Sicht, der auf den nördlichen Polarkreis hinweist. Ich meinte mich zu erinnern, dass dieser am Breivikodden, am Eingang zum Melfjorden, steht.

Die Reiseleiterin der deutschen Reisegruppe erschien an Deck und verkündigte lauthals: „Bei der Überquerung des Polarkreises, bei so einem denkwürdigen Ereignis, da müsse man trotz der Kälte doch einfach mal an Deck erscheinen.“ Offensichtlich konnte sie aber nur eine Handvoll Reisender bewegen, die auch nach einem schnellen Foto gleich wieder unter Deck verschwanden.

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Polarkreisglobus

Im Melfjorden können wir unter der Wolkendecke gerade einen kleinen Ansatz des Svartisen erkennen und am Nordufer die Kvandalelva.

Wir erreichten Kilboghamn oder Kilboghavn, rollten von der Fähre und ließen Busse und andere Fahrzeuge vorbei, um in Ruhe zur letzten Fähre an diesem Tag zu fahren: Nesna – Levång. Da diese alle Stunde fährt, konnten wir uns Zeit lassen.

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Liatinden Aldersundet

Im Westen konnten wir die Bergformation des 571 m hohen Hestmannen oder Hestmonkallen sehen.

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Hestmannen auf Selsøya

Der Polarkreis verläuft über den nördlichen Teil der Insel Selsøya, über die interessanterweise die Kommunegrenze zwischen der Kommune Rødøy und Lurøy liegt. Die Bewohner des südlichen Teils der Insel müssen einen beschwerlichen Weg auf sich nehmen, wenn sie die Gemeindeverwaltung aufsuchen müssen. Zunächst die Fähre von der Insel Selsøya nach Rangsundøya, dann die Fähre über Gjerøy, Rødøy nach Jektvik. Von dort mit der Fähre nach Kilboghamn und schließlich die Fähre von Stokkvågen nach Onøya und weiter mit dem Bus nach Lurøy. Es sei denn, man kann mit dem eigenen Boot die in Luftlinie gerade mal 10 km lange Seestrecke überwinden. – Also eine ähnlich Situation wie die der Einwohner von Veidnes (siehe 12.06.2017)
Gerade eben hatten sich die Wolken von den Spitzen der 925 m hohen Liatinden am Aldersundet verzogen.
Am 23. Mai 2013 hatten wir hier gestanden bei mindestens 25° und strahlendem Sonnenschein. Na ja, man kann nicht alles haben.
Nun klarte es auf und wir konnten die Küste nach Norden mal mit blauem Himmel sehen.

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Lurøy nach Norden

Doch dann zogen wieder dunkle Wolken auf und es schüttete es, was der Himmel hergab.

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Zwei Tunnel und eine Fähre waren noch zu befahren, bevor wir am nächsten Übernachtungsort Sandnessjøen ankommen sollten.

Am Sjona klarte es jedoch auf und wir konnten wieder einmal die herrlichen Ausblicke genießen. Hier hatte die Norwegische Straßenverwaltung einen sehr schönen Rastplatz mit entsprechend guten und – vor allen Dingen – gepflegten Toiletten angelegt: Hellåga.

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Hellåga Rastplatz – Sjonafjord – Rana kommune

Wir lagen recht gut in der Zeit, fuhren über die 1.065 m lange Helgelandsbrücke, die seinerzeit bei der Eröffnung 1991 Norwegens längste Brücke war.

Um 17.00 Uhr kamen wir am Hotel an. Leider war die Parksituation nicht ideal, wie häufiger in „größeren“ Orten. Aber letztendlich haben wir es durch etwas „Trickserei“ hinbekommen, dass wir am nächsten Morgen bis 11.00 Uhr parken konnten, ohne, dass wir befürchten mussten, eine „kostspielige Belehrung“ zu erhalten.
Auch hier, im Scandic Syv Søstre Hotel waren wir wieder den Busreisenden im Restaurant unterlegen, denn man bat uns später wiederzukommen. Macht nix, denn wir haben später ausgezeichnet gegessen im italienischen Restaurant „Soprano“ und sind von einer hervorragend motivierten Bedienung betreut worden.
Anschließend unternahmen wir einen Abendspaziergang durch das fast menschenleere Städtchen und entdeckten so manche Malerei und Aussichten.

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Der Bäckerjunge steht zwar immer noch in der Torulv Kveldulvsons gate, die Bäckerei, die früher hinter ihm stand hat schon lange geschlossen oder ist umgezogen in das Einkaufszentrum.

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Auch Petter Dass, dem berühmten „Dichterprediger“ aus Alstahaug statteten wir einen Besuch ab.

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An der Pier lag die 38,82 m lange „GAMLE HELGELAND“, ein Passagier- und Frachtschiff, das 1954 für die Det Helgelandske Dampskipsselskap AS in Sandnessjøen gebaut wurde. Neben seiner Funktion als Passagierschiff, diente es auch als Küstenwachschiff. Sie wurde auf der Route nach Træna als auch zwischen Rana und Mosjøen eingesetzt. Von 1954 bis 1977 hatte die Gesellschaft die meisten Routen bedient. 1977 wurde die „GAMLE HELGELAND“ durch einen der ersten Katamarane ersetzt und an die Partenreederei Bjørn Rostad verkauft und bis 2003 als Küstenwachschiff verwendet. 1998 wurde sie zu diesem Zweck grau angemalt und erhielt eine Küstenwachnummer. Ihr Arbeitsbereich lag in der Barentssee. 2003 wurde sie zum Verkauf angeboten. Eine lokale Gruppe gründete eine Aktiengesellschaft und kaufte das Schiff, um sie nach Empfehlung des „Riksantikvar“ in den ursprünglichen Zustand zurückzusetzen, so daß die „GAMLE HELGELAND“ 2006 unter Denkmalschutz gestellt werden konnte. Das Schiff ist heute Teil der Nordland Maritime Kulturhistorie und ist ein „segelndes Museum“.

Quelle: http://norsk-fartoyvern.no/medlem/gamle-helgeland/ und http://www.helgelandcruise.com

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Die bunten Graffiti hellten die sonst trist wirkenden Hafenschuppen ein wenig auf.

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Blick auf Løkta und Tomma

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Und hier ist unser Fähr-Fahrtverlauf zu sehen.

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Fortsetzung folgt.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » So, 19. Nov 2017, 17:47

Der Kystriksveien bei Sonnenschein !!! Phantastisch
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon skandinavian-wolf » So, 19. Nov 2017, 19:19

Kumulus hat geschrieben:Der Kystriksveien bei Sonnenschein !!! Phantastisch


Ich habe ihn auch überwiegend anders in Erinnerung. :(

Viele Grüße
Uwe
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Steffen15 » So, 19. Nov 2017, 23:03

Ronald, vielen Dank! Endlich sehe ich mal, was wir letztes Jahr im Regen nicht gesehen haben (Nördlicher Teil des Kystriksveien).
Und auch für die Bilder vom Stetind, da würde ich gern mal oben stehen.
Letzte Norwegenreise https://lofotenreise.jimdo.com
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