„There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

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„There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » So, 11. Feb 2018, 15:38

„There is (lots of) no more ice!“
Nordostgrönland – Expedition Nordmeer 2015
Dienstag, 8. September – Flateyri: Blumengarten unter dem Polarkreis


Irgendwie schien das gute Wetter in Nord-Ost Grönland geblieben zu sein, denn die Wolken hingen tief, es wehte auch etwas stärker als wir von Ísafjörđur nach Flateyri „versegelten“, wie es in der Seemannssprache heißt. Da es auch regnerisch war, blieben wir im Panoramasalon, allerdings hatte ich meine Kamera dabei. Was sich natürlich immer dann lohnt, wenn ein besonderes Motiv auftaucht.

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Hier tauchte tatsächlich ein Finnwal auf, wenn auch nur kurz.

Gegen 14 Uhr erreichten wir Flateyri, ein Ort, der eigentlich „nur um die Ecke“ von Ísafjörđur am Önundarfjörđur liegt, jedoch zur Gemeinde Ísafjarđarbær gehört.

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„Flateyri“ bedeutet flache Sandbank und so sieht das Dorf - es ist ein Dorf – auch aus von der FRAM

Aufgrund des starken ablandigen Windes und der recht kurzen Pier war der Kapitän heute besonders gefordert.

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Aber um 14 Uhr lagen wir festgemacht mit „3 und 2 – vorn und achtern“, d.h. 3 Vorleinen und drei Achterleinen, die vom Schiff wegführen und jeweils 2 Vorspring- und 2 Achterspringleinen, die zur Schiffsmitte hinführen und so ein sicheres Liegen ermöglichten, auch wenn der Wind versuchte, die doch recht hochbordige FRAM von der Pier wegzudrücken.

Für mich war es interessant zu sehen, wie die Forderungen des ISPS-Code (International Ship and Port Facility Security Code) hier in Flateyri umgesetzt wurden,

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Denn die Vorschriften dieser Konvention erfordern eine strikte Abriegelung des Hafens gegen den Zugang für unberechtigte Personen als Maßnahme zur Gefahrenabwehr für Schiff und Hafen. Hier genügten ein paar Leitkegel, die übrigens als „Lübecker Hütchen“ vor über 60 Jahren erfunden wurden, und ein Flatterband als Abgrenzung. Irgendwie pragmatisch!

Mehr über den, in einigen Staaten – insbesondere den USA und Großbritannien - übertrieben angewandten ISPS-Code hier:

https://de.wikipedia.org/wiki/Internati ... urity_Code

Seit 1792 ist Flateyri ein Handelsplatz, von dem aus die Fischerei mit offenen Booten, insbesondere auf den Grönlandhai, betrieben wurde. Heute nimmt auch hier der Tourismus eine immer bedeutendere Rolle ein, denn die Westfjorde sind als Touristenziel immer beliebter.

Auch hier kann man mehr über den Ort lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Flateyri

und einige Informationen kommen von mir auch noch, nachdem wir von unserem Ausflug zum Garten von Skruđur zurückkommen.

Ach ja, hier als auch in Ísafjörđur verließen wir das Schiff über die Gangway an der Seite – gar kein Ausbooten mehr und auch keine Schwimmwesten waren erforderlich.

Die Busfahrt wurde geleitet von einer – wie meine Frau schrieb – „sehr agilen, unterhaltsamen Russin, die einen Isländer geheiratet hatte, den sie wiederum in Deutschland kennenlernte.“ Unterhaltsam war es auf jeden Fall, denn sie redete in einem Schwall voller Begeisterung von Island und dem Garten.

Wir fuhren wieder durch den Vestfjarðagöng, den längsten Tunnel Islands. Kurz nachdem wir aus dem Tunnel herauskamen und über den Damm über den Fjord fuhren, wurde der Bus mehr als heftig durchgeschüttelt. Nicht nur ein Schiff hat eine Windangriffsfläche.

Wir erreichten den Garten von Skruđur. Er ist deswegen interessant, weil er einer der nördlichsten Gartenanlagen der Welt ist. Selbst der botanische Garten von Akureyri liegt etwas südlicher. Die Anlage von Skruđur ist ein Blumen- und Gemüsegarten, mehr sogar ein Schulgarten, denn sie wurde 1905 von dem Pfarrer Sigtryggur Guðlaugsson gegründet und 1909 offiziell eingeweiht, also noch ein Jahr früher als der Garten von Akureyri. Er sollte zeigen, dass Blumen und Gemüse auch in Lagen mit widrigen Wetterumständen erfolgreich angepflanzt werden können, was dem Pfarrer auch gelang. Allerdings ließ man die Anlage verkommen, denn durch den Tod des Pfarrers geriet sie in Vergessenheit. Erst 1992 konnte sie mit Unterstützung freiwilliger Helfer wieder instand gesetzt werden. Heute ist die Stadt Ísafjörđur für die Instandhaltung zuständig.

Für uns war es schwierig, Fotos möglichst ohne Blaumeisen zu schießen. Aber bei einigen ist es gelungen.

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Diestel

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Glockenblume

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Und sogar Erdbeeren wachsen hier!

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Natürlich dürfen Lupinen nicht fehlen

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Ebenso wenig wie der arktische Mohn

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Die Blume kenne ich nicht.

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Büste des Gründers Sigtryggur Guðlaugsson

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Eingangstor aus Walknochen

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Landschaft in Skruđur

Langsam wurde es Zeit für die Rückfahrt und so wurden wir dann gegen 16 Uhr am Fuß einer Anhöhe abgesetzt mit der Aufforderung doch den Hügel hinaufzugehen, weil man dort das beste Fotomotiv hätte.

Wir blieben wo wir waren und hatten auch dort eine gute Aussicht auf den Ort.

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FRAM, das höchste „Gebäude“ von Flateyri

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Der Friedhof von Flateyri

Mit dem Friedhof von Flateyri hat es eine besondere Bewandtnis. Der Ort liegt unterhalb des 660 m hohen Eyarfjall, von dem sich 1995 eine große Lawine löste, die 45 Menschen unter sich begrub, 25 konnten gerettet werden. Man muss dabei bedenken, dass es heute gerade 180 Einwohner gibt, damals waren es weniger. Da die Einwohner ihren Ort jedoch nicht verlassen wollten, wurden Lawinenverbauungen errichtet, die mögliche Geröll- und Schneemassen ableiten.

Wir gingen zur 1936 geweihten Kirche, die geöffnet war.

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Sie strahlt durch ihre Farben eine Stimmung der Ruhe und Besinnung aus,

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ebenso durch die bunten Kirchenfenster. So konnten wir nach der Busfahrt wieder einmal Stille genießen.

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Walknochen vor der Kirche

Es stehen noch einige alte Häuser, die allerdings nicht so farbenfreudig wie die in Ísafjörđur waren.

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Sveinshus von 1880

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Der Krämerladen von Flateyri

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Das älteste erhaltene Haus in Flateyri aus 1870. Es wurde von Hjálmar Jónsson gebaut, der hier Fischerei und Handel betrieb. In diesem Haus wurde der Stick- und Klippfisch gelagert. Hjálmar lernte Schiffbau in Dänemark. Dort lernte er Torfi Halldórsson kennen, der die Seemannschule in Flensburg besuchte. Flensburg war seinerzeit dänisch, ebenso wie Island unter dänischer Herrschaft stand. Torfi wurde später Leiter der ersten Seemannschule in Island. Gemeinsam beschafften sie das Segelboot LOVISA, das größer und besser ausgestattet war, als die üblichen „ungedeckten“ Ruder- und Segelboote in den Westfjorden. Somit wurde die Reederei Torfis und Hjálmars über 30 Jahre die größte in den Westfjorden. Die Fangsaison dauerte vom Frühjahr bis September, wenn die Boote an Land gezogen wurden.

Heute befindet sich in diesem alten Haus ein kleines, liebevoll eingerichtetes Museum über die Fischerei und Seefahrt.

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Kurz bevor wir wieder an Bord gingen, konnten wir den „eisgeschädigten“ Wulstbug der FRAM aus dem Wasser ragen sehen.

Beim Abschiedscocktail des Kapitäns erhielten wir dann von ihm und der Expeditionsleitung die Information, dass wir wegen eines heranziehenden Sturms Grundafjörđur auslassen und direkt nach Reykjavik laufen würden. Andernfalls bestünde die Gefahr, dass viele Passagiere ihre Heimflüge verpassen könnten. Glücklicherweise betraf die Maßnahme uns nicht, denn wir hatten noch ein Nachprogramm gebucht, zu einem Zeitpunkt, zu dem wir noch nicht wussten, dass wir 2016 Island mit dem Auto umrunden würden.

Kurz nach dem Ablegen leerte sich der Panoramasalon zusehends. Auch das Restaurant war leerer. Glücklicherweise waren wir nicht seekrank und so ließen wir uns das Abendgetränk in der QILAK-Lounge schmecken, bis auch wir durch die Schaukelei müde wurden.

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Hier sehen wir noch einmal die Route in Grönland und in Island.

Und so setzten sich die Passagiere nach Nationalitäten zusammen:

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Mittwoch 9. September – Ritt über den Breiđarfjörđur und Faxaflói nach Reykjavik

Dieser Tag ist kurz erzählt. Da bei den „Tanzbewegungen“ der FRAM an Duschen nicht zu denken war, blieben wir in der Koje und ließen das Frühstück ausfallen. Wir waren nicht seekrank, aber man konnte sich auch nur schlecht auf den Beinen halten. Da die FRAM ja ein recht kurzes Schiff ist mit 114 m und einer Breite von 20 m, waren die Bewegungen auch für mich als ehemaligem Seemann etwas ungewöhnlich und ziemlich heftig und ruckartig.

Wenn ich mir vorstelle, dass man auf den Antarktisreisen zwei Tage in der Drake-Passage diese Schaukelei haben würde und eventuell auf der Rückreise auch noch…
Nein danke, das, was ich erlebt habe auf dem Nordatlantik und wofür ich seinerzeit bezahlt wurde, muss ich nun nicht buchen und dafür selbst bezahlen.

Am späten Vormittag wurden die Bewegungen geringer und wir standen auf, um noch ein Foto von der Einfahrt nach Reykjavik zu schießen, wo wir gegen 15 Uhr einliefen.

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Reykjavik mit der Hallgrímskirkja

In Reykjavik blieben wir an Bord, denn fast alle anderen Passagiere hatten die Gelegenheit wahrgenommen, um an den kostenlosen Ausflügen teilzunehmen, die für den Ausfall Grundarfjörđur angeboten wurden. Da wir das Nachprogramm gebucht hatten, würden wir ab dem nächsten Tag eben diese Ausflüge machen. Wir hingegen konnten in aller Ruhe unsere „Siebensachen“ packen und die Ruhe an Bord und die Aussicht auf Reykjavik genießen.

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Fortsetzung folgt.

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Und herzlichen Dank wieder für Eure lobenden Worte!

Und @ Christina: Ich weiß immer noch nicht, welches mein (e) Topfoto(s?) sein werden. :D

Gruß
Ronald
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Kumulus » So, 11. Feb 2018, 16:32

Gegenüber deinen Eismeerbildern wirken die Eindrücke von den Stationen in Island irgendwie "schlicht". Aber ich denke, das trübe Wetter hat ein wenig dazu beigetragen. Und vielleicht auch die Stimmung, dass alles Gute auch mal ein Ende hat.

Gewundert hätte ich mich, wenn du seekrank geworden wärst. Es gibt ja vieles, was ich mir vorstellen können, aber Seekrankheit bei dir??? Never !!

Weiterhin DANKE für die Mühen, uns an euren Erlebnissen teilhaben zu lassen.

Gruß
Martin

P.S. Deine "blauen Lupinen" sind übrigens Rittersporn.
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„There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » So, 11. Feb 2018, 16:51

„There is (lots of) ABSOLUTELY no more ice!“
Nordostgrönland – Expedition Nordmeer 2015

Donnerstag, 10. September – Golden Circle zum Vierten


Wie bereits erwähnt, hatten wir den Ausflug „Golden Circle“, der eigentlich Pflicht ist für jeden „Erstbesucher“, gebucht, als wir noch nicht wussten, dass wir es tatsächlich auch mit dem Auto – wenn auch auf der Überfahrt nach und von Island mit dem Schiff – umrunden würden.

Nun denn, nach dem Abschied von der FRAM – es sollte wohl wirklich ein Abschied sein, da wir nunmehr sechs Reisen in alle möglichen Gebiete mit der FRAM unternommen hatten – saßen wir im Reisebus, nachdem die Koffer und auch die Fotorucksäcke im Gepäckraum des Busses verschwunden waren.

Wetter: Wie üblich in Island, mit Regen muss man immer rechnen. Allerdings kann man auch Glück haben und es sind nur Schauer – und die sind ja bekanntlich nicht von Dauer.

Erste Station: þhingvellir, die Allmännerschlucht. Hier goß es allerdings, so dass wir uns die Wanderung durch die Schlucht verkniffen und das Nationalparkzentrum aufsuchten und dort die „interaktive Kommunikation“ mit den Monitoren aufnahmen, bis es wieder zum Bus ging.

Zweite Station: Gullfoss. Hier war es zwar trocken, aber der Wind wehte unangenehm kalt und schneidend, so dass wir nur ein, zwei, drei Fotos mit dem Smartphone machten und uns in das dortigen „Touristenzentrum“ mit angeschlossenem großen Souvenirladen und Cafeteria verzogen. Und wenn man Enkel hat, dann streift man doch durch diese Läden, und findet auch mal etwas qualitativ Hochwertiges und auch geschmackvoll muss es sein. Dann lieber nichts mitbringen, wenn man nichts findet.

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Der Gullfoss naht

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Gullfoss – nicht ganz gold, aber beeindruckend

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Man beachte mal die „Größe“ der Menschen zum Wasserfall


Hier war der „Mittagstisch gedeckt“, na ja, nicht ganz. Wir mussten uns schon am Buffet bedienen und das natürlich auch mit mehreren Busgruppen. Also Busreisen wären nicht so unser Ding. Wenn wir zum Beispiel die Busreisen zum Nordkapp gesehen haben, da wurde uns schon ganz schlecht. Und dann den ganzen Tag eingezwängt im Bus sitzen. Neee.

Hier wurden wir allerdings fündig bei den Straßenkarten für die Island-Reise, die wir dann von Zuhause aus vorbereiten konnten.

Drittes Ziel: Geysir. Da es wieder einmal regnete, blieben wir zunächst im Bus, während die meisten Passagiere sich dem Regen entgegen trotzten, um den hoch aufschießenden Wasserschwall des Strokkur zu fotografieren – was wir dann auch machten, als der Regen aufhörte. Allerdings fühlten wir uns ohne Kameras irgendwie „nackt“. Aber wir hatten ja das Smartphone – und die Fotos waren auch akzeptabel.

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Geysirfeld

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Litli-Geysir

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Stokkur – Hier sollte man aufpassen, dass man nicht in Lee steht

Anschließend gingen wir rüber in das dortige „Touristen-Geysir-Nationalpark-Souvenir-Zentrum“ das in den letzten Jahren doch gewaltig „aufgemotzt“ wurde. Und außerdem war es jetzt mal wieder Zeit die „Conveniences“ aufzusuchen.

Auf der Rückfahrt nach Reykjavik machte der Busfahrer noch einen Abstecher zum Faxifoss, der etwas abseits der Straße zwischen Geysir und Skalholt liegt. Hier kam die Sonne noch einmal hervor und ließ den Wasserfall richtig erstrahlen.

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Faxifoss

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Faxifoss

Weiter ging’s nach Hveragerđi über die Passstraße mit einem tollen Ausblick nach Reykjavik.

Nach kurzer Zeit waren wir am Icelandair-Hotel in Reykjavik angekommen. Hier waren wir 1996 das erste Mal anlässlich einer Konferenz. Seitdem wollten wir immer wieder nach Island zurück – was wir auch unternommen haben.

Das Einchecken lief problemlos, denn die Zimmerkarten lagen nach Namen geordnet bereits auf dem Tresen. Damit war der „offizielle Teil“ der Nordostgrönland – Expedition Nordmeer 2015 beendet, denn die Fahrt zur Blauen Lagune hatten wir gestrichen.

Nach einem kleinen Abendbrot verzogen wir uns mit unseren Getränken auf unser Zimmer, denn nun hatten wir ja genug „Gesellschaft“ gehabt.

PS.
Dass ich über die drei „Hauptattraktionen Islands“ so wenig geschrieben habe, hängt mit einem meiner nächsten Berichte zusammen, als wir uns mit Freunden alleine auf den „Golden Circle“ begeben hatten.

Freitag, 11. September – Reykjavik

Heute schliefen wir wieder länger und nach dem Aufstehen und Auschecken bummelten wir ganz ohne Plan und Stress bei recht gutem Wetter durch Reykjavik, sahen uns das Maritime Museum an, flüchteten bei einem Schauer in ein Café bevor uns ein Taxi wieder zum Hotel brachte. Übrigens, heute hatten wir nicht ein einziges Foto geschossen!

Zum Abendessen trafen wir uns mit einem Hamburger Ehepaar, mit dem wir auf der FRAM auch des Öfteren zusammen waren. Der Tag klang gemütlich aus.

Sonnabend, 12. September – Es ging nach Hause

Solche Tage sind nichts Halbes und nichts Ganzes und irgendwann ging es mit dem Taxi zum Flughafen. Der Security-Check war „american style“: Die Kameras mussten aus den Fotorucksäcken herausgeholt und begutachtet werden. Irgendwie haben wir keine Lust mehr zu fliegen und das war auch seit 2015 unser letzter Flug.
Gegen 22.30 Uhr waren wir Zuhause. Die Koffer haben wir liegen gelassen. Die von unserer Nachbarin gestapelte Post hatte auch nicht interessiert. Noch ein Drink und die Reise kurz Revue passieren lassen, bis wir endlich nach mehreren Wochen realisiert hatten, was wir sehen durften.

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Den Epilog lasse ich mal wieder meine Frau machen:

„Nachlese
Das war eine Reise voller Superlative. Wir sind noch gar nicht richtig angekommen, so voll sind wir davon. Überwältigende Eindrücke durften wir erleben. Die atemberaubende Bergwelt auf Grönland mit ihren phantastischen geologischen Formationen und unvorstellbaren Farben, Massen von Treibeis, riese Tafeleisberge, spannende Nebelfahrten, das Brechen der Eisschollen, enorme Eisschlösser in den Fjorden, Eisbären, farbenprächtige Vegetation. All das hat unsere Vorstellungen bei Weitem übertroffen. Spitzbergen und Island waren auch schön, aber gegenüber dem, was wir auf Grönland gesehen und erlebt haben, fast eine Randerscheinung. Das ist natürlich ungerecht. Im Augenblick überwiegt aber der Eindruck von Grönland. Noch fällt es schwer die Gedanken zu ordnen und in vernünftige Bahnen zu lenken. Unsere Fotos werden uns dabei helfen.
Wir sind unendlich glücklich und dankbar, dass wir diese unvorstellbar schöne Reise erleben durften!“

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Wir hoffen, dass Euch die „Mitreise“ gefallen hat – und wer weiß, vielleicht sehen wir uns beim nächsten Reisebericht wieder.

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Gruß
Ronald
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon inesmstaedt » Mo, 12. Feb 2018, 12:15

Wir hoffen, dass Euch die „Mitreise“ gefallen hat

Die Mitreise fand ich umwerfend! :D

– und wer weiß, vielleicht sehen wir uns beim nächsten Reisebericht wieder.

Mit Sicherheit! :D Vielen Dank nochmals, Ronald!
LG Ines
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » Mo, 12. Feb 2018, 13:36

Moin,
Danke Ines!
Jetzt geht's aber erst einmal nach Norwegen, Polarlicht fotografieren: Saltstraumen drei Nächte, Svolvaer 4 Nächte, Stokmarknes 4 Nächte, zurück mit Hurtigruten nach Trondheim, weiter mit dem Auto nach Oslo.
Gruß
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Kumulus » Mo, 12. Feb 2018, 14:25

Dem Votum von Ines kann ich mich nur anschließen, Ronald.

Noch einmal ganz, ganz herzlichen Dank für die vielen Bilder und die lebendige Schilderung eurer Erlebnisse. Ich hatte das Gefühl, dicht dabei gewesen sein zu dürfen.

Deine Schlussbemerkungen "Die Koffer haben wir liegen gelassen. Die von unserer Nachbarin gestapelte Post hatte auch nicht interessiert." kann ich gut nachvollziehen. Man ist noch so unendlich voll von all den Erlebnissen, dass erst mal alles sacken und sich sortieren muss. Denn irgendwie fällt man auch immer wieder in ein Loch, gerade nach einer solch phänomenalen und einmaligen Reise.

Danke für's Mitnehmen.
Gruß
Martin
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » Mo, 12. Feb 2018, 14:38

Moin, Martin,
Nee, in ein Loch gefallen waren wir nicht so ganz, denn am nächsten Tag nachdem Auspacken der Koffer und nachdem die Waschmaschine angeschmissen war, hat meine Frau sich sofort hingesetzt und hat ihren Reisebericht angefangen und ich habe meine Fotos gesichtet und übertragen. Musste ja auch schnell gehen, denn im Januar/Februar hatten wir ein Ferienhaus in Dänemark (Seeland) gebucht und dann stand ja unsere Island-Rundreise vor der Tür!
Aber natürlich waren wir voll in den Erinnerungen und schwelgten wie nichts Gutes darin :D
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Aber nun musste ich auch noch eben meine Signatur ändern. :D

Gruß
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Kumulus » Mo, 12. Feb 2018, 14:42

Ronald hat geschrieben:Aber nun musste ich auch noch eben meine Signatur ändern.


Na, da wird es sicherlich noch die eine oder andere Ecke auf diesem Planeten geben, die es lohnt noch mal von euch heimgesucht zu werden. Oder?

Im übrigen erinnere mich deine ergänzte Signatur an den alten Witz: "Mein Mann hat mir zum Hochzeitstag eine Weltreise geschenkt! Aber ich will lieber woanders hin!"
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » Mo, 12. Feb 2018, 15:01

Moin Martin,
ja, wie schon erwähnt: Nordnorwegen Polarlichtfotografie, April Flusskreuzfahrt Rhone/Saone mit Freunden, dann mit Auto weiter an der Atlantikküste hoch über Bretagne, Normandie zurück (alles fest gebucht), Herbst geplant rund Schottland. Und dann ist sicherlich auch wieder Norwegen dran. Eigentlich sollte es Herbst Norwegen sein wieder so Rondane, Dovrefjell und Fjorde, aber bevor der Brexit kommt und das Pfund so weich ist, nix wie rüber.
Orkney, Shetland hatten wir ja mit FRAM und Färöer war ja bei Island rund drin.
Gruß
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon CrazyHorse » Di, 13. Feb 2018, 9:08

Danke für den interessanten Abschluss! Da werden bei mir wieder Erinnerungen wach. Als ihr nach Reykjavik unterwegs wart, sind wir am gleichen Tag (9.September 2015) von der Südküste Islands über Reykjavik zur Halbinsel Snæfellsnes gefahren. Ich kann mich bestens erinnern, wie scheußlich das Wetter war. Wir sind von einem Sturm in den anderen geraten...

Gruß Matthias
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Ronald » Di, 13. Feb 2018, 10:22

Moin,
Matthias,
ja, nach Verlassen Grönland wurde es "isländisch".
Schade, dass Ihr auf Snæfellsnes so schlechtes Wetter hattet, denn diese Ecke ist mit Sonnenschein in der Tat reizvoll.
Wir hatten an dem Tag (2016), als wir über den Hraunfossar nach Hellnar fuhren "karibisches Wetter" (für islädnische Verhältnisse: 26° am Hraunfossar und abends in Hellnar konnten wir draußen vor dem Hotel unseren Drink genießen mit Blick auf den wolkenlosen Snæfellsjökull. Fazit für Euch: Einfach noch einmal machen, bis das Wetter gut ist. Wir brauchten ja auch 4 Anläufe.
Gruß
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon inesmstaedt » Di, 13. Feb 2018, 10:37

wie schon erwähnt: Nordnorwegen Polarlichtfotografie, April Flusskreuzfahrt Rhone/Saone mit Freunden, dann mit Auto weiter an der Atlantikküste hoch über Bretagne, Normandie zurück (alles fest gebucht), Herbst geplant rund Schottland. Und dann ist sicherlich auch wieder Norwegen dran.

Das klingt dermaßen verlockend!! :D
So ähnlich wünsche ich mir das auch für die Zeit nach dem Arbeitsleben und hoffe ganz fest, dass der Göttergatte und ich dann gesundheitlich und finanziell fit genug sein werden, um ebenso häufig so herrliche Reisen unternehmen zu können wie Ihr. Ich wünsche Euch auf jeden Fall weiterhin solch schöne Reiseerlebnisse. Und uns wünsche ich weiterhin so schöne Reiseberichte von Dir/Euch. 8)
LG Ines
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon CrazyHorse » Di, 13. Feb 2018, 11:15

Ronald hat geschrieben:Schade, dass Ihr auf Snæfellsnes so schlechtes Wetter hattet, denn diese Ecke ist mit Sonnenschein in der Tat reizvoll.
Wir hatten an dem Tag (2016), als wir über den Hraunfossar nach Hellnar fuhren "karibisches Wetter" (für islädnische Verhältnisse: 26° am Hraunfossar und abends in Hellnar konnten wir draußen vor dem Hotel unseren Drink genießen mit Blick auf den wolkenlosen Snæfellsjökull.

Kann ich mir nicht so richtig vorstellen... :lol: Wir waren über 3 Tage dort, hatten den Gipfel vom Snæfellsjökull nicht einziges mal gesehen, aber wir hatten ein paar wunderbare Momente, als die Sonne an einem Abend kurz raus kam. Darüber werde ich demnächst berichten, ich arbeite schon daran...

Eine Reise nach Grönland steht bei mir auch auf der Wunschliste, aber das heben wir für später auf. Zuerst werden wir unser Womo richtig einrichten und erst mal Ziele anfahren, die wir mit unserem Womo erreichen können.

Ich freue mich jetzt aber auf deine Polarlichterfotos, die du jetzt hoffentlich machst!

Gruß Matthias
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Rapakiwi » Di, 13. Feb 2018, 21:47

Wunderschön, an den Bildern man sich ja gar nicht satt sehen!
Die Eisbär-Serie war der absolute Hammer, toll! Aber auch das Treibeis, die Landschaften... es ist schon ein Erlebnis, nur die Bild anzugucken. Wie wundervoll muss es erst gewesen sein, das Motiv wirklich vor sich gehabt zu haben. Vielen Dank für deinen tollen Reisebericht, Ronald!
Ha det bra
Anja
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Re: „There is lots of ice!“ - Nordostgrönland

Beitragvon Andrea.t77 » Fr, 16. Feb 2018, 18:09

Ich hänge ein bisschen hinterher (aber diesen Bericht muss man einfach am Rechner mit großem Monitor statt Mini-Smartphone-Bildschirm genießen) und bin gerade den 1. September mit dir gereist.

Großartig! Da wird man beim Lesen und Aufsaugen der Bilder richtig ehrfürchtig. Drum kann ich jetzt auch nicht in einem Rutsch weiterlesen, sondern muss das erstmal sacken lassen - halt genießen. So wie Ihr es getan habt. Jeden Moment bewusst wahrnehmen, die tollen kleinen Details... Ich mag diese Rauhreif-Kristalle, ich kenne dieses Gefühl, man würde über die Natur lieber schweben, um sie beim Auftreten nicht zu zerstören und ich bewundere auch immer wieder, wieviel unterschiedliche Arten der Natur in so unwirtlicher Gegend sich durchsetzt.

Dazu die vielen lehrreichen Details, Informationen und Erklärungen, gepaart mit Euren Gefühlen. Herzlichen Dank - immer wieder.

Liebe Grüße,
Andrea :wink:
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Andrea.t77
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