Hallo Rainer,
da hast du dir aber einiges vorgenommen....
Eine Presseveröffentlichung des Fiskeridepartements zur „25-kg-Begrenzung“ und weitere Maßnahmen zum Bestandsschutz findest du z. B. hier:
http://www.dep.no/fid/norsk/aktuelt/pre ... ok-bn.html
Eine entsprechende Broschüre gibt es noch nicht; diese soll aber nach Vorstellungen des Fiskeridepartements/Fiskeridirektorats (zusammen) von/mit den deutschen Fischereiverbänden etc. entwickelt werden – aber wer will schon so etwas in D.....?
Zudem, was nutzen schon diese Vorschriften, Regeln, Empfehlungen etc. – viele der deutschen Hochseeangler sind scheinbar ohnehin Weltmeister, wenn es um die effiziente Sicherung ihrer Fangmasse geht.
Wenn halt’ Küstendorsch, Schellfisch und Co. immer seltener gefangen werden – weil diese erheblich bestandsgefährdet sind -, dann wird halt’ mit hoher Effizienz an oder sogar in den Fischmastanlagen geangelt.
Diese „Sportart“ scheint sich immer mehr allgemeiner Beliebtheit zu erfreuen, sodass die Kontrolle z. T. schon durch die Küstenwache durchgeführt werden muss – nun, die Angler schrecken noch nicht einmal davor zurück, die Fischereiaufseher mit Tabak und Schnaps zu bestechen, wenn sie erwischt wurden........
Aber lest selbst Infos/Berichte wie diese:
NRK
http://www.nrk.no/nyheter/distrikt/nrk_ ... 41181.html
Turister som tjuvfisker tett opp til oppdrettsmerdene er et stort problem for fiskeoppdretterne på Hitra og Frøya. Nå skal de utenlandske fiskerne straffes hardere.
Aftenposten:
http://www.aftenposten.no/nyheter/iriks ... 578581.ece
Norske fiskeoppdrettere fortviler. Anleggene er blitt en magnet på turister som jakter på fiskeplasser med garantert fangst.
Aftenposten:
http://www.aftenposten.no/nyheter/iriks ... 633645.ece
Fiskeforbudet rundt oppdrettsanlegg respekteres fortsatt ikke. Nå er Kystvakten satt inn for å jage bort hobbyfiskerne.
Ich muss wirklich gestehen, solcher ”Einfallsreichtum” erschüttert mich nun völlig!
Schade, schade, dass somit scheinbar auch immer mehr Reglementierung, Strafen (wie die 8000 NOK je Angler auf Hintra) etc. für dieses Problem in Norwegen benötigt werden, um solch’ völlig unsinniges/en Verhalten/Raubbau von Ausländern einigermaßen Einhalt zu gebieten.
Norwegen ist für mich seit Jahrzehnten das Land, wo ich mich z. B. im „friluftsliv“ nicht gegängelt fühle - und mich deshalb dort sauwohl fühle -; weder beim Zelten, Wandern, Fischen, Pilzesammeln, Schwimmen, Kanu- oder Motorbootfahren und vieles mehr – somit einzigartig in Europa!
Darüber hinaus sollten diese Regeln zu den gewünschten Aktivitäten doch auch im eigenen Interesse bekannt sein – wie z. B. auch die Vorschrift zum Fischen an Aquanutzanlagen, wo beispielsweise nicht näher als 100 m von der Anlage gefischt oder nicht näher als 20 m mit Fahrzeugen gefahren werden darf.
s. z. B.
LOV 1983-06-03 nr 40: Lov om saltvannsfiske m.v.
http://faolex.fao.org/docs/html/nor7953.htm#28
Auch diese Vorschrift hat durchaus ihren Sinn und die Vorschrift wird auch laufend publiziert – sollte also allgemein bekannt sein, auch im Ausland.
Ich habe auch den Eindruck, dass diese Regel unter Hochseeanglern und Bootsfahrern bekannt ist, aber gerade von Hochseeanglern oftmals – warum auch immer - falsch interpretiert wird.
Die Angler meinen oftmals, dass man sie mit dieser Vorschrift von einem hervorragenden Angelgebiet (halt’ die 100 m) fernhalten will, weil hier in der Tat z. B. Dorsche, Köhler etc. durch überschüssiges Futter angelockt werden.
Der Sinn dieser Vorschrift besteht aber im Wesentlichen z. B. darin:
- die Anlagen, z. B. die Maschen, vor mechanischer Beschädigung zu schützen, damit möglicht wenig Lachse ausbrechen können und dann ggf. den Wildlachsbestand in den Flüssen nicht noch mehr schädigen.
- die Mastfische werden aufgrund einer Vielzahl von möglichen Krankheiten (Würmer, Bakterien, Läusen etc.) mit vielen Medikamenten behandelt.
So werden z. B. auch importierte Junglachse (smolt) geimpft etc.
Nach Vorschrift muss dies auch vom Anlagen-Betreiber mit Schild kenntlich gemacht werden : „MEDISINERING PÅGÅR“.
- mögliche Krankheiten können an anderer Stelle übertragen werden, wenn in der 100 m Zone gefischt wird ...
- „Gastfische“ werden ggf. rund um die Anlage „kontaminiert“.......
- und letztlich ist es Diebstahl, z. B. ausgebrochene Mastlachse dort zu fischen – hierfür ist der Betreiber verantwortlich
Das nur sehr verkürzt zu diesem Thema.
Aber, Hochseeangler fischen hier scheinbar völlig unbedarft und verkaufen dann auch noch ihren hier gefangenen Fisch an Gasthöfe in D – gleichwohl, beides ist nach den norwegischen Bestimmungen untersagt.
Es ist kein Wunder, wenn norwegische Nebenerwerbsküstenfischer hier „Rot“ sehen. Sie fischen auf die kleine vorgegebene Quote und müssen jeden Fang vom Veterinär begutachten lassen.
Die effektiven deutschen Anglergruppen fangen in 10 Tagen mehr als seine Quote beträgt und benötigen auch keine aufwendige Fahrt zum Veterinär.
Es kann sich jeder ausmalen, was die ausländischen Hochseeangler in der Zukunft erwarten dürfte, wenn das so weiter geht mit deren Fehlverhalten.
Liebe Grüße und für Rainer eine schöne Zeit am Romsdalfjord in einem wunderschönen Fylke,
Jürgen