HeMa hat geschrieben:Wir werden nach unserer Rückkehr einen Bericht über die Femund-Tour abliefern.
HeMa
Hallo!
Hier ist unser angekündigter Bericht.
Nach Ankunft im FCC und einem Gespräch mit Bengt Magnusson haben wir unsere ursprünglichen Pläne geändert. Bengt warnte uns vor den Herbststürmen, die vor allem auf dem großen Femund-See starke Winde und hohe Wellen mit sich bringen könnten. Er empfahl uns, lieber auf den Isteren auszuweichen. Tatsächlich waren wir in den folgenden Tagen mit ziemlich starken Winden konfrontiert und sehr froh, dem Rat von Bengt gefolgt zu sein.
Konkret:
Wir sind am ersten Tag gegen 18:00 Uhr gestartet. Vom FCC sind wir zunächst ca. 2 Stunden südlich gepaddelt. Dabei hatten wir kräftigen Gegenwind und wurden von den Wellen ganz schön durchgeschüttelt.
Am nächsten Morgen war es total windstill, so dass wir problem- und gefahrlos quer über den Femund zum westlichen Ufer paddeln konnten. Wir sind dann durch den Glöta-Sund gefahren. Am westlichen Ende haben wir das Kanu aus dem Wasser genommen und auf dem (ebenfalls beim FCC gemieteten) Kanu-Wagen auf der Straße in ca. 45 - 60 Minuten zum Isteren gerollt.
Wieder eingesetzt haben wir bei Glötaberget (da kann man übrigens auch Kanus mieten). Auf dem Isteren haben wir uns fast ausschließlich entlang des östlichen Ufers gehalten. Schon nach relativ kurzer Zeit haben wir eine kleine Bucht mit Sandstrand angelaufen. Eigentlich wollten wir dort nur eine Rast machen. Weil es aber so ein toller Platz war, haben wir beschlossen hier auch gleich das Zelt aufzubauen und den schönen Nachmittag zu genießen. Am Abend fing es an zu regnen. Der Regen hörte bis zum nächsten Nachmittag nicht auf. Dazu war es enorm windig. Wir ließen deshalb das Kanu gar nicht zu Wasser und blieben eine weitere Nacht in der Bucht.
Am nächsten Tag paddelten wir weiter in nördlicher Richtung am östlichen Ufer entlang. Da wir ziemlichen Gegenwind hatten, kamen wir nur langsam voran. Wir schafften es bis zum südöstlichen Ende der Halbinsel Diggerneset, wo wir auch einen schönen Zeltplatz fanden. Am folgenden Morgen ließen wir das Zelt stehen und umrundeten nur mit Tagesgepäck die Halbinsel Diggerneset, zuerst entlang der südlichen Seite, dann zurück an der Nordseite durch die Buch Balvika. Am Ende hatten wir dann eine kurze Portage von wenigen hundert Metern über die schmalste Stelle der Diggerneset und waren wieder an unserem Lagerplatz.
Am folgenden Tag paddelten wir - erneut bei Gegenwind - entlang des östlichen Ufers zurück nach Glötaberget. Es folgte wieder die Portage zum Glöta-Sund. Übernachtet haben wir dann auf der Insel im Glöta-Sund.
Am nächsten Morgen sind wir zwar relativ früh gestartet. Dennoch war es uns jedoch zu windig und zu wellig, um den Femund direkt zu queren. Wir sind deshalb zuerst ein Stück Richtung Femundsenden gepaddelt, ehe der Wind nachließ und wir doch noch gefahrlos quer über den See fahren konnten. Später an diesem Tag legte sich der Wind fast völlig, die Sonne kam heraus, wir erlebten einen perfekten Paddeltag. Am östlichen Ufer des Femund fuhren wir zunächst bis über Sorken (FCC) hinaus nach Norden. Dann querten wir erneut den See, um den Söndre Björnberget zu besteigen (hin und zurück ca. 2 1/2 Stunden; wunderbare Aussicht). Danach wieder quer über den Femund zu einer der Halbinseln nördlich von Sorken, wo wir unser letztes Camp einrichteten.
Am nächsten Tag sind wir nur noch zurück zum FCC, wo wir relativ früh am Tag die gemietete Ausrüstung wieder zurück gegeben haben.
Alles in allem waren wir mit unserer Tour doch sehr zufrieden. Wir würden jedoch als Anfänger wahrscheinlich - zumindest zu dieser Jahreszeit (Ende August) - nicht wieder so große Seen für eine Kanu-Tour auswählen. Bei den Windverhältnissen, wie wir sie erlebten, bauen sich da doch sehr schnell recht hohe Wellen auf. Da ist man dann doch ständig gefordert und muss sich ziemlich konzentrieren. Stünden wir jetzt noch einmal vor der Wahl, würden wir uns wahrscheinlich für den Telemark-Kanal oder auch Fjorda entscheiden. Landschaftlich jedoch hat es uns in der Femund-Gegend total gut gefallen. Man bewegt sich nur knapp unterhalb der Baumgrenze und kann auch schon einen Eindruck vom Fjell erhaschen.
Menschen haben wir unterwegs nicht sehr viele getroffen/gesehen. Allerdings scheint Ende August die Zeit zu sein, wo die skandinavischen Schulen mehrtägige Ausflüge in die Natur unternehmen. So sind wir auf dem Isteren zwei Schulklassen begegnet. Vor zwei Jahren haben wir in Schweden etwa um die gleiche Jahreszeit ebenfalls Schulklassen beim Wandern getroffen.
Recht hilfreich ist übrigens die Seite
http://ngis2.statkart.no/norgesglasset/default.html. Hier findet man zoombare Landkarten von Norwegen, die bis hinunter zum kleinsten Detail reichen. Einziger Nachteil: man findet keinerlei Angabe zum jeweiligen Maßstab und kann deshalb die Entfernungen nicht richtig einschätzen.
Noch nen schönen Gruß von
HeMa