Kanuwandern in Südnorwegen

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon HeMa » Mi, 28. Jul 2004, 19:04

Hallo!

Wir werden Mitte August 2004 zu unserem Norwegen-Urlaub aufbrechen. Kann jemand für eine ca. einwöchige Tour ein schönes Kanuwandergebiet empfehlen, dass nicht sehr viel weiter nördlich als der Nordfjord (und vielleicht auch nicht zu weit östlich) liegt? Wir sind ziemliche Anfänger als Kanuten und möchten deshalb auf jeden Fall Wildwasser vermeiden. Wir haben bislang nur einige wenige Tagestouren gemacht. Wir stellen uns eine Tour mit einem Zweier-Canadier vor (den wir mieten müssten). Unterwegs möchten wir zelten.

Am meisten Informationen findet man noch zum Femunden/Isteren/Sölensjöen. So richtig überzeugt bin ich aber (noch)nicht von dieser Ecke. Isteren und Sölensjöen scheinen für eine Woche vielleicht ein wenig zu klein zu sein (????). Über den Femunden habe ich gelesen, dass man da schon mal mit plötzlichen Winden und hohen Wellen rechnen müsste (Angst!!!!!!!!!!!!!!!!!).
Aber vor allem: Diese Region ist extrem weit östlich.

Beim Blick auf die Landkarte sind mir spontan

Gautsjöen/Aursjöen (Oppland/More og Romsdal)
Storsjöen (Hedmark)
Palsbufjorden/Tunhovdfjorden (Buskerud)
Mösvatn (Telemark)

aufgefallen. Wäre da vielleicht was dabei?

Ja, und den Telemark-Kanal gibt es natürlich auch noch???!!!???

Grüße von HeMa
Zuletzt geändert von HeMa am Mi, 04. Aug 2004, 20:17, insgesamt 2-mal geändert.
HeMa
 
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon Julia » Do, 29. Jul 2004, 14:08

Hei,

hab' Deine Anfrage mal im Fjellforum reingestellt (http://www.fjellforum.net). Mal schauen, ob da was kommt. In dem Fall übersetze ich es und poste es hier.

Lieben Gruss
Julia
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon HeMa » Do, 29. Jul 2004, 18:17

Julia hat geschrieben:Hei,

hab' Deine Anfrage mal im Fjellforum reingestellt (http://www.fjellforum.net). Mal schauen, ob da was kommt. In dem Fall übersetze ich es und poste es hier.

Lieben Gruss
Julia


Hallo Julia,

ganz vielen Dank für Deine Hilfe - und natürlich auch noch für Deine Mail vom 26. Juli.

Herzliche Grüße

HeMa (Herbert und Martina)
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon Doris » Do, 29. Jul 2004, 23:56

Hei,
ich hab noch einen Link für Euch gefunden: http://www.vestland-kanoutleie.no/
Selber kenne ich das Gebiet allerdings nicht, ich habe allerdings ein paar Tourberichte u.a. von Schulen gefunden, wo es als einfach und trotzdem interessant gelobt wird.
God tur
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon uteligger » Fr, 30. Jul 2004, 11:55

Moin.

Der Oggevatn in AustAgder bietet einiges. Der See ist 20 km lang und hat 70 km Uferlinie. Kein Wildwasser aber 300 Inseln und Felsen zum übernachten.

Kanu und Ausrüstung wie Zelt, Kocher usw. verleiht das Ogge Gjesteheim in 4730 VATNESTRØM - Tlf. : 0047-37 96 18 03.
Dort ist auch eine Karte für den See erhältlich.
http://www.ogge.no

Wo der Oggevatn liegt seht ihr unter
http://www.inatur.no/cgi-bin/frameset.c ... place=ogge
Dort Ogge i Birkenes kommune anklicken

God tur!
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon Sagi » Di, 03. Aug 2004, 10:12

Hei HeMa

ich hatte vor ein-zwei Jahren mal ein Buch von A. Derstvenscheg (ich hoffe, ich habe den Namen noch richtig im Gedächtnis .. ist ja nicht so ganz häufig) in der Hand: Norwegen-Trekking (Achtung: insgesamt nicht so empfehlenswert). Es gab darin aber auf ca. 5 Seiten die Beschreibung einer Kanutour auf dem Telemark-Kanal zwischen Dalen und Skien. Wenn ich mich recht erinnere, waren das so insgesamt ca. 100 km; neben einigen Kanalabschnitten schienen auch viele Seen und abwechsungsreiche Umgebung dabei zu sein.

Viele Grüsse,

sagi
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon HeMa » So, 15. Aug 2004, 14:55

Hallo,

vielen Dank für alle Antworten und Ratschläge.

Wir haben uns nun doch für den Femund-See entschieden. Wir werden ein Kanu beim http://www.femund-canoe-camp.com/ mieten. Wir haben zwar bislang nur einige E-Mails gewechselt, aber Bengt Magnusson vom FCC scheint nett und sehr hilfsbereit zu sein. Wir haben vor, unsere Tour an die Beschreibung http://home.tiscali.no/s-skrett/femunden.htm anzulehnen.

Als Alternativen wären der Telemark-Kanal und Fjorda/ http://www.vestland-kanoutleie.no/ in Frage gekommen. Das Gebiet Fjorda erschien uns von der Karte her letzlich doch für eine ganze Woche etwas zu klein zu sein. Etwas abgeschreckt hat uns auch, dass dort scheinbar recht häufig größere Gruppen unterwegs sind. Aber angeblich sollen sich die Paddler dort trotz allem nicht gegenseitig in die Quere kommen, weil es halt sehr viele kleine, vielfach verzweigte Seen sind.

Der Telemark-Kanal ist bei uns zuletzt zunehmend wieder zum Mitfavoriten geworden. Nach den Bildern, die man überall zu sehen bekommt, muss es schon eine ganz tolle Gegend sein. Wir waren aber dieses Mal doch eher nördlich orientiert und wollten nicht in den südlichsten Teil Norwegens. Vielleicht wird der Telemark-Kanal aber mal in einem anderen Jahr zu unserem Ziel.

Der Oggevatn schein noch deutlich kleiner zu sein als Fjorda. Schon deshalb, aber auch wegen seiner Lage in Südnorwegen kam er bei uns nicht in die engere Wahl.

Von zwei Enttäuschungen möchten wir auch noch berichten. Am Mösvatn (nördliche Telemark, Nähe Hardangervidda) gibt es ein Hotel, die laut Internetseite http://www.tellus.no/tellus/db.dll?PR=7 ... dv_footer= (ist nicht die Seite des Hotels) auch Kanus verleihen. Das Hotel scheint aber so gut zu laufen, dass es die Leute nicht nötig hatten, auf eine E-Mail-Anfrage (war am 1. August) überhaupt zu antworten.

Ja, und vom Norges Padleforbund http://www.padling.no bekamen wir auf unsere E-Mail vom 24. Juli nur eine automatische Antwort, dass Sven N. Anderssen im Juli in Ferien sei. Allerdings haben wir auch im August nichts von ihm gehört.

Trotzdem freuen wir uns aber nun auf unseren Urlaub in Norwegen. Wir werden nach unserer Rückkehr einen Bericht über die Femund-Tour abliefern.

HeMa
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon gitta » So, 15. Aug 2004, 18:28

HeMa hat geschrieben:Von zwei Enttäuschungen möchten wir auch noch berichten... Das Hotel scheint aber so gut zu laufen, dass es die Leute nicht nötig hatten, auf eine E-Mail-Anfrage (war am 1. August) überhaupt zu antworten.

Ja, und vom Norges Padleforbund http://www.padling.no bekamen wir auf unsere E-Mail vom 24. Juli nur eine automatische Antwort, dass Sven N. Anderssen im Juli in Ferien sei. Allerdings haben wir auch im August nichts von ihm gehört.


Ja du lieber Himmel,

kannst du dir nicht vorstellen, dass einem so etwas auch mal durchgehen kann??

Gruß
Gitta
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon HeMa » Mi, 15. Sep 2004, 23:02

HeMa hat geschrieben:Wir werden nach unserer Rückkehr einen Bericht über die Femund-Tour abliefern.

HeMa


Hallo!
Hier ist unser angekündigter Bericht.

Nach Ankunft im FCC und einem Gespräch mit Bengt Magnusson haben wir unsere ursprünglichen Pläne geändert. Bengt warnte uns vor den Herbststürmen, die vor allem auf dem großen Femund-See starke Winde und hohe Wellen mit sich bringen könnten. Er empfahl uns, lieber auf den Isteren auszuweichen. Tatsächlich waren wir in den folgenden Tagen mit ziemlich starken Winden konfrontiert und sehr froh, dem Rat von Bengt gefolgt zu sein.

Konkret:
Wir sind am ersten Tag gegen 18:00 Uhr gestartet. Vom FCC sind wir zunächst ca. 2 Stunden südlich gepaddelt. Dabei hatten wir kräftigen Gegenwind und wurden von den Wellen ganz schön durchgeschüttelt.

Am nächsten Morgen war es total windstill, so dass wir problem- und gefahrlos quer über den Femund zum westlichen Ufer paddeln konnten. Wir sind dann durch den Glöta-Sund gefahren. Am westlichen Ende haben wir das Kanu aus dem Wasser genommen und auf dem (ebenfalls beim FCC gemieteten) Kanu-Wagen auf der Straße in ca. 45 - 60 Minuten zum Isteren gerollt.

Wieder eingesetzt haben wir bei Glötaberget (da kann man übrigens auch Kanus mieten). Auf dem Isteren haben wir uns fast ausschließlich entlang des östlichen Ufers gehalten. Schon nach relativ kurzer Zeit haben wir eine kleine Bucht mit Sandstrand angelaufen. Eigentlich wollten wir dort nur eine Rast machen. Weil es aber so ein toller Platz war, haben wir beschlossen hier auch gleich das Zelt aufzubauen und den schönen Nachmittag zu genießen. Am Abend fing es an zu regnen. Der Regen hörte bis zum nächsten Nachmittag nicht auf. Dazu war es enorm windig. Wir ließen deshalb das Kanu gar nicht zu Wasser und blieben eine weitere Nacht in der Bucht.

Am nächsten Tag paddelten wir weiter in nördlicher Richtung am östlichen Ufer entlang. Da wir ziemlichen Gegenwind hatten, kamen wir nur langsam voran. Wir schafften es bis zum südöstlichen Ende der Halbinsel Diggerneset, wo wir auch einen schönen Zeltplatz fanden. Am folgenden Morgen ließen wir das Zelt stehen und umrundeten nur mit Tagesgepäck die Halbinsel Diggerneset, zuerst entlang der südlichen Seite, dann zurück an der Nordseite durch die Buch Balvika. Am Ende hatten wir dann eine kurze Portage von wenigen hundert Metern über die schmalste Stelle der Diggerneset und waren wieder an unserem Lagerplatz.

Am folgenden Tag paddelten wir - erneut bei Gegenwind - entlang des östlichen Ufers zurück nach Glötaberget. Es folgte wieder die Portage zum Glöta-Sund. Übernachtet haben wir dann auf der Insel im Glöta-Sund.

Am nächsten Morgen sind wir zwar relativ früh gestartet. Dennoch war es uns jedoch zu windig und zu wellig, um den Femund direkt zu queren. Wir sind deshalb zuerst ein Stück Richtung Femundsenden gepaddelt, ehe der Wind nachließ und wir doch noch gefahrlos quer über den See fahren konnten. Später an diesem Tag legte sich der Wind fast völlig, die Sonne kam heraus, wir erlebten einen perfekten Paddeltag. Am östlichen Ufer des Femund fuhren wir zunächst bis über Sorken (FCC) hinaus nach Norden. Dann querten wir erneut den See, um den Söndre Björnberget zu besteigen (hin und zurück ca. 2 1/2 Stunden; wunderbare Aussicht). Danach wieder quer über den Femund zu einer der Halbinseln nördlich von Sorken, wo wir unser letztes Camp einrichteten.

Am nächsten Tag sind wir nur noch zurück zum FCC, wo wir relativ früh am Tag die gemietete Ausrüstung wieder zurück gegeben haben.

Alles in allem waren wir mit unserer Tour doch sehr zufrieden. Wir würden jedoch als Anfänger wahrscheinlich - zumindest zu dieser Jahreszeit (Ende August) - nicht wieder so große Seen für eine Kanu-Tour auswählen. Bei den Windverhältnissen, wie wir sie erlebten, bauen sich da doch sehr schnell recht hohe Wellen auf. Da ist man dann doch ständig gefordert und muss sich ziemlich konzentrieren. Stünden wir jetzt noch einmal vor der Wahl, würden wir uns wahrscheinlich für den Telemark-Kanal oder auch Fjorda entscheiden. Landschaftlich jedoch hat es uns in der Femund-Gegend total gut gefallen. Man bewegt sich nur knapp unterhalb der Baumgrenze und kann auch schon einen Eindruck vom Fjell erhaschen.

Menschen haben wir unterwegs nicht sehr viele getroffen/gesehen. Allerdings scheint Ende August die Zeit zu sein, wo die skandinavischen Schulen mehrtägige Ausflüge in die Natur unternehmen. So sind wir auf dem Isteren zwei Schulklassen begegnet. Vor zwei Jahren haben wir in Schweden etwa um die gleiche Jahreszeit ebenfalls Schulklassen beim Wandern getroffen.

Recht hilfreich ist übrigens die Seite http://ngis2.statkart.no/norgesglasset/default.html. Hier findet man zoombare Landkarten von Norwegen, die bis hinunter zum kleinsten Detail reichen. Einziger Nachteil: man findet keinerlei Angabe zum jeweiligen Maßstab und kann deshalb die Entfernungen nicht richtig einschätzen.

Noch nen schönen Gruß von

HeMa
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon dr.mulholland » Di, 05. Okt 2004, 16:22

Ich habe sehr gute Erfahrungen am Sognefjord gesammelt, die Berge am Fjord im Landesinneren sind oft so hoch, dass es da häufig sehr ruhig zugeht mit dem Wind, und am Gletscher (Fjærland) hat das Wasser irre Farben durch den Gletscher, unglaublich schön. Ausserdem hat der Sognefjord solche Ausmasse, da kann man ewig unterwegs sein mit dem Boot. Gruss Dr. Mulholland
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Re: Kanuwandern in Südnorwegen

Beitragvon Julia » Mi, 06. Okt 2004, 9:39

Fjordfahrten werden nur sehr erfahrenen Kanuten empfohlen. Es kann nämlich sehr wohl hohe Wellen geben, und aufgrund der steilen, glattgeschliffenen Uferfelsen ist ein Landgang nach einer Kenterung nicht immer so einfach bzw. kann auch einmal über längere Strecken unmöglich sein.
Julia
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