Besseggen

Aktivitäten unter freiem Himmel: Wandern, Klettern, Angeln, Skilaufen, Kanu/Kajak, Segeln, Tauchen

Besseggen

Beitragvon Julia » Di, 14. Mär 2006, 9:17

Aufgrund des grossen Interesses am Besseggen in der letzten Zeit, kommt hier die ausführliche Beschreibung mit Tips und Variationen... :wink:. God tur!

Wanderung über den Besseggen
Der Besseggen ist nach dem Prekestolen in Rogaland die meistgegangene Wanderung in Norwegen und hat eine Art Kultstatus bekommen. "Alle" wollen ihn einmal gegangen sein, und im Laufe einer kurzen Saison (Ende Juni bis Mitte September) können mehr als 30.000 Wanderer auf ihm unterwegs sein. Dieser starke Verkehr hinterlässt seine deutlichen Spuren in Form von teilweise kräftiger Erosion und zerstörter Vegetation. Der DNT hat begonnen, den Weg auszubessern und damit zu verhindern, dass Wanderer immer neue Umwege gehen und dabei immer mehr Vegetation zerstören. Den Wanderweg von Gjendesheim hinauf zum Veslefjell kann man aus kilometerweiter Entfernung von der Valdresflya aus sehen, weil er so deutlich erodiert ist. Nehmt Rücksicht und bleibt mitten auf dem Weg, wenn Ihr den Besseggen geht!

Hinweise: Die Tour ist mit vollen 6 Stunden reiner Gehzeit und der Überwindung von immerhin 900 Höhenmetern kein Spaziergang. Doch es gibt „Kurzvarianten“ für die etwas weniger trainierten Wanderer, die ebenfalls grandiose Ein-(bzw. Aus)sichten bieten.
Der Grat Besseggen an sich macht nur einen kurzen Abschnitt von ca. einem Kilometer auf der gesamten, ca. 14 Kilometer langen Wanderung aus, aber er liegt genau in der Mitte, und das macht die Sache etwas schwieriger, denn beim Umkehren von Memurubu aus sollte man immer noch das letzte Boot erreichen können, sonst hängt man fest. Wenn Ihr im Zeifel seid, ob Ihr den Grat schafft, dann startet ab Gjendesheim und kehrt zur Not oberhalb des Grates um. Dies ist auch die Alternative für diejenigen, die nur den schönsten Ausblick haben möchten, sich die gesamte Strecke aber nicht zutrauen.
Der Grat liegt im Grenzbereich zwischen wandern und klettern und wird oft als Grad 1 beim Klettern bezeichnet. Eins ist klar: hier müssen die Hände zu Hilfe genommen werden! Der Felsen ist fest und bietet hervorragenden Halt, vor allem bei trockenem Wetter, aber es geht halt zu beiden Seiten ziemlich weit hinunter (wenn auch nicht senkrecht): der Gjendesee liegt 700 tiefer und der Bessvatn 300 Meter tiefer als der höchste Punkt des Grates. Nicht alle fühlen sich dabei gleich wohl.
Es sei hier gesagt, dass das Höhenempfinden eine sehr individuelle Sache ist. Der Besseggen wird von Kindern ab 10-11 Jahren und Wanderern mit schweren Rucksäcken gegangen. Jedes Jahr sind hier mehr als 30.000 Menschen unterwegs, und die allermeisten schaffen ihn gut, einige mit einem etwas mulmigeren Gefühl als andere. Aber er sollte nicht unterschätzt und etwas vorsichtig angegangen werden, vor allem von ungeübten Wanderern.
Wenn man den „Sog“ im Magen verspürt, gilt vor allem: Zeit lassen, nicht stressen lassen und ruhig und tief atmen. Einen tiefen Schwerpunkt halten und sich jeweils auf den nächsten Schritt konzentrieren, nicht schon auf den übernächsten. Das steilste Stück sind nur ca. 50 Höhenmeter, ist also schnell hinter sich gebracht.

Die Wanderung ist eine Einwegtour, wobei hier die eine Strecke mit dem Boot über den wunderschönen Gjendesee zurückgelegt wird. Ob man hin oder zurück mit dem Boot fährt, ist von mehreren Faktoren abhängig, und beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Die Vorteile der Wanderung ab Memurubu (d.h. die erste Strecke mit dem Boot und Wanderung zurück nach Gjendesheim) sind a) dass man die Bootsstrecke bereits hinter sich hat und sich so viel Zeit lassen kann, wie man möchte, ohne das letzte Boot erreichen zu müssen und b) dass Personen mit leichter Höhenangst den Grat hochzu als leichter empfinden als runterzu. Die Nachteile dieser Richtung (und gleichzeitig die Vorteile der anderen) sind a) dass man, wenn man einmal unterwegs ist, nicht mehr so leicht abbrechen kann sondern am besten vollenden muss und b) die fantastische Aussicht im Rücken hat, also ständig stehenbleiben und sich umdrehen muss, um das berühmte Panorama zu geniessen.
Die meisten gehen die Tour von Memurubu aus, und das bedeutet regelmässig einen enormen Andrang morgens beim ersten Boot ab Gjendesheim, vor allem bei schönem Wetter und ganz besonders an Wochenenden (mindestens 1 Stunde früher dasein!). Die Lösung ist schlicht, die ganze Sache davon abhängig zu machen, ob man mitkommt oder nicht. Kommt man mit, geht man ab Memurubu, kommt man nicht mit, geht man ab Gjendesheim. Es ist ohnehin eine tolle Tour! (Es fährt auch ein zweites Boot, aber dann wird es schon ziemlich spät. Nach Möglichkeit sollte man früher starten.)

Den Bootsfahrplan erhält man im auf http://www.gjende.no (das Boot verkehrt ab 18.06.-18.09.; nach dem 11.09. nur noch Memurubu-Gjendesheim nachmittags).

Der Parkplatz bei Gjendesheim ist gebührenpflichtig.

Wegbeschreibung ab Gjendesheim:
Der Pfad steigt gleichmässig und ziemlich steil von Gjendesheim bergan. Nach ca. einem Kilometer erreicht man eine Abzweigung, wo der Weg nach Glitterheim nach rechts abgeht, während man zum Besseggen nach links weitergeht, weiter stetig bergan. Es kommt ein steiler Absatz, wo der Weg eine Haarnadelkurve nach links macht. Diese Stelle kann etwas exponiert erscheinen, vor allem wenn es nass ist und man aus der anderen Richtung kommt, d.h. schon fast die gesamte Tour in den (wackligen) Beinen hat. Einige finden, dass diese Stelle ekliger als der Grat selber ist. Hier sind neuerdings Seile angebracht worden, um den langen Schritt, der hier nötig ist, zu vereinfachen (wenn man von oben kommt und sich nicht anders zu helfen weiss, Hände zu Hilfe nehmen und sich auf den Po setzen).
Es geht weiter sehr steil aufwärts, bis man das langgestreckte Geröllplateau des Veslefjells erreicht. Der Weg zieht sich wie ein helles Band über das Plateau hin bis zum höchsten Punkt des Veslefjells (1743 m), welcher mit einer enormen Steinpyramide gekennzeichnet ist. Die weissen (im Verblühen rosa und dunkelroten) Blumen mit den gelben Staubgefässen entlang des Wegrandes ist der Gletscherhahnenfuss. Er hält in Norwegen den Höhenrekord unter den Blühpflanzen und kann bis auf 2400 m Höhe gefunden werden.
Nun ist man knapp halbwegs und nur ca. einen Kilometer vom Beginn dessen angelangt, was für die meisten den Höhepunkt der Wanderung darstellt, nämlich des Besseggen. Der Grat wird nach unten hin schmaler, aber es gibt überall noch einige Meter daneben, bevor die Felswand jäh zum Gjende abfällt. Nach rechts zum Bessvatnet hinab ist es nicht ganz so steil wie hinunter zum Gjende, und auch längst nicht so weit, aber man hat doch ein recht "luftiges" Gefühl.
Ca. halbwegs auf dem Grat kommen die steilsten 50 Höhenmeter, und spätestens hier nehmen die meisten die Hände aus der Hosentasche. Nach dieser Stelle wird es leichter, und schneller als man denkt, ist man unten auf dem schmalen Band (Bandet) zwischen Gjende und Bessvatnet angelangt. Dies ist ein sehr beliebter Punkt, um eine Proviant-Pause einzelegen, und diejenigen, die den Besseggen von Memurubu aus gehen holen noch mal tief Luft vor dem Aufstieg.
Vom Bandet aus geht es nochmal ein Stück leichter bergauf, bevor es die letzten zwei Kilometer zusammenhängend abwärts nach Memurubu geht, das letzte Stück ziemlich steil.
Zeitbedarf: ca. 6-7 Stunden Gehzeit

Alternative 1: Veslefjell, 1743 m
Wie oben beschrieben ab Gjendesheim bis zum höchsten Punkt des Veslefjells bzw. noch ein Stück weiter bis zum Beginn des Grates (oder auch gern den Grat runter bis zum Band) und auf der gleichen Route zurück.
Zeitbedarf: ca. 4 Stunden
Der Rückweg kann auch auf einem Umweg erfolgen, wobei hier die kleine Steilstelle vermieden wird: man folgt vom Veslefjell, kurz nachdem linker Hand die kleine Anhöhe von 1722 m passiert wurde, der linken Route in Richtung Bessheim bis kurz vor den Auslauf des Sees Bessvatn, wo scharf rechts die Route nach Gjendesheim abzweigt, die sich oberhalb von Gjendesheim am Hang mit der direkten Route vom Veslefjell/Besseggen vereint. Diese Tour ist ca. 3 km weiter, aber gut markiert und nicht so steil wie die direkte Variante, und eine abwechslungsreiche, schöne Runde.

Alternative 2: Wanderung entlang des Seeufers nach Memurubu
Statt über den Besseggen zu gehen, kann man die Wanderung zwischen Memurubu und Gjendesheim auch am Ufer des Gjendesees entlang machen. Auch diese Tour kann man je nach eigenem Wunsch in beide Richtungen unternehmen und die jeweils andere Strecke mit dem Boot fahren.
Der unmarkierte, aber deutliche Pfad führt zuerst flach entlang dem Ufer des Gjendesees und später durch teilweise recht üppige Vegetation. Entlang des Pfades wachsen Gebirgsblumen, darunter das Gefleckte Knabenkraut. Ca. dreimal steigt der Weg ein Stück an (50-100 Höhenmeter), um ein paar glatte Felspartien zu überqueren, welche steil direkt ins Wasser führen. Die meiste Zeit hat man Seeblick, und an einer Stelle, wo es steil in Richtung See hinunter geht, gibt es ein Seil zum Festhalten.
Zeitbedarf: ca. 3,5 Stunden, 11-12 Kilometer

PS: Die komplette Runde ab/bis Gjendesheim (eine Strecke über den Besseggen, die andere entlang des Sees) ist mit 9 Stunden reiner Gehzeit (plus Pausen) ein ehrgeiziges Unterfangen, das nur von wirklich fitten und sehr ausdauerndern Wanderern angegangen werden sollte. Sollte in Memurubu das letzte Boot weggefahren sein, werden die "paar" Kilometer (es sind immerhin 3 Stunden straffe Gehzeit!) entlang des Sees (die auch einige Steigungen beinhalten) schnell sehr, sehr sauer! Auf diesen "Ausweg" sollte man sich also nicht unbedingt verlassen!

Und wie Doris in einem anderen Thread schon sagte: auf http://www.etojm.com --> Bildergalerie --> Jotunheimen --> Besseggen liegen Bilder und ein Tourbericht, ebenfalls gefolgt von Tips und Ratschlägen, wie man die Tour vom Boot unabhängig gestalten kann.
Julia
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Re: Besseggen

Beitragvon Julia » Di, 14. Mär 2006, 9:40

Und weil ich grad so gut dabei bin, kommen hier noch ein paar weitere Vorschläge in der Ostjotunheimenecke bzw. im nördlichen Valdres. Diese Ecke ist nämlich ausgesucht schön und bietet neben dem Besseggen noch einige andere "Leckerbissen" an Touren!

Knutshø, 1517 m

Die Knutshø ist der drachenrückenähnliche Bergrücken auf der Südseite des Gjende, gegenüber vom Besseggen. Ein unmarkierter Wanderpfad führt ab der Strasse 51 längs über den gesamten Berg und auf der Südseite im Tal zurück. Dies ist eine tolle Halbtages-Rundwanderung für diejenigen, die in der Umgebung des Gjende oder auf der Durchreise über die Valdresflya sind. Die Knutshø kann auch schon recht früh in der Saison gegangen werden und ist eine gute Alternative zum Besseggen, falls das Boot nach Memurubu noch nicht fährt (vor dem 18.06.). Parken Sie das Auto bei Vargbakken, einem Parkplatz ca. 3 km vor Maurvangen (von Beitostølen kommend) an der linken Strassenseite.

Ab Vargbakken (Vargebakkan) führt ein Wanderweg auf einer Brücke über die Varga und weiter entlang des Zaunes zur Rechten direkt auf die Stirnseite der Knutshø (1517 m) zu. Passen Sie auf, dass Sie nicht links an der Knutshø vorbeigehen – auf diesem Pfad kommen Sie nachher zurück. Zu Beginn des Grates ist der Pfad steil und passiert eine ca. 20 m hohe Felsstufe, auf der man etwas klettern muss. Bei Nässe oder starkem Wind kann es hier ein wenig unheimlich sein. Man kann alternativ auch 100-200 m weiter entlang der Südseite der Knutshø gehen und von der Seite auf den Grat aufsteigen, dort wo die Flanke am wenigsten steil ist und der Birkenwald bis fast auf den Grat hinaufreicht. Hier gibt es einen kleinen Trampelpfad hinauf, aber auch wenn man ihn nicht findet, kann man sich nicht verlaufen.
Der Weg weiter entlang des Rückens ist teils deutlich, teils sehr undeutlich, aber nicht zu verfehlen, denn auf beiden Seiten, zum Leirungsdalen im Süden und zum Nedre Leirungen im Norden, fällt die Bergwand jäh ab. Man bleibt ganz einfach den ganzen Weg über oben in der Mitte des Rückens. Bevor man den eigentlichen Gipfel erreicht, passiert man ein paar Vorgipfelpunkte, von denen es wieder ein Stück abwärts geht, bevor man zum nächsten aufsteigt. Vom Einschnitt nach dem letzten Vorgipfel sieht der Aufstieg zum Gipfel sehr exponiert und extrem steil aus, was sich jedoch beim Aufstieg überraschend gut auflöst, allerdings muss man die Hände zu Hilfe nehmen. Höhenschwächere Personen können sich hier weiter rechts halten, um so den Kontakt zum Abgrund auf der linken Seite zu vermeiden. Manche sind der Meinung, dass die Knutshø exponierter als der Besseggen ist, andere empfinden es als ungefähr gleich. Auch hier gilt: Wenn Sie den „Sog“ im Magen verspüren, nehmen Sie sich Zeit, lassen Sie sich nicht stressen und atmen Sie ruhig und tief. Halten Sie einen tiefen Schwerpunkt und konzentrieren Sie sich jeweils auf den nächsten Schritt, nicht schon auf den übernächsten. Die steile Partie ist kurz und sehr schnell überwunden.
Die Aussicht von oben in Richtung Westen über den Gjende und ins Herz Jotunheimens hinein ist grossartig.

Vom Gipfel aus kann man entweder auf dem gleichen Weg zurückgehen (1-2 Stunden kürzer als unten angegeben), oder man kann dem Rücken über ganze Länge weiter nordwestwärts folgen, bis man unten am Leirungsåi ankommt, was wir empfehlen. Der Abstieg auf der Westseite ist völlig problemlos, auch wenn die Fortsetzung des Grates vom Gipfel aus erst einmal etwas unheimlich aussieht. Es gibt keine schmalen oder steilen Stellen.
Achtung! An einem kleinen Einschnitt hinter dem Gipfel biegt links ein Trampelpfad in die steile Westflanke hinunter ab. Dies ist nicht der richtige Weg (er führt auch ins Tal hinunter, ist aber wesentlich steiler, rutschiger und ausgesetzter, mit anderen Worten nicht empfehlenswert)! Bleiben Sie weiter mitten auf dem Rücken, Sie finden den richtigen Weg schnell wieder, falls sie ihn an dieser Stelle verloren hatten!
Unten angekommen, biegt man links und geht entlang des Sees Øvre Leirungen und später entlang des meandernden Flusses durch eine idyllische Landschaft unter der steilen Südwestwand der Knutshø zurück. Der Weg unten zurück ist nicht speziell markiert, aber sehr eindeutig und leicht zu folgen.
Gehzeit / Distanz: 5-6 Stunden / 12-13 km, ca. 660 Höhenmeter.
Wanderkarte: Jotunheimen Aust


Mugnetind, 1738 m
Der Mugnetind ist eins der wirklich tollen Tourziele in Valdres. Der Berg liegt ca. 12 km westlich von Beitostølen. Hat man das Wetter auf seiner Seite, bietet er eine fantastische Aussicht, in erster Linie zu den Gjendealpen im Norden und die umliegenden Berge, doch auch süd- und ostwärts zu grossen Teilen des Valdres. Hat man einen Tag in Valdres zur Verfügung, ist ein Ausflug auf den Mugnetind sehr zu empfehlen.

Aufstieg:
Es gibt mehrere mögliche Alternativen. Die am meisten benutzte ist die Strasse hinunter nach Beito und weiter westwärts in das Rauddalen hineinzufahren. Man kann entweder bei der Brücke über den Kalvedalsbekken (vor der Mautstation) parken und so die Maut sparen (dafür muss man aber 3 km pro Strecke extra auf der Schotterstrasse gehen) oder ca. 3 km auf der Slettefjellsstrasse (Maut, NOK 50 in 2004) bis nach Mugnestølen fahren.
Von Mugnestølen aus geht ein Wanderweg rechts und entlang der Nordseite der Mugna bergan bis zu einem kleinen See auf 1274 m. Dieser wird umrundet, und man gelangt in einem kleinen Einschnitte eine Stufe höher, zu einem neuen kleinen See auf 1460 m. Hier biegt der Weg rechts (nordwärts) steil den Hang hinauf und biegt später etwas weiter nordwestlich zum Gipfel. Der Mugnetind hat mehrere Gipfelpunkte, doch es ist der Ostgipfel, der der Gipfel an sich ist, was grosse Steinpyramiden bezeugen. Von oben hat man eine erstklassige Aussicht in alle Richtungen: Jotunheimen, Vennisfjell, Bitihorn (1607 m), Skaget (1686 m), Beitostølen und vieles mehr breitet sich vor dem Auge aus.
Wenn man Lust hat, kann man eine Runde über eine Serie von 5 weiteren Gipfelpunkten drehen, die alle kurz unter oder über der 1700-Meter-Marke und in einem Halbkreis um den See Skavletjernet liegen. Der höchste unter ihnen ist der 1714 m hohe St. Skræmartind.
Ab Mugnestølen dauert eine Besteigung des Mugnetind ca. 5 Stunden hoch und runter.
Wanderkarte: turkart „Beitostølen“, 1:50.000


Bitihorn, 1607 m
Charakteristischer, hornförmiger Gipfel und Hausberg Beitostølens. Man benötigt etwa 1 ½ - 2 Stunden hoch und runter, wenn man an der steilen Südostfront aufsteigt, und ca. 3 Stunden, wenn man den Weg vom Parkplatz an der Strasse 51 gegenüber dem Samenlager benutzt und die flachere Nordseite hinaufgeht. Für seine vergleichsweise geringe Höhe hat man vom Gipfel aus eine überraschend weite und tolle Sicht, was an der Einzellage am Südostrand Jotunheimens liegt.

Von Båtskaret (Südostfront):
Im Båtskaret gibt es links an der Strasse (aus Richtung Beitostølen) einen kleinen Parkplatz, welcher selten voll ist. Ab hier überquert man den Bach und folgt den deutlichen Trittspuren seitlich aufwärts.
Etwas weiter oben im Hang unrundet man den Felsvorsprung über dem Parkplatz auf der Südseite und geht weiter über eine Anhöhe in nordwestlicher Richtung. Man kommt nun bald in einen Einschnitt, wo der Weg nach links biegt und ein Stück weit steil in der Felswand hinaufklettert, bevor er weiter links biegt und gleichmässig aufwärts in Richtung Südwesten führt. Nun befindet man sich bald auf einer flachen Partie, welche nach Süden hin steil abfällt. Schräg im Berghang hat man nun rechter Hand ein Geröllfeld, welches sich ca. 100 Meter hoch zum Berg erstreckt. Hier ist es wichtig, in diesem Geröllhang aufzusteigen und nicht weiter geradeaus in mehr unwegsames Gelände weiterzugehen. Oben auf dem Geröllhang führt ein guter Weg weiter schräg aufwärts in der Bergwand bis zu einem Band, welchem man ca. 10 Meter und dann über eine Rinne folgt. Diese kann früh im Sommer schneebedeckt sein (Vorsicht beim Überqueren, wer hier rutscht, rutscht weit und tief!). Auf der anderen Seite geht der Weg gut sichtbar über die Grashänge hinauf und man erreicht bald eine Stelle, wo normalerweise eine Schneefläche bis lange in den Sommer hinein liegenbleibt. Hier gibt es auch Reste alter Zäune, welche sicher aufgestellt wurden, um Schafe und Rentiere von der Steilwand abzuhalten. Wenn man hier über den Kamm kommt, öffnet sich der Blick west- und nordwärts nach Jotunheimen. Ab dem etwas flacheren Stück südwestlich des Gipfels hat man mehrere Möglichkeiten. Wir gehen normalerweise auf der rechten Seite des Geröllfelds, welches man direkt vor sich sieht, hoch, aber es gibt auch einen Weg weiter nach links.
Auf dem Gipfel kann man eine herrliche Aussicht nach Hurrungane, zum Falketind, Hjelledalstind, Stølsnostind, den Torfinnstindane, Kalvehøgdi, Mugnetind, Skaget und eine Reihe Berge im Valdres, sowie zu den Seen Bygdin und Vinstri geniessen. Wenn man etwas weiter vor zur Ostkante geht, kann man ca. 450 Meter gerade hinunter auf die Spielzeugautos gucken, die duch den Båtskaret passieren.
Die norwegische Telekommunikationsgesellschaft Telenor hat auf dem Gipfel eine Hütte und eine Menge hässliche Mess- und Übertragungsgeräte montiert. Dies ist leider ein Teil unserer modernen Zivilisation.

Vom Parkplatz gegenüber dem Samenlager an der RV 51:
Fahrt auf der RV51 bis zum Parkplatz an der westlichen Strassenseite gegenüber dem Samenlager. Ab hier gibt es einen markierten Wanderweg zur Berghütte Yksendalsbu. Man umrundet den Nordausläufer des Bitihorns und passiert einen Rentierzaun durch eine Pforte mit einer Strickschlaufe als Schloss. Hinter dem Zaun biegt der Weg nach Yksendalsbu rechts ab, und ein deutlicher Pfad führt weiter südwärts (links) schräg in den Berghang hinauf. Ab und zu kommt man auch an einigen hässlichen Stahlpfosten vorbei, die wahrscheinlich den Telenor-Angestellten, die hier bei schlechter Sicht hoch müssen, als Wegweiser dienen. Der Pfad folgt in etwa der gleichen Route wie die Stahlpfosten das letzte Stück zum Gipfel hinauf.
Diese Route auf das Bitihorn ist eine leichte und familienfreundliche Wanderung, die für die allermeisten passt und speziell bei schönem Wetter unbedingt zu empfehlen ist.
Wanderkarte: turkart „Beitostølen“, 1:50.000


Skaget, 1686 m
Der Skaget ist ein ziemlich isolierter Berg im Nordosten der Valdresregion, welcher die wahrscheinlich schönste und weiteste Aussicht in ganz Valdres bietet. Der Gipfel lässt sich leicht besteigen und ist auch für Familien geeignet.

Aufstieg:
Die einfachste Anreise führt von Heggenes (ca. 20 Min. Fahrt von Beitostølen in Richtung Fagernes) an der RV 51 nach Yddin. Bei Robøle muss man Mautgebühren zahlen (NOK 25 in 2004). Folgen Sie der Schotterstrasse bis zu deren Ende bei der Berghütte Storeskag (ca. 22 km). Die Qualität der Strasse lässt ab Robølstølen nach. Sehr früh im Sommer können Schneereste und Auswaschungen nach der Schneeschmelze die Passage schwierig machen.
Wenige Meter vor der Hütte, wo rechts der Strasse auch Parkmöglichkeiten sind, startet links der unmarkierte Wanderweg zum Gipfel. Am Anfang lässt er sich etwas schwierig verfolgen. Bleiben Sie rechts des Baches Storebekken (es gibt einen Trampelpfad weiter links, und wenn Sie das Gefühl haben, auf diesem gelandet zu sein, müssen Sie einfach querbuschein rechts schrägen, bis Sie den richtigen Pfad gefunden haben, der deutlich unterhalb des Hangs des Skaget entlangläuft). Der Weg teilt sich im Südhang mehrmals, und es gibt drei verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten:
1) als erstes rechts im Grasgang zur Ostflanke hinauf und nach und nach von hinten (Nordosten) zum Gipfel. Der Weg ist mit Steinmännchen markiert, vor allem weiter oben.
2) mitten im Hang rechts direkt die Frontseite hinauf (diese Route ist hochzu vielleicht die einfachste). Das letzte Stück ist etwas steiler, der Pfad jedoch deutlich. Rückzu kann es etwas schwieriger sein, den richtigen Abstieg zu finden, weshalb man rückzu leicht auf der Route 1) landet, was jedoch kein Problem ist, da auch diese zurück zum Parkplatz führt.
3) immer geradeaus bis auf den Sattel zwischen der Kringlehøgdi und dem Skaget, und dann rechts auf dem Südwestrücken hinauf. Hier muss man gut nach den Steinmännchen Ausschau halten, um den Pfad nicht zu verlieren, der sich von Felsabsatz zu Felsabsatz hinaufschlängelt. Auch diese Route ist in erster Linie hochzu gut geeignet.
Vom Gipfel aus kann man die wahrscheinlich weiteste Aussicht in ganz Valdres geniessen. Man sieht Jotunheimen, Rondane, das Gausdal Vestfjell, Valdres, das Golsfjellet und das Norefjell, man sieht hinüber nach Skarvheimen und an klaren Tagen sogar bis zum Gaustatoppen (1883 m) in der Telemark.
Wanderkarte: turkart „Beitostølen“, 1:50.000
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Re: Besseggen

Beitragvon Norbert Kloss » Di, 21. Mär 2006, 13:00

Hallo Julia,
vielen, vielen Dank für deinen Beitrag zum Bessegen. Wir sind gerade in der aktiven Planungsphase und da kommen deine Hinweise gerade recht. Ich habe deine Internetseite unter meinen Favoriten gespeichert und auch als Link auf meiner Homepage gesetzt, diese sehr informative Seite aber zur Planung zu benützen ist mir, Asche auf mein Haupt, bisher noch nicht eingefallen.
Der Text deines Beitrages ist jedenfalls schon gedruckt, die Alternativrouten werden wir wohl auch mal ausarbeiten, vielleicht lässt sich ja noch so manche schöne Tour gehen.
Nochmals vielen Dank und Grüße aus Soest
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Re: Besseggen

Beitragvon miele » Di, 28. Mär 2006, 14:13

:D Hallo Julia.

Du gibst Dir soviel Mühe mit deinen Beschreibungen.
Viele werden es Dir danken. Wir gehören auch dazu.

Deine Seite ist für Norwegenfans immer erste Wahl !! :bounce:


Eine gute Zeit wünschend und
Einen schönen Gruß vom Niederrhein
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