Endlich komme ich dazu, den Bericht unseres wunderbaren Finnlandurlaubs einzustellen... nach 7 Sommer- und einem Winterurlaub in Norwegen zog es uns diesmal in eine andere Polarregion.
Den selben Bericht mit mehr Bildern findet ihr auf meiner HP: https://ju-cara.jimdo.com/
Viel Spaß beim Lesen und Schauen
FINNLAND - 4.-11. Januar 2018
Es sollte einfach mal "in den Norden, in den richtigen Winter" gehen. Im Internet stolpere ich über den Anbieter fintouring, der Finnlandreisen anbietet. Gleich beim ersten Kontakt fühle ich mich gut aufgehoben und so wird auch dort die Reise nach Äkäslompolo gebucht.... unser erster Finnland-Urlaub!
Anfang Januar ist es dann so weit. Der Urlaub beginnt zunächst mit ein paar unschönen Dingen: Mein Papa muss ins Krankenhaus. Bei einem Besuch vergewissere ich mich, ob ich auch wirklich fahren kann. Es geht ihm soweit gut und wir haben grünes Licht. Dann die Kinder zur Oma... Abschied ist immer doof! Doch die Kinder machen es mir leicht, weil sie sich bei Oma eben einfach wohlfühlen. Der Hund kommt nicht in eine "normale" Hundepension, sondern zum früheren Hundetrainer. Na dann mal los!
Donnerstag, 4.1.18
Wir werden vom Flughafentransfer zeitig abgeholt - ich kann es kaum glauben, die Reise beginnt. Denkste. Gerade mal 20 Minuten gefahren und schon stehen wir im Stau. Zu Beginn ist noch alles easy und wir machen uns keine Gedanken. Doch dann wird die Zeit knapp. Und knapper. Wir stehen immer noch und Dr. Google erzählt uns etwas von einer Vollsperrung der Autobahn! Die Herzen rutschen ganz tief in die Hose, die Zeit rennt und rennt. Als wir endlich mal wieder anrollen zeigt der Routenplaner noch über eine Stunde Fahrtzeit, doch in 45 Minuten schließt die Gepäckaufgabe. In Gedanken verabschieden wir uns von der Vorstellung, dass wir rechtzeitig am Flughafen ankommen. Ich rufe bei fintouring an, die wiederum versuchen, Finnair am Flughafen zu überzeugen, dass wir noch kommen und sie Gepäckaufgabe länger auflassen, parallel schauen sie nach Alternativflügen. Irgendwann ist die Autobahn wieder richtig frei und die Fahrerin gibt Gas. Auch wenn die Zeit komplett gegen uns arbeitet, keimt noch ein kleines Fünkchen Hoffnung in mir, dass wir es schaffen. Es ist wie im Krimi, das Herz pulsiert, Adrenalin im ganzen Körper… immer wieder der Blick auf die Uhr und die verbleibende Zeit auf dem Navi, ein paar Telefonate mit fintouring, endlich ist der Flughafen in Sicht, wir fahren von der Autobahn, die Zeit ist zu knapp... Die Fahrerin gibt alles! Bremsen, Kofferraum auf, mit Gepäck rennen wir in die Halle, wo ist der Schalter? Da! Wieder rennen. Mist, da sitzt keiner mehr... Sch....! Uff, da steht noch einer... er hat gerade alles dicht gemacht und sagt: "Na das war ja gerade noch auf den allerletzten Drücker!", nimmt unser Gepäck an und empfiehlt uns zu rennen und uns überall vorzudrängeln. Zu allem Überfluss wird mein Mann gefilzt. Wieder rennen. Endlich am Gate, das Boarding ist in vollem Gange. Wir haben es geschafft - nachdem wir abgehoben haben, essen wir erst einmal etwas (teures) an Bord (eigentlich wollten wir ja gemütlich am Flughafen essen).
Aber: Jetzt beginnt der Urlaub! Ein kurzer Zwischenstopp im viel zu warmen Helsinki (es sind +6 Grad) und dann ab in den Flieger nach Kittilä! Als wir im landen sind es -22 Grad, und da ein sogenannter "Stinker" vor uns im Flugzeug saß, ist die kalte Luft eine richtige Wohltat für Nase und Lunge! Sehr nett ist auch der Anruf von Herrn Oehler von fintouring, der uns zur Ankunft in Kittilä beglückwünscht - so ein Reiseunternehmen ist wirklich Gold wert!
Der Bus nach Äkäslompolo steht zwar bereit, aber lieber stehen wir noch in der Kälte herum nach der ganzen Sitzerei. Beim Atmen frieren sogar die Härchen in der Nase ein. Dann geht es nach Äkäslompolo, im Hotel Seita, das sofort auf den ersten Blick sympathisch und gemütlich wirkt, essen wir erst mal etwas zu Abend. Zu unserer Freude ist das gesamte Essen durchweg lecker. Danach erklärt uns die Dame alles Wissenswerte über unser Blockhaus und drückt uns den Schlüssel in die Hand. Das Gepäck müssen wir im Schlitten zu unserem Häuschen ziehen (ca. 5 Minuten Fußweg), das gut vorgewärmt auf uns wartet. Es ist urgemütlich! Nur noch auspacken und schlafen! Und das bei dieser herrlichen Stille!
Freitag, 5.1.18
-23 Grad kalte Luft füllt unsere Lungen, als wir hoch motiviert zum Haupthaus zum Frühstück laufen. Viel Zeit haben wir nicht. Ab 8.30 Uhr Frühstück, um 8.50 Uhr Abholung zur Huskysafari. Das Frühstück ist sehr lecker und wir packen uns noch Snacks für den Tag ein. Dann werden wir von SnowfunSafaris abgeholt und in deren Büro mit der notwendigen Kleidung versorgt... denn in Kolari, so sagt man uns, sei es immer noch ein bisschen kälter als in Äkäslompolo.
Nach kurzer Fahrt kommen wir auf der Huskyfarm an und hören schon das laute Geheule und Gebelle der Hunde. Nachdem wir uns umgeschaut haben, kommt ein Mitarbeiter und erklärt uns die Handhabung des Schlittens. Da wir das letztes Jahr in Tromsø auch schon gemacht haben, ist uns das nicht neu. Den ersten Musher-Part der 23 km langen Tour übernehme ich. Ich kann es kaum abwarten, hat mir die Husky-Tour letztes Jahr doch schon so viel Spaß gemacht. Los geht's! Die Hunde sind in ihrem Element und es ist ein Genuss durch die phantastische Landschaft, die verschneiten Wälder, vorbei an zugefrorenen Seen zu fahren. Die Bäume sehen aus wie Skulpturen, jede ein Unikat. Man hört nur die Kufen des Schlittens und ich habe einfach nur Spaß! Das Lenken des Schlittens ist einfach, es geht jedoch öfters bergauf und da ist Joggen angesagt... bergauf... im Schnee... da kommt man immer wieder mal aus der Puste. Das einzige, was kalt wird, sind meine Finger. Die Kälte lässt meine Haare, die aus der Mütze herausschauen und meine Wimpern einfrieren.
Halbzeit und somit Fahrerwechsel. Mein Mann freut sich und ich kann endlich Fotos machen! Nach dieser gelungenen Fahrt, werden wir in der Hütte noch mit dem hier üblichen heißen Beerensaft, Kaffee, Kuchen, Keksen und Würstchen verwöhnt.
Wieder bei Snowfun will mein Mann unbedingt noch eine Schneemobiltour buchen, die anderen Mitfahrer wollen jedoch zurück in ihre Hotels. Wie gut, dass die Finnen so schön unkompliziert sind: Die anderen werden zurück gebracht, wir können gemütlich buchen und "we will find someone who will bring you back somehow". Und so ist es dann auch: jemand bringt uns irgendwie Heim
Jetzt erst mal schlafen und faulenzen, denn direkt nach dem Abendessen geht es mit Schneeschuhen in den Wald. Es fängt an zu schneien, das mögen wohl nicht alle Teilnehmer und ein paar sagen ab, unsere Gruppe schrumpft auf 4 Mitwanderer, was wirklich sehr angenehm ist. Die Schneeschuhe sitzen und ab geht es in die Dunkelheit, die absolut nicht dunkel ist, durch die Helligkeit des Schnees brauchen wir nicht einmal unsere Stirnlampen, nur wenn unser Guide Emily etwas erklärt oder zeigt, macht sie die Lampe an. Es ist so schön, so still. Unterwegs trinken wir noch aus einem sagenumwobenen Bach, das Wasser soll jugendliches Aussehen und Gesundheit bringen... ja da nehme ich doch gleich mal mehr als einen Schluck! Oben angekommen gibt es in der Kota wieder diesen leckeren Beerensaft und Hefezopf. Am Feuer sitzend tauschen wir Geschichten aus, es ist sehr gemütlich. Danach steigen wir wieder auf unsere Schneeschuhe und stapfen zurück zum Parkplatz. Die Tour hat länger gedauert als geplant... aber wir haben ja viiiieeeel Zeit
In unserer Hütte angekommen, werfen wir die Sauna an. So eine Privatsauna ist wirklich was Feines!