3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

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3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Matti147 » So, 15. Jan 2023, 9:31

Guten Morgen, wir planen für den Sommer unsere erste Norwegen Reise. Eigentlich sollte unsere Elternzeit Reise vor zwei Jahren dorthin gehen, war aber leider wegen von Corona nicht möglich. Jetzt haben wir leider nur drei Wochen Zeit. Wir starten in Kristianssnd und wollten dann hoch nach Stavanger. Die erste Unterkunft haben wir schon, bei Egersund. Das sind wir 4 Nächte. Da erstmal ankommen und meinen Geburtstag feiern. ;) Wir wollen eigentlich immer mindestens 3 Nächte an einer Unterkunft bleiben. Natürlich gehen auch mal 2. Überschlägig, hatte ich gedacht, dass das höchste nördliche Ziel der Geirangerfjord sein kann und es dann wieder zurückgeht. Ich glaube Lofoten in drei Wochen mit Kind, wären nur Quälerei. Wir wollen auch wirklich nicht nur im Auto sitzen. Den Fehler haben wir auf die anderen Rundreisen gemacht und uns am Ende eigentlich nur geärgert, dass man nur von A nach B gehetzt ist und eigentlich an den Orten selbst nicht viel gesehen hat. Unsere Tochter wird dann grade 3 sein und eigentlich wollen wir nicht mehr als 2 Stunden täglich im Auto verbringen. Was ist in dieser Zeit wirklich realistisch zu erreichen? Ist der Geirangerfjord vielleicht schon zu nördlich? Wir hatten überlegt einmal eine Fähre von Stavanger nach Bergen, und dann eine von Bergen nach Askvoll zu nehmen. Wo sollten wir unbedingt hin und welche Nationalparks kann man sich eher schenken, da sie mit Kind eh nicht zu erreichen sind? Wegen ihres Alters fallen große Wanderung aus, überlegen zwar einen Tragerucksack mitzunehmen aber dann müssen wir erst mal trainieren. 14 Kilo ist schon eine Ansage. :wink:
Es wäre toll, wenn ihr uns als absolute Norwegen Neulinge Tips für eine mögliche Routenführung geben könntet. Ist es wirklich so, dass man mit einer Durchschnitt-Reisegeschwindigkeit von 50 km/h rechnen muss? Danke schon einmal. :) Matti
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Gudrun » So, 15. Jan 2023, 10:19

Willkommen im Forum. Schön, dass Du hierher gefunden hast.

Zu einer Rundreise mit Kleinkind kann ich Dir konkret nicht viel sagen. Höchstens aus meiner Erfahrung als Oma von 3 kleinen Kindern etwas ableiten. 50 km/h bis 60 km/h sind realistisch. Zwangsläufig hält man unterwegs oft für Fotostopps an, um die Landschaft zu bewundern. Das dauert dann noch länger.

Wann ist für Euch Sommer? Wenn Ihr keine Ferienwohnung braucht, könnt Ihr in Hütten auf den Campingplätzen übernachten. Eure Tochter findet dort schnell Spielkameraden und Ihr seid etwas "entlastet". Die müsst Ihr auch nicht jetzt schon buchen. Ihr könntet z.B. erst mal bis nach Egersund fahren und Euch etwas einleben. Von dort aus Eure nächste Etappe und die nächste Unterkunft planen und buchen, je nach Wetter und Euren persönlichen Gegebenheiten. Bei Übernachtung auf CP sollte das klappen.

Lange Wanderungen sind nicht unbedingt erforderlich um die Schönheit Norwegens zu erleben. Kurze Spaziergänge kann man überall machen. Natürlich erreicht man damit nicht die Sehenswürdigkeiten wie Preikestolen und Trolltunga. von denen man dann zu Hause stolz berichten kann. Aber tolle Aussichten und überwältigende Landschaften gibt es überall. Kurz: wenn Ihr nicht die Wanderfraeks seid, würde ich nicht auf Biegen und Brechen darauf setzen. Allerdings würde ich auch nicht auf Buggi oder ähnliches setzen. Norwegische Wanderwege führen über Stock und Stein.

Der Routenplaner sagt mir, dass es von Egersund bis Geiranger über 12 Stunden reine Fahrzeit sind. Bei 2 h/Tag sind das 6 Fahrtage. Da Ihr 2-3 Tage übernachten wollt benötigt Ihr also mind. 15 Tage bis nach Geiranger. Damit ist klar, dass Geiranger zu weit nördlich ist.

2 h/Tag sind allerdings wirklich nicht viel. Denn es gibt nur wenige Straßen, die an unsere langweiligen Autobahnen erinnern. Wir reisen, indem wir ein Stück fahren, an einer schönen Stelle (Wasserfall, Ausblick, gestalteter Rastplatz, Freilichtmuseum,...) anhalten und uns dort einige Zeit aufhalten, etwas essen, rumwandern, Fotos knipsen, die Seele baumeln lassen. Und dann geht es weiter. Ein Fahrtag ist dann nicht nur da, um von A nach B kommen sondern auch ein Erlebnistag. Damit würde es auch für Eure Tochter nicht langweilig und anstrengend, etwas länger im Auto zu sitzen.

Warum wollt Ihr die Fähren nutzen? Ihr kommt so um das Erlebnis Fjordland herum.

Weil es mir gerade aufgefallen ist: Bei Eurer weiteren Routenplanung beachtet, dass einige Straßen zur Zeit geschlsossen ist und Ihr die Verbindung im Planer jetzt nicht angezeigt bekommt.

Viel Spaß und Vorfreude bei der weiteren Planung.

Grüße Gudrun
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Matti147 » So, 15. Jan 2023, 13:10

Hallo Gudrun! Vielen Dank für die ausführliche Antwort. Vielleicht wären auch 3 h machbar, bei der Reisegeschwindigkeit ist das nicht so anstrengend wie mit 130 km/h über eine deutsche vollgestopfte Autobahn zu fahren. Wäre bestimmt kein Problem mal längere Fahrtage einzuplanen. Wäre denn der Geirangerfjord unbedingt anzustreben, oder „reicht“ es auch weiter südlich zu bleiben? Gibt es eine Seite auf der die Campingplätze gelistet sind?
Sind Hütten mit eigenem Bad auf jedem Campingplatz zu finden oder eher die Ausnahme? Und wie liegen die Hütten preislich? Bin mit Kind immer vorsichtig mit spontanen Buchungen, da unser Auto zum Übernachten zu dritt auch nicht taugt. ;) Die Fähren mit einzuplanen waren dazu um einerseits die Fjorde mal aus einer anderen Perspektive zu sehen und andererseits um die Reise ein wenig entspannter zu gestalten. Ob dem wirklich so ist, wenn man dann 1,5 Stunden vorher bei der Fähre sein muss, weiß ich natürlich nicht. Wenn die Fährüberfahrt länger dauert als die Autofahrt macht es natürlich keinen Sinn. Wir hatten gedacht hoch mit Fähren, runter dann mit dem Auto. Oder besser auf die Fähren verzichten?
Danke und viele Grüße, Matti
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon MarkusD » So, 15. Jan 2023, 13:22

Hallo Matti,

da stimme ich Gudrun absolut bei, Autofahren in Norwegen ist eine ganz andere Nummer als hier in D. Autobahnen sind selten, ebenso "Schnellstraßen" und wo ihr unterwegs sein werdet gibt es viele Fjorde, Brücken, Fähren, Tunnel, Berge, 50 km/h im Schnitt sind da schon hoch gegriffen. Bei 2-3 Stunden am Tag kommt ihr da nicht wirklich vom Fleck. Auf der anderen Seite, eine Autofahrt in Norwegen hat ja nicht den Zweck von A nach B zu kommen sondern zu entspannen und die Landschaft zu genießen. Der Haken wird wohl eher sein, das man damit ein 3-jähriges Kind nicht begeistern können wird.

Kristiansand nach Bergen an einem Tag, das scheint mir jetzt nichts unmögliches zu sein:
https://goo.gl/maps/XKWAJKVHqL9anens5

Hab' ich selbst schon gemacht, genauer gesagt, startete ich bereits in Dänemark und hatte auch noch die Überfahrt von Hirtshals nach Kristansand: https://www.markus-drueck.de/norge/2012 ... index.html

Gruß, Markus
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Gudrun » So, 15. Jan 2023, 13:27

Hallo Matti,

der Lysefjord ist mindestens ebenso toll wie der Geirangerfjord. Eben nicht so lang. Aber man sieht ja sowieso nur bis zur nächsten Biegung.

Hütten mit eigenem Bad findest Du natürlich nicht auf jedem Campingplatz. Die Sanitäranlagen in Norwegen/Schweden sind nicht mit denen an deutschen Autobahnen zu vergleichen und meist gut nutzbar. Die Preise für solche Hütten schwanken stark. Schau mal über visitnorway.de auf einige Plätze.

Ich würde keinesfalls jetzt alle Unterkünfte buchen, auch nicht mit Kind. Norwegen ist sehr wetterbeeinflusst. Und wenn Du 1-2 Tage vorher schaust, findest Du bestimmt etwas.

Ich kann nichts dazu sagen, ob diese beiden weiteren Fährstrecken vorher gebucht werden sollten. Die kurzen zur Querung eines Fjordes müssen es nicht und dort muss man auch nicht 1,5 Stunden vorher da sein. Hier mal ein Fahrplanbeispiel auf der Route Stavanger-Bergen.
Für mich sind mehrere Stunden Fähre nicht entspannend, sondern langweilig. Keine Betätigung, nur von der Ferne schauen.

Grüße Gudrun
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Matti147 » So, 15. Jan 2023, 20:39

:-? Oh je, das hört sich ja so an, als wäre alles unter Bergen nicht so sehenswert. Wie sieht es mit dem Folgefonna Nationalpark aus? Aber knappe 450 km sind schon für eine Fahrt ziemlich viel. Selbst auf deutschen Autobahnen… das ist so das Maximum was wir ein einem Tag zurück legen. Auch schon ohne Kind. :wink: „Langsames“ Reisen kennen wir, waren sonst viel in England, Wales, Schottland, Irland etc. unterwegs. Passt denn die auf Google Maps angezeigte Fahrzeit? In Irland hat’s nämlich die gepasst, die konnte man teils echt verdoppeln… Es wäre wirklich schade wenn wir jetzt so viel Geld für die Fähre ausgeben (aktuell 1300 €) und dann nur wenig, oder nur den „unschöneren“ Teil Norwegens erkunden. Puh. Oder es wird doch eine Fahrt nach Irland über England und Wales. Aber ob es ein Jahr später deutlich besser wird mit der Tochter weiß man natürlich auch nicht. Mit 3 läuft sie keine langen Strecken, mit 4 wahrscheinlich auch nicht. :wink: Laufrad oder Fahrrad für die Tochter mitzunehmen macht wahrscheinlich wenig Sinn, oder? Dann doch tragen wenn drauf ankommt…
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon MarkusD » So, 15. Jan 2023, 20:52

Matti147 hat geschrieben:Passt denn die auf Google Maps angezeigte Fahrzeit?

Aus meiner Erfahrung, ja.

Laufrad oder Fahrrad für die Tochter mitzunehmen macht wahrscheinlich wenig Sinn, oder?

Ich war noch nie im Sommer in Norwegen, nur einmal im (schneefreien) September. Aber in den Reiseberichten die ich hier bisher gesehen habe und mir die Bilder anschaue, nein, ein Laufrad macht da absolut null Sinn. Da geht es in der Regel über Stock und Stein.

Gruß, Markus
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Gudrun » So, 15. Jan 2023, 21:08

Matti147 hat geschrieben::-? Oh je, das hört sich ja so an, als wäre alles unter Bergen nicht so sehenswert.
Wieso? Liegt der Lysefjord nicht unter Bergen? Die gesamte Südküste ist sehenswert, wenn auch nicht so mein Ding. Zu viele Leute. Die Hardangervidda liegt zum größten Teil südlich von Bergen. Schau Dir mal die Landschaftsrouten Hardanger, Hardangervidda, Ryfylke und Jæren an. usw. usf.

Laufrad ist nichts für unterwegs. Wenigstens außerhalb der Ortschaften. Das trägst Du dann die meiste Zeit.

Grüße Gudrun
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Andrea.t77 » Mi, 18. Jan 2023, 13:22

Hallo Matti,
ich vermute, du hast am 14.07. Geburtstag und Ihr fahrt also im Juli? :wink:

Ich habe viel Erfahrung mit Norwegen und kleinen Kindern: das erste Mal war unsere Große 13 Monate, bei den beiden Jüngeren dann jeweils Elternzeitreisen (bei der Kleinsten war der Mittlere 3), eine Herbstreise als die Kleinste 3 war und letztes Jahr endlich wieder, da war die Kleinste dann schon 7.

Die Übernachtung auf Campingplätzen halte ich auch für die erste Wahl, gerade wenn man nur ein Kind hat. Dort sind Spielplätze, andere Kinder (Sprache ist dabei völlig egal, die können sich auch stundenlang unterhalten, ohne den anderen zu verstehen :D ) und dort kann Eure Tochter auch Laufrad/Fahrrad fahren (klar, es gibt auch Campingplätze am Hang, aber meistens ist es doch eben).

Campingplatzseiten:
https://www.camping.info/
https://www.norcamp.de/
Oder bei Google-Maps dann in den Bereich zoomen, wo Ihr wollt, und Suchwort „Camping“ eingeben.
Ggf. dann auf die Homepage der Campingplätze gehen und schauen, ob zu den Hütten nähere Infos gibt zu „eigenem Bad“ oder gar kein fließendes Wasser - alle Extreme sind möglich.

Wenn Ihr nur zu dritt seid und evtl. sogar eine 2-Mann-Hütte reicht, weil Eure Tochter mit bei Euch schläft oder Ihr eh das Kinderbett habt, sollte es kein Problem sein, eine Hütte zu finden, schon gar nicht im Süden.

Wir sind immer mit Kind zur Rezeption gegangen, die Norweger sind sehr kinderfreundlich.
Oft haben wir uns zwei Hütten erst zeigen lassen, z.B. eine mit und eine ohne Bad, eine näher am Spielplatz aber kleiner als eine andere, usw.
Auf unserer Reise Mai/Juni (spontanes Hüttenbuchen ausprobiert) hatten wir es nur zweimal, dass wir einen Tag eher weiterreisen mussten, als wir geplant hatten.
Vorteil ist auch, dass Ihr die Betreiber nach Tipps zu Ausflügen fragen könnt.

Das nervigste fand ich immer die Packerei und würde auf weniger Aufenthalte und dafür länger bleiben plädieren. Zum Bsp. hatten wir beim ersten Mal so gepackt, dass das Kinderbett ganz unten und hinten einen tollen Platz im Auto hatte, es aber bis zuletzt quasi als Laufgitter gebraucht wurde… :-?

Einen Buggy braucht Ihr meiner Meinung nach nicht. Unsere Kinder sind mit 3 viel selbst gelaufen, für den Rest gab es die Kraxe (Tragerucksack) oder auch Manduca auf dem Rücken.

Für genauere Tipps gib uns bitte noch ein paar Infos: Wandert Ihr selbst gerne und was wären „große Wanderungen“? Was interessiert Euch? Orte, Fjell, Fjorde? Wollt Ihr stadtnah/in einem Ort übernachten oder weit ab der Zivilisation? Braucht Ihr "Animation"?

Bis dahin,
liebe Grüße, Andrea :wink:

PS: Im Süden kann man verdammt viel Tolles erleben. Wir waren mit den Kindern noch nie bis Geiranger gekommen, bis auf eine Woche auf der Vogelinsel "Runde", die liegt etwas nördlicher.
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Matti147 » So, 29. Jan 2023, 15:49

Hallo Andrea, vielen Dank für die ausführliche Info. Wir fahren ca. 3 Wochen vor dem 14.07. Die Zahl hat nichts mit meinem Geburtstag, sondern mit meinem Lieblingssport Snooker zu tun. ;)

Bei dem lieber an einem Ort bleiben und nicht so viel packen müssen, stimme ich dir voll und ganz zu. Deswegen hatten wir uns auch drei Tage Übernachtung als Minimum gesetzt. Wir haben das schon oft genug anders gemacht und sind in ganzen sieben Tagen durch komplett Irland geflitzt, aber das war alles andere als entspannend, zudem waren wir da noch zu zweit. Mit einem kleinen Kind sieht das alles noch ganz anders aus. Vor zwei Jahren waren wir in Schweden (da sollte es eigentlich Norwegen werden, nur wegen Corona durften wir nicht einreisen) und hatten uns eine Route ausgeguckt, die deutlich über Stockholm lag. Am Ende waren wir vier Wochen unterwegs und haben es lange nicht bis nach Stockholm geschafft. :) Wart ihr in der letzten Zeit auch in der Hauptferienzeit unterwegs? Mir wurde hier im Forum geraten spontan zu buchen. Das finde ich mit Kleinkind immer etwas schwierig. Mein Arbeitskollege, der auch öfters in Norwegen unterwegs ist, jedoch dann alleine, sagte dass es in den letzten Jahren gerade nach Corona sehr voll geworden ist und man doch die Unterkünfte besser vorher buchen sollte. Ich möchte mit Kind ungern ohne Unterkunft dastehen, zumal sich unser Auto nicht zum Übernachten eignet.

Wie sieht es mit Lebensmittel mitnehmen aus? Mach das Sinn etwas mitzunehmen? Vielleicht kannst du mir ja mal schildern, was ihr so alles mitnimmt. Ich hatte jetzt an Haferflocken, Nudeln etc. gedacht.
Ich weiß wirklich nicht, wie sich die aktuellen Preise im Vergleich zu den deutschen Preisen verhalten, zumal die Lebensmittel hier in den letzten Monaten ja auch sehr viel teurer geworden sind. Vielleicht gleichen wir uns Norwegen weiter an.

Wandern tun wir nicht besonders viel. Ich sage mal, 2-3 Stunden am Stück vielleicht, aber wir steigen jetzt keinen Berg hinauf oder wandern mehrere Stunden. Eine Kraxe hatten wir für den vor 2 Jahren geplanten Urlaub besorgt, da war unsere Tochter aber auch noch einiges leichter. Ich weiß nicht, ob wir diese überhaupt mitnehmen oder einfach nur eine einfache Rückentrage besorgen.

Sehen wollen wir eigentlich hauptsächlich Natur, wobei natürlich auch mal die eine oder andere Stadt dabei sein darf. Aber mehr als zwei müssen es nicht sein. Aber lieber was kleineres, als direkt Oslo. ;) Wohnen gerne ruhig aber auch nicht komplett weit weg von jeglicher Zivilisation. Natürlich mal für den einen oder anderen Aufenthalt ok, aber grade wenn man mal einkaufen muss. Animation brauchen wir auf keinen Fall. :) Wir sind eigentlich Camper mit Zelt, also kommen ohne viel Luxus aus. Wobei ich mit Kind doch eine Hütte mit Bad bevorzugen würde. Nachts im Regen mit der Kleinen zu einem Klohäuschen zu laufen, stelle ich mir nicht so doll vor. Oder doch das Töpfchen einpacken. ;)

Gibt es Orte oder Sehenswürdigkeiten die du unbedingt empfehlen kannst? Einige der bekannten Sehenswürdigkeiten sind nur per langem Fußmarsch zu erreichen. Vielleicht hast du Tipps für uns was man sich anschauen könnte und was relativ gut mit dem dem Auto und kürzerer Wanderung zu erreichen ist.

Sind Bergen oder Stavanger für einen Stadtrundgang zu empfehlen oder doch lieber was kleineres? Gerne was mit historischem Stadtkern.

Vielleicht hast du auch eine Routenidee für die 3 Wochen Reisezeit. Ich glaube der Sognefjord wird dann das nördlichste Ziel.

Vielen Dank und liebe Grüße, Matti :)
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Andrea.t77 » Di, 31. Jan 2023, 17:30

Hallo Matti,

ich fange mal an und erweitere Stück für Stück - oder die anderen haben auch noch wertvollen Input :wink:

Wart ihr in der letzten Zeit auch in der Hauptferienzeit unterwegs? Mir wurde hier im Forum geraten spontan zu buchen. Das finde ich mit Kleinkind immer etwas schwierig. Mein Arbeitskollege, der auch öfters in Norwegen unterwegs ist, jedoch dann alleine, sagte dass es in den letzten Jahren gerade nach Corona sehr voll geworden ist und man doch die Unterkünfte besser vorher buchen sollte. Ich möchte mit Kind ungern ohne Unterkunft dastehen, zumal sich unser Auto nicht zum Übernachten eignet.


Ich finde, es spricht nichts dagegen, sich vorher zu entscheiden und vorzubuchen, vor allem nicht beim ersten Mal und mit Kind.
Anfang Juni sind wir auch mal mehrere Plätze angefahren (manche hatten noch nicht geöffnet), das wurde uns tatsächlich irgendwann unangenehm. Mit (drei) Kindern übernachtet man halt nicht eben mal im Auto...

Viele hier raten dazu, einfach 2 bis 3 Tage vorher das jeweils erst zu machen. Dann wisst Ihr schon, ob es Euch irgendwo für länger gefallen würde oder Euch das Wetter zu einer anderen Route verleitet. Das halte ich für einen guten Kompromiss.

2022 waren wir seit langem mal wieder im August unterwegs, aber da das erste Mal mit Zelten auf Campingplätzen.
Unterwegs sahen wir, dass der Trolltunga-Campingplatz in Odda komplett (über-)belegt war, also auch mit Zelten. Also JA, an so richtigen Hot-Spots kann es voll werden und Hütten knapp.

Später mehr :wink:
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Andrea.t77 » Do, 02. Feb 2023, 12:42

Wie sieht es mit Lebensmittel mitnehmen aus? Mach das Sinn etwas mitzunehmen? Vielleicht kannst du mir ja mal schildern, was ihr so alles mitnimmt. Ich hatte jetzt an Haferflocken, Nudeln etc. gedacht.
Ich weiß wirklich nicht, wie sich die aktuellen Preise im Vergleich zu den deutschen Preisen verhalten, zumal die Lebensmittel hier in den letzten Monaten ja auch sehr viel teurer geworden sind. Vielleicht gleichen wir uns Norwegen weiter an.


Wir nehmen mit Dosen-Essen, 5-Min-Terrinen, Nudeln, Kartoffelbrei, Wasser (ich war schockiert, wieviel Wasser kostet, wenn man es kauft), viel Schoki :lol: , Knäckebrot, Dosenwurst. Also alles was haltbar ist. Oder es nicht so oft gibt, wie Nutella. Denn es muss Nutella sein :roll:
Ach ja, Zucker, Salz, bisschen Öl und für mich immer Chili-Pulver, das hatte ich mal als Tipp gelesen und der gefällt mir sehr gut.

Brot gibt es in den verschiedensten Preisklassen, aber wir haben eins gefunden, was nicht übermäßig teuer ist, aber auch nicht nur weiße Pappe.
Wie tatsächlich die Preise sind - ich habe mir angewöhnt, nur noch vor Ort untereinander zu vergleichen und nicht mehr umzurechnen, denn man kann es ja eh nicht ändern.
Wir machen also eine Mischung, vor allem aber auch, damit wir Essen im Auto haben, wenn man nicht zum Einkaufen kommt.
Naja, und wenn Eure Tochter nur bestimmte Dinge isst, lieber mitnehmen :wink:

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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Gudrun » Do, 02. Feb 2023, 12:57

Lebensmittel: Ähnlich wie Andrea nehmen wir mit,
- was wir auch zu Hause an Vorrat im Keller haben: Nudeln, Reis, Couscous, Worst, Fleisch und Fisch in Dosen. Säfte (Wasser nehmen wir vor Ort us der Leitung), Knäckebrot, Pumpernickel und anderes Dauerbrot.
- was wir zum Kochen brauchen aber nicht die ganze Packung aufbrauchen würden: Öl, Salz, Zucker, Pfeffer, Paprika, Zitronensaft,
- frische Lebensmittel für die ersten Tage.
Ziel ist es, sowohl etwas Geld als auch vor allem Zeit zu sparen und unabhängig zu sein.

Grüße Gudrun
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon Andrea.t77 » Do, 02. Feb 2023, 13:40

Sind Bergen oder Stavanger für einen Stadtrundgang zu empfehlen oder doch lieber was kleineres? Gerne was mit historischem Stadtkern.


Von Stavanger kenne ich auch nur die Fotos von den weißen Holzhäusern.

In Bergen war ich zweimal und ja, dieses alte Holzhausviertel Bryggen ist schon schön und auch für ein Kind spannend. Und dann hat ja Bergen auch die Standseilbahn auf den Floyen hoch. Ich war da noch nicht, aber da gibts Spielplätze und einfache Wanderwege. Hier steht z.B. was dazu:
https://www.theurbankids.com/bergen-outdoor-spielplatz-wandern-floyen/
Eine Festung gibt es auch noch.

Wenn es also in die Route passt, kann man Bergen "mitnehmen".

Zu den Fährfahrten Stavanger-Bergen und der anderen kann ich nichts sagen, inwieweit man da außen rum oder durch die ganzen vorgelagerten Inselchen fährt. Mit kleinen Kindern ist das meist aber auch wie Bahnfahren, kurz toll, aber dann wollen sie spielen. Und man selbst will in die Natur schauen :D

Ich liste mal ein paar Orte und Unternehmungen auf, noch ergeben diese aber keine Route.

Eidfjord: es gibt einige schöne Wanderwege im Tal, in Øvre Eidfjord das "Hardangervidda Natursenter" und dort starten die Wege hoch zur Hardangervidda.

Damit sind wir beim RV 7. Von Eidfjord aus kommt man am Vøringsfossen vorbei (nunja) und dann geht es aber hoch. Wunderschönste Fjelllandschaft. Einfach an einer Parkmöglichkeit, z.B. Krossdalen oder Dyranut, anhalten und genießen. Kind laufen lassen oder einem Wanderweg ein Stück folgen.
In Geilo dann ist man wieder in einem richtigen Ort. Die Sessellifte laufen auch im Sommer, es gibt den Geilolia Sommerpark (was möglicherweise schon zu viel Animation ist), dort gibt es auch Hütten.

Rjukan: von da aus kann man mit der Seilbahn hoch fahren, dort starten etliche Wanderwege, wir hatten uns eine kleine Runde ausgesucht. Toll lief es sich auf den Treppen, die nepalesische Sherpas gebaut haben (und nicht nur dort).

Längere Zeit waren wir mal in Hemsedal (eine Hütte oben im Skigebiet, aber im Herbst). Diese Region hat die 20-Topp-Turer, ganz viele waren kinderfreundlich. Sucht Euch aber lieber die Nicht-kinderwagenfreundlichen raus, denn dann geht es spannend über Stock und Stein und schmale Pfade.
https://hemsedal.com/topp-20

Die Wanderung zum Nigardsbreen war ebenfalls spannend für die Kinder, Rinnsäle auf Steinen überqueren, ein bisschen nach dem besten Weg schauen. Keine großen Steigungen. Wir sind aufgrund von einsetzendem Regen ca. eine Stunde Richtung Gletscher gelaufen, Picknick und umgekehrt. Der Dreijährige ist hin alles alleine, zurück sollte er in der Kraxe getragen Mittagsschlaf machen - aber er hat gesungen :)

Lom ist auch ein schöner Ausgangspunkt und selbst ein Ort. Da waren wir jetzt auch schon zweimal mehrere Tage.

Vor allem die Straßen dorthin: RV55 (westliches Jotunheimen - da gab es diesen Sommer noch viele Schneefelder oben, einfach in einer der vielen Parkbuchten anhalten und Kind und selbst genießen lassen) und RV51 (östliches Jotunheimen).

Von Lom aus nach Geiranger sind es knapp 2h. Muss man in Geiranger gewesen sein? Nun... ja, es ist nicht umsonst so überlaufen, die Motive sind schon wirklich schön. Ich war zweimal mit Kreuzfahrten da. Vielleicht schafft Ihr eine Route, wo Ihr die Fähre Hellesylt-Geiranger nehmt. Das ist schon einmalig, zwischen den hohen Fjordwänden durchzuschippern. Eure Tochter wird dafür allerdings nicht so lange Augen haben :wink:

Und dann waren wir schon mehrfach im Bärenpark in Fla. Dort gibt es etliche Tiere und einen Fütterungsplan, so dass man die Tiere von Nahem sieht. Die Kinder könne Elche füttern. Es wird auch ganz viel erzählt, aber nur norwegisch und manchmal bwz. auf Nachfrage auch auf Englisch. Unzählige Spielplätze und ein großer Innenbereich mit Ausstellung und Indoor-Spielplatz - ruck zuck ist ein ganzer Tag um.

Mein Tipp ist noch, schau in die Reiseberichte hier im Forum unter "Pa tur i Norge." Da gibt es ganz viele tolle Informationen, Julindi zum Beispiel ist auch mit ihren Kindern jedes Jahr in Norwegen.

Soweit erstmal.
VG, Andrea
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Re: 3 Wochen Rundreise mit Kleinkind

Beitragvon jonn68 » Fr, 10. Feb 2023, 7:53

Wenn ich meine Erfahrungen als Familienvater mit einbringen darf, ich finde wenn die Kinder zwischen 3-6 sind als sehr problematisch wen man Rundreisen macht. In diesem Alter haben die Kinder sehr viel Bewegungsdrang und wollen eigentlich spielen, baden, die Natur erkunden.

Deswegen würdem ich aus meinen Erfahrungen eher mir 3-4 Orte zum übernachten aussuchen und dort eher 4-7 Tage bleiben, das ist in Norwegen natürlich wegen dem Wetter immer ein Problem. Gerade wenn man mal eine Schlechtwetterfront hat.

Unterhalb von Bergen gibt sehr schöne Regionen, ich findedie Ostseeküste von Lindesnes bis Langesund sehr interessant und für Kinder sehr abwechlungsreich und das Wetter ist dort eher beständiger und die kleinen Städtchen sind einfall nur toll.
Arendal, Risør, Mandl und das Gebiet um Lindesnes ist sehr schön. Dort gibt teilweise auch Campingplätze mit Poolanlagen und tollen Sandstränden z.B. https://topcamp.no/nb/sjosanden
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