Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

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Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

Beitragvon Michaelangelo » So, 16. Mär 2003, 16:42

Heisan Norwegen-Freunde!

Ich plane gerade meinen ersten Besuch in Norwegen und habe mich schon im WWW ein bisschen informiert. Wäre nett wenn ihr vielleicht noch ein paar Tips für mich hättet.

Ich möchte mit dem eigenen Auto anreisen und habe für den Urlaub etwa drei Wochen eingeplant. Eins der Hauptziele der Reise soll u.a. das Nordlicht sein, kann dann wohl am besten während der Dunkelperiode reisen, oder? Und was wären gute Orte/Regionen für Nordlichtbeobachtungen? :?:

In einigen Beiträgen im Forum habe ich schon gelesen, das Norwegen im Winter ein besonderes Erlebnis sein soll. Angenommen ich reise im Dezember über Oslo bis in die Finmark, mit welchen Temperaturen muß ich dann rechnen und ist das erträglich für einen Mitteleuropäer :-? Habe bisher 10 Minusgrade erlebt, habe keine Ahnung wie sich Minus 30 Grad anfühlen. Ist doch alles eine Sache von guter Winterkleidung und einer Standheizung im Auto, oder?

Ach ja noch was zur Route: wollte eigentlich bis hoch ans Nordkap fahren, bekomme aber immer mehr den Eindruck, das sich das nicht so wirklich lohnt. Was meint ihr? Auf welche Region sollte man sich als Norwegen-Neuling eher konzentrieren.

Tusen takk schonmal,

Michael
Michaelangelo
 

Re: Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

Beitragvon Fjellwanderer » So, 16. Mär 2003, 19:16

Hallo Michael,


zum Auto kann ich leider nichts sagen, aber zum Winter in Samiland.


Der Winter ist für mich die schönste Jahreszeit in Skandinavien.
Die Temperaturen sind weit besser zu ertragen, als die feuchtkalten Nächte in Deutschland.

Dort sind Temperaturschwankungen von 0° bis minus 40° keine Seltenheit, wobei die tiefsten Temperaturen im Januar und Februar zuerwarten sind. Es ist eine trockene Kälte. Bei minus 30 °C ohne Wind kannst Du noch locker im Unterhemd für kurze Zeit draußen herumrennen und fühlst dich Pudelwohl dabei. Zumindest geht das mir immer so. Dagegen friere ich bei feuchtkalten 0°C in Deutschland in der dicksten Jacke.
Mit Wind sieht das Ganze schon anders aus. Da sind schon minus 10 °C sehr gefährlich. Erfrierungen binnen kurzer Zeit, bei ungeschützten Hautpartien, sind schnell da.

Ein wesentlicher Anteil beim Kälteempfinden hat die Einstellung zur Kälte. Geht man im Vorfeld schon negativ an das Outdoorvergnügen, dann hat man schon verloren und friert. Eine postive Einstellung kann Welten verändern.

Aber auch ein gute Ausrüstung ist von Vorteil.

Zum Nordkapp. Ich fahre dieses Jahr zum 19. x nach Skandinavien und muss gestehen ich war noch nie am Nordkapp. Ich werde mit Sicherheit auch die nächsten Jahre nicht dorthin fahren.
Abseite der Haupttouristenrouten gibt es wesentlich bessere Motive, die das Leben im Land besser zeigen.
Ich könnte Dir viele schöne Ecken in Samiland aufzählen, viele darunter sind in den Bergen, wo man mit dem Auto schlecht hin kommt.
Was sind deine Zeile der Reise, Natur, Küste, Fjell, das Stadtleben ......


Thomas
http://www.wildnis-des-nordens.de/
Ein Tag Urlaub, der nicht in Skandinavien verbracht wird, ist ein verlorener Tag. Das Fjell, die Menschen sowie allgemein das Leben in Norwegen und Schweden verzaubern meine Sinne immer wieder. Bitte erlöst mich nicht!
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Re: Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

Beitragvon Michaelangelo » Mo, 17. Mär 2003, 16:45

Hallo Thomas,

danke für Deine Infos, jetzt kann ich mir schon ein besseres Bild über den Winter im Norden machen. Glücklicherweise habe ich von Natur aus eine positive Einstellung, auch bei widrigen Umständen. Und wenn ich den Winter in Norwegen überlebe, dann werde ich wahrscheinlich nie wieder über Kälte in Deutschland klagen. Obwohl das ja eigentlich eine andere Kälte ist, wie Du schon sagtest. Also diese feuchte Kälte ist wirklich nervig. Vielleicht sollte ich zum eingewöhnen mal einen Nebenjob in einem Kühlhaus machen. :lol:

Meine Reise nach Norwegen soll eine Herausforderung werden, also aufjedenfall viel Natur und Küste, aber natürlich auch kleine verschlafene Städtchen. Und bis jenseits des Polarkreises solls gehen, vielleicht im Januar, so daß ich den ersten Sonnenaufgang nach der Dunkelheit sehen kann. Bis dahin hab ich ja noch viel Zeit zum planen und für die Vorfreude, hehe.

Michael
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Re: Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

Beitragvon Gast » Mo, 17. Mär 2003, 18:58

Hallo Michaelangelo !
Wenn du über Norwegen nach Nordskandinavien fährst, so bist du ja oft unter dem Einfluß des Golfstroms und somit relativ moderater Temperaturen. Außnahmen bilden dabei die Strecken in Südnorwegen. Es kann also durchaus passieren, daß du die niedrigsten Temperaturen in der Gegend um Lillehammer hast.
Wir waren im Januar 2001 auf den Lofoten und hatten nördlich des Polarkreises als niedrigstes 5 Grad unter Null, andererseits auf der Rücktour in Südschweden -26° C (und das ist noch lange kein Rekord).
Auf alle Fälle solltest du dir über den Einsatz von Spikesreifen Gedanken machen, wir (und viele andere Nordlandreisende) haben damit nur die besten Erfahrungen gemacht. Es ist eine Investition die sich unbedingt lohnt. Eine Liste der Händler, die Reifen (Kompletträder) verleihen, bekommst du beim ADAC, aber Achtung es gibt große Preisunterschiede !!!
Ob du dir das Nordkap antust, ist eine ganz individuelle Entscheidung.
Scheinbar wird es unter denn Skandinavienfreunden zum Aushängeschild, daß man zwar schon zum x ten- mal im Norden war, aber das Nordkap als "Touriziel" verschmäht. Dabei übersehen aber viele, das auch die Insel Mageroye seine Reize hat und wenn man es besonders individuell mag, so kann man ja bis zum "echten Nordkap" (ein paar Kilometer westlich des "Touristennordkaps") wandern. Außerdem kann man das Nordkap ja auch im Zusammenhang mit einer Hurtigroutenreise besuchen.
Schönen Urlaub wünscht der "Gast"
Gast
 

Re: Norwegen im Winter - (Alp) Traum?

Beitragvon Christian König » Mo, 17. Mär 2003, 19:32

Hallo Michaelangelo!

Soweit ich weiß, ist die Straße zum Nordkap im Winter gesperrt.

Winter in Norwegen ist ein Traum, da kann ich mich Fjellwanderer nur anschließen. Auch wir haben die Kälte im Norden während 2 Winterreisenals als deutlich angenehmer empfunden, als das, was man von zu Hause gewohnt ist.

Ob Spikesreifen oder nicht kann man sicher viel diskutieren. Dem Norweger, der mir mit 60 km/h auf spiegelblanker Fahrbahn hinten drauf gefahren ist, haben die jedenfalls nichts genützt. Meine Erfahrung ist, dass (gute) Winterreifen und Ketten (für den Notfall) ausreichen.

Viel Spaß beim Planen,
Christian
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