Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

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Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon Erich-Sabine » Di, 07. Okt 2014, 21:13

Liebe Norwegenfreunde,

kennt Ihr das auch? Da nimmt man sich im Urlaub vor, die daraus gewonnene Ruhe möglichst lange in den Alltag mitzunehmen und alles etwas entspannter angehen zu lassen. Und kaum hat man sich versehen, haben Termine, Verpflichtungen, Familie und Job alle guen Vorsätze bei Seite geschoben.

So hatten wir uns ganz fest vorgenommen, nach unserer Rückkehr direkt unseren Reisebericht ins Forum einzustellen. Was sollen wir sagen: Seit nunmehr 8 Wochen sind wir wieder zu Hause :-?

Aber nun nehmen wir Euch gerne mit auf eine kleine Erinnerungsreise zu den Highlights unseres Sommers 2014:

Los ging es mit unserem Mietmobil - eigentlich wie immer - über die E 45 in Schweden. Aus unserer Sicht immer noch der schnellste Weg in den hohen Norden. In Lappland dann der erste längere Stopp. In der Nähe von Arjeplog besuchten wir Auswanderer aus Deutschland auf deren Huskyfarm bei Mellanström. Diesen Halt können wir nur empfehlen. Auf der Farm gibt es einen Stellplatz für Wohnmobil/Wohnwagen sowie eine kleine Gästehütte für zwei Personen. In einem separaten Holzhaus steht für Besucher ein top eingerichtetes Bad zur Verfügung. Uschi & Steffen bereiteten uns einen herzlichen Empfang, so dass wir schon nach ein paar Stunden das Gefühl hatten, uns ewig zu kennen. Wir erfuhren viel über das Auswandern und das Leben mit den Hunden. Bei einer Quad-Safari und anschließendem gemütlichen Abend in der Grillkota - hier haben wir unser erstes Elchfleisch gegessen - konnten wir endlich den ganzen Stress aus Deutschland hinter uns lassen. Ein guter Auftakt unserer Reise. Für Neugierige, hier die Homepage der Farm:
http://www.husky-farm-veijejaur.se

Leider hieß es nach drei Tagen Abschied nehmen. Schließlich warteten die Lofoten und Vesteralen auf uns.

In einer einstündigen Fahrt ging es am nächsten Morgen mit der Fähre von Bognes nach Lodingen. Nach unserem verregneten Lofotenurlaub 2006 empfing uns die Inselgruppe in diesem Jahr mit viel Sonnenschein und warmen Temperaturen, so dass wir - wie in allen Reiseführern abgebildet - endlich auch die phantastischen Ausblicke auf das Meer und die umliegenden Berge genießen konnten.

Fredvang-Camping auf der Insel Moskenesoya war unser Zuhause für die nächste Tage. Die Lage einfach nur traumhaft - mit Blick auf die Berge und einen wunderschönen Strand. Trotz einfacher Sanitärausstattungen für uns einer der schönsten Campingplätze auf den Lofoten.

Und weil es der Wettergott gut mit uns meinte, erfüllte sich am nächsten Tag ein lang gehegter Traum von uns. Einmal rauf auf den Reinebriggen und den unglaublichen Ausblick genießen. Aber vor dem Genießen kam eine nicht in Worte zu fassende Anstrengung. Wir halten uns beide für einigermaßen fit. Was uns aber beim Erklimmen dieses gar nicht mal so hohen Berges erwartete, brachte uns während des Aufstiegs (und später auch nicht minder anstrengend beim Abstieg) an unsere Grenzen. Teilweise 70% Steigung, kein wirklich erstichtlicher Weg, blanker, rutschiger Fels :cry: Nur mit gegenseitigem Schieben, Ziehen und Drücken und mit Zuhilfenahme dürrer Birkenzweige schafften wir so manch kritische Stelle. Bei der Hälfte des Anstiegs wären wir am liebsten umgekehrt, aber der Ehrgeiz hatte uns doch gepackt. Und ...wir haben des geschafft :P Auf allen Vieren kamen wir oben an und alle Anstrengung war (fast) vergessen, bei dem Anblick, der sich uns von oben auf das wunderschöne Reine bot. Wir waren auch ein wenig stolz, diesen Aufstieg gemeinsam gemeistert zu haben.

Nach vier Tagen auf den Lofoten - mit weiteren Ausflügen nach Utakleiv, Haukelandstrand und Vikten, ging es per Fähre von Fiskebol nach Melbu auf die Vesteralen. Apropos Vikten. Hier wollten wir eigentlich Hella in ihrem Café besuchen; haben sie aber leider nicht angetroffen. Schade Hella - wir hätten Dich sehr gerne persönlich kennen gelernt. Trotzdem haben wir uns einen Kaffee und den leckeren Kuchen dazu schmecken lassen.

Also, auf den Vesteralen angekommen lagen wir mit der Wahl unseres Campingplatzes mal wieder richtig. Auch Midnattsol Camping Bleik können wir nur wärmstens empfehlen (top saubere Sanitäranlagen; allerdings etwas gering bemessen). 5 km von Andenes entfernt liegt der Platz an einem wunderschönen, langen Strand. Toller Ausgangspunkt für die Walsafari ab Andenes, die wir allerdings nicht unternommen haben, da wir beide nicht Seefest sind. Wir haben uns daher für die kleinere Safari zur Papageientaucherinsel Bleiksoya entschieden, bei der wir die lustigen Vögel ganz aus der Nähe beobachten konnten. Ein weiterer Vorteil des Campingplatzes sollte noch erwähnt werden: Kostenfreies und schnelles W-LAN - wir waren glücklich :D

Nach gut einer Woche hieß es Abschied nehmen von den Inseln. Über die Lofast, Narvik und die E 10 - Nordkalottenleden - ging es von Norwegen zurück nach Schweden. Kiruna und Jokkmokk gehören seit Anbeginn unserer Nordlandreisen mit einem Halt dazu. So genossen wir die ungewöhnlich warmen und sonnigen Tage in Lappland. Eine Wanderung bei Kvikkjokk auf den Sjenjierak mit tollem Ausblick auf das Delta des Sagat sowie die Ausläufer des Padjelanta- und Sarek-Nationalparks.

Für die Rückreise nach Hause hatten wir knapp fünf Tage eingeplant, mit Stopps in Vilhelmina und in Mora am Siljansee. Beides sehr schöne Urlaubsregionen. Doch wir stellen bei jeder Reise immer wieder fest, dass das, was uns fasziniert und nicht mehr los lässt ganz oben im Norden liegt. Man kann sagen: Je höher, desto besser.

Über ein kleines Highlight (jedenfalls für uns) konnten wir uns dann doch noch auf der Höhe des Siljansees freuen. Nach nunmehr 14 Reisejahren im hohen Norden haben wir das erste Mal einen Elch gesehen. Ach, was soll ich sagen, gleich zwei - oder besser gesagt ein ganzer und ein halber, nämlich Elchkuh mit Kalb.

Liebe Norwegenfreunde,
immen wenn wir Familie und Freunden unsere Urlaubsbilder zeigen, wünschen wir uns einfach nur zurück. Jetzt heißt es erst mal von den Erinnerungen zehren und fleißig für die nächste Reise sparen.
Eine Freude ist es für uns immer wieder, die vielen Berichte und Informationen in diesem Forum zu lesen. Gefühlt ist man hier doch auch immer irgendwie mit dabei :D

In diesem Sinne ...herzliche Grüße an alle Leser und Nordlandverrückten
Erich & Sabine

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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon Michaela » Sa, 11. Okt 2014, 19:44

Liebe Sabine, lieber Erich,
herzlichen Dank für den schönen Urlaubsbericht. Ich bin ganz bei Euch und versuche laaange vom Urlaub noch zu zehren und bereite mich dann auf das nächste Mal vor.(Wir reisen jedes 2. Jahr nach Norge).
Liebe Grüße, Michaela
Det er bedre å tenne et lys enn å forbanne mørket!
Michaela
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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon Erich-Sabine » So, 12. Okt 2014, 17:20

Liebe Michaela,

Danke für Deinen Eintrag. Freut uns, dass Dir unser Reisebericht gefallen hat. Auch wir reisen jedes 2. Jahr nach Norge. Daher müssen wir jetzt etwas längere Zeit von unseren Eindrücken zehren. Aber so hat man wenigstens lange genug Zeit, um die nächste Tour zu planen. Viele Tipps erhält man ja hier im Forum oder auch im Magazin "NORDIS", das wir seit vielen Jahren abonniert haben.
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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon cani#68 » So, 12. Okt 2014, 18:04

Erich-Sabine hat geschrieben:Los ging es mit unserem Mietmobil - eigentlich wie immer - über die E 45 in Schweden. Aus unserer Sicht immer noch der schnellste Weg in den hohen Norden. In Lappland dann der erste längere Stopp. In der Nähe von Arjeplog besuchten wir Auswanderer aus Deutschland auf deren Huskyfarm bei Mellanström. Diesen Halt können wir nur empfehlen.


Hallo Sabine & Erich,

mit großen Interesse habe ich euren Bericht gelesen.
Wir wollen nächstes Jahr hoch ans Nordkapp und dann über die Lofoten zurück. Dabei sollte der Weg in den hohen Norden sollte schnellstmöglich geschehen.
Und da du dich so deutlich für die E45 (den "Inlandsweg" ) in Schweden aussprichst, würde mich deine genaue Route inkl. Haltepunkten interessieren. Über Göteborg? Und dann weiter?
Kannst du dazu was mehr schreiben?

Vielen Dank.
____________
Schöne Jrooß
Uwe

Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/albums/72157647598018725
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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon Erich-Sabine » So, 12. Okt 2014, 18:50

Hallo Uwe,

bis auf ein einziges Mal (hier sind wir von Oslo über die E6 ganz hoch in den Norden gefahren, was echt mühsam war) haben wir immer den Weg über die E45 den Inlandsweg (Schweden) genommen. So auch in diesem Jahr. Also, nachstehend gerne unsere Tour und Haltepunkte im Sommer 2014:

- über die Öresundbrücke von Kopenhagen nach Malmö
- Malmö, Göteborg nach Trollhättan
Campingplatz: Stenrösets Camping Trollhättan. Klein aber fein und für einen kurzen Stopp zu empfehlen.
- E 45 Trollhättan nach Johannisholm
Campingplatz: Johannisholms Camping ca. 25 km vor Mora (Siljansee) (sehr sauber, schön an einem See gelegen)
- E 45 Johannisholm - Hoting
Campingplatz: Naturcamping Kilvamma Camping Hoting (sehr einfach, aber günstig und wieder an einem See)
- E 45 Hoting - Mellanström (ca. 25 km vor Arjeplog)
Übernachtung auf der Huskyfarm Veijejaur
- Straße 95 "Silver Vägen" ab Arjeplog in Richtung Storjord (Norwegen)
Campingplatz: Ulsvag Camping (diesen Platz können wir nicht empfehlen. Unverschämt teuer und schmutzig)
- Fähre von Ulsvag nach Lodingen (Lofoten)

Wenn Du aber zuerst zum Nordkapp möchtest, würde ich die Fähre von Ulsvag Richtung Narvik (20 Minuten Fahrtzeit) empfehlen. Und dann immer weiter auf der E6.

Ein schöner Campplatz kurz vor Narvik: Ballangen Camping.

Oder noch mal anders:
- E 45 weiterfahren bis Arvidsjaur, Jokkmokk dann nach Kiruna und in Kiruna auf der E10 (Nordkalottenstraße wunderschön und mit tollen Übernachtungsmöglichkeiten für eine Nacht) bis Narvik und dann wieder weiter auf der E6 in Richtung Nordkapp.

Ein schöner Campplatz in Tromsö: Skittenelv Camping direkt am Fjord

Unsere Tour ab Arjeplog und dann weiter Richtung Norwegen/Lofoten wäre dann etwas für Deine Rücktour, natürlich in umgekehrter Reihenfolge.

Lieber Uwe,
viele Wege führen nach Rom - äh zum Nordkapp.

Wir wünschen Dir viel Spaß dabei und "Et is noch immer jodjegangen". Wir sind auch Köln-Fans :P
Erich & Sabine

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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon cani#68 » Mo, 13. Okt 2014, 7:36

Erich-Sabine hat geschrieben:Lieber Uwe,
viele Wege führen nach Rom - äh zum Nordkapp.
Wir wünschen Dir viel Spaß dabei und "Et is noch immer jodjegangen". Wir sind auch Köln-Fans :P


Hallo Sabine & Erich,

vielen Dank für die ausführliche Antwort, bestärkt mich den Weg über die E45 zu nehmen.
Die Überlegung ist die E45 weiter bis zur finnischen Grenze zu fahren und dann Richtung Alta.
Zurück geht es sicherlich entlang der norwegischen Küste bzw. auf die Lofoten.
Aber wir sind ja noch in der Planungsphase bzw.müssen uns endgültig für Norwegen und gegen Neufundland entscheiden.
____________
Schöne Jrooß
Uwe

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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon Michael Oppelt » Mo, 13. Okt 2014, 9:49

cani#68 hat geschrieben:Wir wollen nächstes Jahr hoch ans Nordkapp und dann über die Lofoten zurück. Dabei sollte der Weg in den hohen Norden sollte schnellstmöglich geschehen.
Und da du dich so deutlich für die E45 (den "Inlandsweg" ) in Schweden aussprichst, würde mich deine genaue Route inkl. Haltepunkten interessieren. Über Göteborg? Und dann weiter?
Kannst du dazu was mehr schreiben?
Vielen Dank.


Hallo,

ich fahre seit 35 Jahren auf die Lofoten. Nördlich von Trondheim immer die E6, südlich davon manchmal auch ein Stück die "3" über Elverum und Tynset.

Weil einem jeder erzählt, die Strecke über Schweden sei schneller, sind wir dieses Jahr das erste Mal auf dem Rückweg über Schweden gefahren.

Es stimmt: Die Straßen sind besser ausgebaut und gerade und man kann vergleichsweise schnell fahren. Und obwohl die Strecke nicht kürzer ist, spart man so etwa eine Stunde Fahrtzeit.

Aber die Landschaft ist verglichen mit der E6 stinkelangweilig. Obwohl ich die norwegische Strecke sehr gut kenne, werde ich sie also auch in Zukunft fahren, denn sie ist um sooo vieles schöner und sehr sehr abwechslungsreich! Gerade für Motorradfahrer eine ganz starke Empfehlung!

Grüße

Michael
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Re: Huskys, Papageintaucher & ein Elch (Reisebericht)

Beitragvon cani#68 » Mo, 13. Okt 2014, 12:16

Michael Oppelt hat geschrieben:Es stimmt: Die Straßen sind besser ausgebaut und gerade und man kann vergleichsweise schnell fahren. Und obwohl die Strecke nicht kürzer ist, spart man so etwa eine Stunde Fahrtzeit.


Danke, dass du direkt den Vergleich angibt


Michael Oppelt hat geschrieben:Aber die Landschaft ist verglichen mit der E6 stinkelangweilig.!


Meine Frau würde dazu sagen: Gut, dann gibt es auch nicht so viele Fotostopps und wir kommen besser voran :D
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Schöne Jrooß
Uwe

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