Gerade mal knapp 5 Wochen nach unserem Treffen bin ich schon wieder in HH.
Bei der Ankunft am Donnerstag lasse ich es mir nicht nehmen, über die Köhlbrandbrücke (atemberaubender Blick) ins Hafenviertel zwischen Norder- und Süderelbe zu fahren, um anschließend per Fahrad durch den alten Elbtunnel Richtung Alte Postdirektion am Dammtorwall zu radeln.
Dort schaue ich mir die Tutanchamun-Ausstellung an. Es ist schon recht beeindruckend, was alles in dem Grab verbuddelt war.
Aber nach gut 2 Stunden ist meine Aufnahmefähigkeit erschöpft. Da ich absolut kein Kenner der ägyptischen Geschichte bin, sind die vielen Infos irgendwann nicht mehr zu verarbeiten.
Insgesamt sollte man die Ausstellung aber besucht haben.
Ich lege eine kurze Stippvisite auf einen Kaffee und schnelles Aufwärmen (draußen hats gerade wie verrückt gegossen) bei Ronald ein. Dort ist alles in Ordnung und ich fahre beruhigt weiter ins Miniatur-Wunderland. Wenn ich davon erzählen würde, was es alles zu sehen gibt, hätte ich immer den Eindruck, etwas vergessen zu haben.
Deshalb bin ich mir auch noch nicht sicher, ob mein Elan, meine alte Eisenbahn wieder aufzubauen, durch den Besuch gefördert oder gebremst wurde.
Es gibt so vieles zu sehen und zu entdecken, ruckzuck ist es 6 Uhr und die Schotten werden dichtgemacht.
Als alter erfahrener Hamburger, schließlich war ich erst vor 5 Wochen dort, versuche ich dann, ohne Karte oder Navi aus der Stadt in mein Hotel in Tornesch zu kommen. Nach gefühltem 2x Tanken habe ich die gut 20 km geschafft.
Am Freitag steht der Wildpark Schwarze Berge in Harburg auf dem Programm. Wölfe, Luchse, Elche, Biber, Bären sind zu sehen.
Die Gehege sind sehr großzügig und naturnah ausgebaut und verbunden durch lange Wanderwege mit steilen An/Abstiegen, auf denen naß und glitschig das Laub der Bäume liegt.
Von der 31 m hohen Aussichtsplattform, genannt Elbblick-Turm, soll man die Elbe sehen können. Dazu ist es dann aber doch zu diesig.
Trotzdem geniessen wir einen schönen Blick über die nebelverhangenen Harburger Wälder. Natürlich nur die, die solch schwindelerregende Höhen erklimmen.
Am Nachmittag zeigt sich dann aber dennoch die Sonne in Höchstform, da sind wir aber längs schon wieder in Hamburg unterwegs.
Am Samstag geht es dann Richtung Landungsbrücken, die Cap San Diego wird besichtigt. Irgendwo habe ich die vor Kurzem schon mal gesehen. Richtig, im Miniatur-Wunderland, Abteilung Skandinavien, naturgetreu nachgebildet und schwimmfähig.
Aber jetzt bin ich in Echt darauf. Die Cap San Diego ist zwar als Museumsschiff umgebaut und liegt die meiste Zeit im Hamburger Hafen, sie ist aber trotzdem noch seetüchtig. So werden im Jahr 2010 einige interessante Fahrten angeboten.
Da lohnt ein Blick auf die
Homepage der Cap San Diego.
Genau so lohnend wie dieser Blick, der nur gut der Hälfte der Weltbevölkerung vergönnt sein dürfte.
Die andere Hälfte schaut wohl immer in die andere Richtung.
Sehr erwähnenswert ist die aktuelle Ausstellung mit dem Titel "Ein Koffer voller Hoffnung", die sich mit der Auswandererwelle in der Zeit 1860-1930 beschäftigt, bei der gut 5 Millionen Menschen über den Hamburger Hafen in die weite, hoffnungsvolle neue Welt gefahren sind. Die Enge in den Wartelagern und nicht zuletzt an Bord wird dort in vielen großen Bilder gezeigt. Die Hinweistafeln lassen nur vermuten, wie verzweifelt sich viele Menschen damals nach einem besseren Leben gesehnt haben müssen. Manche werden wohl ihr Glück gemacht haben, viele aber auch nicht.
Zum Abschluß geht es dann noch einmal durch den alten Elbtunnel, von wo ich mich auf eine lange Baustellen-Besichtigungs-Tour Richtung Münster begebe.
Insgesamt schon wieder ein langes, erlebnisreiches Wochenende in HH, bestimmt nicht das letzte seiner Art.
almidi