Black-Metal

Literatur, Musik, Kunst, Sprache, etc.

Black-Metal

Beitragvon TomHH » Mo, 04. Apr 2005, 2:04

Liebe Leute,

wir hatten vor einigen Wochen dieses Thema schon. Im Zuge der Tips habe ich mich mit den Gruppen, der Musik, den textlichen Inhalten und der Szene ein bischen befasst.
Kann es sein, dass in diesem Bereich zumindest teilweise eine extrem rechte Gesinnung vorhanden ist? Burzum und Vikernes und das Schlagwort NSBM, nur Auswüchse oder ein wesentlicher Bestandteil?
Da die Informationsmöglichkeiten ziemlich begrenzt und kaum objektiv sind, ich andererseits aber auch nicht bereit bin, auch nur einen € oder eine Krone für den braunen Sumpf auszugeben, gibt es wirklich diesen nicht unwesentlichen rechten Bodensatz?

Es ist mir durchaus klar, dass das Verhältnis der Nazis zur nordischen Welt und deren Mythen nicht in die üblichen Schubladen passt, gleichwohl stellt sich die Frage, ob eventuell nicht auch in Teilen eine gewisse Affinität eines geringen Teils (ich hoffe, dass ist jetzt vorsichtig genug ausgedrückt) der Norweger zur Herrenrassenideologie des dritten Reiches vorhanden ist.

Gruß Tom
TomHH
 
Beiträge: 75
Registriert: Fr, 07. Mai 2004, 1:23
Wohnort: Hamburg

Re: Black-Metal

Beitragvon Trollbarna » Mo, 04. Apr 2005, 11:25

Hallo Tom,

TomHH hat geschrieben:... gibt es wirklich diesen nicht unwesentlichen rechten Bodensatz?


scheint so: http://www.dasversteckspiel.de/musik3.html

Gruß
Frank
Trollbarna
 
Beiträge: 43
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 13:14
Wohnort: Hamburg

Re: Black-Metal

Beitragvon Jupp, der Wal » Mo, 04. Apr 2005, 15:05

hei und hallo aus tromsø,
die von trollbarna präsentierte seite bietet eine gute, übersichtliche und im wesentlichen auf den punkt gebrache darstellung der problematik.
allerdings findet man kaum anteils/zahlen-mässige bezugspunkte, die aufschluss über eine quantität der nazi-anhänger, sowohl bei interpreten wie auch bei den fans bieten könnte.so wird hier nur von teilen, geringen teilen, minderheiten und harten kernen geredet, die dem nicht-kenner der szene kein klares bild vermitteln. mit den angeführten, sehr medienwirksamen beispielen burzum (ein-mann-kapelle aus norwegen, varg vikernes, verantwortlich für mehrere brandstiftungen an kirchen und der tötung eines konkurenten innerhalb der szene) und absurd (deren mitglieder ermordeten in den frühen 90`ern einen mitschüler > "der satansmord von sondershausen") zeigen die verfasser zwar, zu welch schlimmen auswüchsen es durch rechte szeneprotagonisten kommen kann, können aber nur mangelhaft konsens zum rechtsradikalismus herstellen, da diesen taten keine explizit politisch geprägten moive zugrunde liegen. das vieleschriebene nazi-image wurde in diesen fällen doch hauptsächlich erst von der presse kreiert
vark vikernes tötete einen, ebenfalls im black metal populären musiker, der kaum als typisches politische feindbild anzusehen ist, während die drei absurden aus den neuen bundesländern einen bekannten erdrosselten, der weder ausländisch, andersgläubig, schwul oder kommunistisch war. sandro beyer war nicht mal jemand, "gegen den man persönlich was hätte" er war halt nur zu nervig!
ziemlich black und noch mehr metal würde ich da mal sagen.
was ich bei TomHH vermute, ist ein grundsätzliches interesse an den zentralen frage: sind faschistische ansichten im black metal nun die ausnahmen oder eher gar die regel?
gibt es einen grundsätzlich pathologisch vorhandenen zusammenhang von norwegen-bewohnern, und der sich aus der nordischen mythologie herausentwickelten rassenideologie? ist diese fanatische, extrem morbide fazination am zweiten weltkrieg überhaupt aus der metalszene wegzudenken?
nutzen die protagonisten der szene symbole aus dem dritten reich vielleicht nur um zu provozieren (sid vicious von den sex pistols lief auch schon im hakenkreuz-t-shirt herum), sich eventuell bessere und /oder andere absatzmärkte zu erschliessen( nazi-skins findet man bei kaum einem anderen metal-genre so zahlenstark vertreten wie beim black metal), oder versucht man gar mit einem schock-image nur über mangelnde musikalische qualitäten hinwegzutäuschen (carpathian forest, gorgoroth) ??????

ja, all das weis ich auch nicht. wer es dennoch genau wissen will, muss sich dann schon über jahre hinweg selbst als szenegänger betätigen, und vielleicht doch ein paar euros hinblättern um sich mit zweifelhaftigem intensiv beschäftigen zu können.

gruss aus tromsø
jupp, der sich jetzt gleich erst mal die neue Taake-scheibe reinziehende wal
Jupp, der Wal
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 267
Registriert: Mi, 07. Apr 2004, 1:40
Wohnort: Tromsø

Re: Black-Metal

Beitragvon Horst Gassner » Mo, 04. Apr 2005, 19:49

Hallo (Black-)Metal Fans!

Als einer der schon über 2 Jahrzehnte alle Richtungen des Metal hört, will ich auch meinen Senf dazu abgeben. Also kranke Gehirne gibt es überall - in allen Staaten und auch über alle Musikrichtungen verteilt. Black Metal ist da evtl. doch etwas extremer, da hier meiner Meinung nach Provokation aller Art zu einem Stilmittel gehört. Satanskult gehört da auch dazu, um nur ein weiteres Schlagwort zu nennen.

Persönlich gehe ich damit vermutlich zu sorglos um und achte auf die Texte in der Regel sehr wenig bis gar nicht. Mir geht es um die Musik alleine, der Text ist reine Nebensache. Wer im Metal-Bereich zu sehr auf Texte hört, müsste auf sehr viel gute Musik verzichten, z.B. auch auf die Österreicher Belphegor (Satanskult / Gotteslästerung der extremeren Art) - an dieser Stelle auch ein hallo an Jupp, Du brutaler Wal ;-).

Ich erinnere mich an ein Buch der 80er-Jahre, welches damals kostenlos verteilt wurde: "Hardrock - wir wollen nur Deine Seele". Da wurden alle Metal-Fans in einen Topf geworfen und als verlorene Erdenbürger bezeichnet, denn wer Musik hört, deren Bandmitglieder Ratten die Köpfe abbeissen (Ozzy Osbourne), der kann selber auch nur verloren sein.

Ich denke, hier muss jeder seine eigene Schmerzgrenze ziehen, was er an kranken Texten akzeptiert und ab wann er sagt: egal, wie gut die Musik ist, bei solchen Texten kaufe ich einfach nicht...

Metallische Grüße
Horst
Horst Gassner
NF-Gründer
NF-Gründer
 
Beiträge: 917
Registriert: Mi, 07. Aug 2002, 13:16

Re: Black-Metal

Beitragvon Roger » Mo, 04. Apr 2005, 20:14

Heisan,

Ich bin teilweise gleicher Meinung wie Horst und Jupp. Da ich auch schon ein paar Järchen Metal höre und so ca. 400 Metal-Scheiben zu Hause habe, kann ich getrost sagen das ich schon den einen oder anderen Text gelesen habe. Nun, wie Horst sagt, im Black, aber auch im Death oder Grind Bereich ist es manchmal etwas schwer den eigentlichen Sinn zu verstehen. Obwohl stundenlanges Studieren zwischen den Zeilen manchmal zu einem Resultat führt, gibt es doch so manchen "kranken" Text.
Meine Meinung ist folgende; Solange es "nur" satanische Texte sind kann ich relativ gut damit umgehen, ich meine christiliche Botschaften werden uns ja auch in den Kopf gehämmert. Satanismus ist eine Religion wie jede andere auch (persönliche Meinung) :P

Für mich hört es aber ganz klar auf, wenn die Band rassistische Äusserungen oder wirklich gewaltverherrlichende Aussagen/Apelle von sich gibt und diese auch sonst "predigen". Oder sie versuchen Kirchen abzufackeln, terrorisieren andere (Rand-) Gruppen, oder versuchen irgendwelche Fans gegen etwas aufzuhetzen....usw...
Jaaaaaa, ich weiss, es ist nicht immer einfach den Unterschied zu erkennen aber bei manchen Bands ist es schon ziemlich offensichtlich. Ich meine, ich bin weder bekennender Christ noch gläubiger Satanist, nein im Gegenteil, von solchen "Sekten" lass ich die Finger und bilde mir lieber selber meine Meinung. Hin oder Her, jeder soll glauben was er will aber deshalb muss er keine Gewalt gegen andere ausüben. Ich sage es einmal mehr, leben und leben lassen.

Ich gebe Jupp (dem_ich_glaube_ist_kein_brutaler_Wal :lol:) recht, die von ihm erwähnten Beispiele sind kranke Einzelfälle.
Ich bin der Meinung das braune, hirnlose Schei**e nur in Einzelfällen im Black-Metal vor kommt. Ansonsten habe ich die letzten Metalljahre wirklich was verpennt....

Hilsen

Roger
Roger
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 467
Registriert: Mi, 02. Apr 2003, 9:13
Wohnort: Sveits

Re: Black-Metal

Beitragvon Jupp, der Wal » Mo, 04. Apr 2005, 22:52

guten abend aus tromsø,
@ horst, ihre majestät

vollkommen einer meinung: man müsste auf so manche prachtexemplare der musik verzichten, wenn man hier allzu kritisch herangeht. vielleicht bin ich persönlich auch viel zu unkritisch ( siehe auch kommentar zu roger!) gerade die burzum-scheiben filosofem und hvis lyset tar oss gehören für mich zu den besten blackmetal scheiben überhaupt. da befinden sich in meiner plattensammlung schon auch so manche einzelstücke, die man gemeinhin als "nicht gerade politisch korrekt" bezeichnen könnte; und das nicht nur aus dem black metal bereich. ich könnte in diesem zusammenhang eurer majestät, könig horst, ja da gerne was saucooles, neofolkloristisches aus österreich (sogar fast textfrei) empfehlen, ABER die hausordnung verbietet mir ja de fakto hier werbung für naziglorifizierendes liedgut zu machen, und deswegen TUE ICH ES NICHT !!!!!!!!!!! selbst meine untertänigste hingabe, ihre majestät, findet bei der hausordnung der norwegenfreunde ihre grenzen.

@ hei roger, erst mal schön wieder was von dir zu hören, dachte schon du bist sauer wegen der tarja / angela-merkel- relativierung... heheh...

so und gleich geht es wieder voll rein ins streitgespräch, denn ich bin definitiv nicht deiner meinung, das menschen mit faschistischem gedankengut im metalgenre generell eine randerscheinung sind. ganz im gegenteil: es werden immer mehr, und sie treten immer häufiger und selbstbewusster auf. und: sie werden toleriert von den weltoffenen, antirassistischen und ach so kritischen metallern. ist ja auch angenehmer mit der bonehead-fraktion zusammen zu saufen, und mit ihnen auf dem konzert zu feiern, als sich nach dem konzert mit ihnen in dunklen seitenstrassen zu prügeln (ich mein das im grunde nicht mal ironisch) man hat auch irgenwie keinen bock mehr sich mit diesem gedankengut kritisch auseinanderzusetzten, wozu auch? verschwinden tun sie aus der szene sowieso nicht mehr.
als ich so 1986 als 16-jähriges dickes, wal-kalb ( heute bin ich ein dicker erwachsener wal ) meine ersten metalkonzert-erfahrungen im kleinstädtisch geprägten szenekneipen - und jugendhausmilieu machte, war es durchaus mal zu beobachten, dass anwesende skins (die rechten unter ihnen natürlich) beim geringsten "entgleisen" von der gesammten metalposse in null komma nix aus dem lokal gejagt wurden -heute fast undenkbar!!! wozu auch? man hat sich mit ihnen arrangiert, und die gewissen "randerscheinungen " unter den bands im heute wesentlich breiteren musikspektrum legitimiert ja diese anwesenheit gerade zu. und das allerschlimmste: mich selbst störts ja auch nicht mal!!

traurigen gruss aus tromsø,
jupp, der sich eigentlich schämen sollende wal
Jupp, der Wal
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 267
Registriert: Mi, 07. Apr 2004, 1:40
Wohnort: Tromsø

Re: Black-Metal

Beitragvon Steve » Di, 05. Apr 2005, 10:37

Im Black Metal darf man auch nicht alles so ernst sehen. Vieles ist nur Image (die Trachten der Volksmusik sind ja auch nichts anderes) und hinter der Bühne sind die meisten (man kennt ja nur wenige wirklich persönlich) ganz normale Leute mit Familien und alltäglichen Arbeitsplätzen.
Ausnahmen gibt es natürlich, aber die sind überall zu finden und daß die Musik (hart, laut, voller Haß, Naturmystik etc.) eine gewisse Anziehung auf Bevölkerungsteile mit eben solchen Ansichten ausübt, ist auch nicht verwunderlich. Dies darf man aber nicht verallgemeinern. Wenn man sich mal die ganzen Symbole der Nazis anschaut, ist doch alles geklaut. Wer würde heute in Rom mit einem Hakenkreuz rumlaufen, nur um die Cäsaren zu Ehren oder wer trägt in Skandinavien die Runen SS, obwohl sie vielleicht dort etwas ganz anderes bedeuten?
Und textlich, naja!? Viele sind sehr gut und die anderen sind immer noch besser als diese ewig gleichen Sonnenschein-Liebe-Party-Herzschmerz-Texte der Retortenmusik im Radio.


Steve, der Metal hört und trotzdem ganz normal ist (denke ich mal)
www.wehrmut.de        www.voenger.de
 (også på norsk)
Steve
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 242
Registriert: Mi, 22. Jan 2003, 10:59
Wohnort: Trondheim

Re: Black-Metal

Beitragvon Jupp, der Wal » Di, 05. Apr 2005, 13:50

hei aus tromsø,

@ steve

leider kann ich die von dir geposteten aussagen nicht ganz kommentarlos stehen lassen:

1.
dass im blackmetal nicht alles ernst genommen werden darf, und vieles nur image ist, dürfte halbwegs reifen, mündigen und intelligenten hörern wie horst, roger und dir durchaus einleuchten. was aber ist mit jungen, strauchelnden, wenig lebenserfahrenen, ideologisch nicht gefestigten menschen auf identifikationssuche? wenn dann noch ein paar komponenten, wie schwierige familiere und soziale situation, gepaart mit einigen negativen erlebnissen mit ausländischen mitbürgern auftauchen, ist ja schon fast voprogrammiert, dass diese jugendlichen, nazi-elemente im black metal geradezu ernst nehmen MÜSSEN!
du räumst ja selbst ein, dass diese musik eine gewisse anziehungskraft auf bestimmte leute ausübt. EBEN!!! diese leute erleben nämlich im black metal anknüpfungspunkte an ihre ideologie, und das im ganz offiziell legalen rahmen. und da bieten solche szenen ein prima forum für rechte aller genres, um, sozusagen szeneübergreifend, kontakte herstellen zu können, um ihr gedankengut weiter zu verbreiten.

2. die tatsache, dass die meisten black metal musiker normale leute mit familien und alltäglichen arbeitsplätzten sind, schliesst leider nicht das verinnerlichen von rechtem gedankengut aus. oft suchen gerade solche "normalen" leute ein medium (in diesem falle die musik) um ihre ansichten ausserhalb des bürgerlichen lebens verbreiten zu können.

3. dass die symbolik des dritten reichs aus anderen kulturkreisen und zeitaltern entlehnt wurde, ist sicher richtig. nur ändert dies was an ihrer bedeutung und suggestionskraft? und wen die leute ehren, die heute in rom mit hakenkreuzen bestückt rumlaufen, dürfe wohl auch klar sein. wahrscheinlich nicht die cäsaren.

4. abschliessend will ich mir och die frage erlauben, was eigentlich gute texte sind? vielleicht müssten sich die metalanhänger mal eingestehen, dass von der radio-retortenmusik auch mal was zum nachdenken anregendes kommen kann, während ich bei so mancher metalscheibe ehrlich gesagt froh bin, das ich den text NICHT verstehe ( egal ob auf englisch, deutsch oder norwegisch )

so das war es mal in kürze, bis bald
jupp, der sich nun endlich die neue immolation scheibe reinziehende wal
Jupp, der Wal
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 267
Registriert: Mi, 07. Apr 2004, 1:40
Wohnort: Tromsø

Re: Black-Metal

Beitragvon Bortesch » Di, 05. Apr 2005, 14:54

Moin Leute,
ich höre schon seit langem Black/Death Metal deshalb will ich nun auch mal meine Meinung loswerden.

Ihr redet über Black Metal als wäre es eine gewöhnliche Musikrichtung dabei ist es eine der extremsten im Metal genre,dementsprechen sind auch die Texte extrem genau wie die Bands also sollte man sich nicht erschrecken.
Ich glaube aus diesem Grund schleichen sich immer wieder solche Nazi-ärsche in die Szene ein.
Jeder sollte für sich sehen welche Bands er vertreten kann und welche nicht,also ich boykottiere generell NSBM und die Bands die mit Symbolen aus dem dem dritten Reich posen.Wenn einer das Argument bringt "Die wollen doch nur provozieren" kann ich nur antworten dass jeder halbwegs normale Mensch doch garnicht auf die Idee kommen würde mit solchen Regime-Zeichen zu hantieren unter denen so viele Menschen ermordet wurden.
Provozieren und Schocken kann man auch anderes!

Finde es einfach nur schade das der Black Metal immer mit NS in Verbindung gebracht wird.
:( :( :(

W:O:A hat da ja einen schönen Spruch: Metalheadz against Rasism!!

In diesem Sinne Prost
Thomas
Und er machte das Meer, gegossen, zehn Ellen von seinem einen Rand bis zu seinem anderen Rand, ringsum rund und fünf Ellen seine Höhe; und eine Meßschnur von dreißig Ellen umspannte es ringsherum.
Bortesch
 
Beiträge: 8
Registriert: Mi, 09. Mär 2005, 16:00
Wohnort: Cloppenburg

Re: Black-Metal

Beitragvon Roger » Di, 05. Apr 2005, 22:49

Jupp, der Wal hat geschrieben:
1.
dass im blackmetal nicht alles ernst genommen werden darf, und vieles nur image ist, dürfte halbwegs reifen, mündigen und intelligenten hörern wie horst, roger und dir durchaus einleuchten. was aber ist mit jungen, strauchelnden, wenig lebenserfahrenen, ideologisch nicht gefestigten menschen auf identifikationssuche? wenn dann noch ein paar komponenten, wie schwierige familiere und soziale situation, gepaart mit einigen negativen erlebnissen mit ausländischen mitbürgern auftauchen, ist ja schon fast voprogrammiert, dass diese jugendlichen, nazi-elemente im black metal geradezu ernst nehmen MÜSSEN!
du räumst ja selbst ein, dass diese musik eine gewisse anziehungskraft auf bestimmte leute ausübt. EBEN!!! diese leute erleben nämlich im black metal anknüpfungspunkte an ihre ideologie, und das im ganz offiziell legalen rahmen. und da bieten solche szenen ein prima forum für rechte aller genres, um, sozusagen szeneübergreifend, kontakte herstellen zu können, um ihr gedankengut weiter zu verbreiten.


Hei Jupp,

Diese Aussage unterstütze ich voll. Da ist ganz klar ein mega grosses Gefahrenpotential da das nicht zu unterschätzen ist. Gerade in sozial etwas schlechteren Zeiten ist die Chance viel grösser das Jugendliche in sowas abdriften. Dann haben solche Idioten die die Musik als Vorwand oder Vorhang verwenden ein einfaches Spiel. Denken wir doch nur einmal zurück wie leichtgläubig wir (zumindest ich) in den Jugendjahren waren.
Da fehlt ein gefestigtes Standbein wie wir (zumindest ich) heute haben. Wenn dann noch arbeitslosigkeit, soziale/familiäre Probleme und ein schlechtes Umfeld dazukommen ist die Kacke voll am Dampfen. Dann ist es oft egal ob braune kacke verpackt in Black Metal, oberbraune Kacke als solches oder irgendwelchen Gangsta Hip Hop ist....ich denke ihr wisst wovon ich rede...

Hilsen

Roger
Roger
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 467
Registriert: Mi, 02. Apr 2003, 9:13
Wohnort: Sveits

Re: Black-Metal

Beitragvon TomHH » Do, 07. Apr 2005, 0:36

Vielen Dank für die Antworten.

Ich habe inzwischen bei http://www.wikipedia.de einen sehr umfassenden Artikel gefunden.

Gruß Tom
TomHH
 
Beiträge: 75
Registriert: Fr, 07. Mai 2004, 1:23
Wohnort: Hamburg

Re: Black-Metal

Beitragvon Nøtterøy » Sa, 23. Apr 2005, 14:50

Hallo,

wollte auch noch meinen Senf dazu geben:

Ein entfernter Verwandter von mir, arbeitet bei einer Spezialeinheit der Polizei, sagte mir neulich, dass die Satanskulte und das Ganze drum herum in manchen Europäischen Ländern zum ernsthaften Problem werden: Quälereien, "Tieropfer" sogar Morde an Menschen werden für die Satanisten immer "normaler".
Die Musik zu diesem ganzen Klimbim, an dem auch ordentlich die Musikindustrie hängt, ist wahrscheinlich ein netter Zusatz; die Einstellung
solcher Satanisten halte ich dagegen für bedeutend fragwürdiger und
wem solch eine Musik zusagt, sollte sich meiner Ansicht mal fragen,
was in ihm da so vorgeht. :twisted:


Naja, wir haben mal in der U-Bahn so eine Satanistengruppe
"leicht" verdroschen - ich finde, das hatte auch was für sich :lol:
und geschah im Namen Gottes, sozusagen :P



Schönes WE,

Andi
Nøtterøy
 
Beiträge: 52
Registriert: Fr, 25. Jun 2004, 17:51
Wohnort: Østerrike

Re: Black-Metal

Beitragvon Horst Gassner » Sa, 23. Apr 2005, 16:04

Hallo Andi!

Nøtterøy hat geschrieben:wem solch eine Musik zusagt, sollte sich meiner Ansicht mal fragen, was in ihm da so vorgeht. :twisted:

Musikgeschmack hat nichts mit der inneren Einstellung eines Menschen zu tun - da muss ich Dir ganz klar widersprechen! Es mag zwar gut sein, dass eine gewisse Art von Musik in bestimmten Kreisen bevorzugt wird, aber der Umkehrschluss, dass nun jeder ein Satanist oder potentieller Mörder ist, nur weil im Musik gefällt, die auch Satanisten hören, halte ich für absolut unzulässig.

Oder würdest Du auch sagen, dass jeder ein potentieller Kinderschänder ist, der Michael Jackson hört? ;-)
Es packt ja auch nicht jeder gleich sein Messer, nachdem er Psycho gesehen hat, oder?

Warum ich mich da so deutlich dagegen ausspreche, liegt darin begründet, dass ich seit bald 25 Jahren jede Art von Metal höre - auch Black Metal - aber deshalb noch nie auf die Idee gekommen bin, einen Bekannten abzumurksen oder Nachbars Katze zu grillen. Auch der Gedanke einer Party auf dem Friedhof ist mir noch nie in den Sinn gekommen. Ich bin gegen Gewalt jeder Art. Müsste ich aus Deiner Sicht nun aber trotzdem rein sicherheitshalber zum Psychologen gehen, weil ich die "falsche" Musik höre?

Schöne Grüße
Horst
Horst Gassner
NF-Gründer
NF-Gründer
 
Beiträge: 917
Registriert: Mi, 07. Aug 2002, 13:16

Re: Black-Metal

Beitragvon Jürgen Wulf » Sa, 23. Apr 2005, 22:33

Horst Gassner hat geschrieben:Oder würdest Du auch sagen, dass jeder ein potentieller Kinderschänder ist, der Michael Jackson hört? ;-)
Es packt ja auch nicht jeder gleich sein Messer, nachdem er Psycho gesehen hat, oder?


Kannst Du mir sagen, was der Müll mit Norwegen zu tun hat?!

Jogi


Man man man.............................

Wenn Ihr irgendwelche User nicht mehr haben wollt, dann macht es öffentlich und schleicht nicht um das Thema rum.......Drückeberger!
heerrsteitdedejimmerheersteit!
Jürgen Wulf
NF-Stammbesucher
NF-Stammbesucher
 
Beiträge: 598
Registriert: Sa, 24. Aug 2002, 23:12
Wohnort: Norwegen/Åvik

Re: Black-Metal

Beitragvon Nøtterøy » So, 24. Apr 2005, 17:15

Horst Gassner hat geschrieben:Hallo Andi!

Nøtterøy hat geschrieben:wem solch eine Musik zusagt, sollte sich meiner Ansicht mal fragen, was in ihm da so vorgeht. :twisted:

Musikgeschmack hat nichts mit der inneren Einstellung eines Menschen zu tun - da muss ich Dir ganz klar widersprechen!


Musik ist aus meiner Sicht eine Kunstform, die den Menschen genauso
beflügelt, unterhält, manipuliert und/oder ablenkt wie andere Kunstformen. Ich will hier keine Kunstformsdiskussion anzetteln, aber
was ich in einer Kunstform sehe, spiegelt doch immer auch meinen
persönlichen Zugang zum Objekt/der Materie wider.
Eigentlich ganz lögisch, dass Headbanger, die ihre Kohle in solche
Tonträger investieren auf einer ähnlichen "Welle" schwimmen, wie die Jungs, die sie herstellen.

Horst Gassner hat geschrieben:Oder würdest Du auch sagen, dass jeder ein potentieller Kinderschänder ist, der Michael Jackson hört? ;-)


Nein, natürlich nicht. Das ist ja auch Mainstream und wird von mehr oder weniger jeder Zielgruppe gehört: vom Kaufhaus bis zum Fanatiker.
Aus meiner Sicht unterschätzt du die Austrahlung und Psychologie von
Death oder Black Metal ein wenig.
Mit Jacko hat das nichts zu tun.

Horst Gassner hat geschrieben:Müsste ich aus Deiner Sicht nun aber trotzdem rein sicherheitshalber zum Psychologen gehen, weil ich die "falsche" Musik höre?


Naja, das musst du selber wissen :wink:
Wenn du damit glücklich bist, ist das deine Sache.
Ich würde mich halt mal fragen, was dich an diesem glucksenden
Gebrabbel so anzieht...
Satansriten und sonstigen Schwachsinn in die Welt zu blasen
ist doch etwas
dümmlich um nicht zu sagen Zeitverschwendung.

Aber: die Musikindustrie muss auch leben; ich würde meine
Kohle halt woander reinstecken.


Schönen Abend,
Andi
Nøtterøy
 
Beiträge: 52
Registriert: Fr, 25. Jun 2004, 17:51
Wohnort: Østerrike

Nächste

Zurück zu Kultur und Sprache

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste