Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

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Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Trinita » So, 29. Jan 2023, 8:58

Hallo zusammen :)
mein Partner und ich machen zum ersten Mal eine Reise nach Norwegen - für ihn ist es auch das erste Mal mit dem Wohnmobil.

Wir fahren 15 Tage und möchten den Süden Norwegens bereisen, max. bis etwa Bergen.

Es wird vermutlich ein Wohnmobil mit 7,20 m Länge (mein Freund hat den LKW-Führerschein).
Könnte das Wohnmobil schon zu lang sein, um (kostenlose) Stellplätze über Nacht bzw. generell Parkplätze zu finden? Wir möchten eher nicht in die Großstädte.
Sind die Straßen Norwegens breit genug, um beim Fahren nicht ständig extrem aufpassen zu müssen (da hatten wir im Süden Frankreichs unseren Spaß mit abgefahrenem Spiegel...)

Unsere genaue Route steht noch nicht fest. Vielleicht kann das trotzdem jemand einschätzen: Meint ihr, Freikilometer in Höhe von 300km/Tag reichen aus? Insgesamt wären das dann 4.500 km für die 15 Tage.

Vielen Dank für eure Hilfe!
Trinita
 
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Gudrun » So, 29. Jan 2023, 11:46

Willkommen im Forum.

Die Straßen in Norwegen sind nicht alle breit und oft sehr gewunden. Einen Eindruck gewinnst Du mit StreetView.
Wie sich das mit 7,20 m fährt kann ich nicht beurteilen. Wenn Ihr nicht in die Städte fahrt, werdet Ihr vermutlich einen Parkplatz finden. An den Hotspots kann es dann eng werden.
Bei 6m liegt eine Preisgrenze auf den Fähren.

300 km/Tag würden uns reichen, außer bei der Anreise.

Viel Spaß bei der weiteren Planung.
Grüße Gudrun
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Spitz » So, 29. Jan 2023, 11:54

Hallo Trinita,
prinzipiell könnt Ihr Euer Womo in der Natur überall am Straßenrand parken, wo genug Platz ist. 7m bekommt man da gut unter, 7m ist nicht wirklich lang. Ihr dürft kein Privatgrundstück befahren und keine Wege versperren.

Als wir 2018 mit unserem SprinterKoffer oben waren, standen wir zum Bsp. mitten im Wald. Da war so ein Waldweg zu einer ordentlichen und massiv gebauten WC-Hütte und wir konnten bis ran fahren. Um uns standen Landys, Motorräder und auch ein Kombigolf...das hat niemand interessiert. Haltet Norwegen sauber und keiner kuckt nach Euch.

Es gibt auch immer wieder kleinere Wiesen oder Schotterflächen, grad an Flussufern und vor Brücken, da kann man gut reinrangieren. Wenn man noch paar Büsche zur Straße hat, ist die Tarnung perfekt - lach.

300 km täglich sind kein Problem, wenn ihr die Hauptstraßen nutzt. Auf den wenigen Nebenstraßen müsst ihr mehr Zeit einplanen. Es bietet sich auch an, einfach mal ins Gebirge zu kutschen und eben dann am Ende der Straße zu campen. Da kann man auch super Natur bewundern und es kommen weniger Menschen hin.

Irgendwie kriege ich hier keine Fotos ran, schade.


Gruß Spitz
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Gudrun » So, 29. Jan 2023, 12:02

Spitz hat geschrieben:Haltet Norwegen sauber und keiner kuckt nach Euch.
Haltet Norwegen sauber, aber trotzdem fanden wir 2022 oft Plätze, an denen wir 2019 gestanden haben und die ein Schild zierte: "camping forbudt".
Das Jedermannsrecht gilt nicht für Mobilisten.

Grüße Gudrun
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Dragger » So, 29. Jan 2023, 12:08

Hallo, zu den Stell- und Parkplätzen können wir nichts beitragen, aber zu den Straßen und Km.

Da wir bisher immer mit Motorrädern unterwegs waren (und evtl. wieder werden) kennen wir speziell im südlichen Norwegen so gut wie alle Straßen. Die breiten wie auch die engen schmalen Routen.
Man kann davon ausgehen, dass man sich an der Nummerierung der Straßen orientieren kann. Die ein- und zweistelligen sind i. d. R. problemlos mit WoMo zu fahren (Ausnahmen streckenweise gegeben). Die 3-stellig gekennzeichneten sind da schon problematischer, d. h. es gibt Strecken, die definitiv nur einspurig sind. Mit Ausweichstellen, klar, aber man muss mit großem Gefährt schon damit rechnen, dass es eng wird oder man rangieren darf/muss. Wir hatten schon Situationen, wo wir mit Motorrädern Probleme hatten, an entgegenkommende WoMo oder Sprinter vorbei zu passen.
Wobei es aber durchaus so ist, dass oft die 3-stelligen Routen die landschaftlich reizvollsten sind. Zudem ist die Verkehrsdichte keinesfalls mit unseren Verhältnissen vergleichbar.
Und wenn man in Norwegen nicht gerade die Hauptverkehrsstraßen unter die Räder nimmt, sind 300 km am Tag sportlich zu betrachten. Wenn ihr nicht gerade unter Zeitdruck von A nach B müsst, bleibt ihr durch Sightseeing usw. deutlich unter dieser "Tages-Grenze". Selbst wir mit Motorrädern (keine echten Stopps wegen Gegenverkehr usw.) fahren selten mehr als 200 km/Tag.
Und wir denken mal, wenn ihr ungefähr ausgeplant habt, wie ihr fahren wollt, einfach hier im Forum nachfragen, ob die Planung korrigiert werden soll/muss. Das erst Mal sind wir blind wie Maulwürfe an vielen Highlights vorbei gefahren. Erst mit der Zeit entdeckten und erfuhren wir, was alles so verpasst wurde. Eine feste Route ist in Norwegen eh unsinnig, man guckt vor Ort das kommende Wetter und fährt kurzentschlossen da hin, wo es Sinn macht (in einem Tal kann es regnen, das andere Gebirgstal bleibt dagegen trocken usw.)

Zu den Fragen am Anfang gibt es hier genügend Erfahrungswerte, da kommen bestimmt viele Infos dazu.
LG

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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Spitz » So, 29. Jan 2023, 12:26

Hi Dragger,
gut gebrüllt Löwe :prost:

wir haben Norwegen auch zuerst auf zwei Rädern bereist, dann mit drei, dann mit vier und im Juni geht es wieder rauf mit der F650. Norwegen ist klasse!

Gruß Spitz
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Spitz » So, 29. Jan 2023, 13:29

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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Mainline » So, 29. Jan 2023, 14:26

Hallo Trinita,
ob die 4300km ausreichen hängt natürlich auch von der länge der Anreise ab.

Hier habe ich einen Reisebericht unserer Südnorwegenreise eingestellt

Grüße
Gerhard
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon EuraGerhard » So, 29. Jan 2023, 15:20

Hallo Trinita,

wir sind lange Zeit mit einem Womo knapp unter 6 Meter Länge gefahren, und dann 2017 auf 7,08 Meter umgestiegen. Unsere erste Reise mit dem neuen, längeren Womo führte uns nach ... Norwegen!

Mit der Länge des Fahrzeugs werdet ihr keine Probleme haben, weder während der Fahrt noch auf Camping- oder Stellplätzen. (Rechnet höchstens damit, dass norwegische und vor allem schwedische Wohnmobilfahrer milde lächeln, weil euer Fahrzeug so kurz ist! :wink: ) Überfahrten mit norwegischen Fjordfähren werden allerdings heftig teurer als mit bis zu 6 Metern.

Und was die Breite betrifft, so sind die meisten norwegischen Straßen entweder so breit, dass problemloser Begegnungsverkehr auch mit LKW, Linienbussen etc. möglich ist. Oder aber sie sind so schmal, dass man so oder so die - dann stets vorhandenen - Ausweichbuchten benutzen muss, auch wenn nur ein Kleinwagen entgegenkommt. Unangenehm kann es manchmal in älteren Tunnels werden, wenn man aufgrund der Höhe des Womo nicht ganz rechts fahren kann, und dann im Tunnel ein anderes hohes Fahrzeug mit dem gleichen Problem entgegen kommt.

Eher problematisch könnte das Gewicht werden: Sollte das Womo mehr als 3,5 Tonnen zul. Gesamtmasse haben - was bei 7,20 Metern nicht ungewöhnlich ist, und das würde auch den C- oder C1-Führerschein erfordern - dann könnt ihr manche Brücken auf Nebenstrecken nicht befahren. Davor wird aber immer rechtzeitig durch Beschilderung gewarnt.

Und bzgl der Kilometer: Wenn ihr nicht einen großen Teil der Freikilometer schon bei der Anreise aufbraucht, dann sollten die für eine reine Südnorwegentour reichen. Von wo in Deutschland startet ihr?

MfG
Gerhard
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon relch » So, 29. Jan 2023, 16:58

Gudrun hat geschrieben:Das Jedermannsrecht gilt nicht für Mobilisten.

Wichtig :!:
Dass Touristen einfach irgendwo ihre Fahrzeuge aufstellen, ist nicht gerne gesehen. Dazu gibt es doch haufenweise Campingplätze. Dass man nicht auf irgendwelchen Parkplätzen campt, erklärt sich doch eigentlich von selbst? Würde denn irgendwer in Deutschland sein Wohnmobil vier Tage lang auf einem Hotellparkplatz aufstellen, nur um da das klo zu benutzen?

Viele kleinere, scenische strassen darf man mit so grossen Fahrzeugen gar nicht befahren.

Jedes Jahr gibt es grosse Probleme, dass Wohnmobilfahrer Rast- und Parkplätze (und Fähren) verstopfen. In Norwegen müssen Berufsfahrer lange strecken zurücklegen, um die Einheimischen zu versorgen. Die Fahrer haben zudem strenge Rastzeiten, und sind auf diese Plätze angewiesen.
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Trinita » So, 29. Jan 2023, 19:34

Vielen lieben Dank für all die hilfreichen Tipps!
Da wir erst zu einem 6-Meter Wohnmobil tendiert haben und nun ja bei 7m landen, klingt das für mich lang - aber stimmt wohl, gegen andere Wohnmobile ist das vermutlich noch lächerlich :D
Das beruhigt mich alles schonmal sehr, dann kann die Planung weitergehen :)

EuraGerhard hat geschrieben:Und bzgl der Kilometer: Wenn ihr nicht einen großen Teil der Freikilometer schon bei der Anreise aufbraucht, dann sollten die für eine reine Südnorwegentour reichen. Von wo in Deutschland startet ihr?

Wir starten in Baden-Württemberg und haben uns jetzt dazu entschieden, doch ein Wohnmobil zu mieten, das unbegrenzte Freikilometer hat. Durch die lange Hin-und Rückfahrt wären schon 2.000-3.000 km weg und ich will im Urlaub ja nicht ständig auf dem Kilometerstand schauen müssen :-?
Also geht die Suche nach einem passenden Anbieter weiter....
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Spitz » So, 29. Jan 2023, 20:27

Hi Trinita,
mietet Euch doch ein Wohnmobil an der Küste. Dann müsst ihr nicht für die An- und Abreise in Deutschland zahlen.

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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Guido QQ » So, 29. Jan 2023, 22:38

...wenn ich sehe, was für Haciendas die Norweger hinter sich herziehen, kann ich Euch beruhigen. 7 Meter Dingens sind kein Problem.
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon EuraGerhard » Mo, 30. Jan 2023, 10:39

Hallo!

Trinita hat geschrieben:Wir starten in Baden-Württemberg und haben uns jetzt dazu entschieden, doch ein Wohnmobil zu mieten, das unbegrenzte Freikilometer hat. Durch die lange Hin-und Rückfahrt wären schon 2.000-3.000 km weg ...

Genau das meinte ich. Unter diesen Umständen ist es eine weise Entscheidung, eine deutlich höhere Freikilometergrenze zu wählen. Oder zumindest auszurechnen, welche Mehrkosten eine Überschreitung der Grenze verursachen würde.

Und zum Übernachten: Auch wenn das norwegische Jedermannsrecht tatsächlich nur für nichtmotorisierte Reisende gilt, so ist es doch trotzdem häufig möglich, einen völlig legalen Übernachtungsplatz auch außerhalb offizieller Camping- und Stellplätze zu finden. Mein verlinkter Artikel dazu, insbesondere Kapitel 2.1, ist immer noch aktuell.

Guido QQ hat geschrieben:...wenn ich sehe, was für Haciendas die Norweger hinter sich herziehen, kann ich Euch beruhigen. 7 Meter Dingens sind kein Problem.

Als wir hier in Schweden unser 7-Meter-Mobil bestellt haben, hat uns der Verkäufer erzählt, dass es für ihn das allererste Mal ist, dass er ein Neufahrzeug unter 8 Meter Länge verkauft. :wink:

MfG
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Re: Langes WoMo sinnvoll + Planung Freikilometer

Beitragvon Canadier » Mo, 30. Jan 2023, 10:58

Das mit den "frei-Km" sollte man sich mal durchrechnen.
Wenn ihr nur 2-300 km drüber kommt kann man diese meistens pro Km abrechnen. es gibt sogenannte Km-Pakete, diese sind meistens in 500er Paketen zu kaufen.Wir habe schon des öfteren in Kanada diese Pakete genutzt. So ein Paket ist meistens nur günstiger wenn man auch nahe an die 500ter ran.kommt.Ich meine mich zu erinnern das der "Scheidepunkt" beim letztenmal so etwa bei 350 km lag.
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