von Klaus A » Mo, 14. Apr 2025, 13:47
Wir sind damals zwei Mal mit der HNL von Eemshaven aus nach Kristiansand gefahren.
Vor allem die Fahrt nach und von Eemshaven nach Hause (ca. 60 km) waren mehr als angenehm, verglichen mit den Reisen von Kiel oder vor allem Hirtshals. Ich würde mich wirklich freuen, wenn von Eemshaven wieder eine Fähre nach Norwegen fahren würde.
Warum die Reedereien Eemshaven in den Niederlanden dem Hafen von Emden in Ostfriesland vorziehen, hat ganz praktische Gründe: In Benelux & Frankreich & Spanien sowie in Skandinavien dürfen LKW's mit einem Gewicht von bis zu 60 Tonnen unterwegs sein, in Deutschland sind aber maximal 40 Tonnen erlaubt.
Das heißt, dass diese Fährverbindung von Eemshaven nach Arendal für die Logistiker eine mehr als willkommene Umgehung von Deutschland wäre, denn die LKWs dürften dann mit 60 Tonnen Fracht beladen werden, während sie derzeit nur aufgrund der unumgänglichen Transitfahrt durch Deutschland mit maximal 40 Tonnen beladen werden dürfen.
Zum Beispiel die täglichen Gemüse-LKWs von Spanien nach Skandinavien.
Bei 120 Tonnen Gemüse wären 2 Lang-LKWs notwendig, aber solange die LKWs durch Deutschland fahren müssen, sind 3 LKW notwendig.
Da mit dem Umzug der MS Romantika von Eemshaven nach Emden dieser Vorteil verloren ging, war die Fährroute für viele Logistiker uninteressant oder zumindest deutlich weniger attraktiv geworden, da nun auch nur maximal 40 Tonnen geladen werden durften. Dem zur Folge brach das Frachtgeschäft in der Folge ein.
Nachdem, was ich aus den Regionalnachrichtigen in Groningen und Ostfriesland mitbekommen habe, soll die Njordic Ferry Lines vor allem auf den Frachtverkehr setzen, kombiniert mit Passagierverkehr. Damit wäre das extrem saisonabhängige Passagiergeschäft mit dem recht stabilen Frachtgeschäft kombiniert, was die Reederei weniger anfällig macht. Zudem sollen 2 Schiffe auf der Route fahren, was tägliche Abfahrten bedeuten würde.
Hoffen wir, dass sich Groningen Seaports, die Niederlande und die Provinz Groningen bald auf die Finanzierung der Anlegestelle in Eemshaven einigen und dass dann die Entwicklungen voran gehen.