Weil das Thema in Anfragen ja immer mal wieder kommt dazu zwei grundsätzliche Hinweise :
1. Wenn man irgendwo in Norge sein Auto parken möchte kann das - vor allem in Oslo aber auch in anderen Stadtgebieten manchmal recht "eng" werden weil es wenig Parkplätze und viele Parkverbote gibt. Dabei macht es aber einen erheblichen Unterschied ob man auf der Straße falsch parkt oder auf einem Privatgrundstück. Auf einem Privatgrundstück ist es nämlich Sache des Inhabers sich mit dem Falschparker auseinanderzusetzen und das kann in Norge ausserordentlich teuer werden ! Es gibt keine festen Regeln dafür, in welcher Höhe der Besitzer des Grundstücks "Schadenersatz" fordert bzw. welche Kosten für Abschleppen usw. er sich ersetzen lassen will - deswegen sollte man da schon besonders vorsichtig sein. Erst vor einigen Wochen wurde (u.a. aufgrund eines norwegischen Gerichtsurteils) in unserer Presse lang und breit darüber berichtet. Die einzige Voraussetzung von seiten des Grundbesitzers ist daß auf seinem Grundstück mindestens ein deutlich sichtbares Schild angebracht sein muß mit dem Hinweis auf Parkverbot und Privatgrund, eventuell noch mit Androhung des Abschleppens. Das ist beispielsweise bei den meisten Geschäften oder Einkaufszentren oder dergl. so. Meistens ist das Parken dort für eine bestimmte Zeit frei für die Kunden. Wer dort aber länger parkt (oder nicht als Kunde) kann böse Probleme bekommen. Der Grundbesitzer bekommt seinerseits keine Hilfe durch die Politi sondern muß private Abschlepper ordern, ist aber andererseits auch völlig frei in der Verhängung eines "Bußgelds", auch wenn das dann wohl eher als "Schadenersatz" ausgegeben werden wird.
Das schlimme an dieser Entscheidung ist, daß diese Regelung offenbar auch für kommunale Parkflächen gelten kann wenn die zur Bewirtschaftung an ein Privatunternehmen verpachtet sind. Aus Kostengründen und weil sie keine eigenen Knöllchenschreiber dafür einsetzen wollten haben einige Kommunen ihre wichtigsten Parkplätze auf diese Art vermietet, zum Beispiel die Stadt Moss. Folgerichtig muß man da nicht nur eine Parkgebühr für eine gewisse Zeit bezahlen sondern vor allem muß man sich sehr warm anziehen wenn man diese Zeit kräftig überschreitet oder überhaupt nicht bezahlt (in Moss an Parkautomaten). Man muß dazu sagen daß diese Privat-Park-Firmen hier denkbar unbeliebt sind und in den Kommunen heftiger Streit herrscht wegen dieser Vermietung. Das nützt aber einem Touristen gar nix wenn sein Auto weg ist...
2. Auch dort wo es an der Straße erlaubt ist zu parken sollte man sein Auto nicht wochenlang ohne jegliche Aufsicht abstellen. In Oslo beispielsweise sind unregelmässige Reinigungsaktionen und andere Aktivitäten der Kommune immer wieder kurzfristige Ursache für tageweise verhängte Park- und Halteverbote. Wenn dann zum Beispiel für Mo-Mi der nächsten Woche dort ein Parkverbot verhängt wurde und das Auto immer noch da steht wird`s ganz simpel abgeschleppt/umgesetzt und das ist in Norge noch teurer als in Deutschland. Vom Grundsatz her beschränkt sich das auch nicht nur auf Oslo - auch unsere Kommune hat in diesem Sommer einen heftigen Anfall von "Verkehrsberuhigungs-Umbauten". Logischerweise darf man in den Bauarbeitsbereichen nicht parken - dummerweise kamen die Parkverbote aber recht kurzfristig und das im Sommer wo viele Leute im Urlaub sind .
Wenn irgend möglich sollte man also eine Person seines Vertrauens in der Nähe haben die alle paar Tage mal nach dem Auto schaut und es eventuell woanders parkt - oder wenn das nicht möglich ist eben doch in den sauren Apfel beissen und einen Langzeitparkplatz mieten, etwa im Parkhaus. Übrigens ist das in Deutschland grundsätzlich nicht anders, auch da können von der Kommune aus den verschiedensten Gründen (mit denen man oft absolut nicht rechnen kann - beispielsweise Filmaufnahmen ) kurzfristige Parkverbote erlassen werden.
alsterix