Erster Bericht kystlink N-DK

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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon ihmotep » Mo, 19. Sep 2005, 19:41

orcajump hat geschrieben:aber so etwas hatte ich bis dato auch bei schwerem Seegang noch nie erlebt ... wenn´s denn bei den Geräuschen geblieben wäre. Aber dann auch noch 5 min. Maschinenstopp?


Hei orca

Ja, das mag subjektiv sein, vielleicht aber auch nicht.
Ich werde die PoT in gut drei Wochen ausprobieren und dann mal schauen (hören) ob es wirklich ungewöhnlich Geräusche sind, die hier einige bemerkt haben. Wenn ihr nichts mehr von mir hört...waren es ungwöhnliche Geräusche ;)

Der Maschinenstopp, kann aber auch ganz banale Gründe haben. Das erlebt man (wenn man genau hinhört) auch gelegentlich bei Color und Stena.

Na mal sehen...

Gruß ihmotep
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon Gaustabooking » Mo, 19. Sep 2005, 19:50

ihmotep hat geschrieben:Der Maschinenstopp, kann aber auch ganz banale Gründe haben. Das erlebt man (wenn man genau hinhört) auch gelegentlich bei Color und Stena.


Nun ja. Technik eben. Hat es vor Jahren nicht sogar mal auf einem der Stenafähren zwischen Rostock und Trelleborg gebrannt?

Also ich hab da irgendwie immer blindes Vertrauen. Vielleicht auch nicht so gesund, oder? :lol:
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon ihmotep » Di, 11. Okt 2005, 20:02

Hei

So bin jetzt auch mit der PoT gefahren.

Meine Meinung hierzu: Das Schiff ist leicht betagt, aber im tadellosem Zustand. Habe mich kurz nach Rettungswesten, Feuerlöschern und den Rettungsbooten umgeschaut und diese waren auch im einwandfreiem Zustand und leicht zugänglich.
Ich war bei Windstärke 7 unterwegs, also schon ein wenig mehr als gewöhnlich. Die Geräusche die andere gehört haben wollen stellte ich auch fest, sind aber völlig normal und auf vielen Fähren zu hören. Man hört halt das der Pott sich durch die See kämpft.

Essen und Trinken ist mehr als gut. Hätte ich bei diesem Budget nicht erwartet. Gelegentlich besser als CL und SL.

Die Sauberkeit auf der PoT ist vorbildlich. Selbst die sanitären Anlagen waren im bestem Zustand. Hier rangiert Kystlink klar vor SL.

Das Personal ist mehr als dürftig eingesetzt, versteht aber den Job sehr gut. Auch hier keine Probleme. Alle wichtigen Posten sind besetzt. Auf das unwichtige wurde bewusst verzichtet. Der Barkeeper ist gut drauf ;)

Die PoT legte auf die Minute pünktlich an und auch wieder ab. Bei Ankunft gab es 10 min. Verspätung. Das schiebe ich aber auf den doch recht ordentlichen Wellengang.

So lange ich auch gesucht habe, konnte ich nichts negatives entdecken. Die PoT ist prima in Schuss. Irgendwann sollte Kystlink vielleicht mal die griechische Herkunft der letzten Jahre überpinseln.
Das Publikum an Bord ist sehr umgänglich, die wollen alle nur übersetzen und keine Party. Meist wird auf den Sitzbänken kuschelig gepennt.

Also meine Empfehlung um günstig und gut nach Norge zu kommen:

Kystlink BildBild
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon Dirk und Irene » Mi, 12. Okt 2005, 12:39

Moin,
griechische Herkunft ????
Also - wenn ich nicht völlig falsch liege war die POT nie in Griechenland.
Der Dampfer gehört zwar GA ferries - die haben die alte Stena Jütlandica erworben und wollten damit nach Griechenland - d.h. die haben den Dampfer dafür vorbereitet nachdem er bei p&o aus dem Kanaldienst genommen worden ist.
Kystlink hat dann kurzfr. zugeschlagen und der Schornstein ist dann halt anders bemalt worden.
In GR war der nie im Einsatz.
Berichtigt mich mal wenn ich da falsch liege.
Gruß
Dirk
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon ihmotep » Mi, 12. Okt 2005, 12:52

Hei

Ja da hast Du recht, habe ich mich schlecht ausgedrückt. In Griechenland gewesen ist sie schon, aber nach einem Brand bei den Umbauten hat es sich die GA Ferries Reederei wohl anders überlegt. Man sieht auf dem Pott halt überall noch Aufschriften mit "Alkmini" und zum Teil auch "Pride of Provence"
Die Inneneinrichtung ist komplett übernommen, sogar die Namen der Restaurant´s und Bar´s. Aber das passt schon.

Bewegte Vergangenheit ;) Die PoT hat so ziemlich alles durch, Brand, Kollision mit Verletzten usw. Offiziell heißt der Pott übrigens immer noch M/S Alkmini A


Gruß ihmotep
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon haraldnord » Mi, 12. Okt 2005, 20:00

the-sun hatte geschrieben: “Störend empfand mein samboer, dass man noch überall die letzten drei Namen des Bootes lesen konnte. Eher abschreckend, wenn man sich ausrechnen kann, WIE alt dieser Kahn ist.”

Zuerst muss ich sagen: Ich kenne entweder diese Faehre noch die Reederei “Kystlink”, die die Route Langesund - Hirtshals betreibt.

Aber, im Allgemeinen moechte ich folgendes sagen:

Die Faehre “PRIDE OF TELEMARK” wurde, soweit ich weiss, in 1983 gebaut, also 22 Jahre alt. Das ist schon ein guter Alter fuer eine Faehre, sollte aber nicht abschrekend sein. Was wichtiger ist, ist wie das Schiff erhalten ist. Die Besatzung? Aus welchen Laendern kommen sie? Zum Beispiel: Bei der Katastrophe mit der “SCANDINAVIAN STAR” vor einigen Jahren fehlte es total mit der Verstaendigung zwischen der norwegischen Schiffsfuehrung und der portugischen Mannschaft (die meisten sprachen kein norwegisch und kein englisch). Es war eine kleine daenische Reederei, etwas verdaechtig, keine Rettungsmanoever wurden abgehalten usw. usw.

Die Reederei Kystlink kenne ich also ueberhaupt nicht. Vielleicht sind sie gut, vielleicht nicht. Sie schreiben ueber sich selbst: “Unsere Gastronomie und die Kabinen an Bord sind guter Standard - aber kein Luxus. Wenn Sie auf einer etwas über sechsstündigen Fährüberfahrt nicht mehr brauchen, sind Sie bei uns richtig. Alles, was wir für Sie und andere Fahrgäste beschaffen und bereit halten müßten, würde letztendlich unsere Fahrpreise verteuern. So können wir Ihnen für den Verzicht auf manches, für Sie vielleicht ohnehin Unnötige, lieber günstige Preise anbieten”

Also: Eine billige Faehre; man bekommt was man bezahlt. Dafuer muesste nicht unbedingt die Sicherheit schlechter sein als auf teureren Schiffen.

Trotzdem: Sicherheitsbewusste Leute wuerde ich empfehlen, mit bekannten Reedereien zu fahren, z. B. Color Line (Kiel - Oslo) oder DFDS (Kopenhagen - Oslo). Die STENA-Line (Frederikshavn - Oslo oder Frederikshavn - Goeteborg): Der Inhaber der STENA-Line war frueher der Besitzer einer Troedelgesellschaft!) Groessere Reedereien haben, normalerweise, hoeherer Standard als kleinere solche. Und das ist die Wahrheit!! Unbedingt!!

(Selbst habe ich Schiff- und Schiffmaschinenbau studiert, und war 30 Jahre bei Schiffswerften, Schiffsversicherungsgesellschaften und Reedereien beschaeftigt)

Mit freundlichen Gruessen Harald N =
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon artep » Mi, 12. Okt 2005, 21:31

Hier kann man sich über die Kystlink-Schiffe informieren (ist zwar schwedisch, aber für die meisten wohl lesbar):
http://www.faktaomfartyg.com/kyst_link.htm

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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon tomboll » Mi, 12. Okt 2005, 21:47

haraldnord hat geschrieben:Also: Eine billige Faehre; man bekommt was man bezahlt.


So ist es, und das gilt umgekehrt auch für die hier oftmals als (zu) teuer bezeichnete Colorline. Dass sie teuer ist will ich gar nicht bestreiten, aber man bekommt meiner Meinung nach auch eine entsprechende Gegenleistung dafür. Das fängt mit der vorbildlichen Sicherheitsausstattung an (siehe ADAC-Test) und geht bis zur Sauberkeit der Kabinen.

Für mich wäre die Kystlink nach allem was ich lese keine Alternative, aber für den dem das reicht ist das vielleicht eine gute Alternative. Außerdem schadet die Konkurrenz ohnehin nicht, so kann die Colorline die Preise nicht unbegrenzt anheben.
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon Alsterix » Mi, 12. Okt 2005, 23:50

Sowohl die norwegischen als auch die dänischen Sicherheitsbestimmungen und Kontrollen sind vergleichsweise streng und müssen bei diesem Fährlinienverkehr beachtet werden. Von daher sehe ich da zwischen den Reedereien selbst nicht die riesigen Qualitätsunterschiede, auf jeden Fall nicht im Bereich Sicherheit. Eine schmutzige Kabine habe ich auch bei Colorline schon bekommen, wobei es allerdings nach kurzer Mitteilung ratzfatz eine andere gab. Die Kabinen auf der Kystlinkverbindung (bei mir noch mit der Boa Vista bzw. Envoy) waren aber ebenso sauber, allenfalls schlichter/einfacher. Auch Colorline hat einige ältere Schiffe im Einsatz (siehe z.B. die "Traveller") und zwangsläufig lassen die alle mit der Zeit nach bzw. es muß regelmässig heftig renoviert werden.
Probleme im Sicherheitsbereich sehe ich sowieso weniger in der Technik an sich als im Personal das damit umgehen soll. Die Besäufnisse von DFDS-Personal vom Frühjahr (während der Freizeit, aber dennoch bei Personal welches im Havariefall Sicherheitsaufgaben hätte übernehmen müssen) gab es auf einer der modernsten Fähren überhaupt. Ich denke dieses Restrisiko "menschlicher Faktor" besteht ein Stück weit immer und überall und selbst mit dem besten Management kann man wohl nicht jedem Blödsinn vorbeugen. Gerade Alkohol ist in der Seefahrt in Europa in den letzten Jahren für eine Reihe schwerer Havarien ursächlich gewesen, von denen einige so dämlich waren daß man sie garnicht mehr wiedergeben möchte :oops: (Erinnert sich noch jemand an den auch nicht so sehr nüchternen Kapitän jenes holländischen Schwimmkrans der bei Flut mit angehobenem Kranausleger in Hamburg gegen die Köhlbrandhochbrücke gedengelt ist, immerhin 55 Meter freie Durchfahrtshöhe ? Zum Glück gab es in dem Fall nur heftigen Sachschaden...)
Auf der einen Seite haben die Reeder da natürlich auch eine Verantwortung und sie tragen mit Stress und Arbeitsbedingungn auch indirekt dazu bei.
Vollkommen kontrollieren kann das aber wohl letztlich niemand.


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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon haraldnord » Do, 13. Okt 2005, 6:16

Alsterix hat geschrieben: “Sowohl die norwegischen als auch die dänischen Sicherheitsbestimmungen und Kontrollen sind vergleichsweise streng und müssen bei diesem Fährlinienverkehr beachtet werden. Von daher sehe ich da zwischen den Reedereien selbst nicht die riesigen Qualitätsunterschiede, auf jeden Fall nicht im Bereich Sicherheit.”

Das ist richtig, aber gewisse Unterschiede kann man doch immer feststellen. Groessere Reedereien haben, normalerweise (aber nicht immer!) bessere Routinen als kleinere Reedereien. Oft werden auch Faehren von der Reederei selbst nicht betrieben, sondern von Management Companies. Einige sind gut, andere nicht so gut. Leute von Management Companies sind nicht so interessiert die Schiffe gut zu unterhalten wie die Reederei selbst. Es sind ja nicht ihre Schiffe!

Alsterix schrieb weiter: “Probleme im Sicherheitsbereich sehe ich sowieso weniger in der Technik an sich als im Personal das damit umgehen soll. Die Besäufnisse von DFDS-Personal vom Frühjahr (während der Freizeit, aber dennoch bei Personal welches im Havariefall Sicherheitsaufgaben hätte übernehmen müssen) gab es auf einer der modernsten Fähren überhaupt. Ich denke dieses Restrisiko "menschlicher Faktor" besteht ein Stück weit immer und überall und selbst mit dem besten Management kann man wohl nicht jedem Blödsinn vorbeugen. Gerade Alkohol ist in der Seefahrt in Europa in den letzten Jahren für eine Reihe schwerer Havarien ursächlich gewesen, von denen einige so dämlich waren daß man sie garnicht mehr wiedergeben möchte”.

Auch richtig. Aber groessere Reedereien haben, normalerweise, bessere Kapitaene und Offiziere als die kleineren. Die tuechtigsten moecheten lieber bei einer anerkannten Reederei arbeiten. Stichwoerter: “Job security” und etwas mehr Ansehen. Urlaubsperioden sind besser organisiert usw. usw. Ein Vergleich mit Flugzeugen waere hier am Platz. Ich wuerde lieber mit der Lufthansa fliegen als mit einer mir unbekannten Charter-Gesellschaft!

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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon Dieter » Do, 13. Okt 2005, 7:28

Hallo, zusammen,
wir sind im Sommer (August) auch mit der Kystlink (PoT) gefahren. Soweit wir sehen konnten, waren zu dem Zeitpunkt die einsehbaren Sicherheitseinrichtungen in Ordnung, vieles hatte recht frische Prüfsiegel (aus April 2005).
Als Wohnmobilreisende / Camper ist Kystlink eine echte Alternative zu Colorline (selbst zu deren kürzester Verbindung), bei der Colorline hätten wir für die ähnlichen Routen locker das doppelte zahlen dürfen.
Dem Schiff sah man äußerlich schon seine "Jahre" an, aber das hatten wir bei anderen Strecken und Linien auch. Im Inneren war es ok, die Einrichtungen und Sanitäranlagen waren sauber. Und zu essen gab es auch. Und mehr wollen wir nicht. Schließlich möchten wir in unserem "geliebten Land" auch noch Geld übrig haben, war wir dann unter die Leute bringen können.
Und daher fragen wir uns schon, ob die Colorline so viel Luxus mehr bietet, die einen doppelten Preis rechtfertigt.

Viele Grüße Dieter
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon Alsterix » Do, 13. Okt 2005, 8:08

Dieter hat geschrieben:......Und daher fragen wir uns schon, ob die Colorline so viel Luxus mehr bietet, die einen doppelten Preis rechtfertigt.

Das ist genau der Punkt.
Vor allem die fantasy kommt mit einem in der Tat beeindruckenden Luxus an, den man eben eher einem Kreuzfahrer als einer Fähre zuordnen muß.
Wer sich ein spezielles Erlebnis gönnen kann und möchte ist da sicher gut bedient. Wer häufig ein Verkehrsmittel zwischen Deutschland und Norwegen benötigt (wenn Du da jede Woche mitfährst wirds irgendwann mehr wie die Fahrt in der Straßenbahn 8) ) oder rechnen muß der wird diesen Luxus aber kaum bezahlen wollen. So oder so ist das nämlich eine Kategorie die sicher schön ist aber zweifellos zu den Dingen gehört die man nicht wirklich braucht.
Bei allem mit dem Wettbewerb der Fährlinien verbundenen Prestige frage ich mich ob nicht Colorline mit der Bestellung einer zweiten Fähre vom gleichen Zuschnitt wie die fantasy dabei ist jede Bodenhaftung zu verlieren. Die kleineren Wettbewerber - aktuell zumindest Kystlink und Fjordline (und da stehen ja noch welche in den Startlöchern :wink: ) sind in Norwegen recht verwurzelte lokale Unternehmen. Soweit ich das in der Praxis beobachten konnte geniessen jedenfalls diese zwei in ihren Heimatorten ein vollkommen normales Ansehen und Vertrauen ihrer Kunden - nicht nur insofern ist der Vergleich mit Bilig- oder Charterfliegern hier doch ein gutes Stück falsch. Vor allem handelt es sich, auch wenn die Pride of Telemark offenbar nur gechartert ist doch um recht solide norwegische Unternehmen und auch die Verhaltensweisen etwa den Häfen oder dem Personal gegenüber sind mit dem Gebaren z.B. von Ryanair absolut nicht zu vergleichen und mit Fliegern wie etwa Birgenair und Konsorten schon gar nicht :wink:


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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon ihmotep » Do, 13. Okt 2005, 9:17

Alsterix hat geschrieben:Wer häufig ein Verkehrsmittel zwischen Deutschland und Norwegen benötigt .... Die kleineren Wettbewerber - aktuell zumindest Kystlink und Fjordline sind in Norwegen recht verwurzelte lokale Unternehmen. Soweit ich das in der Praxis beobachten konnte geniessen jedenfalls diese zwei in ihren Heimatorten ein vollkommen normales Ansehen und Vertrauen ihrer Kunden - nicht nur insofern ist der Vergleich mit Bilig- oder Charterfliegern hier doch ein gutes Stück falsch. Vor allem handelt es sich, auch wenn die Pride of Telemark offenbar nur gechartert ist doch um recht solide norwegische Unternehmen und auch die Verhaltensweisen etwa den Häfen oder dem Personal gegenüber sind mit dem Gebaren z.B. von Ryanair absolut nicht zu vergleichen und mit Fliegern wie etwa Birgenair und Konsorten schon gar nicht


Ja, genau. Absolut richtig. Ich denke die CL, aber auch SL sind eigentlich für Vielfahrer nicht unbedingt die erste Wahl. Wer nur 1-2 x im Jahr rüber fährt, dem würde ich wohl i.d.R. zu Kiel-Oslo-Kiel raten. Wer darüber hinaus fährt (fahren muss), dem würde ich empfehlen mal diese Route zu probieren.
Das eigentliche Problem, warum wir dieses Thema schon sehr lange diskutieren, ist doch, das die Kystlink immer noch mit Ryanair oder anderen verglichen wird. Da muss man sich unbedingt von verabschieden. Wie Alsterix bereits schrieb: Kystlink geniesst in N und DK ein recht hohes Ansehen. Weiter sollte man auch bedenken, das der Faktor "Passagierbeförderung" eigentlich im größeren Stil durch die KL, erst seit 2-3 Jahren bedient wird. Das braucht seine Zeit.
Man konnte damals vielleicht die PoT nicht unbedingt mit der BoaVista vergleichen, oder gar wenn man es gewohnt war, mit der KH oder PR.

Ich denke KL macht mit der PoT einen richtigen, wenn auch mutigen Schritt.

Gruß ihmotep
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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon haraldnord » Do, 13. Okt 2005, 10:31

Meine Absicht war gar nicht, Leuten zu raten, die “kystlink’-Faehre nicht zu benutzen! Und Color-Line braucht ja etwas Konkurrenz!

Aber “kystlink” ist eine ziemlich neue Reederei und es dauert immer einige Jahre eine interne Kultur aufzubauen. Ein Vergleich mit (Charter-) Fluggesellschaften liegt schon nahe.

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Re: Erster Bericht kystlink N-DK

Beitragvon muheijo » Di, 10. Jan 2006, 18:34

hier nun mein reisebericht über meine erste kystlink-fahrt.
motto: "wenn einer einer reise tut" oder "ende gut, alles gut"

die zeitplanung ab münster war mehr als großzügig, ich war viel zu früh in hirtshals.
an dieser stelle nochmal danke an alle, die auf den thread "münster-asker" geantwortet haben - das war alles sehr hilfreich!

die "baracke" zum einchecken war geöffnet und warm.
nur mein sohnemann wollte natürlich nicht mehr bis zur abfahrt schlafen.

boarding war pünktlich, und dann ging's los zur stürmischen überfahrt.
ich hatte leider nur eine kabine unter/neben dem autodeck bekommen,
aber für die paar stunden schlaf reichts. sauber ist es, duschen kann man, handtuch ist auch da.
die geräuschkulisse war wegen des seegangs etwas laut: es hörte sich an, als ob auf dem autodeck ständig mehrere autos aneinanderschlugen. dabei viel mir auch ein, daß ich vergessen hatte, die handbremse anzuziehen... :oops: (ist aber gut gegangen, ich hatte zumindest den gang eingelegt)

da wir möglichst viel schlafen wollten, blieb es nur bei einem schnellen rundgang und einem schlafbier. insgesamt war nicht viel los an board, viele schliefen auf einem der schlafsessel oder im schlafsack auf den sitzpolstern der lounge.

ankunft in langesund war pünktlich, zoll war auch da, aber hauptsächlich mit polnischen und litauischen autos beschäftigt.

und dann die rückfahrt:

gebucht für sonntag morgen, 08.00 uhr. auch hier war ich wieder viel zu früh (und um 03.00 uhr der erste; um diese zeit schließen übrigens die kneipen in langesund, sehr ärgerlich)
leider blieb ich auch um 07.00 uhr noch der erste, weil die abfahrtszeiten geändert worden waren, und zwar von 08.00 auf 18:00 uhr!
man hatte versäumt, mir das bei unserer abfahrt von hirtshals mitzuteilen, eine e-mail nützt mir im urlaub natürlich auch nichts und mein handy war irgendwanneinmal auch aus.

man hat sich dann aber gekümmert, und ich muß sagen, daß war schon ein gutes krisenmanagement:

obwohl die frau am schalter zunächst alleine und dann mit der ankunft der fähre von einem haufen truckern umgeben war, wurde doch alles geregelt und getan, was möglich war:

- man bot mir an, mit colorline ab larvik zu fahren (war für mich aber sinnlos)
- auf nachfrage hat man mir meine kabine schon hergerichtet, so daß ich wenigstens ein paar stunden schlafen konnte. mein auto durfte allerdings noch nicht an bord, weshalb der schlaf nicht lange und eher schlecht war,
weil ich den alptraum hatte, zu verschlafen und ohne auto nach hirtshals zu fahren....
- kostenlose telefonate
- herausfinden div. telefonnummern in D
- kostenloser kaffee
- an bord: ich sah wohl so bemitleidenswert aus, daß mier eine sehr nette köchin zum mittag eine leckere suppe aus der mannschaftskombüse angeboten hat.
- wie mir versprochen wurde, erhielt ich heute einen anruf von kystlink:
man hat sich nochmals entschuldigt, und als wiedergutmachung ist mein nächstes autopaket gratis - gutschein kommt.
na, wenn das nichts ist!?

so ärgerlich also die verzögerung war (wenigstens bin ich zum arbeitsbeginn am montag gerade noch rechtzeitig angekommen),
so sehr zeigt sich doch, was eine gute von einer schlechten fährlinie unterscheidet. hätten alle so reagiert?

noch mal schnell zum schiff:
wegen meines unfreiwilligen aufenthaltes in langesund konnte ich mich genauer umschauen.
das schiff gehört wirklich mal ordentlich von außen gepönt.
innen kann man nicht meckern, es gibt essen a la card oder vom buffet oder kleine snacks und saubere kabinen. mehr brauche ich für eine überfahrt nicht, vermutlich würde ich als alleinreisender auch auf die kabine verzichten.
das thema sicherheit ist ja auch bereits angesprochen worden. die rettungseinrichtungen habe ich mir nicht angeschaut, aber die mannschaft scheint sensibilisiert zu sein. die köchin bestand darauf, daß ich mich abmelde, sollte ich nochmal von bord gehen, damit man mich im brandfall nicht unnötig sucht.

für den 1.norwegen urlaub bestehe ich immer noch auf eine fähre mit oslo als zielhafen, aber für den schmalen geldbeutel bzw. für vielreisende ist die kystlink eine gute sache.
wahrscheinlich werde ich künftig nicht mehr die E6-schweden-anreise machen. aber einen tag vor abfahrt sicherheitshalber noch mal nach der abfahrtszeit fragen :wink:

gruß, muheijo
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