Fortbewegung per Boot

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Fortbewegung per Boot

Beitragvon Arne27 » Mo, 22. Feb 2016, 12:01

Hallo Norwegenerfahrene,

Der Flug ist gebucht, dieses Jahr geht es für uns nach Norwegen. :D

Wir kommen in Bergen an und würden uns gerne dann ein kleines Motorisiertes Boot mieten, um dann auf eigene Faust die Fjorde zu erkunden. Nach ein paar Stunden Fahrt ist der Plan irgendwo anzulegen und das Zelt aufzubauen.

Hat jemand diese Art der Fortbewegung schon probiert?
Wisst ihr, wo wir in Bergen ein einfaches Führerscheinfreies 5-20PS-Boot für 2 Wochen mieten können (aber ohne Ferienwohnung)?
Wie bekommt man am besten Sprit für das Boot?

auch freuen würden wir uns über Tipps in welche Richtung wir fahren sollten. Ich hatte überlegt, zum Folgefonna Nationalpark zu fahren, aber vlt hat hier jemand Tipps wo eine besonders schöne und abwechslungsreiche Bootstour entlang führen könnte!?

Vielen Dank für jeden Tipp!

Gruß, Arne
Arne27
 
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon der westfale » Mo, 22. Feb 2016, 14:16

Hei


Die Idee ist gut und spannend. Von der Ausfuehrung mit einem so untermoterisierten kleinen Boot rate ich aber dennoch dringlich ab.
Unter 25Ps sollte ihr nicht reisen und eine Kabine sollte das Boot auch haben um Proviant und Klamoten trocken zu halten. Als weiteres solltet ihr euch mit Navigation auskennen, gibt leider keine Strassenschilder auf dem Wasser, Somit gebraucht ihr eine Seekarte des Seegebietes in dem ihr reisen wollt.

Fuer mich hoehrt sich deine Anfrage wie ein Schnellschuss an, ohne sich wirklich Gedanken gemacht zu haben wie das Unterfangen sicher von statten gehen kann und mit welchen Problemen ihr konfrontiert werden koennt und welche ihr definitiv haben werdet.


Gruss
der westfale
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Gudrun » Mo, 22. Feb 2016, 14:35

Ich kann mir vorstellen, dass es im Fjordland schwierig wird vom Wasser aus eine Stelle zum Wildcampen zu finden. Die Fjordwände stürzen oft steil in das Wasser. Da, wo Stege sind, sind auch Nutzer für diese. D.h., das Jedermannsrecht erlaubt gerade da keine Übernachtung im Zelt. Ausnahmen bestätigen natürlich diese Regel. Aber ob man die Ausnahme findet, wenn man sie braucht?

Grüße Gudrun
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon troll70 » Mo, 22. Feb 2016, 20:10

Hallo Arne.
Hast Du Erfahrung mit einem Boot auf offenem Gewaesser? Falls nein, rate ich dringend ab (falls Du ueberhaupt einen Verleiher findest), denn die Seeverhaeltnisse an der norwegischen Westkueste koennen sehr ruppig werden. 25PS ist auf alle Faelle viel zu schwach. Mein Boot hat 80PS und ich fahre nur bei bestem Wetter raus.

Allerdings brauchst Du nicht auf eine Bootstour zu verzichten. Fuer gefuehrte Angeltouren werden vielerorts Boote (mit ortskundigem Skipper) vermietet. Nicht ganz billig, aber das waere eine Mehrtagesmiete auf eigene Verantwortung ganz sicher auch nicht.

Viele Gruesse

Dirk
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Arne27 » Mi, 24. Feb 2016, 20:16

Vielen Dank schon mal für die Antworten. Sicherlich, Erfahrung motorisiert auf hoher See habe ich nicht, es ist ja aber noch bis Sommer hin und dadurch auch noch ganz gut Vorbereitungszeit.

Der Tipp mit mehr PS und Kajüte ist hilfreich. Mir gefällt es auch, auf dem Boot übernachten zu können.

Bin aber auch am überlegen, noch ein Seeführerschein zu machen. Allerdings frage ich mich da, ob sich das lohnt. Schließlich kann es nicht besonders viel sein, was man in einem 3-Tägigen Kurs lernt!?

Aber bevor ich mich aufs Bootfahren vorbereite müsste ich ja doch wissen, dass ich ein Boot bekomme kann. Auch wie die Kosten dafür wären.
Wie würdet ihr da ran gehen? Gibt es eine Plattform, für (privat-)Vermietung?
Im deutsch- und englischsprachigen Internet finde ich leider immer nur Haus+Boot aber nie nur das Boot.

Gruß, Arne
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon der westfale » Mi, 24. Feb 2016, 20:40

Hei


Boote zum leihen findest du hier: http://m.finn.no/boat/rent/search.html?filters=

Ein Bootsfuehrerschein zu machen ist definitiv kein Fehler, zumal alle Jahrgaenge nach, ich meine 1990, da mag man mich berichtigen wenn die Zahl falsch ist, einen gebrauchen um in Norwegen ein Boot mit mehr als 25PS zu fahren.

Ein Dreitageskurs solltest du allerdings nicht besuchen. Da gibt es sicherlich bessere Kurse mit mehr Tiefgang.


Gruss
der westfale
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Ari » Mi, 24. Feb 2016, 21:13

Hei,

wie Marc schon schreibt, muss man seit 2010 fuer Boote, die længer als 8 Meter sind oder einen Motor mit mehr als 25 PS, in Norwegen einen Bootsfuehrerschein haben - dies gilt fuer alle Personen, die nach dem 1.1.1980 geboren sind. Nachzulesen hier:

https://www.politi.no/oslo/aktuelt/nyhe ... t_8339.xml

Selbst wenn man ælter ist, macht es sicherlich trotzdem Sinn, denn einige Regeln sollte man wohl kennen. Von offiziellen Veranstaltern wirst Du auch kein Boot mieten kønnen, wenn Du juenger bist. Ein Boot unter 25 PS wære fuer eine 2-Wochen-Tour wohl deutlich unterdimensioniert. Und ich schliesse mich meinen Vorgængern an, dass es grade in der Fjordregion schwierig sein kann, einen Platz zum anlegen zu finden, der nicht "in Privathand" ist.

Hier zum Beispiel eine Seite, wo man Boote mieten kann:
https://www.maritimutleie.no/book-boat/kom-i-gang/
allerdings auf norwegisch.

Viele Gruesse,
Ari
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Dixi » Mi, 24. Feb 2016, 22:07

der westfale hat geschrieben:Hei


Boote zum leihen findest du hier: http://m.finn.no/boat/rent/search.html?filters=

Ein Bootsfuehrerschein zu machen ist definitiv kein Fehler, zumal alle Jahrgaenge nach, ich meine 1990, da mag man mich berichtigen wenn die Zahl falsch ist, einen gebrauchen um in Norwegen ein Boot mit mehr als 25PS zu fahren.

Ein Dreitageskurs solltest du allerdings nicht besuchen. Da gibt es sicherlich bessere Kurse mit mehr Tiefgang.


Gruss

Hallo zusammen,
nur mal interessehalber, wie sieht es aus wenn man vor 1990 geboren ist?
Was könnte man denn da theoretisch fahren?

VG
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Dixi
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon der westfale » Do, 25. Feb 2016, 6:36

Hei Dixi

Die Jahreszahl 1990 ist falsch von mir. Muesste 1980 heissen. Ansonsten zu deiener Fage. Fuer Norwegen weiss ich das nicht mal so genau. Aber Boote mit 10m sind kein Problem.

In Deutschland, wo ich seinerzeit Anfang 2000 den Sportsbootfuehrerschein machte heisst es dazu." Jedes Boot zu sportszwecken". Soll heissen wenn ich meine und mich faeig sehe eine Faehre zu haendeln um damit zum angeln heraus aufs Wasser moechte, kein Problem.

Ich zitier mal meinen damiligen Ausbilder. Ein Mofafuehrerschein, mit dem man Omnibusse fahren kann.

Gruss
der westfale
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Ari » Do, 25. Feb 2016, 8:38

Dixi hat geschrieben:Hallo zusammen,
nur mal interessehalber, wie sieht es aus wenn man vor 1990 geboren ist?
Was könnte man denn da theoretisch fahren?

VG
Dixi


Hei,

habe hier mal eine Zusammenfassung gefunden. Wenn man vor 1980 geboren ist, darf man wohl in Norwegen Boote fahren, die max. 15 Meter lang sind, keine Beschrænkung gibt es fuer PS und Geschwindigkeit.

http://www.nautnes.com/regler_for_ff8ring_av_be5t.html

Viele Gruesse,
Ari
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Saxax » So, 28. Feb 2016, 18:12

Moin Arne,

norwegische Fjorde per Boot zu erkunden ist reizvoll ohne Frage. Norwegische Gewässer gelten aber nicht ohne Grund als "anspruchsvoll". Mit einer Kurzeinweisung im Sinne eines dt. Sportbootführerscheins ist das nur sehr bedingt zu empfehlen.

Die norwegischen Fjorde sind Tidengewässer und navigatorisch anspruchsvoll. Geeignete Seekarten und navigatorische Erfahrung sind da eigentlich Voraussetzung. Ebenso Kenntnis des Wetters (dies kann in Norwegen innerhalb von 5 Minuten von "liebliche Badesee" zu Sturm mit erheblichem Seegang umschlagen).

Angelboote (mit der angedachten Motoriesierung) für Tagestouren bekommt man auf fast jedem Campingplatz, so dieser an der Küste liegt. Die Tatsache, dass ältere Mitbürger in Norge keinen Führerschein benötigen, erklärt sich übrigens daraus, dass man früher voraussetzen konnte, dass die einheimischen Küstenbewohner/innen den Umgang mit Boot und See von klein auf gelernt haben. Das soll bei den Tourist/inn/en nicht immer der Fall sein.

Mit einem Motorboot ohne Steg an Land zu kommen, ist nicht ganz banal. Ankern scheidet wegen der Wassertiefe in Norge meistens aus.

Was bleibt sind z.B. Kajaktouren, die auch als geführte Touren angeboten werden. Die Angebote, die mir bekannt sind liegen aber weiter im Norden (Dønna u. ørnes). Hier ist auch die Küstenformation deutlich geeigneter an Land zu kommen, da die Gebirge im Norden nicht so steil aus dem Wasser kommen.

Wünsche einen schönen Norge-Urlaub, vielleicht mit Tages- oder Halbtagestouren per Boot.


Herzliche Grüße


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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon gerd.pe » Sa, 05. Mär 2016, 23:16

Hei,
habe eine Seite zum Bootausleihen gefunden.
https://www.boatflex.com/no
Gehe aber davon aus dass der Verleiher entsprechende Befähigungsnachweise sehen will.
Man sollte sich halt auskennen mit Wettervorhersagen, Ausweichregeln und Seemarkierungen.
Wer will schon einem Anfänger sein Boot ausleihen der bei jeder Untiefe gundstøtted.

Atlernativ kann man ja einen Segelkurs machen oder so. Da ist Bergen bestimmt windsicherer
als der Oslofjord.
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Re: Fortbewegung per Boot

Beitragvon Saxax » So, 06. Mär 2016, 0:36

Hei Bernd.Pe

da hast Du aber eine tolle Seite gefunden :D, die Vindö https://www.boatflex.com/en/boat/363/details#/details macht ja richtig Appetit.

Aber ich gehe auch davon aus, dass der Eigner ein paar hundert Seemeilen Erfahrung und entsprechende Papiere nachgewiesen haben möchte. Wäre sonst auch schade um das schöne Boot in dem tollen Revier http://www.norgeskart.no/?sok=haugesund#13/-50426/6619401/-land/+enkel/+sjo_enc/+hits

Die südliche Ansteuerung von Bergen ist im Prinzip auch ganz ordentlich betonnt http://www.norgeskart.no/?sok=haugesund#12/-41881/6682652/-land/+enkel/+sjo_enc/+hits

Bleibt eigentlich nur noch die Frage: "wieso kriege ich diese tollen Webseiten im Urlaub nicht?"

Apropos: ich bin mir nicht sicher, ob Bergen eine geeignete Segelschule hat, aber ein Segelschulschiff hat Bergen. Wenn die Statsraad Lehmkuhl in ihrem Heimathafen ist, lohnt das Mitfahren für einen Tages- oder Abendtörn auf jeden Fall. http://www.lehmkuhl.no/hjem/ (im Prinzip dürfte man das Teil nach deutschem Recht mit einem BR- und einem Küstenmotorbootschein durchaus selbst fahren, wenn man gelassen würde und sich traute ... aber das gibt immer diese hässlichen Schiffswraks in den Häfen :wink: )



Da wünsch ich doch
immer eine handbreit Wasser unter dem Kiel


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