Fähre Kiel - Oslo für 188 Euro ?

[Teasy]

Hallo NO-Profis,

wir kommen aus dem Süden Deutschlands und wollen eigentlich auch über Puttgarden und die Brücke nach Schweden, um dann mit dem Auto über Schweden weiter hoch nach Norwegen zu fahren.

Da ich aber nicht Schweden sondern Norwegen sehen will (ist unser erster Trip), habe ich mir die Fähralternativen noch mal näher angesehen und folgendes Angebot gefunden:

Kiel - Oslo mit ColorLine für 188 Euro (2 Personen, 1 PKW, einfachste Kabine).

Wenn ich Puttardenfähre, Brücke, Kilometer, Sprit und die Zeit zusammen rechne, fand ich, das ist ein faires Angebot.

Meine Überlegung: wenn ich durch Schweden mit dem Auto fahre, komme ich fertig in Norwegen an und kann mir erst mal eine Unterkunft suchen. Fahre ich mit der Fähre, kann ich während der Fahrt ggf. etwas schlafen und komme morgens in Norwegen an: mein erster aktiver Urlaubstag beginnt sofort mit dem Verlassen der Fähre.

Was sagen die Profis?
Habe ich da "was sinnvolles gebucht"?
Noch kann ich ohne Kosten stornieren ...

Ahoi,
Stefan Tiesing.

[trolljenta]

ich find's sinnvoll, eben aus genau den von dir aufgeführen Gründen. Wenn du über Puttfgarden und durch Schweden anreist hast du echt jede Menge Kilometer mit dem Auto vor dir was zum einen Anstrengend ist und zum anderen auch Sprit kostet.
Mit der Kiel Fähre hingegen kommst du ausgeschlafen und relaxt direkt in Norwegen an und allein die Anreise an sich ist sehr erholsam und schon richtig "Urlaub"
Mach dir einen schönen Tag an Bord, geh abends gut Essen und steh am nächsten morgen zeitig auf und geniesse die traumhaft schøne Einfahrt in den Oslofjord!

Trolljenta

[Michael H.]

Hei Stefan,
das hast Du richtig gemacht! Deine Überlegungen finde ich wirklich sinnvoll - und nebenbei habt Ihr die 20 Kronen Bompenge für Oslo gespart!
Stuttgart-Kiel dürfte in 8 Stunden machbar sein, d. h. wenn Ihr ganz früh am Morgen losfahrt, seid Ihr Mittags nach 750 km in Kiel (=Oslo). Den Rest des Tages könnt Ihr faulenzen und Euch von der deutschen Autobahn erholen. Tipp: Das Frühstücksbüffet an Bord solltet Ihr nutzen. Dann fängt der Tag doppelt gut an, weil Ihr zum Frühstück auch noch die schöne Einfahrt in den Oslofjord serviert bekommt.
Für mich ist Kiel-Oslo in diesem Jahr leider am Preis gescheitert: In den Sommerferien kostet das für eine Familie mit WoMo locker 800 Euro - eine Richtung!
Bei einer Kabine unter Autodeck können die Maschinengeräusche stören. Nehmt also Ohrstöpsel mit (kein Witz!), dann ist das Problem gelöst. Und seht Euch bitte die Flucht- und Rettungswege an, die sind ja etwas länger. Generell sollte man aus jeder Kabine selbst im Stockdunkeln den Weg aufs nächste Außendeck finden, besser zwei Wege (falls Schlagseite). Das geht jetzt nicht gegen Color Line oder die PR und soll Dir auch keine Angst einjagen. Das ist vernünftiges Verhalten und eben bei "unter Autodeck" besonders wichtig.
Einen wunderschönen Urlaub wünsch' ich Euch!
Michael

[Thies]

Die Fähre Kiel - Oslo macht schon Sinn und ich habe sie sehr oft genutzt. Nicht das man nach einer schönen Nacht ausgeruht in Oslo ankommt und einen recht schönen Blick während des Frühstücks genießen kann. Auch wirtschaftlich betrachtet ist die Fähre gut. Ich spare immerhin rd. 1.000 km, die ich nicht mit dem AUto fahren muss.

Allerdings würde ich, insbesondere in der Hauptsaison, nicht an der Kabine zu sehr sparen. Letztendlich ist man doch 20 Std. an Bord und wenn man mal seine Ruhe haben will, dann sollte man sich auch in der Kabine aufhalten können ohne, dass es dort zu beengt zugeht. Un dich die Kabinen unter dem Autodeck sind, wie alle Innenkabinen nicht unbedingt geeignet, ein Wohlfühlklima herzustellen.

Je nach Anspruch gibt es gerade auf der PR auch Kabinen, die über eine Loggia verfügen, was gerade für die noch immer unter uns lebenden Raucher von Vorteil sein kann. Ist nicht zwingend, es gibt auch noch gute Kabinen in der Kattegorie dazwischen.

Bei Kabinen, von denen aus man ein Freideck erst nach der Bewältigung von mehreren Treppen ereichen kann, sind die Überlebenschancen im Falle eines Falles natürlich schon sehr eingeschränkt. Ich habe auf er Peter Wessel in jungen Jahren (war noch nicht einmal CL) in einer solchen übernachtet und bin der festen Überzeugung, dass es dort mehr als eng geworden wäre. War eben sehr günstig und ich noch sehr sparsam. Fähren haben aber die unangenehme Eigenschaft sehr schnell unter zu gehen - auch mit den neueren Querschotten.

Die Fährüberfahrt ist in jedem Fall viel angenehmer als die Fahrt an Land durch Schweden, die habe ich auch schon hinter mir....

Gruß

Thies

[Jürgen R.]

Hei Teasy,

die von Thies und Michael getroffenen praktischen Hinweise kann ich nur zu 100 Prozent bestätigen.

Aber jetzt zurück zu meinen "Forumskollegen", was soll der Quatsch mit der Angstmacherei hinsichtlich einer Fährüberfahrt. Wenn Ihr Eure Quietschente mitnehmt, ist es Euer Problem. Ich finde diese Haltung nur unfair gegenüber einem neuen Mitglied im Forum.

Wir bewegen uns hier mit Fährschiffen im Ostseeraum, dass sind keine "umgebaute ausgemusterte Piratenschiffe" wie so einige im Mittelmeerraum, was man aber auch nicht verallgemeinern kann. Jeder von uns hat bestimmt schon mal ein Schiff erlebt, was so nicht seinen Vorstellungen entsprach, wenn dieses Schiff aber beim ADAC-Fährentest noch die Note GUT erhält, fühle ich mich einfach sicher.
Wenn Ihr auf die Estonia anspielt, kann ich Euch nur raten, kauft Euch das Buch. Das Schiff wurde versenkt, aber diese Zeiten sind hoffentlich nach mehr als 10 Jahren hoffentlich vorbei.

Also Teasy, ich wünsche Euch einen schönen Urlaub und geniest die Überfahrt in Richtung Norden.

Gruß Jürgen

[Michael H.]

Aber jetzt zurück zu meinen "Forumskollegen", was soll der Quatsch mit der Angstmacherei hinsichtlich einer Fährüberfahrt. Wenn Ihr Eure Quietschente mitnehmt, ist es Euer Problem. Ich finde diese Haltung nur unfair gegenüber einem neuen Mitglied im Forum.

Lieber Jürgen,
da ich es war, der mit "dem Quatsch" angefangen hat: Offenbar ist es mir nicht gelungen, das rüber zu bringen, was ich wirklich wollte. (Verflixt nochmal, manchmal fällt es mir schwer, in Foren/E-Mail/SMS den richtigen (Unter-)Ton zu treffen.) Ich muss das also klarstellen: Ich wollte wirklich niemand Angst machen!
Wer mein Posting gelesen hat, kennt den Satz: Das geht jetzt nicht gegen Color Line oder die PR und soll Dir auch keine Angst einjagen.
Angst kann man doch nur vor etwas haben, was man nicht genau kennt oder einschätzen kann. Mit bekannten Dingen ist der Umgang doch viel leichter. Ich wollte Teasy und andere vor dem mulmigen Gefühl bewahren, das Thies von seiner Fahrt mit der Peter Wessel (war das noch unter Fred. Olsen?) beschrieben hat. Wenn man weiß, wie man schnell nach draußen kommt, schläft es sich doch ruhiger - oder? Ich finde das nicht unfair.
Sich über Fluchtwege zu informieren, ist doch fast die einzige Möglichkeit für Passagiere, aktiv was für ihre Sicherheit zu tun. Ich mache das schon aus Gewohnheit auch z. B. in Hotels. Das macht keine Mühe und ist oft nur ein kurzer Gang um die Ecke - hoffentlich. Mit der gleichen Begründung (Angstmacherei) könnte man auch die Benutzung von Sicherheitsgurten im Auto den Weicheiern überlassen...

Wir bewegen uns hier mit Fährschiffen im Ostseeraum

Richtig, und von ausgemusterten Piratenschiffen im Mittelmeerraum habe ich auch nicht gesprochen. Dass die Sicherheit auf der Ostsee recht gut ist, dürfte auch unbestritten sein. Aber: Absolute Sicherheit gibt es nicht, und auch auf der Ostsee passiert mal was, guckst Du hier. Die Gewässer sind wirklich dicht befahren, nicht nur im Großen Belt, auch im Kattegat. Die Stena Nautica ist am 16.02.2004 noch mal davon gekommen - auf dieser Fähre habe ich erst nach dem Unglück eine Passage gebucht (inkl. Kabine unter Autodeck). Ich finde es besser, mich mit offenen Augen zu informieren und vorhandene Sicherheitseinrichtungen zu nutzen. Die Anreise zur Fähre ist aber wahrscheinlich gefährlicher als die Überfahrt, darum fahre ich auch mit Gurt.

Alle, denen mein Beitrag Angst gemacht hat, bitte ich hiermit um Entschuldigung. Das habe ich nicht gewollt.

Michael

[rapid]

Hallo Stefan,
deine Überlegungen finde ich gut. Vielleicht schaust du dir auch noch folgende Alternative an: Fjordline von Hanstholm nach Bergen. Ist
eher noch preiswerter.
Nachteil: von Stuttgart nach Hanstholm ca. 1100 km. Wir schaffens in einem Tag von Achern (Baden).
Vorteil:
Ca. 16 Stunden Fähre zum relaxen. Letzter Teil sehr schöne Landschaft an der Westküste (Fjordküste). Wenn man sich die schöne Fjordlandschaft anschauen will spart man sich ca. 8 Stunden Autofahrt von Oslo nach Bergen mit verschiedenen Mautgebühren und Fähren.
Gruss
rapid