Hurtigruten Spezialfrage

[RichardWith]

Hallo Hurtigrutenfreunde!

Heute haben wir uns die Frage gestellt, ob die alten Hurtigrutenschiffe (Lofoten etc.) auch in den Trollfjord gefahren sind und dort gewendet haben?

Schließlich haben die alten Schiffe ja keine Querstrahlruder die das Wenden auf der Stelle möglich machen.

Wer weiß die Antwort?

Vielen Dank schon mal!

Hilsen
Frank

[geir]

Die Hurtigruten haben es fast immer gemacht. Wenn die ersten Touristen mitgefahren waren hatten sie angefangen.

[Bernd]

Hei RichardWith,

Hein Seemann konnte auch schon früher sein Schiff ohne Bugstrahlruder und Doppelschraube auf der Stelle wenden.
Man brauchte nur seemännisches Geschick und etwas mehr Zeit.

Gruß Bernd

[Carsten]

Außerdem sind die alten Schiffe ja viel kleiner und hatten dementsprechend mehr Platz, denke ich mal.

[Jürgen Humbert]

...bin in den 80-ern mal mit einem der alten Pötte gefahren - auch IN den Trollfjord. Scheeee war's...

Hilsen
Jürgen

[K-Lilly]

Hallo Richard With,

ich war auch schon um Mitternacht mit der Harald Jarl im Trollfjord. Alles kein Problem, bei den alten Schiffen bleibt noch viel Platz über. Die Fahrt in den Trollfjord war übrigens das einzige was mich im Frühjahr auf der Kong Harald mehr als bei den alten Schiffen beeindruckt hat. Erstmalig hatte ich das Gefühl es könnte eng werden.

Davon abgesehen sind die neuen Schiffe keinesfalls immer wendiger und seefester.
Wo ich den Namen Richard With gerade lese - bei der 40-Jahrestour der MS Lofoten haben wir in Berlevag angelegt, während es die Richard With nicht gewagt hat und lieber gleich weitergefahren ist. War halt ziemlich windig und diese eher quadratischen neuen Schiffe haben so viel Windangriffsfläche, daß dann wohl Seitenstrahlruder auch nicht mehr so viel nutzen. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß von den neuen Schiffen die kleineren ungeschützten Häfen im Norden bei schlechtem Wetter noch häufiger ausgelassen werden wie früher.
Bei den alten Schiffen konnte (kann man? MS Lofoten fährt bald wieder!) man eine Menge interessanter Anlege- und Wendemanöver mit Hilfe von Anker und Leinen beobachten. Ein schöner Anblick war es auch als die Nordstjernen damals direkt am Hurtigrutenkai in Bergen auf der Stelle gedreht hat. Geht alles und ist viel interessanter als die moderne Technik.

Grüße
Sabine
.

[RichardWith]

Hallo Hurtigruten-Freunde!

Vielen Dank für die interessanten Antworten!

Hilsen
Frank

[Biggi]

Hallo Sabine,

Die Fahrt in den Trollfjord war übrigens das einzige was mich im Frühjahr auf der Kong Harald mehr als bei den alten Schiffen beeindruckt hat

wann im Frühjahr bist Du mit der Kong Harald gefahren? Bei unserer Fahrt mit der MS Midnatsol Ende April/ Anfang Mai durfte das Schiff wegen Lawinengefahr nicht in den Trollfjord fahren. Damals hieß es, dass der Trollfjord für Hurtigrutenschiffe zu der Zeit noch nicht frei gegeben ist.

Schöne Grüße
Biggi

[Johannes]

Hallo Frank,

Heute haben wir uns die Frage gestellt, ob die alten Hurtigrutenschiffe (Lofoten etc.) auch in den Trollfjord gefahren sind und dort gewendet haben?

ich habe mal ein altes Bild aus 1996 rausgesucht. Damals war ich mit der alten Kong Olav im Trollfjord. Da war es auch kein Problem, durch die Scheibe der Brücke zu fotografieren. Wenn du dir das Bild genau anschaust, wirst du das Bug des Schiffes kurz vor der Felswand bzw. dem Wasserfall erkennen.




Und hier noch ein neueres Bild aus 2001, als damals die Nordlys im Trollfjord drehte.




Gruß og ha det

Johannes

[K-Lilly]

Hallo Biggi,

ich habe im Frühjahr die Sonderfahrt auf der MS Lofoten mitgemacht, bin dann in Harstad auf die Kong Harald umgestiegen und war am 15.04.04 im Trollfjord.
Ich bin dann am 17.04. von Svolvaer aus mit der Narvik zurück nach Bergen gefahren und habe dort ebenfalls gehört, daß die Narvik nicht im Trollfjord war wegen zuviel Schnee. (Es war übrigens kaum Schnee und es hat die zwei Tage dazwischen auch garantiert nicht geschneit!)
Also außer von der Lawinengefahr ist es wohl abhängig vom Kapitän, dem Zeitplan, Lust und Laune usw.

Eine Freundin war trotz vieler Fahrten nie im Trollfjord, da sie immer im Winter gefahren ist.
Dann ist man in der Nacht nordgehend um Mitternacht reingefahren, ohne daß die Passagiere etwas davon wußten. Der Trollfjord war zugefroren und es soll einen ziemlichen Lärm gemacht haben. Etliche Passagiere sind im Schlafanzug an Deck gerannt, weil sie dachten es wäre etwas passiert. Nur meine Freundin hat selig geschlummert und davon erst am nächsten Morgen erfahren. Sie war dann etwas sauer, aber inzwischen ist sie auf einer Sommerfahrt auch hinein gekommen.
Ich meine die Reise war so um die Weihnachtszeit. Der Grund dafür war wohl, daß die Familie des Kapitäns an Bord war und er ihnen den Trollfjord zeigen wollte!

Übrigens habe ich letztes Jahr gleich die erste Septemberfahrt auf der Lofoten mitgemacht und eine Außenkabine gebucht, nur weil ich einmal ein offenes Bullauge haben wollte. Dann war auf der Sonderfahrt davor den ersten Tag etwas Wind und alles wurde zugeschraubt. Anschließend waren 14 Tage Flaute, aber die Bullaugen blieben zu. Der Kapitän hatte halt nein gesagt und in 10 Tagen wäre sowieso Oktober und die Bullaugen blieben im Winterhalbjahr verschlossen.
Dann habe ich bei der Jubiläumstour im März eine Innenkabine gebucht und in Trondheim wurde alles aufgemacht. Tja, ich habe mich nicht lange geärgert, sondern bin in Tromsö umgezogen!

Soviel zu Vorschriften und Planungen!

Grüße
Sabine

[DMichael]

Davon abgesehen sind die neuen Schiffe keinesfalls immer wendiger und seefester.
Wo ich den Namen Richard With gerade lese - bei der 40-Jahrestour der MS Lofoten haben wir in Berlevag angelegt, während es die Richard With nicht gewagt hat und lieber gleich weitergefahren ist. War halt ziemlich windig und diese eher quadratischen neuen Schiffe haben so viel Windangriffsfläche, daß dann wohl Seitenstrahlruder auch nicht mehr so viel nutzen. Irgendwo habe ich mal gelesen, daß von den neuen Schiffen die kleineren ungeschützten Häfen im Norden bei schlechtem Wetter noch häufiger ausgelassen werden wie früher.
Bei den alten Schiffen konnte (kann man? MS Lofoten fährt bald wieder!) man eine Menge interessanter Anlege- und Wendemanöver mit Hilfe von Anker und Leinen beobachten. Ein schöner Anblick war es auch als die Nordstjernen damals direkt am Hurtigrutenkai in Bergen auf der Stelle gedreht hat. Geht alles und ist viel interessanter als die moderne Technik.

Grüße
Sabine
.[/quote]
Das hat nichts mit Seetauglichkeit zu tun. Das liegt an der engen Einfahrt, die vor Jahren noch gar nicht zugänglich war. In dem Hafen (Berlevag) haben größere Schiffe Probleme.

[Fjellwanderer]

Eine kleine Erweiterung vom Eintrag davor.


In den Monaten Januar bis März 2003 hat die Hurtigrute 45x um Berlevag einen großen Bogen gemacht. Die See war zu rauh. Ein Zerschellen an der engen Einfahrt war möglich.
In einem Zeitungsartikel haben sich damals die Gewerbetreibenden böse beschwert. Verständlich, denn zu 90 Prozent wird Frachtgut in Nordnorwegen mit der Hurtigrute transportiert. Einige Häfen können die Waren nur mit dieser Linie verschiffen.

Es gibt aber auch andere Häfen, die bei Sturm nicht angelaufen werden. Das war auch zu Zeiten der traditionellen Schiffe so. Zu nennen sind hier Stamsund und Svolvaer.
Ich wollte im Dezember 1994 mit der MS Ragnvald Jarl von Bodoe nach Stamsund. Auf dem Vestfjord hat uns dann ein faustdicker Sturm zur lustigen Fahrt eingeladen. Im Schiff flog das Inventar durch die Gegend. Erst wurde Stamsund gestrichen, später auch noch Svolvaer. Erst in Stokmarknes konnte ich das Schiff verlassen. Alle Passagiere wurden dann mit einem Bus an ihre Ziele gebracht. Ich wollte nach A und kam dort am Morgen 05.00 an.
Eine lustige Episode.

Noch etwas historisches zu Berlevag.

Die Hurtigrute hat seit 1974 einen festen Haltpunkt. Im gleichen Jahr wurden die beiden Molen fertig gestellt. Der Anleger entstand.
All die Jahre davor ankerten die Schiffe vor dem Hafen. Die Passagiere und die Fracht wurden mittels Expeditionsbooten an Land gebracht.
Bilder dazu gibt es auf meiner Seite, unter "Historie 1893 - 1945".




Thomas