Norwegen abseits der Strassen

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Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon safety bike » Mo, 23. Jan 2006, 0:30

Hallo allerseits,

ich suche mir gerade Infos zusammen fuer eine Reise im naechsten Jahr.

Ich fahre hobbymaessig Enduro und bin wegen der fragwuerdigen politischen Lage dieses Sports in einem Land austoben, wo ich niemand auf den Wecker falle.
Norwegen kenne ich ueberhaupt nicht, nur was ich so aufgeschnappt habe eben.
Und was ich im Forum darueber schon lesen konnte.

Es geht mir natuerlich nicht um irgendwelche sprotlichen Hoechstleistungen, damit ist man in menschenleeren Gegenden sowieso fehl am Platze.
Das soll mehr wie eine Wuestendurchquerung aussehen.
Ich habe mir gedacht, mit der Hurtigrute nach Mittelnorwegen zu duempeln und mich von dort Richtung Sueden zu orientieren.
Bei Zeitmangel, eben wenn man irgendwo haengen bleibt, wo es besonders schoen ist, waere auch der Rueckweg durch die Faehre beschleunigungsfaehig.

Wie realistisch ist mein Vorhaben?
Gibt es besonders lohnenswerte Ziele dafuer?
n' schoenen Sommer
TOM
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon EuraGerhard » Mo, 23. Jan 2006, 8:32

Hallo Tom,

in Norwegen wie auch in den übrigen skandinavischen Ländern ist es strikt verboten, sich mit Motorfahrzeugen abseits der Straßen zu bewegen!

MfG
Gerhard
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon safety bike » Mo, 23. Jan 2006, 9:39

Hallo Gerhard,

das ist es in der Schweiz auch.

Es kommt ueberall auf die Duldung der Anwohner an.
Wo kein Klaeger, da kein Richter.
Das wird mich auf ewig in ganz Europa verfolgen.

Es ist zum Heulen. :cry:

Abgesehen davon, wie realistisch ist es?
Steht hinter jedem Busch ein Polizist? Wie hoch sind die Bussgelder?
Was ist in der Hinsicht unter gutem Benehmen zu verstehen?
Artig einen Anwohner fragen?

Off Road verstehe ich auch nicht zwangslaeufig als abseits jeglicher Pfade, zumindest nicht ueber lange Strecken. Ein Feldweg genuegt fuer eine Allroundenduro, um ausreichend Spass zu haben.
Immerhin wiegt so ein reisefaehiges Gefaehrt um die 180 Kilo ohne Fahrer. Das will erstmal bewegt werden.
n' schoenen Sommer
TOM
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon muheijo » Mo, 23. Jan 2006, 9:55

hallo safety bike,

vielleicht ist dann eher finnland eine adresse für dich. da gibt es ausreichend straßen, die nicht asphaltiert sind, also schotterpiste. ich kann mich erinnern, daß man besonders ganz im norden richtung nord-norwegen straßen hat, die zumindest für pkw schon recht "abenteuerlich" waren.

in norwegen überwiegen doch die asphaltierten straßen, leider.

betr. bußgelder kannst du davon ausgehen, daß wenn man bei einer gesetzesübertretung erwischt wird, es sehr, sehr teuer wird.
(übrigens in ganz skandinavien, aber norwegen ist da schon spitzenreiter)

polizei steht nicht hinter jedem baum, aber sehr effektiv und für nicht-einheimische unvorhersehbar.
ich habe biker getroffen, die auf dem weg zum nordkapp 3x ! zahlen durften (und so reich sahen die gar nicht aus)

gruß, muheijo
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon Julia » Mo, 23. Jan 2006, 10:40

Es gibt schon einige Almenstrassen, die Schotter sind und somit in die Richtung "Feldweg" gehen, ab er das sind meist immer nur Stichstrecken und über kurze Entfernungen. Sich da von Nord nach Süd durchzuschlagen, ist wohl eher utopisch. Die Peer Gynt Strasse (Skeikampen-Gålå-Venabufjell) oder die Panoramastrasse (Vestre Slidre-Hemsedal) sind Beispiele, aber die hast Du in wenigen bzw. 1 Stunde abgefahren, und die Freizeithüttenanrainer, die da die Stille suchen, werden von dem Motorgedröhne auch nicht angetan sein. Vergiss es also. In Norwegen funktioniert das nicht, nur auf Crossbahnen. Und Norwegen ist ein Land mit empfindlicher Hochegebirgsnatur, das verzweifelt versucht, mit jeder Art von ungesetzlicher Fahrerei in der Wildnis (Quads, Motorcross und Schneescooter) fertig zu werden, da brauchen sie nicht noch ausländische Sünder dazu.

Wie wärs denn dagegen mit Island? Die haben doch solche Inlandspisten, die für sowas prädestiniert sind (aber auch da bitte auf der PISTE bleiben und die Natur nicht noch mehr kaputtfahren!!!).
Julia
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon Christoph » Mo, 23. Jan 2006, 11:59

safety bike hat geschrieben:Steht hinter jedem Busch ein Polizist? Wie hoch sind die Bussgelder? Was ist in der Hinsicht unter gutem Benehmen zu verstehen?


3 Fragen, 3 Antworten:
In der Rana Kommune gibt es zwar nicht soviele Polizisten, daß hinter jedem Baum einer stehen könnte, aber Du mußt damit rechnen, daß hinter jedem Baum einer stehen kann. Die sind hier hinsichtlich jeglicher Verkehrsdelikte hellwach. Unerlaubtes Fahren von Motorfahrzeugen im Gelände ist für die ein gefundes Fressen und die Strafen bewegen sich auf jeden Fall im 4-stelligen Kronenbereich.
Bezüglich guten Benehmens würde ich sagen, daß man das an den Tag legt, wenn man die Vorschriften eines Landes beachtet.
Ansonsten würde ich Julia zustimmen...Island könnte für Dein Vorhaben funktionieren. Oder wie wäre es mit der unendlichen Weite in Richtung Sibiriens?

Grüßlis vom Polarkreis
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"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon Ingo M » Mo, 23. Jan 2006, 12:15

Julia hat geschrieben:Wie wärs denn dagegen mit Island? Die haben doch solche Inlandspisten, die für sowas prädestiniert sind (aber auch da bitte auf der PISTE bleiben und die Natur nicht noch mehr kaputtfahren!!!).


Meines Wissens darf man in Island überall fahren, wo Schnee liegt.

Ansonsten sind viele Strasse Schotterpisten, die ein ziemliches Off-roadgefühl beim Fahren geben.

Was wir ausserdem gemacht haben (ich war im Oktober auf Island): Aufm Strand rumgurken. Hat total Laune gemacht mit 400PS :-)
Ob das so erlaubt ist, weiss ich nicht, aber nennenswerte Flora gab's da nicht... da war Lavawüste.
Jeg glemte å signere!
Ingo M
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Re: Norwegen abseits der Strassen

Beitragvon EuraGerhard » Mo, 23. Jan 2006, 16:05

Hallo Tom,

auch wenn vieles in Norwegen ziemlich karg aussieht, so ist es doch keine Wüste, sondern hochempfindliche Fjellvegetation. Da mit der Enduro durchzubrettern, wird Dir mit Sicherheit ein wenigstens 4- bis 5-stelliges Bußgeld einbringen, wenn nicht gar einen Aufenthalt hinter "schwedischen Gardinen". Und, so leid es mir tut, ich bin der Meinung, dass das auch richtig so ist.

"Feldwege" im klassischen Sinne gibt es kaum. Schotterstraßen gibt es (noch) etliche, gerade weiter im Norden, aber die sind wie gesagt entweder Stichstraßen, oder aber doch so gut ausgebaut, dass ich da mit meinem ganz normalen Wohnmobil auch gut fahren kann. Sie werden Dir auf der Enduro also kaum den gesuchten Kick geben.

Warum also nicht wirklich Island? Da gibt es etliche Schotter- oder gar Lavapisten, z.T. mit Furten, wo weit und breit niemand wohnt und Du auch keine Vegetation kaputtmachen kannst. Einen Nachteil hat die Sache allerdings: Wenn Dir was passiert, dann rechne nicht damit, dass innerhalb der nächsten Woche jemand vorbeikommt.

MfG
Gerhard
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