von Bernd » Mo, 30. Jan 2006, 23:18
Hei wosik,
Bergen dürfte auch ohne Mietwagen einiges zu bieten haben, eine gute Wahl eigentlich, wenn man ohne Auto in Norge unterwegs sein will.
Ich kann mich da aus eigener Erfahrung auch pannekakelansk nur anschließen, eine Fahrt mit der Bahn auf den Fløyen ist ein absolutes Muß, sucht Euch dafür einen regenfreien Tag aus, die Aussicht wird gigantisch sein.
Oben nehmt Euch Zeit für Wanderungen, dann zu Fuß zurück nach Bergen.
Ein Tag geht dabei drauf, aber mit wunderschönen Erlebnissen und Eindrücken, aber ohne Anstrengung.
Auch aus eigener Erfahrung kann ich die Tour "Norway in a nutshell" empfehlen.
Auch das ist ein komplett ausgefüllter Tag, der gigantische Eindrücke vermittelt.
Hier mal ein kurzer Auszug aus unserem Urlaubstagebuch von 2004, das meine liebe kleine Frau geschrieben hat:
Freitag, 18.06.
Laut Wetterbericht soll es heute heiter bis wolkig sein mit klarer Sicht und wärmer als die letzten Tage. Wir haben uns zu 7:00 Uhr den Wecker gestellt, weil wir die Rundreise „Norway in a nutshell“ machen wollen. Der Blick aus dem Fenster ist allerdings ein Schock – tief hängende Wolken und Regen, aber wir starten trotzdem und hoffen auf etwas Glück. Angel- oder Wanderwetter ist es ja auch nicht...
Abfahrt ist 10:00 Uhr in Voss. Man kann sich aussuchen, in welcher Richtung man die Tour machen will. Wir entschließen uns, mit dem Bus Richtung Gudvangen zu starten. Zuerst sieht es so aus, als ob die Sonne es schafft, sich durchzusetzen, aber je höher wir kommen, um so trüber wird es. In Stahlheim regnet es und die sonst so atemberaubende Schlucht ist vor Wolken kaum zu erkennen. Ab Gudvangen geht es um 11:30 mit dem Schiff weiter – zuerst durch den Nærøy- und dann durch den Aurlandsfjord bis nach Flåm. Wir haben trotz des Regens eine erstaunlich gute Sicht, auch wenn wir sie die meiste Zeit nur unter Deck genießen können und entdecken sogar eine Robbe und einen Tümmler. Flåm erreichen wir um 13:30 Uhr bei schönstem Sonnenschein. Hier haben wir gut 1 Stunde Aufenthalt, aber viel gibt es nicht zu sehen. Am interessantesten ist ein riesiges Kreuzfahrtschiff, die „Chrystal Symphonie“, das fast den ganzen Hafen einnimmt. Bis die Fahrt mit der Flåmbahn losgeht, trinken wir Kaffee und schlendern durch die Souvenirläden. Die Fahrt mit der Flåmbahn ist sehr schön und wir haben klare Sicht. Der Halt am Kjosfossen wird leider beeinträchtigt durch eine „kulturelle Darbietung“, die den Gesang der Huldra darstellen soll und zu dem zwei junge Mädchen zwischen den Felsen tanzen. Naturbelassen wäre schöner gewesen!
In Myrdal haben wir nur 10 Minuten Aufenthalt. Zum Glück, denn hier gibt es außer der Fjelllandschaft mit ein paar Schneeresten überhaupt nichts zu sehen. Bloß gut, dass wir nicht schon den vorhergehenden Zug von Flåm nach Myrdal genommen haben, dann hätten wir hier über eine Stunde Aufenthalt gehabt!
Jetzt geht es mit dem Zug, der von Bergen kommt, zurück nach Voss. Der Zug ist rappelvoll. Wir ergattern zwei Plätze im Speisewagen und genießen die herrliche Aussicht auf das Fjell, tiefe Schluchten, tosende Flüsse mit smaragdgrünem Wasser und weißen Schaumkronen und im Hintergrund schneebedeckte Berge. Atemberaubend schön! Bernd genehmigt sich ein Bier (ca. 5 € und ich einen Orangensaft (ca. 1,50 €) – für einen Speisewagen akzeptabel.
In Voss kaufen wir noch schnell ein, bevor wir nach Hause fahren. Hier ist der Fjord heute spiegelglatt und Bernd beschließt, mit dem Boot rauszufahren. Nach dem Abendbrot beginnt es urplötzlich zu stürmen und zu regnen, der Fjord hat Schaumkämme. Die Bootsfahrt muss ausfallen. Eine halbe Stunde später lässt der Wind nach und es hört auf zu regnen. Dieses Wetter ist hier unberechenbar! Bernd geht doch noch angeln, allerdings nur vom Ufer. Er fängt eine große Makrele und einen kleinen Dorsch (50 cm) – die ersten Fische, die wir einfrieren.
Ich hoffe und wünsche Euch genau so viel Spass......
Hilsen Bernd
Es ist nicht genug, daß man verstehe, der Natur Daumenschrauben anzulegen;
man muß auch verstehen können, wenn sie aussagt.
(Arthur Schopenhauer)