Wintertouren nach/in Norwegen

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Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon hurzi » Mo, 30. Jan 2006, 23:22

Wer kann mir Infos geben für eine Wintertour nach Norwegen? Da ich völlig unbeleckt bin, interessieren mich folgende Fragen: Wie weit nach Norden sind die Straßen offen? Welches Fortbewegungsmittel ist zu empfehlen (WoWa? Womo? Pick-up mit Wohnkabine?)? Taugt da Winterdiesel noch was? Wie heizen (leergeheizte Gasflaschen und dann drei Tage bei – 30 Grad Celsius in der Pampa festsitzen kann tödlich sein!)? Welche Besonderheiten sind zu beachten? Dankbar bin ich auch für Antworten auf Fragen, die ich nicht gestellt habe!!!
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Re: Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon ChristianAC » Di, 31. Jan 2006, 7:39

Moin Moin

Ich habe eine solche Tour gerade hinter mir. Meinen Bericht kannst du hier

http://forum.norwegen-freunde.com/viewt ... 01&theme=3

lesen.

Bei mir ging es ohne irgendwelche Probleme. Ich muß dazu sagen, daß ich
auch recht gutes Wetter erwischt habe. Kommt dir ein Schneesturm in die
Quere, muß du mit Verzögerungen rechnen und solltest in der Lage sein
in deinem Auto auch mal ein paar Stunden aushalten zu können, ohne gleich
zu erfrieren, sprich immer genug Sprit an Bord, vielleicht einen Schlafsack
und heissen Tee in der Thermoskanne. Ansonsten ists aber so, daß das
Leben in den nördlichen Regionen ja auch weiter gehen muß und so ist
der Winterdienst da oben sehr sehr gut.
Wichtig sind noch sehr sehr gute Winterreifen und ausreichen Licht. Mit
einfachem Fernlicht, sofern es nicht gerade Xenon-Licht ist kommt man
dort nicht wirklich weit.

Gruß

Christian
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Re: Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon hurzi » Di, 31. Jan 2006, 21:43

Lieber ChristianAC,

danke für Deine interessante Antwort. Bei unseren Sommer-Touren habe ich mich immer gewundert, daß (ich bin selbst VW T4-Fahrer) die dortigen VW-Busse fast ausnahmslos mit gewaltigen Zusatzscheinwerfern ausgerüstet sind, wo ich doch mit meiner Standard-Beleuchtung immer ganz gut zurecht gekommen bin. Großen Wert ist also bei Winterfahrten auf gute Scheinwerfer zu legen. Auch Dein Reisebericht habe ich mit Interesse gelesen. Mit Spannung warte ich nun noch auf weitere Informationen zum Thema "geeignetes Fahrzeug (WoWa, WoMo, Wohnkabine auf Pick-up"), da ich wohl im Gegensatz zu Dir nicht in Hütten oder Hotels sondern im Fahrzeug übernachten möchte.

Danke nochmals für Deine Antwort - und allzeit gute Fahrt in Norwegen!

Hurzi
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Re: Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon Doris » Di, 31. Jan 2006, 23:19

Hallo Hurzi,
wir haben auch einen T4 ( Multivan) und wohnen seit über 3 Jahren in Nordnorwegen. Dadurch sind wir natürlich auch öfter mal im Winter längere Strecken unterwegs- auch nach Deutschland.
Für noch wichtiger als extra Scheinwerfer ( haben wir z.B. nicht, nur die ganz normalen T4 Lichter) halte ich Spikesreifen. Auf den meisten Strecken im Norden wird kein Salz gestreut und Du hast eine meist sehr glatte Eisdecke wo Du ohne Spikes echt zum Verkehrshindernis wirst :D
Die tiefste Temperatur, die wir hatten, war - 27,5 Grad- da gab es mit dem norwegischen Diesel nicht die geringsten Probleme.
Im Norden ist auf den Straßen im Winter noch weniger los als im Sommer. Es ist daher auch kein großes Problem ein Plätzchen zum Schlafen zu finden. Du musst allerdings bedenken, daß Park- und Rastplätze in der Regel nicht geräumt sind und auch die Toilletten auf Rastplätzen oft geschlossen sind.
Wir haben bei bis zu - 15 Grad im Auto geschlafen- das ist mit guten Schlafsäcken gut möglich.
Was allerdings echt besch.... ist, ist die Schiebetür beim T4: die friert regelmäßig zu. Vaseline hilft etwas... also nimm Dir genug davon mit :lol:
Ansonsten ist der Winter im Norden wunderschön und wirklich eine Reise wert!
Liebe Grüße aus Mo i Rana wo der Winter gerade eine Pause macht ( Plusgrade und Regen :cry: )
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Re: Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon hurzi » Mi, 01. Feb 2006, 22:41

Hallo Doris,

danke für Deine Antwort. Was Du schreibst, das kann ich bestätigen. Wir haben auch einen T4 Multivan und möchten das Auto nicht mehr missen. Er ist zwar schon 13 Jahre alt, hat uns aber bisher immer treu und brav durch die Gegend kutschiert. Bei uns ist es im Moment kälter als bei Euch. Heute morgen zeigte das Thermometer beim Aufstehen - 10 Grad Celsius. Und da habe ich dasselbe festgestellt wie Du - nämlich daß zuerst die Schiebetür zufriert. Alles andere funktioniert prima. Muß doch öfter von Vaseline Gebrauch machen. Wir haben übrigens genau wie Du die Erfahrung gemacht, daß man im T4 super schlafen kann. Deshalb übernachten wir bei unseren Sommer-Touren immer im Auto. Dort haben wir mehr Platz wie im Wohnwagen, der selbst für zwei Personen noch ziemlich klein ist.

Kannst Du was zur Gasversorgung sagen? Im Sommer ist das üblicherweise kein Problem, denn da kommen wir mit unseren zwei Flaschen gut zurecht. Allerdings müssen wir natürlich nur wenig heizen. Das ist im Winter anders und ich mache mir schon Gedanken, wie man zu Gas kommt, wenn man eine deutsche Anlage hat und die norwegischen Flaschen nur schwer an das deutsche System adaptieren kann.

Du hältst es also durchaus für möglich mit einem Wohnwagen im Winter nach Norwegen zu fahren? Wenn Du noch mehr Tips für eine Wintertour hast, würde ich mich über eine neue Nachricht natürlich sehr freuen. Selbstverständlich hoffe ich auch noch auf Informationen anderer Insider.

Bis dahin frohe Grüße und Dank nach Mo i Rana - und um ehrlich zu sein: Ich beneide Dich, daß Du den Traum, den ich in jüngeren Jahren auch mal hatte (Auswandern nach Norwegen) tatsächlich realisiert hast.

Hurzi grüßt aus dem kalten Deutschland ins lauwarme Mo i Rana (wie sich die Verhältnisse manchmal umkehren können!!!)
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Re: Wintertouren nach/in Norwegen

Beitragvon Doris » Do, 02. Feb 2006, 19:45

Hallo Hurzi,
in meinem letzten Beitrag habe ich mich nur auf den T4 als Winterauto bezogen und mir über Deine ursprüngliche Frage gar keine Gedanken mehr gemacht. :cry:
Also, ich weiß nicht, ob ich wirklich im Winter mit Wohnwagen nach Norwegen fahren würde. Wir haben auch einen, lassen ihn jedoch im Winter freiwillig stehen: es ist oft schon ohne Wohnwagen eine kleine Herausforderung bei schlechtem Wetter ( sprich Regen nach einer Kälteperiode und dann eine Woche lang spiegelglatte Eisbahn :evil: ) Steigungen zu bewältigen.
Außerdem ist ein Wohnwagen auch ziemlich windanfällig: als wir vor zwei Wochen Sturm hatten, wurden etliche Wohnwagen tatsächlich auf dem Campingplatz umgeweht!!
An Eurer Stelle würde ich mit einem kleinen Womo ( T5 California?) fahren und vielleicht zwischendurch für einige Tage eine Hütte mieten: nicht ist gemütlicher als im Winter vor dem Kamin zu sitzten, in die Sauna zu gehen und zu hören wie der Wind um die Hütte heult!
Solltet Ihr doch mit dem Wohnwagen fahren, lässt sich gut Gas sparen, wenn Ihr auf Campingplätzen, wo Ihr sowieso für Strom einen Pauschalbetrag bezahlt, einen Heizlüfter benützt. Ansonsten weiß ich leider für das Gasproblem auch keinen Rat. Da wir im Winter den Wowa nicht benutzen halten unsere Gasflaschen ( fast) ewig.
God tur!
Doris
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