Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon didi » Mi, 25. Mär 2009, 15:42

Also das geht wirklich nicht so. Habe als Norweger in N und D gearbeitet. Wenn ich in einigen Jahren in Rente gehen, werden mir aus beiden Länder die Ansprüche angerechnet. Da ich in D bleiben werden , habe ich dies über die BFA gemacht, die hat sich über N Folketrygd in Olso die Ansprüche bestätigen lassen und dies nun auf meiner Rentenauskunft aufgeführt. Es gibt ein Sozialversicherungsabkommen zwischen N und D.
Gruß,
Didi
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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon Ulrike44 » Mi, 25. Mär 2009, 16:10

didi hat geschrieben:Also das geht wirklich nicht so. Habe als Norweger in N und D gearbeitet. Wenn ich in einigen Jahren in Rente gehen, werden mir aus beiden Länder die Ansprüche angerechnet. Da ich in D bleiben werden , habe ich dies über die BFA gemacht, die hat sich über N Folketrygd in Olso die Ansprüche bestätigen lassen und dies nun auf meiner Rentenauskunft aufgeführt. Es gibt ein Sozialversicherungsabkommen zwischen N und D.
Gruß,
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Du hast schon Recht - die RentenANSPRÜCHE gehen dir weder in dem einen noch in dem anderen Land verloren. Mit anderen Worten erhältst du als in D Wohnender die in N erworbenen Ansprüche überwiesen - und umgekehrt. Im Alter erhält man dann Rentenzahlungen von beiden Ländern.

Ich verstand Günter anders: Er wollte seine EINZAHLUNGEN praktisch ausgezahlt bekommen, um diese dann in die norwegische Rentenversicherung einzuverleiben, weil mit dem eingezahlten Geld seiner Meinung nach in N besser gewirtschaftet wird als in D und er dann eine höhere NORWEGISCHE Rente bekommen kann als die aus beiden Ländern zusammenaddiert.

Gruß

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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon Coenig » Do, 22. Okt 2009, 17:05

Hallo und willkomen ins Forum,
ich hänge mich hiermit einfach mal an diesen Thread dran. Vorab: Ich bin derzeit noch Student und mache mir gerade das erste Mal Gedanekn ueber das Konstrukt der Rente.

Das letzte Jahr war ich auf Spitsbergen gemeldet (August 2008 - Juni 2009) und habe dort auch ein wenig gearbeitet, derzeit bin ich fuer einen kuerzeren Zeitraum in Trondheim (Oktober 2009 - Januar 2010) und habe auch vor einen Job zu übernehmen. Derzeit ist noch nicht klar wohin es mich wirklich einmal verschlägt, aber folgendes Szenario ist denkbar:

- Ich arbeite immer mal wieder ein wenig in Norwegen, Schweden, Deutschland und Dänemark
- Ich bin allerdings nie irgendwo lange gemeldet (mal hier 3 Monate, mal dort 2 Monate, etc...)
- Meine Einnahmen in jeden einzelnen Land werden wahrscheinlich nicht besonders gross sein und maximal zum Erreichen der Mindestrente reichen.

Wie gehe ich also am Besten vor. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Norwegen mein Lebensmittelpunkt wird, würde mich aber als Weltenbummler sehen. Ich habe hier bereits gelesen, dass man mindestens 3 Jahre in Norwegen gelebt haben muss, um ueberhaupt einen Anteil zu bekommen. Zählen nur volle Jahre? Oder werden auch Monate immer weiter aufaddiert? Zählt Svalbard eigentlich, denn es hat ja einen steuerlichen Sonderaspekt?

Viele Gruesse und vielen Dank schon einmal

Christian
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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon Marika Anna L » Do, 22. Okt 2009, 22:39

Ja das Thema Rente interressiert mich auch, leider kann ich keine hilfreichen Antworten geben, sondern habe auch Fragen

Was ist denn z. B. wenn man mit 48 nach Norwegen kommt, dann arbeitet bis zur Rente und dort auch bleiben möchte?
Ich habe in Deutschland einen Anspruch von 567 Euro. Habe dort leider aus verschiedenen Gründen nie länger eine Arbeitsstelle gehabt. Was ist wenn man in Norwegen also bleiben möchte und die Rente aus beiden Ländern nicht ausreicht? Der Betrag aus D. ist für norwegische Verhältnisse wenig. Kann und darf man als Ausländer dann bleiben? Ist es ratsam die norwegische Staatsbürgerschaft anzunehmen?
Mein Entschluss nach Norwegen zu kommen stand schon ewig fest, nur leider war es in jüngeren Jahren nie möglich.
Endlich geht es auch beruflich bergauf, was in Deutschland eher schwierig war.
Ich würde mich über eure Antworten sehr freuen, und mich gegebenfalls auch gern über PN mit gleichgesinnten austauschen.
http://www.facebook.com/groups/342649565842431/

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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon Ulrike44 » Do, 22. Okt 2009, 22:55

Marika Anna L hat geschrieben:Ja das Thema Rente interressiert mich auch, leider kann ich keine hilfreichen Antworten geben, sondern habe auch Fragen

Was ist denn z. B. wenn man mit 48 nach Norwegen kommt, dann arbeitet bis zur Rente und dort auch bleiben möchte?
Ich habe in Deutschland einen Anspruch von 567 Euro. Habe dort leider aus verschiedenen Gründen nie länger eine Arbeitsstelle gehabt. Was ist wenn man in Norwegen also bleiben möchte und die Rente aus beiden Ländern nicht ausreicht? Der Betrag aus D. ist für norwegische Verhältnisse wenig. Kann und darf man als Ausländer dann bleiben? Ist es ratsam die norwegische Staatsbürgerschaft anzunehmen?
Mein Entschluss nach Norwegen zu kommen stand schon ewig fest, nur leider war es in jüngeren Jahren nie möglich.
Endlich geht es auch beruflich bergauf, was in Deutschland eher schwierig war.
Ich würde mich über eure Antworten sehr freuen, und mich gegebenfalls auch gern über PN mit gleichgesinnten austauschen.


Hierüber wurde schon ausführlich geschrieben - benutz mal die Suchfunktion.

Grundsätzlich: die norw. Mindestrente, die maßgeblich für das Einkommen zum Erhalt der Aufenthaltserlaubnis ist, wird steuerfinanziert und hat nichts mit einer Berufstätigkeit zu tun. Sie wird allen gewährt, die sich mindestens drei Jahre zwischen dem 16. und 67. Jahr in Norwegen aufgehalten haben, weiß jetzt nicht ob zusammenhängend oder auch gestückelt werden kann. Die gesamte Mindestrente erhält man bei einem Aufenthalt von mindestens 40 Jahren, in deinem Fall wären es dann 19/40 (hab ich richtig gerechnet?).

Die Mindestrente wird jährlich der Inflationsrate angepasst. Wenn du noch zusätzliche private Altersvorsorge betreibst, müsste das eigentlich hinkommen. Aber bis dahin ist es noch lang, da musst du informationsmäßig am Ball bleiben.
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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon Coenig » So, 25. Okt 2009, 19:52

Scheint ja ne interessante Fragestellung zu sein...

Ich habe mal der NAV (Norwegische pensjonskasse) geschrieben. Schauen wir doch mal ob die Damen und Herren ein paar gute Tipps fuer mich haben. Ich werde dann berichten.

Ha det så lenge

Christian
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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon sunnebo » Mo, 25. Feb 2013, 10:44

Schnettel hat geschrieben:Die Rente hat mit der Staatsbuergerschaft ueberhaupt nichts zu tun.

Nochmal: man muss mindestens 3 Jahre seit dem vollendeten 16. Lebensjahr in Norwegen gelebt haben und dass man weiterhin in Norwegen gemeldet ist (medlem av folketrygd).

Die Altersrente besteht aus
- Grundrente
- Zusatzrente (nach Rentenpunkten).
- Sonderzuschlag (Hat man keine Zusatzrente erarbeitet oder ist diese niedriger als der Sonderzuschlag, so bekommt man den Sonderzuschlag).

Die volle Grundrente bekommt man, wenn man 40 Jahre in Norwegen gelebt hat (ab vollendetem 16. Lebensjahr). Die Grundrente wird auch beeinflusst vom Einkommen bzw. der Rente des Ehepartners/Lebensgefæhrten.

Die Zusatzrente ergibt sich aus dem, was man als Arbeitseinkommen verdient hat, und wieviele Jahre man gearbeitet hat. Dafür gibt es ein Punktesystem.

Die Høhe des Sonderzuschlags betrægt 94% von G (G = Grundbetrag, wird regelmæssig festgelegt, zur Zeit 70.256 NOK).

Seinen eigenen Rentenanspruch kann man auf den Seiten von NAV oder MinSide (mit PIN-kode von der Steuerkarte) berechnen.


So, und jetzt noch was zur eigentlichen Frage - deutsche Rentenansprueche in Norwegen, bzw. Ansprueche "mitnehmen".
Zur Regelung der Rente gibt es EU-Recht, welches nicht nur fuer die EU, sondern auch die EWR-Staaten und die Schweiz gilt.
Hier das Wichtigste:
"...
Zusammenrechnung deutscher und ausländischer Versicherungszeiten
Jeder EU/EWR-Staat zahlt unter unterschiedlichen Voraussetzungen eine Rente. Deshalb prüft jeder Versicherungsträger den Rentenanspruch nach seinen Regelungen.
Um die Wartezeit (= Mindestversicherungszeit) für eine Rente zu erfüllen, können Versicherungszeiten, die Sie in den anderen EU/EWR-Staaten zurückgelegt haben, mit Ihren deutschen Versicherungszeiten zusammengerechnet werden. Dabei zählen doppelt belegte Zeiträume jedoch nur einmal.
Auch die übrigen versicherungsrechtlichen Voraussetzungen (zum Beispiel drei Jahre Pflichtbeiträge innerhalb der letzten fünf Jahre für Renten wegen verminderter Erwerbsfähigkeit) können Sie durch Zeiten in anderen EU/EWR-Staaten erfüllen.

Besonderheiten bei der RentenberechnungWenn Sie in mehreren EU/EWR-Staaten versicherungspflichtig gearbeitet haben, wird Ihre Rente nach den EWG-Verordnungen berechnet. Dabei muss jeder Staat für die Zeiten Rente zahlen, in denen Sie dort beschäftigt waren...."

Die Rente bekommt man dann - kurz gesagt - in dem Land, in dem man dann wohnt. Zwischen den Ländern finden dann zwischenstaatliche Verrechnungen statt.

Dabei spielt es keine Rolle, ob man als Norweger dann in Deutschland lebt und Rente bezieht, oder als Deutsche in Norwegen. Oder gar als Deutscher einige Jahre in Norwegen lebt und wieder zurueck geht. In jedem Fall behælt man die Rentenansprueche aus allen Jahren, die man innerhalb des EWR gearbeitet hat.
Dies ist - wie gesagt EWR-Recht!

Auch interessant:
"...Gleichstellung der Staatsgebiete für die Rentenzahlung
Da die EU/EWR-Staatsgebiete einander rechtlich gleichgestellt sind, ist gesichert, dass Ihr nach dem Rentenrecht eines oder mehrerer EU/EWR-Staaten erworbener Anspruch nicht deshalb gekürzt oder entzogen wird oder ruht, weil Sie in einem anderen Staat wohnen. So werden zum Beispiel sogenannte Arbeitsmarktrenten auch dann gezahlt, wenn Sie in einem anderen EU/EWRStaat
wohnen...."

Fuer weitere Infos guckt auch hier.

So, alle Klarheiten beseitigt????? ;-)



Ich hole diesen Thread (und diesen Beitrag von Schnettel) noch einmal vor, da ich bald vor der Frage stehen werde, ein Arbeitsangebot in Deutschland anzunehmen oder nicht.

Mich hat ein deutsches Unternehmen (über eine Personalberatung) angesprochen, ob ich an einer bestimmten Aufgabe interessiert wäre. Mein spontanter Gedanke war "ja", und nun reise ich zum weitergehenden Gespräch nach Deutschland.

Dort wird man mich fragen, wann ich einsteigen könnte.

Ich werde am 30.09.2013 drei Jahre in Norwegen gearbeitet haben. Meines Wissens ist es nötig, drei Jahre in Norwegen gearbeitet zu haben, um hier Anspruch auf die Grundrente zu haben. Ist das richtig? Was passiert, wenn man weniger als drei Jahre hier gearbeitet hat - verfällt dann diese Zeit einfach?

Ich war bei NAV hier im Ort, der Kollege dort hat nur mit den Schultern gezuckt und mir eine Telefonnummer zum Thema "pensjon" gegeben (findet man auf der NAV-Seite).

Die Deutsche Rentenversicherung hat eine gute Broschüre zum Thema "Rente in Norwegen" (http://www.deutsche-rentenversicherung. ... rwegen.pdf).

Dort steht:
Grundrente - Anspruch, wenn man zwischen dem 16. und 66. Lebensjahr mind. 3 Jahre in Norwegen gearbeitet hat,
Zusatzrente - Anspruch, wenn man Rentenpunkte in mind. 3 "Kalenderjahren" erworben hat (erfüllt, wenn man drei Jahre lang ein rentenbegründendes Einkommen erzielt hat).

Also - wer vor Ablauf von 3 Jahren geht, bekommt nix?

Gibt es hier Schriftliches von NAV? Finde auf der Seite nichts...
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Re: Renteanspüche nach Norwegen übernehmen

Beitragvon aika » Fr, 29. Mär 2013, 22:08

Hallo,

ich habe bei der Rentenversicherung nachgefragt und mir wurde gesagt, dass ich den Ausdruck über die Rentenverläufe in Norwegen, wenn ich Rente beantragen würde, dort vorlegen solle und mit meinen in Norwegen erworbenen Ansprüchen zusammen ergäbe sich meine Rente. Eventuell hilft dies auch etwas weiter.

Grüße Aika
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