Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

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Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Andy13 » Do, 19. Okt 2017, 19:57

Erstmal vielen Dank für Aufnahme.

Ich bin Andrea und habe vor in den nächsten Jahren viel Zeit in Norwegen zu verbringen.
Ich weiß, das man nur 3 Monate ohne Genehmigung dort bleiben kann.
Nun versuche ich schon eine Weile heraus zu finden, wie lange man dann das Land verlassen muss um erneut einreisen zu dürfen.

Könnt ihr mir helfen?
Viele Grüße, Andy.
Andy13
 
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Særling » Fr, 20. Okt 2017, 8:03

Hallo!

Da gibt es derzeit zwei Antworten.

Variante 1:
--------------
Als Tourist ohne Visum und ohne polizeiliche Registrierung. kannst Du Dich bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen in Norwegen aufhalten. Wie die 90 Tage innerhalb dieser 180 Tage verteilt sind, ist egal. Du kannst innerhalb dieser 180 Tage auch mehrfach ein- und wieder ausreisen. Ausschlaggebend sind die 90 Tage.
Wie lange man das Land verlassen muss, ist also bei Variante 1 nicht so pauschal zu beantworten.
Es gibt noch ein paar Sonderregeln für das Verlassen und Wiedereinreisen in die Schengenzone, die die Sache etwas komplizierter machen. Aber ich nehme einfach mal an, dass das für Dich nicht von Interesse ist.

Variante 2:
--------------
Du registrierst Dich bei der Polizei, spätestens nach 3 Monaten Aufenthalt, und meldest Dich als Arbeitssuchende.
Mit Registrierung darfst Du Dich dann insgesamt 6 Monate in Norwegen aufhalten.
Danach musst Du wieder ausreisen, falls Du keine Arbeit gefunden hast. Du darfst allerdings gleich wieder einreisen, musst Dich aber wieder neu registrieren. Dann läuft wieder die Frist von 6 Monaten.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Andy13 » Fr, 20. Okt 2017, 9:25

Danke für Deine Antwort.

Es scheint alles etwas komplizierter zu sein, wie ich annahm.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Særling » Fr, 20. Okt 2017, 9:52

Andy13 hat geschrieben:Danke für Deine Antwort.

Es scheint alles etwas komplizierter zu sein, wie ich annahm.


Je nachdem was genau Du vorhast, ist Variante 2 vielleicht die unkompliziertere von den zwei Möglichkeiten.
Man muss weniger rechnen und nicht so arg auf Fristen aufpassen.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon EuraGerhard » Fr, 20. Okt 2017, 11:50

Hallo Andrea,

ich nehme einmal an, dass Du Bürgerin eines EU- oder EWR-Staates bist und einen gültigen Reisepass oder Personalausweis besitzt. In diesem Fall hast Du unabhängig von Einkommen, Wohnsitz etc. grundsätzlich ein 90-tägiges Aufenthaltsrecht in Norwegen. (Dieses Recht kann Dir nur entzogen werden, wenn Du z.B. Straftaten begehst o.Ä.)

Die von @ Særling genannte 180-Tage-Regelung gilt jedoch nicht für EU- und EWR-Bürger! Tatsächlich gibt es keine klaren Regelungen, wie lange sich ein EU- oder EWR-Bürger außerhalb Norwegens aufhalten muss, damit die 90-Tage-Frist von neuem beginnt. In der Praxis wird es vermutlich nur selten jemanden interessieren, wenn Du nicht gerade irgendwie auffallen solltest.

Allerdings haben EU- und EWR-Bürger durchaus auch einen Rechtsanspruch auf einen längerfristigen Aufenthalt, wenn sie dafür eine entsprechende Grundlage nachweisen können. Als Grundlage werden anerkannt z.B. ein Arbeitsvertrag über mindestens 6 Monate von einem norwegischen Arbeitgeber, die Gründung eines eigenen Unternehmens in Norwegen, ein Studienplatz an einer norwegischen Hochschule, etc. Und es muss die Existenz eines Wohnsitzes in Norwegen nachgewiesen werden! Wenn Du diese Nachweise erbringen kannst, ist die Registrierung bei den norwegischen Behörden eine reine Formalität.

Also Butter bei die Fische: Wie stellst Du Dir den Aufenthalt in Norwegen vor? Wovon willst Du leben? Und wo willst Du schlafen?

MfG
Gerhard
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Særling » Fr, 20. Okt 2017, 12:02

Jetzt war ich doch etwas verunsichert, und habe nochmal nachgeschaut.
Die 180-Tage-Regelung gilt auch für EU- und EWR-Bürger, zumindest behauptet UDI das: https://www.udi.no/skal-soke/besok-og-v ... ten-visum/

Aber ansonsten stimmt es natürlich, dass es in der Praxis nur selten jemanden interessiert. Was es dann rechtlich noch lange nicht unproblematisch macht, FALLS es doch mal jemanden interessiert.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Andy13 » Fr, 20. Okt 2017, 13:26

Hallo liebe Venner,

naja, mein Bruder lebt seit fast 9 Jahren in Norwegen, somit ist der Gedankengang, später zu ihm zu ziehen.
Ich habe in D Hauseigentum, aber leider keine ausreichend hohe Rente, die mir für eine richtige Auswanderung reichen würde.
Bis zur Rente habe ich noch 15 Jahre, aber bin als Malerin selbstständig, nicht wirklich ein gut bezahlter Job und nicht ausreichend um davon noch groß in die Rentenkasse Deutschlands einzuzahlen.

Die Frage ist dann, ob ich mit Minirente und nach dem Verkauf meines Hauses, mit diesem Geld immer hin und her pendle, weil die Norweger mich nicht dauerhaft hin ziehen lassen?

VG, Andy.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Særling » Fr, 20. Okt 2017, 13:57

Andy13 hat geschrieben:Hallo liebe Venner,

naja, mein Bruder lebt seit fast 9 Jahren in Norwegen, somit ist der Gedankengang, später zu ihm zu ziehen.
Ich habe in D Hauseigentum, aber leider keine ausreichend hohe Rente, die mir für eine richtige Auswanderung reichen würde.
Bis zur Rente habe ich noch 15 Jahre, aber bin als Malerin selbstständig, nicht wirklich ein gut bezahlter Job und nicht ausreichend um davon noch groß in die Rentenkasse Deutschlands einzuzahlen.

Die Frage ist dann, ob ich mit Minirente und nach dem Verkauf meines Hauses, mit diesem Geld immer hin und her pendle, weil die Norweger mich nicht dauerhaft hin ziehen lassen?

VG, Andy.


Oh, das macht es vermutlich sogar einfacher.
Du und Dein Bruder könnten ''familieinnvandring'' beantragen. Bei Vollgeschwistern geht das zumindest formell.
Særling
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon EuraGerhard » Fr, 20. Okt 2017, 14:01

Særling hat geschrieben:Jetzt war ich doch etwas verunsichert, und habe nochmal nachgeschaut.
Die 180-Tage-Regelung gilt auch für EU- und EWR-Bürger, zumindest behauptet UDI das: https://www.udi.no/skal-soke/besok-og-v ... ten-visum/

Ich habe nicht den Eindruck, dass die von Dir verlinkte Website irgendetwas über EU- bzw. EWR-Bürger aussagt. Allerdings bin ich nach wie vor der Auffassung, dass eine Anwendung der 180-Tage-Regelung auf EU- bzw. EWR-Bürger einen Verstoß gegen die EU-Freizügigkeitsrichtlinie darstellen würde.

Andy13 hat geschrieben:naja, mein Bruder lebt seit fast 9 Jahren in Norwegen, somit ist der Gedankengang, später zu ihm zu ziehen.

In Schweden wäre es in diesem Fall möglich, dass Dein Bruder - wenn er sich das leisten kann - für Dich als Bürge eintritt, sich also bereit erklärt, Dich notfalls zu versorgen. Vielleicht gibt es ja in Norwegen eine ähnliche Regelung?

Andy13 hat geschrieben:Die Frage ist dann, ob ich mit Minirente und nach dem Verkauf meines Hauses, mit diesem Geld immer hin und her pendle, weil die Norweger mich nicht dauerhaft hin ziehen lassen?

Die Frage dürfte eher sein: Reicht das Geld überhaupt, um im Hochpreisland Norwegen Deinen Lebensunterhalt zu finanzieren?

MfG
Gerhard
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Andy13 » Fr, 20. Okt 2017, 14:05

Oh, danke, das ist ein guter Hinweis.

Wir sind Halbgeschwister, mit gleicher Mama.
Denke, das das sicher nicht anders bewertet würde als Geschwister mit gleichem Vater.
Kann man das irgendwo nachlesen?

VG, Andy.
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon ChristianAC » Fr, 20. Okt 2017, 14:10

Moin

Am Besten direkt beim UDI.no fragen.

Dann muss man sich nicht in zweifelhaften Textinterpretationen ergehen, wenn die Texten
den eigenen Spezialfall nicht wörtlich abdecken.

Mvh

Christian
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Særling » Fr, 20. Okt 2017, 16:23

ChristianAC hat geschrieben:Moin

Am Besten direkt beim UDI.no fragen.

Dann muss man sich nicht in zweifelhaften Textinterpretationen ergehen, wenn die Texten
den eigenen Spezialfall nicht wörtlich abdecken.

Mvh

Christian


Da hast Du ganz klar Recht.
Wenn's letztlich wirklich drauf ankommt und konkret wird, sollte man dann sowieso nochmal spezifisch beim UDI schriftlich nachfragen. Insbesondere bei etwas spezielleren Fällen.
Angaben hier im Forum sind ja eh ohne Gewähr :wink:

@EuraGerhard:
Zu meiner Behauptung mit den 90 bzw. 180 Tagen hatte ich vor kurzem sogar mal beim UDI angerufen.
Aber strenggenommen will nichtmal das was heissen, denn auch die Mitarbeiter dort kennen manchmal ihren eigenen Regeln nicht genau, und Angaben am Telefon sind auch ohne Gewähr.

Sieht man sich diese Seite an, so steht da natürlich, dass EU-Bürger kein Visum brauchen, und verweisen dann weiter auf die Seite vom UDI, die ich weiter oben auch schonmal verlinkt hatte.

Aber eben, das ist im Grunde nur Interpretation nach besten Wissen und Gewissen, nicht mehr.
Darum: Schriftlich beim UDI anfragen und ganz konkret den Fall schildern.



@Andy13:
Vorsicht mit Deiner Interpretation dass Halbgeschwister nicht anders bewertet würden.
Auf der Homepage des UDI ist zumindest nur von Vollgeschwistern die Rede: https://www.udi.no/skal-soke/familieinnvandring/

Daher: Konkret für Deinen Fall beim UDI nachfragen!
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Re: Auswandern ... eine Frage für die Zukunft.

Beitragvon Andy13 » Fr, 20. Okt 2017, 18:50

Naja, stimmt schon, nachfragen ist immer besser und es geht ja auch nicht ums sofort Auswandern, sondern um einige andere Dinge, wie die Zeitspannen.
Asonsten denke ich, wenn der erste Vater z.B. verstarb und die Mutter ihren 2. Mann geheiratet hat und noch ein Kind bekam, sind das dan trotzdem richtige Geschwister.

Aber gut´.

Ich habe ja vorerst auch nicht vor, richtig in Norwegen zu bleiben.
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