Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

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Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon jonn68 » Mo, 26. Jul 2021, 9:56

Hallo,

wir wollen wenn Corona einigermassen vorbei ist, in Norwegen ein Ferienhaus kaufen und was uns noch nicht ganz klar ist, darf man in so einer Ferienhaus auch dauerhaft leben? z.B. 2-3 Jahre am Stück, Hauptwohnsitz sollte Deutschland erst einmal bleiben, da wir beider noch berufstätig sind.

Denn es kann auch gut sein, daß ich mir einen Teilzeit-Job in Norwegen suche, wenn die Rahmenbedingungen für meinen Beruf sich weiter so negativ entwickeln, daß wir vielleicht für ein paar Jahren für längerere Abschnitte zwischen Deutschland und Norwegen pendeln würden.

Es gibt ja Ferienhäuser, die einem auf den ersten Blick so erscheinen, daß man da dauerhauft leben könnte, klar die Alternative sind normale Häuser, habe da auch sehr schöne gefunden, im Regelfall sind die uns fast zu groß. Kennt jemand die Firma Tinde Hytter? Diese Häuser sehen erst einmal nicht schlecht aus...

A
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon trd » Mo, 26. Jul 2021, 11:17

Kommt auf die kommunalen Regelungen an:
https://dnbeiendom.no/altombolig/jus/to ... elarsbolig
Oft muss man es erst beantragen. Aber Vorsicht, dann kann auch boplikt entstehen.

Du musst Dich dann aber in der Kommune auch anmelden. Das hat Auswirkungen auf Deine Steuerpflicht usw.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon ChristianAC » Mo, 26. Jul 2021, 12:30

Ein Ferienhaus / Hytte ist meistens nicht wirklich an Abwasser angeschlossen.

Deshalb begrenzen die Kommunen den Aufenthalt so Pi mal Daumen auf 100 Tage pro Jahr.

Ausnahmen gibt es zb für norwegische Rentner, wenn die Hytte mehr als 10 Jahre in Besitz ist.

Aber wie schon genannt, regelt das jede Kommune in Eigenregie.

Ob da noch ein Hauptwohnsitz in Deutschland gemeldet ist oder nicht, interessiert die Norweger herzlich wenig.
MIt mehr als 185 Tagen Aufenthalt in Norwegen ist die Steuerpflicht automatisch in Norwegen.

Darüber hinaus kommt dann auch noch das Aufenthaltsrecht bei mehr als 6 Monaten zum Tragen.

3 Monate geht so, bei 6 Monaten ist eine Registrierung als Arbeitssuchender an sich Pflicht und bei
mehr als 6 Monaten möchte Norwegen zB einen Finanznachtweis von > 20.000E pro Person pro Jahr
(Ehepaar 30.000€) quasi als Cash-Einkünfte auf einem norwegischen Konto sehen, dazu den Nachweis
einer Krankenversicherung.

So grob umrissen.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon jonn68 » Mo, 26. Jul 2021, 13:37

Vielen Dank für die ersten Informationen, das hilft uns schon weiter.

- die Hytte sollte an das Abwasser angeschlossen sein, also wir wollen schon etwas das komplett angeschlossen ist
- das mit dem Cashnachweis wäre auch kein Problem :-)
- das mit der Steuerpflicht muß ich dann wohl auch mit dem deutschen Steuerberater klären, wenn ich die 185 Tage im Jahr überschreite, ist es mir klar, dann habe ich auch in Norwegen Steuern zu bezahlen, da ich auch davon profitiere
- Krankenversicherung müßte ich klären, da ich in Deutschland privat versichtert bin

Wie lange muß der Abstand denn sein, damit diese Regeln wieder neu in Kraft treten?
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon ChristianAC » Mo, 26. Jul 2021, 15:29

Früher wurden die drei Monate auf ein halbes Jahr gerechnet, dh. drei in, drei raus oder jede
Kombination dazwischen.

Zumindest waren die berühmten 24h außerhalb nen Hoax.

Keine Ahnung wie in Coronazeiten die aktuellen Regelungen sind, da gerade wegen der
ausländischen Arbeitskräfte zB Schweden im Gesundheitswesen dies sich gefühlt
permanent im Fluß befindet
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon jonn68 » Di, 27. Jul 2021, 15:47

Für das Ferienhaus für das wir uns interessieren, darf man nicht dauerhaft wohnen d.h. man kann sich nicht anmelden. Ist wahrscheinlich für uns nicht mehr so interessant.

Auf Finn.no habe ich einige normale Häuser gefunden, die uns auch gefallen würden, soviel teurer sind diese auch nicht, aber dort könnten wir auch dauerhaft wohnen. So ein Haus zu kaufen sollte für uns Deutsche doch auch machbar sein oder? Habe jedenfalls nichts gegenteiliges gefunden.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon jonn68 » Di, 27. Jul 2021, 15:47

Für das Ferienhaus für das wir uns interessieren, darf man nicht dauerhaft wohnen d.h. man kann sich nicht anmelden. Ist wahrscheinlich für uns nicht mehr so interessant.

Auf Finn.no habe ich einige normale Häuser gefunden, die uns auch gefallen würden, soviel teurer sind diese auch nicht, aber dort könnten wir auch dauerhaft wohnen. So ein Haus zu kaufen sollte für uns Deutsche doch auch machbar sein oder? Habe jedenfalls nichts gegenteiliges gefunden.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon trd » Mi, 28. Jul 2021, 9:56

jonn68 hat geschrieben:Auf Finn.no habe ich einige normale Häuser gefunden, die uns auch gefallen würden, soviel teurer sind diese auch nicht, aber dort könnten wir auch dauerhaft wohnen. So ein Haus zu kaufen sollte für uns Deutsche doch auch machbar sein oder? Habe jedenfalls nichts gegenteiliges gefunden.

ist kein Problem, musst nur üblicherweise eine Finanzierung einer norwegischen Bank haben (falls die Kohle nicht auf dem Konto rumliegt). In jedem Fall musst Du einen Finanzierungsnachweis beim ersten Gebot vorlegen.
Die genannten Preise sind Startpreise, aktuell ist der Immobilienmarkt wieder sehr überhitzt, viel wird oberhalb des ersten Preises verkauft.
Auch vorsicht wegen boplikt. Dann musst Du dort wohnen und kannst es nicht als Freizeiteigentum nutzen.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon Wutschi » Mi, 28. Jul 2021, 10:15

Ich denke es gibt auch hier Unterschiede.
Finanzierungsnachweis mussten wir nicht vorlegen. Wir waren an 3 Häusern ernsthaft dran und es wäre immer ohne Finanzierungsnachweis gegangen. Wir haben das Haus auch über unsere Bank in Deutschland finanziert indem wir eine Kredit auf unsere Haus in Deutschland aufgenommen haben.
Wir nutzen unser Haus (keine Freizeitimmobilie) als Ferienhaus und haben das auch mit der Gemeinde so geregelt. Das war kein Problem und wir bekommen auch die Post von der Gemeinde an unsere deutsche Adresse gesendet.
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon trd » Mi, 28. Jul 2021, 10:22

Et bud bør inneholde eiendommens adresse (eventuelt gnr/bnr), kjøpesum, budgivers kontaktinformasjon, finansieringsplan, akseptfrist, overtakelsesdato og eventuelle forbehold som for eksempel usikker finansiering, salg av nåværende bolig ol. Normalt vil ikke et bud med forbehold bli akseptert før forbeholdet er avklart. Konferer gjerne med megler før bud avgis.

;)
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon Bauer » Mi, 29. Sep 2021, 22:14

Ich habe zum Thema Ferienhaus - Fester Wohnsitz auch noch ein paar steuerliche Fragen:

Ich habe ein Haus in der engeren Wahl, welches ich kaufen möchte. Ich habe die Wahl ob ich es als Ferienhaus oder als festen Wohnsitz anmelden möchte. Der Makler hat mir erklärt, dass es Auswirkungen auf die Vermögenssteuer hat. Als fester Wohnsitz hat dieses Haus einen Wert von 500.000 Kronen (Bemessungsgrundlage für die Vermögenssteuer). Als Ferienhaus hat es einen Wert von 1,1Mio Kronen.

Wenn ich dieses Haus als festen Wohnsitz auswähle, kann ich es für 5 Monate bewohnen, um damit nicht in die norwegische Steuerpflicht zu kommen? Oder sollte ich Sicherheitshalber gleich die Einstufung Ferienhaus wählen?? Eine norwegische Steuerpflicht möchte ich auf jeden Fall vermeiden.
"Boplikt" gibt es in der Gemeinde nicht.

Ach, das ist alles verwirrend......
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Re: Ferienhaus - Dauerhaftes Wohnen erlaubt?

Beitragvon trd » Do, 30. Sep 2021, 6:55

ja, da geht es um primær- und sekundær-bolig. Wobei ohne Wohnsitz in Norwegen jede Immobilie für Dich als sekundærbolig eingeschätzt wird. Da ist es besser als fritidsbolig, da dann nach 5 Jahren Haltedauer nicht die 22% Steuern auf erzielte Gewinne anfallen. Andernfalls wirst Du skatteetaten nachweisen müssen, dass das Haus als fritidsbolig genutzt wurde, da man zunächst davon ausgeht, dass Du vermietet hast. Dann sind die erzielten Gewinne bei Verkauf niemals steuerfrei.
Da Du aber - so wie ich es verstanden habe - in keinem Fall einen festen Wohnsitz in Norwegen haben willst (hätte dann ja auch Folgen für Versicherungen, Auto, Steuerpflicht usw. ) wird es m.E. immer ein sekundærbolig sein.

Disclaimer: alles fundiertes Halbwissen ohne Gewährleistung. Die Nummer mit der Steuerpflicht bei Veräußerung weiß ich allerdings sicher.
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