Bauboom in norwegen

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Bauboom in norwegen

Beitragvon fränki » Fr, 22. Jul 2005, 14:19

hallo an alle handwerker die sich mit dem gedanken beschäftigen nach norwegen auszuwandern . ich komme gerade aus norwegen .habe dort freunde besucht und ein bißchen privat gejobt.was ich so mitbekommen habe ist das scheinbar fast im ganzen land ein bauboom ausgebrochen ist .die norweger bauen hütten wohin das auge schaut aber nicht nur da mal eine und da mal eine .in dem ort wo ich war ,der hat rund 1200 einwohner ,wurden 2000 neue hütten gebaut und es ist geplant noch mal 2000 hütten zu bauen . und sowas habe ich desöfteren gesehen bei meiner anschließenden rundtur und wie schon des öfteren berichtet muß das an der südküste nicht anders sein .da werden bestimmt jede menge handwerker gebraucht .aber wie mir ein deutscher auswanderer erzählte ,sollte man lieber die klappe halten was man in deutschland verdient speziell im osten .das sagte ihm eine arbeitsvermittlerin . wenn die norweger das spitzkriegen mit wiewenig geld manche handwerker auskommen dann drücken die den lohn runter.geschäft ist halt geschäft selbst in norwegen . habe auch versucht einen kleinen saisonjob zu finden aber schon des öfteren erwähnt ohne norwegischkentnisse läuft da wenig .die hüttenbauer sind offensichtlich alle sowas wie allroundhandwerker vom fundament bis zum dach .sehr interessante arbeit . wer da fähigkeiten hat findet bestimmt einen guten job.ich werde jetzt auch anfangen norwegisch zu lernen .na ja vielleicht klappts beim nächsten mal .
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Re: Bauboom in norwegen

Beitragvon Heli » Fr, 22. Jul 2005, 14:30

Hei,

in der Tat haben nehmen die Neubauten in Norwegen im zweistelligen Prozentbereich zu. Regional natürlich unterschiedlich. Urlaubs- und Küstenregionen bevorzugt.

Ein "Bauboom" klingt natürlich in deutschen Ohren bedeutend. Nicht zu vernachlässigen sind aber zwei Aspekte: (i) Norwegen ist ein kleines Land und (ii) aufgrund der kurzen Haltbarkeit der Holzbauten wird hier seit jeher fleißig neugebaut.

Dementsprechend gibt es viele Baufirmen und Arbeiter in dieser Branche.

Viele Grüße aus dem sonnigen Larvik!
Heli
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Re: Bauboom in norwegen

Beitragvon jo1 » Fr, 22. Jul 2005, 15:39

Die Parkplaetze an den Seen am Stadtrand sind im Sommer randvoll mit polnischen Arbeitern, die hier Haeuser renovieren. Offiziell muss nun wohl ein Mindestlohn von 100-120 NOK/Stunde gezahlt werden. Mit diesen Jungs wird man als deutscher Handwerker wohl konkurrieren muessen, oder?
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Re: Bauboom in norwegen

Beitragvon trolljenta » Fr, 22. Jul 2005, 15:43

generell ja, nur das die Deutschen Handwerker noch den Vorteil haben das ihnen ein sehr guter Ruf vorrauseilt. Und in der Regel sind sie halt was die Lohnansprüche angeht teurer wie die Polen.

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Re: Bauboom in norwegen

Beitragvon Alsterix » Fr, 22. Jul 2005, 17:05

Was die billigeren Arbeitskräfte aus den osteuropäischen Ländern der letzten EU-Erweiterung angeht so gibt es für die eine mehrjährige Übergangsregelung.
Während dieser Zeit genießen sie zwar völlige Reisefreiheit innerhalb der EU und können sich auch drei Monate lang ohne Anmeldung in Norge aufhalten (sogar bis zu 6 Monate wenn sie sich bei aetat als arbeitssuchend registrieren lassen). Sie benötigen aber während der nächsten Jahre zuerst eine Aufenthaltserlaubnis um in Norge arbeiten zu dürfen und diese Erlaubnis muß vor Aufnahme des Jobs vorliegen. Voraussetzung für die Erteilung ist ein konkretes Arbeitsangebot eines norwegischen Arbeitgebers bei dem auch die Lohnhöhe angegeben sein muß - dieser Lohn darf nicht unter dem Tariflohn (oder wenn es keinen Tarif gibt dem örtlichen Durchschnitt in dem Arbeitsbereich) liegen. Es ist illegal und wird drastisch verfolgt wenn vor Erteilung der Aufenthaltserlaubnis bereits in Norge eine Arbeit aufgenommen wird. Ich habe so eine Erteilung einer Aufenthaltserlaubnis für einen polnischen Koch gerade in den letzten Monaten genau miterlebt, der gute Mann wohnt in unserem Haus, ist also mein Nachbar. Er hat noch etwa vier Wochen nach der Einreise auf die Papiere vom UDI warten müssen (obwohl alles schon vorher über einen polnischen Freund hier in Sarpsborg vorbereitet war) und sein Brötchengeber war sehr sehr vorsichtig - er hat ihn nicht ins Restaurant gelassen bevor nicht alle Papiere vorlagen obwohl er dringend jemanden brauchte in seiner Küche...
Bei den Bauarbeitern und in einigen anderen Bereichen kann es aber ganz anders aussehen wenn die offiziell nicht hier sondern in ihrem Heimatland angestellt sind - dann benötigen sie nämlich keine Arbeitserlaubnis. Ich denke mal daß die ausländischen Arbeiter sich dann auch nur jeweils längstens drei Monate im Stück hier aufhalten dürfen - die offizielle Grundlage ist aber dann eine ganz andere : Ihr (osteuropäischer) Arbeitgeber erbringt als Firma hier in Norge eine Dienstleistung (typischerweise im Bereich Bau, Montage, Saisonarbeiten). Soweit ich das verstanden habe ist das jetzt schon erlaubt obwohl es dazu (auch in Deutschland) ja einigen politischen Streit gibt. Ob dafür ebenfalls Mindestlöhne in Norge vorgeschrieben sind weiß ich nicht sicher, ich fürchte aber das ist nicht der Fall. Im Baubereich greift allerdings theoretisch ein Lohntarifvertrag der für viele fylker bereits allgemeinverbindlich ist und ausdrücklich auch Dienstleistungen ausländischer Firmen in Norge einschliesst.

Trotzdem tummelt sich hier gerade in dem Bereich sicherlich einiges an Schwarzarbeit :roll: .


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