Heli hat geschrieben:Alsterix hat geschrieben: Soweit dabei aber der lockere Eindruck rübergebracht wird "geht alles, ist ganz easy, gar kein Problem, da kann gar nix passieren" finde ich das schon ziemlich verantwortungslos.
Kann es sein, daß Du manche Sachen recht streng siehst?
Wie ich ganz persönlich das sehe ist wohl kaum das Problem.
Entscheidend dürfte doch sein wie der Zoll das im Einzelfall sieht und handhabt.
Wenn es da konkret zur Beschlagnahme und ähnlichem Ärger kommt ist das ganz sicher wenig lustig für die Betroffenen.
Nur deswegen bin ich vielleicht tatsächlich oft zu streng mit gewissen Ratschlägen welche die Probleme zu leicht nehmen.
So richtig gegen den Strich geht mir da zum Beispiel eine angeblich ach so professionelle Vorbereitung einer Arbeitsaufnahme in Norwegen durch deutsche Vermittler auf Kosten der Arbeitsagentur.de wenn ich sehe daß den hierher vermittelten Arbeitslosen selbst derart elementare Dinge verschwiegen oder zumindest nicht richtig erklärt worden sind, wie eben die Autoeinfuhr, die Regelung des Urlaubsgeldes, der Lohnfortzahlung, der Krankenversicherung usw. - meine Vorstellung von "Professionell" ist jedenfalls eine andere.
Wir hatten mehr als einen Beitrag im Forum in dem es um die höchst unterschiedliche Wahrnehmung (Stichwort "Pampa") und eben auch einfach völlig falsche Erwartungshaltungen zu Norwegen geht.
Deswegen finde ich es schon wichtig daß solche Sachen hier im Forum soweit wie möglich richtig rübergebracht werden. Das gilt im übrigen keineswegs nur für das Thema Autoeinfuhr sondern für die meisten Vertrags- und Arbeitsrechtlichen Feinheiten, Zollformalitäten und ähnliches in Norwegen.
Es ist schön wenn ich zum Beispiel lese daß es in Norwegen keine GEZ gibt. Weniger schön ist wenn ich schon alleine aufgrund der Tatsache daß auf der Liste der Umzugsgüter die beim Zoll landet ein TV-Gerät steht eine Rechnung aus Mo bekomme über die Kleinigkeit von rund 2040,- nok pro Jahr. Aus der Tretmühle wieder rauszukommen ist nämlich auch für Einheimische nicht leicht. Ganz generell finde ich da etwas mehr Sorgfalt bei den Ratschlägen in der Rubrik "Auswandern" und "Mobilität" angebracht, immerhin kann man da zum Teil hübsch auf die Nase fallen.
Dazu kommt die Erfahrung daß man oft bei Norwegern die selber bis über sämtliche Haarspitzen verschuldet sind (die das aber meist wenig stört) auf totales Unverständnis stößt wieso man denn nicht einfach mal eben weitere 100.000,- nok von der Bank holt um irgend sowas wie eben diese Einfuhrabgaben einfach cash zu bezahlen...
Auch da besteht nämlich zumindest in den unteren Einkommensklassen ein gewaltiger Unterschied zwischen dem de facto mehr und mehr verarmenden Deutschland und einem noch recht sorglos lebenden Norwegen. Es stößt auf puren Unglauben wenn man hier erzählt das hunderttausende in Deutschland nicht einmal mehr ein Girokonto ohne Probleme bekommen, geschweige denn Kreditkarten...
Tatsächlich ist es für die allermeisten Einheimischen leicht, sogar viel zu leicht wenn ich mir junge Leute ansehe, sich auch ohne Sicherheiten bis zum Gehtnichtmehr zu verschulden. Auf der einen Seite mag es da langfristig sogar ein Glück sein daß diese Möglichkeit Einwanderern während der ersten Jahre fast ganz verschlossen ist. Auf der anderen Seite ist es durchaus Konfliktträchtig wenn deutsche Facharbeiter eben weder aus Deutschland mit Kreditkarten etc. gesegnet sind noch hier so ohne weiteres in dieses System intergrierbar sind während hier bereits Jugendliche bei McWürg mit der eigenen Visakarte zahlen...
alsterix