Negative Auswander-Erfahrungen

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Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Niccolletta » Mo, 09. Feb 2004, 23:10

Hallo Ihr Auswanderer,

gibt es von Euch auch gescheiterte in diesem Forum? Das, was ich bisher gelesen habe, war unterm Strich immer positiv. Aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, daß jeder in Norwegen im Paradies ankommt. Wäre zwar schön (schließlich möchte ich auch gerne in Norwegen leben), aber mich interessieren halt immer alle Facetten.
Also - wer ist unglücklich nach seiner Auswanderung nach Norwegen und immer noch dort bzw. "reumütig" zurückgekehrt?

Gruß,

Nic
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon sirkelsagmannen » Mo, 09. Feb 2004, 23:27

Doch, solche negativen Erfahrungen gibt es auch. Meine Freundin hat's in Norwegen nicht gepackt. Erst Schwierigkeiten bei der Jobsuche, dann in Depressionen abgerutscht. Sie war auch schon in Deutschland in Behandlung, war auf Medikamente eingestellt und hatte dadurch keine Probleme.

Dann aber der Hammer: Das Medikament, auf welches sie eingestellt war, ist AUS KOSTENGRÜNDEN IN NORWEGEN NICHT ERHÄLTLICH!
Schade, damit leider keine Chance mehr...
Aus sicherer Quelle weiß ich, daß dies kein Einzelfall ist.

Ich hatte kurze Zeit später auch Probleme mit dem beschissendsten Arbeitgeber, den ich - Deutschland mit eingeschlossen - je hatte.

Deshalb bin ich zur Zeit auch in Tyskland, werde aber im Frühjahr wieder nach Norden durchstarten.
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Niccolletta » Mo, 09. Feb 2004, 23:36

Kannst Du die Probleme genauer spezifizieren? Nicht, das ich da Wunden aufwühlen will - aber das Spektrum ist ja nun mal sehr breit. Bspw. Arbeit: Wird man schlechter behandelt, weil man Ausländer bwz. Deutscher ist? Oder weil man die Sprache nur mangelhaft beherrscht? Oder weil es schwer ist, zu Kollegen Kontakt zu kriegen? Oder bspw. privat: nur Probleme wegen Wohnungsnot? Oder ekliger Nachbarn? ...
Würde mich über Feedback freuden!!

Nächtliche Grüße,

Nic
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon trolljenta » Di, 10. Feb 2004, 0:28

ich selber kann aus meiner eigenen Erfahrung echt nichts negatives berichten, allerdings ist es keine Frage das nicht alle die den Schritt auswanderung wagen auch erfolgreich sind.

Nach dem was ich bisher in dem Bereich so mitbekommen habe, sind diejenigen die enttäuscht wurden zu einem hohen Prozentsatz Leute die mit total falschen oder übersteigerten Vorstellungen Ausgewandert sind. Es gibt wirklich Leute, die ziehen um ohne sich vorher über das Land zu informieren oder die Sprache zu erlernen.
Das sind meiner Auffassung nach jedoch echt BASICS und wer das versäumt, da hält sich mein Mitleid dann echt in Grenzen!
Es gibt jede Menge möglichkeiten sich zu infomieren und ich denke wer das versäumt braucht sich hinterher nicht zu wundern wenn im wunderland nicht nur alles wunderbar ist.

Wer glaubt, das Norwegen das Paradis ist, hat in der Schule einfach nicht aufgepasst! Fakt ist, das mit dem Paradis waren Adam und Eva und das ist gaaaaaaaaaanz lange her!

Ebenso ist jedoch Fakt ist, das Norwegen ein wunderbares Land ist mit sehr gutem Lebensstandart und wirklich guten Lebens und Arbeitsbedingungen und einer traumhaften Natur.
Jedoch um diese schønen Seiten kennen zu lernen, muss man selber auch was dazu tun!

Ich hab zu dem Thema noch einiges mehr auf meiner Homepage unter http://www.trolljenta.net/auswandern.html ausgeführt.

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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Kerstin i Norge » Di, 10. Feb 2004, 8:14

ich stimme da Trolljenta zu. Wer mit dem Gedanken "ich ziehe jetzt ins Paradies" nach Norwegen kommt....hat wohl irgendwas falsch verstanden.

Und wenn jemand behaupten sollte : nen Umzug in ein anderes Land...das macht man mal so elegant aus dem Hüftgelenk heraus...liegt auch falsch.

Es ist ein grosser Schritt. Ein Schritt, der positiv oder negativ enden kann, sowas kann man meistens nicht im Voraus sagen. Woran das Scheitern liegt...hängt wohl von der jeweiligen Person ab. Ob es nun die gescheiterte Jobsuche ist, gesundheitliches, was ganz privates, wie auch immer.

Ich kann mich nicht beschweren. Ich wusste vorher, dass in Norwegen weder Milch noch Honig fliesst. Und ich finde auch nicht alles wunderbar und toll hier. Aber das muss ich ja auch nicht.
Aber ich hab meinen Schritt (der bald 7 Jahre her ist) nicht bereut. Im Gegenteil, ich würde es immer wieder tun.

lg

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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Christoph » Di, 10. Feb 2004, 9:15

trolljenta hat geschrieben:... sind diejenigen die enttäuscht wurden zu einem hohen Prozentsatz Leute die mit total falschen oder übersteigerten Vorstellungen Ausgewandert sind. Es gibt wirklich Leute, die ziehen um ohne sich vorher über das Land zu informieren oder die Sprache zu erlernen


Das kann ich bestätigen. Und mir fallen noch zwei beliebte Fehler ein, die man machen kann, wenn man in N angekommen ist:

1) Wenn man keinen Kontakt zur einheimischen Bevölkerung sucht und da aufgeschlossen und mutig ist, vereinsamt man.
2) Leute, die auch schon in D Probleme mit Anpassen und Teamwork haben, gehen hier auch leicht vor die Hunde. Das Schlimmste, was man hier machen kann, ist den Norwegern besserwisserisch mit plump verpackter Kritik zu kommen..., da gehen die Türen zu und man hat schlechte Chancen, die wieder aufzubekommen.

Ansonsten kenne ich zwei Familien, die wieder zurück nach D sind. Die haben für mein Gefühl auch viele der bisher genannten Fehler gemacht und hatten vor allem ein "Problem": Sie kamen wg. dem Job und nicht wegen dem Land. Ihnen fehlte die Liebe zu Norwegen und damit fehlte auch der Enthusiasmus, sich mal durch nicht so gute Zeiten durchzubeißen.

Grüßlis aus dem Winterwonderland (wo aber für Do/Fr Plusgrade und Regen gemeldet sind.....igittigitt)
vom NarVikinger Christoph
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon sirkelsagmannen » Di, 10. Feb 2004, 9:29

Niccolletta hat geschrieben:Kannst Du die Probleme genauer spezifizieren? Nicht, das ich da Wunden aufwühlen will - aber das Spektrum ist ja nun mal sehr breit. Bspw. Arbeit: Wird man schlechter behandelt, weil man Ausländer bwz. Deutscher ist? Oder weil man die Sprache nur mangelhaft beherrscht? Oder weil es schwer ist, zu Kollegen Kontakt zu kriegen? Oder bspw. privat: nur Probleme wegen Wohnungsnot? Oder ekliger Nachbarn? ...
Würde mich über Feedback freuden!!

Nächtliche Grüße,

Nic

Also ich hatte definitiv keine Probleme weil ich Ausländer war! Ich bin sogar ohne Norwegischkenntnisse nach N gekommen, zunächst ging's auch auf englisch. So findet man aber keinen Zugang zu den Einheimischen. Hat sich dann gegeben, weil ich die Sprache ziemlich schnell gelernt habe.

Mein Problem war: Ich war der erste Deutsche in der Firma, der zweite war dann einer aus dem Osten der Republik. Der hat dann auch in N weniger Geld gekriegt, genauso wie die folgenden drei. da war ich den Chef, der aus der Zeit des Frühkapitalismus entsprungen zu sein scheint, einfach zu teuer. Da er mich nicht einfach rauswerfen konnte, habe ich die ganze Palette von Schikanierungen kennengelernt.

Aber trotzdem: Ich find Norwegen klasse, und will da auch unbedingt wieder hin!
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Roger » Di, 10. Feb 2004, 10:21

Hallo ihr lieben Auswanderer,

Nun, ich zwar (noch) nicht ausgewandert aber ich denke ich kann den Meinungen im Forum nur zustimmen. Es kommt immer auf die Person an, denke ich. In einem Land zu leben oder neu anzufangen ist sicher nicht einfach, es ist eben kein Urlaub! Dem Punkt mit der Sprache kann ich nur zustimmen, ich denke es ist schon eine Grundvoraussetzung die Landessprache "etwas" zu können. Deshalb habe ich mich doch erst an einen Norwegischkurs angemeldet! (Juhee, startet im März).
Nun, ich mache mir auch so meine Gedanke mal ne Zeit lang (für immer??) nach Norwegen zu gehen. Da hätte ich eine Frage an diejenigen die schon ausgewandert sind:
Bevor ihr ausgewandert seid, wart ihr da ne längere Zeit im Land um zu sehen ob ihr das auch wirklich wollt? Ich denke da an einen 3 bis 6 monatigen Aufenthalt, evtl. Leben bei einer Familie oder so....
Also mein nächster Schritt (vor dem Auswandern) würde so aussehen, ich mache mir auch schon konkrete Gedanken dazu. Ich würde gerne mal für so drei Monate oder länger bei jemandem in NO leben, z.B. einem Farmer oder so was. So könnte ich gratis leben, jedoch mitarbeiten und würde sehen ob mir das "Alltags"-Leben dort wirklich gefällt.
Hat das jemand von euch so gemacht??

Gruss

Roger
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Christoph » Di, 10. Feb 2004, 11:00

Roger hat geschrieben:Bevor ihr ausgewandert seid, wart ihr da ne längere Zeit im Land um zu sehen ob ihr das auch wirklich wollt?


Hallo Roger...

nein, waren wir nicht. Wir haben Norwegen vorher nur aus rund 15 Urlauben kennengelernt, tw.2-3 mal pro Jahr. Da die Perspektive Norwegen immer konkreter wurde, haben wir die letzten Jahre uns ganz bewußt Städte und Gegenden angeguckt um festzustellen, ob wir uns an den betreffenden Stellen ein Leben vorstellen könnten. Letztendlich sind wir dann aber in einer Stadt gelandet, in die wir niemals ziehen wollten..., aber das ist eine andere Geschichte.

Grüßlis aus dem Winterwonderland
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Bjørn » Di, 10. Feb 2004, 12:59

Hei Nicoletta,

ich glaube nicht, dass du in diesem Forum viele Exauswanderer findest, die frustiert und erfolglos heimgekehrt sind - nicht, weil es sie nicht gäbe, sondern vielmehr, weil sie dann nicht unbedingt mehr N-FREUNDE sind.

Viel eher findest du da schon Menschen in diesem Forum, die den umgekehrten Weg gegangen sind: Norweger, die nach D ausgewandert sind und halt hier aus den verschiedensten Gründen nicht so gut zurechtkommen.

Ich finde, daß wir dieser Klientel unsere besondere Aufmerksamkeit und ggf. Hilfe zukommen lassen sollten. Deshalb die Frage: gibt es da Personen, denen wir, wie auch immer helfen können - und wenn es nur mit einem Tip wäre :?: :?: :?:

Hilsen til allesammen
Björn
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon trolljenta » Di, 10. Feb 2004, 17:07

bei mir war es ähnlich wie bei Christoph. Halt über viele Jahre hinweg unzählige Urlaube hier verbracht. Als ich dann hier her gezogen bin, hatte ich im vorfeld immer gesagt, das ich gerne wenn ich dort bin da auch bleiben will, aber das ich das im vorfeld halt einfach noch nicht sicher sagen kann. Wer weiss schon, wie es wird... Man ist ja kein Hellseher.
Ich hatte mir allerdings eine "Frist" gesetzt von 2 Jahren, so lange wollte ich mindesens bleiben, auch wenn vieleicht nicht alles so sein würde wie ich es mir vorgestellt habe.
Na ja, ich wusste dann allerdings schon deutlich vor dem Ablauf dieser Zeit das meine Entscheidung steht! Ich bleibe in Norwegen!! Definitiv!

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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Roger » Di, 10. Feb 2004, 19:56

Hallo ihr Auswanderer,

So wie ich sehe sind ja viele Erfahrungen sehr positiv. Nun, ich gehe es mal etwas langsam an. Fange jetzt erst mal an Norwegisch zu lernen und dann (vielleicht nächstes Jahr) möchte ich mal ne Zeit lang bei Norwegern leben. Dann werde ich schon sehen wie das so ist. Hab ja keinen Stress, bin ja noch jung :oops:

Liebe Grüsse nach Norwegen

Roger
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Uwe » Di, 10. Feb 2004, 21:42

Christoph hat geschrieben:
Ansonsten kenne ich zwei Familien, die wieder zurück nach D sind. Die haben für mein Gefühl auch viele der bisher genannten Fehler gemacht und hatten vor allem ein "Problem": Sie kamen wg. dem Job und nicht wegen dem Land. Ihnen fehlte die Liebe zu Norwegen und damit fehlte auch der Enthusiasmus, sich mal durch nicht so gute Zeiten durchzubeißen. ...
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Eine der 2 Familien, die Christoph hier anspricht, ist meine Familie.
Will auch gerne als Ex-Norwegen-Auswanderer mal kurz Stellung beziehen:
Als dreifacher, verantwortungsbewusster Familienvater betrachte ich es nicht "als Problem", wenn man den Job ins Zentrum der Auswanderungspläne rückt. Die Dinge rund um den Job müssen schon stimmen, wenn man auswandern will - es sei denn, man hat keine Familie und viel Geld und kann jahrelang ohne Job auskommen. Nur Liebe + Enthusiasmus? Dann kann man überspitzt formuliert auch Nordkorea etc. als Auswanderungsland anvisieren...
Jetzt zu mir: Ich war gut 6 Monate in Nordnorge als Assistenzarzt tätig. Man versprach mir bei Einstellung, als Assistenzarzt in Weiterbildung problemlos meine fortgeschrittene Facharztausbildung abschliessen zu können. Nach 2-3 Monaten merkte ich dann zufällig, dass eine Weiterbildungsgenehmigung gar nicht vorlag, ja nichtmal beantragt war. Man versprach daraufhin, diese binnen 3 Monaten zu beschaffen. Als diese dann nach der vereinbarten deadline noch immer nicht vorlag, habe ich gekündigt und bin Ende November wieder zurückgezogen, um seit 01.12. hier in D die Ausbildung abzuschliessen. Das Risiko, jahrelang ohne Chance auf Weiterbildungabschluss in Nordnorge vor mich hinzuwursteln, um dann irgendwann mit meiner family ganz ohne Job+Ausbildung dazustehen, wollte ich nicht eingehen.
Keine Frage: Ich war hochmotiviert, durch 1 Jahr USA schon vorher "auslandserfahren", und kam mit einer überaus positiven Einstellung und großer Aufgeschlossenheit Land+Leuten gegenüber nach Norwegen. Sprachlich hatte ich wenig "drauf", lernte aber recht schnell und suchte auch Kontakte. An Frustrationstoleranz hat es sicher nicht gemangelt. Dabei gab es durchaus Probleme.
Nur ein Beispiel: Ich bin gerne Sportschütze und habe auch nach 7-monatiger Antragszeit nichtmal mein Kleinkaliber - Einzelschussgewehr aus D in Norwegen bewilligt bekommen. Der Antrag wurde einfach nie bearbeitet, trotz ca. 50 eingereichten Dokumenten, trotz meiner Mitgliedschaft in 2 norwegischen Schützenvereinen, trotz Fürsprache norwegischer Schützenfreunde, trotz meiner bestandenen norwegischen jegerprøve osv. - und das in einem Land mit viel lascherem Waffengesetz, wo in 80.000 norwegischen Familien Maschinengewehre stehen (HV), obendrein viele Sammler sowas besitzen+schiessen und viele meiner Sportschützenkollegen großkalibrige halbautomatische mit Schalldämpfer versehene Sturmgewehre besitzen, deren Besitz in D einem geradewegs in den Knast bringen würde...
Aber genug davon. Das schikanöse Verhalten des einen Beamten nehme ich nicht persönlich und wenn es mal ein stimmiges Jobangebot geben sollte, fasse ich auch Norge wieder ins Auge. Bin Norwegen ((etc.)-Freund geblieben! :D
Nur kann ich jedem raten: Prüft genauestens ALLE Rahmenbedingungen eures Jobs+die für eure Familie (wohnen, Schule etc.) und evtl. auch Hobbies/Finanzen etc. ab. Wenn alles passt: hochziehen! Wenn nicht: "durchbeissen" und irrationaler "Enthusiasmus" führen zu keiner wirklich geglückten Auswanderung. Sondern zu fortwährendem Selbstbetrug (auch wenn das jetzt manche nicht gerne hören werden).

Schöne Grüsse von einem Exauswanderer,
Uwe
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Nordmichel » Mi, 11. Feb 2004, 14:32

Danke Uwe,

solche Posting´s bringen mehr an Information und Aufklärung als diese ständigen "Rosarotwischerei´n"
und Illusionen,... somit sind genau Diese auch besser einschätzbar.

Danke für Dein "Outing", solche konstruktiven Beiträge würde ich mir öfter
wünschen um auch den Träumern reale Tatsachen aufzuzeigen und um
auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

Ich kenn persönlich auch einige die schwer scheiterten, aber noch mehr, die
glücklich und zufrieden sind.
Es kommt wirklich auf die Persönlichkeit und Kontaktfähigkeit an, es gehört
aber auch ein fester Wille und die Fähigkeit einige Rückschläge wegstecken zu können, dazu.
Es gibt überall Problematik, auch hier im Forum trifft man Typen, die man ungern als Nachbarn hätte.

.....eben wohl auch ein wenig Glück, das ganze !!!!

In diesem Sinne :-) tschau der Nordmichel
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Re: Negative Auswander-Erfahrungen

Beitragvon Kerstin i Norge » Mi, 11. Feb 2004, 15:14

Huhu

das versuchen mehrere doch die ganze Zeit zu erklären :

Nehmt die rosarote Brille ab. Für den Urlaub ist sie ja wunderbar, da will man abschalten, das Leben geniessen und alles soll ganz einfach rosarot sein. ABER wenn ich lese : wir fahren ins gelobte Land ( Religion - 6 - setzen....definitiv falsche Richtung), ins Kriminellenfreie, Antialkoholiker überwiegende, nur von Engeln bewohnte Land, wo ALLE im Einklang mit der Natur leben und einfach nur glücklich sind.....
da wundere ich mich langsam über nix mehr.

Jeder, der (egal wohin) auswandert, geht ein Risiko ein. Denn man weiss nie im voraus, ob es klappt oder nicht. Und es ist auch keine Schande, wenn es nicht klappt. Wenn jemand in Buxtehude wohnt, nach München zieht und nach 3 Monaten feststellt : nee, also so hab ich mir das nicht vorgestellt... dann wird auch der Rückzug beschlossen. Warum also nicht , wenn es über eine Landesgrenze geht ???

lg

Kerstin
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