Hallo zusammen,
das Thema wurde bestimmt schon 100x durchgekaut, aber insb. in der letzten Zeit hat sich ja noch einmal vieles verändert / verschärft hinsichtlich der ganzen Bürokratie, die für das tägliche Leben und im Rahmen der Auswanderung notwendig ist.
Vielleicht kurz zum allgemeinen Hintergrund: Ich möchte gerne innerhalb des nächsten Jahres nach Norwegen ziehen. Wahrscheinlich eher Richtung Sommer, einen konkreten Zeitplan oder eine Deadline gibt es aber erst einmal nicht.
Meine Freundin ist Norwegerin, hat ihr eigenes Häusschen in der Nähe von Trondheim (komplett abbezahlt), ein Auto, etc.
Ich bin also zumindest in der glücklichen Situation mich zu Beginn nicht um einen Platz zum Leben oder die Mobilität kümmern zu müssen (mein Auto kann ich ja nicht mitnehmen, da die Einfuhr-/Zollgebühren jenseits von Gut und Böse sind).
Ich war über die Zeit auch schon für einige Monate zu allen Jahreszeiten dort, bin also auch was Klamotten & Co. anbelangt ausreichend für alle Eventualitäten ausgestattet und würde zumindest behaupten auch bereits Teile der lokalen Kultur zu kennen und grundsätzlich zu wissen, dass es auch langfristig passt.
Meine Hauptsorgen gelten eigentlich der ganzen Bürokratie, die mit dem Umzug und dem Leben dort verbunden sein wird. Auf der einen Seite finde ich es super, dass fast alles komplett digitalisiert ist - auf der anderen Seite ist das anfangs aber auch eine Vollkatastrophe, da ohne BankID nichts läuft. Das sehe ich aktuell wirklich als größtes Problem und Risiko...
Daher meine Hauptfrage: Was ist aktuell der beste und schnellste Weg eine BankID zu bekommen?
Daran anknüpfend bzw. als Voraussetzung für die BankID: Was ist der schnellste Weg zur P-Nummer? Gibt es da irgendwelche "Tricks"?
Kann ich die D-Nummer überspringen, oder brauche ich diese sowieso zuerst? Eigentlich ist sie ja nutzlos... Im Zweifel würde ich mir das beantragen also eher sparen wollen, sofern ich irgendwie auf direktem Weg an eine P-Nummer kommen kann. Selbst ein normales Bankkonto bekommt man offenbar mittlerweile nur mit P-Nummer, wenn ich es richtig überblicke...
Dieses ganze Geraffel mit BankID und P-Nummer führt daher irgendwie auch zu einer Menge an Henne-Ei-Problemen.
Ein potentieller Arbeitgeber müsste mir den Lohn ja auf ein Konto überweisen können und benötigt die P-Nummer damit er mich anmelden kann. Ich bekomme aber keine P-Nummer ohne bereits einen Arbeitsvertrag zu haben. Das passt nicht zusammen :/
Hinsichtlich meiner "Anmeldung" in Norwegen hätte ich auch noch ein paar Fragen. Es werden ja, wenn man sich für einen längeren Aufenthalt >3 Monate anmelden will, diverse Nachweise verlangt (bspw. Mietvertrag, Stromvertrag, etc.). Da ich das alles nicht habe / haben kann - denn meine Freundin besitzt ihr Haus ja bereits und die Verträge laufen natürlich auf ihren Namen (abgesehen davon, dass auch hier gar kein Vertragsabschluss ohne BankID möglich wäre... Henne-Ei und so) - kann ich stattdessen eine Art "eidesstattliche Versicherung" von ihr einreichen, mit der sie versichert, dass ich dort gemeinsam mit ihr wohnhaft bin?
Und als vorerst letzten Punkt noch eine Frage in Richtung Job: Ich arbeite in der IT-Branche und bin seit ~10 Jahren bei meinem Unterhehmen tätig. Dort habe ich nach dem Abi allerdings nur eine Ausbildung gemacht (Informatikkaufmann) und nicht studiert. Für die Jobsuche ist das an sich glaube ich kein allzu großes Problem, da bereits Headhunter auf mich zugekommen sind und sich interessiert zeigten - trotz fehlender formaler Qualifikation (Bachelor/Master). Zwar passten die konkreten Stellen noch nicht perfekt, aber zumindest weiß ich nun schon, dass es definitiv möglich sein sollte einen Job zu bekommen (meinen jetztigen Job in Deutschland kann ich alternativ auch voll remote machen, sodass hoffentlich zumindest ein paar Monate überbrückbar wären ohne in zu große steuerliche Probleme zu kommen). Gehaltstechnisch wirkte es auch in Ordnung, beide haben für die Branche grundsätzlich ein Gehalt irgendwo zwischen 800.000 bis 1.000.000 NOK als Spanne genannt (je nach konkreter Position). 800k NOK decken sich auch in etwa mit meinem bisherigen Jahresgehalt in Deutschland, das wäre also voll in Ordnung (zumal ich hier >50% Steuern zahle und man in Norwegen eher so bei 30-35% liegt wenn ich das richtig sehe)
Die Frage ist nun aber, ob es vor diesem Hintergrund überhaupt notwendig / sinnvoll ist, meine schulischen Qualifikationen (Abi, IHK Abschluss) übersetzen, beglaubigen und schlussendlich anerkennen zu lassen (sofern der IHK-Abschluss überhaupt ein äquivalent in Norwegen hat), oder ob da sowieso niemand drauf schaut bei 10+ Jahren Arbeitserfahrung.
Vielleicht habe ich ja Glück und jemand hat das ganze Prozedere erst frisch hinter sich gebracht und kann ein wenig davon berichten
Danke und beste Gruß!