Norwegische Sozialversicherung

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Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Betty » Mo, 29. Nov 2004, 22:19

Hallo hallo,

erstmal muss ich dem Trollmädchen mal ein großes fettes Lob aussprechen! Mit Hilfe deiner Infos bin ich meiner Zukunft ein ganzes Stück näher gekommen! Mit deiner Homepage hast du viel Gutes vollbracht!
Leider sehe ich immernoch nicht durch, was z. B. die norwegische Sozialversicherung betrifft.
Welche Leistungen erhält man z.B. im Falle von Krankheit von wem.
Gibt es überhaupt eine gesetzliche Krankenversicherung, oder muss man eine private abschließen?
Ähnelt die norwegische Arbeitslosenversicherung der deutschen Arbveitslosenvericherung? Gibt es eine Pflegeversicherung? Wenn ich nach Norwegen auswandere, behalte ich dann meinen Rentenanspruch aus der deutschen Rentenversicherung für später mal? Oder wenn ich wieder nach Deutschland gehen sollte, habe ich dann Rentenansprüche in Norwegen?
Gibt es eine gesetzliche Unfallversicherung? :?: :?: :?:
Ich wäre wirklich froh, wenn mir jemand Auskunft über diese Fragen geben könnte. :-?
Betty
 
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Doris » Di, 30. Nov 2004, 0:12

Hallo Betty,
eigentlich ist hier in Norwegen alles viel einfacher als in Deutschland, weil es einen Kostenträger gibt, der für fast alles zuständig ist, das sog. "Trygdeverket". Die Sozialversicherungsbeiträge werden Dir wie die Steuern direkt vom Bruttolohn abgezogen, das sind feste Sätze. Mitglied bist Du übrigens auch, wenn Du nicht berufstätig bist, es reicht, daß Du in Norwegen fest wohnst.
Unter http://www.trygdeetaten.no/default.asp? ... _mrytelser findest Du jede Menge Information, leider fast ausschließlich auf Norwegisch. Ich hoffe, Du kannst das schon lesen. :D
Du brauchst also keine private Krankenversicherung.

Bzgl. Rentenversicherung kann ich Dir leider nicht weiterhelfen. Ich war in Deutschland im Ärzteversorgungswerk und zahle dort den Mindestbeitrag weiter, so daß ich später auch eine deutsche Rente bekomme. Wie das in der BfA oder LVA aussieht, weiß´ich leider nicht.

Liebe Grüßlis aus Narvik
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Carsten » Di, 30. Nov 2004, 10:26

Hallo Betty,

wenn du in Norwegen arbeitest zahlst du auch in die norwegische Pensionskasse ein. So wie ich es verstanden habe, hast du nach drei Jahren, die du einbezahlt hast, einen Anspruch auf die norwegische Pension. Solltest du Norwegen nach weniger als drei Jahren wieder verlassen, so verfällt das einbezahlte Geld nicht, sondern wird im Rahmen einer EU-Absprache nach Deutschland überführt und dort als Beitrag deiner Rente gutgeschrieben (na ja, also verfällt es dann ja irgendwie doch ... :roll:).

Deine in Deutschland erworbenen Ansprüche verfallen natürlich nicht, wenn du nach Norwegen gehst.

Von einer gesetzlichen Unfallversicherung habe ich noch nichts gehört. Diese wird wie in D privat angeboten.

Gruß, Carsten
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Erdmænnchen » Di, 30. Nov 2004, 17:41

Carsten hat geschrieben:Von einer gesetzlichen Unfallversicherung habe ich noch nichts gehört. Diese wird wie in D privat angeboten.


Kann es sein, daß sie die deutschen Berufsgenossenschaften meint?
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Betty » Di, 30. Nov 2004, 21:30

:D :idea: hey danke, ihr habt mir schon sehr weitergeholfen. Na ein Glück, dass ich mit meiner Suche über Fireball hier gelandet bin.
Vielen Dank für die Infos, das gibt ein extra Geschenk vom Weihnachtsmann! Schade, dass ich dieses Jahr nicht in Norwegen Weihnachten feiern kann. Ich komme garnicht in Stimmung bei dem miesen Wetter in Berlin :(
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Betty » Di, 30. Nov 2004, 21:51

Achso und hat vielleicht jemand eine Ahnung, wie man es schafft in knapp 1,5 Jahren richtig gut Norwegisch zu sprechen, wenn man Kurse nur neben Vollzeitarbeit machen kann? Bleibt ja eigentlich nur Volkshochschule, aber ich vermute langsam, dass man damit nicht so weit kommt.
Ich wohne noch in Berlin, wenn jemand einen heißen Tipp hat. . .bitte hier hin schreiben. Geld spielt nur eine untergeordnete Rolle. :)
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Uwe » Di, 30. Nov 2004, 23:06

Was die gesetzliche Rente anbelangt: Man muss mindestens ein (1) Jahr in Norge gearbeitet haben, um später (d.h. ab 67!) in den Genuss norwegischer Rente zu kommen. Darunter zählt das nur für die deutsche Rente,d.h. eine Beitragszeit in Norwegen von z.B. 6 Monate erhöht dann den dt. BfA-Rentenanspruch (muss man beantragen!).
Hat man die 5 Jahre Mindestbeitragszeit in der BfA/LVA noch nicht voll, kann man ürigens während der Aufenthaltszeit in Norwegen monatliche Mindestbeiträge an die BfA entrichten (gut 70 Euronen), um die Zeit vollzubekommen. Hab ich gemacht, lohnt sich aber wegen der superschlechten Rendite nicht.

Schwieriger ist es mit den Zusatzrenten: deutsche (ZVK etc.) fordern eine Mindestbeitragszeit von 5 Jahren, daran sollte man beim Umzugstiming denken. Ärgerlicher ist manche norwegische Zusatzrente, z.B. KLP. Die ist gekoppelt mit einer Art Berufsunfähigkeitsversicherungsleistung. Ich bezahlte fast 1000 NKr. monatlich ein, der Arbeitgeber legte nochmals ein Mehrfaches drauf. Ist man aber dann nicht 3 Jahre dabei, hat man Pech: Man kann nicht freiwillig weiterzahlen, falls man zurück nach D geht. Rentenansprüche verfallen vollständig und Geld (wie in D) zurück gibt es nicht, weil die KLP sagt, für die Beiträge hätte sie ja was geleistet, nämlich eine BU-Versicherung. Dafür allein waren die Beiträge dann aber horrend hoch :-? Man sollte also, wenn man z.B. nur 1 oder 2 Jahre bleiben will, versuchen, keine Zusatzversicherung abzuschliessen (mitunter sind die Häuser aber daran gebunden, JEDEN AN zu versichern).

Zur Sprache: Deutsch kann man ziemlich vergessen: die Jüngeren können eher wenig und bei den Alten ist die Bereitschaft, Deutsch zu sprechen gering (v.a. NordNorge: da schwingen wohl noch Kriegserlebnisse mit). Sehr gute Englischkenntnisse sind also das Minimum. Dann: Norwegisch lesen und schreiben können - hier helfen im Internet z.B. http://www.heinzelnisse.info/ . Für mich waren Arztbriefe wichtig, also habe ich norwegische Arztbriefe en masse gelesen, mittels Heinzelnisse (Grammatikbasiskenntnisse mittels Kvifte o.a.) übersetzt und mir so viele typische Formulierungen angeeignet. Was auch sehr hilfreich ist: unter Google gibt man in Anführungszeichen Redewendungen oder Satzteile ein, man sieht dann schnell anhand der gefundenen Resultate, ob z.B. die bestimmte Präposition die richtige ist. IN Norge half mir dann sehr ein Norwegischkurs!

Grüsse,
Uwe
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Andrea K.-E. » Mi, 01. Dez 2004, 0:39

Hei Betty,
nach meinem ersten Norwegenurlaub im Sommer, habe ich mich entschlossen norwegisch zu lernen, weil ich da noch ganz oft hin möchte und dann einfach auch verstehen will um was es geht, wenn sich andere unterhalten. Ich habe keinen Kurs in meiner Umgebung gefunden und habe mich dann auf die autodidaktischen Kurse gestürzt. Entschieden habe ich mich für Norwegisch Aktiv und ich muss sagen, die Entscheidung war goldrichtig. Ich lerne das nun seit 3 Monaten, war vor 2 Wochen übers Wochenende in Oslo und war selbst erstaunt, wie viel ich schon mitbekomme, trotz meiner eher geringen Kenntnisse. Der Kurs hat 40 Lektionen und ich bin überzeugt, dass ich behaupten kann norwegisch zu können, wenn die alle durchgeackert sind. Das ist nebenbei in 1,5 Jahren mit Sicherheit zu schaffen. Schau es Dir mal an auf http://www.norwegisch.aktiv.de. Es gibt dort Probelektionen und Du kannst ausprobieren, ob Dir der Aufbau zusagt.
Viel Spaß

Andrea K.-E.
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Andrea K.-E. » Mi, 01. Dez 2004, 0:41

Hei Betty,
nochmal ich. In den Link gehört natürlich ein Minus und kein Punkt.

Andrea K.-E.
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon starshine69 » Mi, 01. Dez 2004, 1:10

Andrea K.-E. hat geschrieben:Der Kurs hat 40 Lektionen und ich bin überzeugt, dass ich behaupten kann norwegisch zu können, wenn die alle durchgeackert sind.

Ich kenne den Kurs, und ich wage zu behaupten, dass dem noch nicht ganz so ist. Denn das wichtigste fehlt: die vielen gebraeuchlichen Redewendungen und das Sprechen. Da ist meiner subjektiven und isolierten Meinung nach das Geld viel besser beim Assimil-Kurs "Norsk uten strev" (Norwegisch ohne Muehe) angelegt. Danach hat man eine solide Basis, mit der man viel anfangen kann. Dazu noch NRK hoeren/sehen bzw. die einschlaegigen Tageszeitungen regelmaessig lesen, und man hat schon richtig was zu tun 8)

Das ist nebenbei in 1,5 Jahren mit Sicherheit zu schaffen. Schau es Dir mal an auf http://www.norwegisch-aktiv.de. Es gibt dort Probelektionen und Du kannst ausprobieren, ob Dir der Aufbau zusagt.

Das stimmt allerdings, nicht jedem sagt jeder Kurs gleich gut zu.
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon kwierny » Mi, 01. Dez 2004, 13:04

Hei, Betty
in Berlin kannst du an der VHS in Schöneberg norwegisch lernen. Wir hatten damals bei Reimund Wolfert o.ä. Er ist ist zwar kein Muttersprachler, hat aber in N studiert und macht einen guten Unterricht.
Wir hatten 2 Semester belegt und uns solide Grundkenntnisse erworben. Seid April mache ich nun aber Selbststudium mit den oben schon erwähnten: Norwegisch-Aktiv (für Pc) und damit der Weg im Zug zur Arbeit nicht so langweilig ist auch noch den Assimil Kurs, den aber halt als Buch mit Audio-Cds. Hatte ich beides gleich im Internet bestellt und in ein paar Tagen zu Hause gehabt. Ich finde beide Programme sehr lehrreich.
Weitere Lerntipps findest du auch bei http://www.trolljenta.net
Viel Spaß beim lernen!
Hilsen Kathrin
Ohne Orientierungssinn sieht man viel mehr von der Welt!
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon Betty » Mi, 01. Dez 2004, 21:34

:D heyy das war ein super Tipp! An der VHS gehe ich mich Donnerstag einschreiben, ist auch der gleiche Lehrer! Leider ist Schöneberg so weit weg und die Zeiten sind echt doof. Ich habe es am Liebsten, wenn ich so gezwungen werde, mich mit der Sprache zu beschäftigen. Alles was ich alleine probiert habe, scheitert immer daran, dass ich mir nicht sicher bin, ob ich es richtig ausspreche. Ich lern ja so schon immer Vokabeln, aber ein echter Lehrer ist mir immernoch am Liebsten.

Danke auch an die Infos zur Rentenversicherung. So wie ich das sehe lohnt sich hier in Deutschland garnichts mehr. Ich habe zur Zeit so eine Wut auf dieses Land. :evil:

Mein Beruf ist Sozialversicherungsfachangestellte Fachrichtung Krankenversicherung, ich gehe mal davon aus, dass ich damit wenig Chancen in Norwegen hätte? Ich könnte ja nochmal auf norwegisches Recht umschulen.

Naja, die beiden anderen Norwegenkurse werde ich mir aber auch mal ansehen, kann ja nicht schaden. Mehr als ne halbe Stunde am Tag schaff ich nach der Arbeit nicht mehr.

:P tusen takk alle sammen (hoffe das war richtig :wink: )
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Re: Norwegische Sozialversicherung

Beitragvon trolljenta » Do, 02. Dez 2004, 18:48

wenn du nach norwegen willst und daran interessiert bist schnell und intensiv norwegisch zu lernen ist die VHS vieleicht nicht ganz das richtige für dich. Meist ist das unterrichtstempo in den VHS Kursen eher langsam und mehr auf Touristen zugeschnitten.
Vieleicht ist das hier http://www.logosprachenschule.de/ jedoch was für dich?

Mit deinem Jobb sind die Aussichten in Norwegen allerdings echt nicht rosig, ich glaube da musst du dir dann ggf noch eine alternative überlegen. Gerade für solche Schreibtischjobbs werden fliessende norwegischkenntnisse in Wort und Schrift vorausgesetzt und die wirst du so schnell nicht haben.

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