Pilzbestimmung

Es müssen nicht immer Pølser sein, die norwegische Küche bietet viel mehr. Rezepte und Zutaten.

Pilzbestimmung

Beitragvon Karsten » Mi, 15. Sep 2010, 13:46

Hallo Leute,

wer von euch kann mir kurz helfen bei der Bestimmung eines Pilzes, den ich heute Morgen mitten auf dem Rasen gefunden habe?

Der Hut hat einen stumpfen, aber deutlich ausgeprägten Buckel. Er ist hellbraun und wird in Richtung außen heller.
Der Stiel ist lang, schlank und wurzelnd. Oben ist er weiß-gelblich, unten geht er ins bräunliche über.
Der Geruch ist angenehm nussig.
Die Unterseite, also die Lamellen, sind grünlich bis gräulich, wobei grün überwiegt. Das kommt auf den Fotos nicht so gut rüber.

Ich habe versucht, den Pilz in zwei (älteren) Büchern zu finden (Kosmos Naturführer: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger; Bassermann: Pilze sammeln und genießen), ohne ihn jedoch eindeutig zuordnen zu können. Siehe Fotos. Freue mich auf eure Meinungen.

Edit (Ergänzung): Der Pilz ähnelt im Kosmos Naturführer noch am ehesten dem sehr giftigen Ziegelroten Rißpilz, und auch beim Studium dieses Pilzbestimmungsschlüssels stoppt die Bestimmung bei genau diesem Exemplar. Jedoch passen einige andere Merkmale nicht, wie z.B. der angenehme Geruch.

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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon hobbitmädchen » Mi, 15. Sep 2010, 17:59

Ist das legal, was Du da vor Deinem Haus zuechtest? :twisted:
Der ist sicher giftig - hat doch Lamellen :wink:

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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon Beaubacy » Do, 16. Sep 2010, 6:20

hobbitmädchen hat geschrieben:....hat doch Lamellen :wink:


Naja wir sammeln gelegentlich auch Pilze aber an die mit den Lamellen trauen wir uns nicht so richtig ran. Da es doch immer die giftigen Doppelgaenger gibt. Und wenn ich ins Buch schaue...naja....dann bin ich trotzdem unsicher. Obwohl mein Mann ist da etwas mutiger. Der schaut ins Buch, ob giftig oder nicht. Und wenn er einen hat, der angeblich nicht giftig ist, dann will er ihn auch gleich essen (zubereitet) :shock: . Aber das traue ich mir nicht.....vielleicht will er mich ja auch nur vergiften :wink:

Hast ihn hoffentlich noch nicht gegessen? :lol: Kann dir aber auch nicht weiterhelfen.
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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon Karsten » Do, 16. Sep 2010, 20:56

Liebe Leute,

gemessen an den vorhandenen Threads zum Thema Pilzen gehen hier viele von Euch regelmäßig sammeln.
Da muss mir doch einer helfen können?!

Und ja, ich muss ungeduldig sein, weil ich nicht warten möchte, bis sie verrottet sind... :nixda:
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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon hobbitmädchen » Do, 16. Sep 2010, 23:03

Sind Deine Jungs keine Pilzexperten? Wohl eher Pilsexperten... :prost:

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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon Christoph » Fr, 17. Sep 2010, 6:13

Guten Morgen...

also Doris hat bei den Pilzen sogar schon mal vor dem Verzehr (!!!) ein schlechtes Bauchgefühl. Aber warum sendest Du die Bilder nicht einfach direkt an diesen freundlichen Herren? Die sind seit Dienstag aus dem Urlaulaub zurück und er hilft doch gern bei der Bestimmung!

Grüßlis aus dem tw in der Morgensonne liegenden Helgeland nach MoR og god helg...
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"Wen Gott liebt, den lässt er fallen in dieses Land am Polarkreis (Helgeland)."

frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon Pilze-Börnie » Fr, 17. Sep 2010, 17:13

Dieser freundliche Herr ist auch gern bereit zu helfen :lol:
Hallo Karsten,

also der Schlüssel den Du Dir da angelacht hast, kann Dir nicht helfen, weil er den Pilz nicht kennt!
Der Pilz wächst also mitten im Gras, allerdings bin ich mir zu 100 % sicher, dass da vergrabene Holzstücke, ein alter Baumstumpf oder ähnliches Holzmaterial versteckt ist, denn der Pilz ist ein Schwefelkopf und der wächst nur auf altem, bereits deutlich verrottetem Holz.
Soweit die Grobbestimmung. Die dazugehörigen Feinheiten heißen:
Hypholoma fasciculare der grünblättrige Schwefelkopf, stark Magen- Darm giftig, sehr bitter

Hypholoma sublateritium der ziegelrote Schwefelkopf, extrem bitter daher ungenießbar und der

Hypholoma capnoides der rauchgraublättrige Schwefelkopf, eßbar und sehr gut.

Ausschließen kann ich Hypholoma sublateritium der ziegelrote Schwefelkopf, denn der ist ein sehr kräftiger Pilz und hat wirklich ein leuchtendes Ziegelrot auf dem Hut.

Damit bleiben noch zwei und die kann ich per Ferndiagnose nicht genau bestimmen, weil gelbe, grüngelbe, graue und grüngraue Farben sich bildlich nur sehr schwer darstellen lassen. Ich bin mir deshalb nicht 100 % sicher, ob der Pilz wirklich nicht den leisesten Schimmer von Grün in den Lamellen aufzeigt und ob Huthaut bzw. Stiel nicht doch neongelbgrüne Farben aufzeigen, was ich mir bei dem Kleinen vorstellen könnte. Genau diese Farbnuancen sind aber wichtig, denn der eßbare rauchgraublättrige Schwefelkopf hat keinerlei Grüntöne in Hut, Stiel oder Lamellen und auch die Neongelben Töne fehlen. Der Stiel ist mehr beige-gelb und die Lamellen nind einfach nur grau erst hellgrau später dunkelschwarzgrau durch die Färbung mit dem Sporenpulver. So als weitere Hilfe gibst Du die Namen mal bei Google ein und Du findest unheimlich viel Zusatzbilder usw., dann mußt Du entscheiden was Du siehst. Bist Du dir aber nicht 1000% sicher, lass bitte die Finger davon denn auch grimmige Bauchschmerzen mit Abgängen nach vorn und hinten sind weder lustig noch der Psyche zuträglich.

Liebe Grüße Euer Pilze-Börnie, der jetzt Herbsttrompeten holen geht...
Med vennlig hilsen

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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon Karsten » Sa, 18. Sep 2010, 0:42

Vielen vielen Dank, lieber Börnie! :super:

Pilze-Börnie hat geschrieben:Der Pilz wächst also mitten im Gras, allerdings bin ich mir zu 100 % sicher, dass da vergrabene Holzstücke, ein alter Baumstumpf oder ähnliches Holzmaterial versteckt ist, denn der Pilz ist ein Schwefelkopf und der wächst nur auf altem, bereits deutlich verrottetem Holz.

Völlig korrekt, unter diesem neuen Stück Gras sind viele Bestandteile einer uralten Linde "verarbeitet", die im letzten Jahr das Zeitliche segnen musste.

Damit bleiben noch zwei und die kann ich per Ferndiagnose nicht genau bestimmen, weil gelbe, grüngelbe, graue und grüngraue Farben sich bildlich nur sehr schwer darstellen lassen. Ich bin mir deshalb nicht 100 % sicher, ob der Pilz wirklich nicht den leisesten Schimmer von Grün in den Lamellen aufzeigt und ob Huthaut bzw. Stiel nicht doch neongelbgrüne Farben aufzeigen, was ich mir bei dem Kleinen vorstellen könnte.

Doch ja, gerade die Grünfärbung der Blätter war ja so bemerkenswert. :!:

Da werde ich meinen alten Herrschaften wohl raten, fein die Finger von den Teilchen zu lassen...

Bist Du dir aber nicht 1000% sicher, lass bitte die Finger davon denn auch grimmige Bauchschmerzen mit Abgängen nach vorn und hinten sind weder lustig noch der Psyche zuträglich.

Da kannst du dir bei mir 10000%ig sicher sein... :wink:

Viele Grüße
Karsten :)
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Re: Pilzbestimmung

Beitragvon John Baumann » Mo, 20. Sep 2010, 10:33

Edit (Ergänzung): Der Pilz ähnelt im Kosmos Naturführer noch am ehesten dem sehr giftigen Ziegelroten Rißpilz, und auch beim Studium dieses Pilzbestimmungsschlüssels stoppt die Bestimmung bei genau diesem Exemplar. Jedoch passen einige andere Merkmale nicht, wie z.B. der angenehme Geruch.

...wenn Du auch nur geringste Zweifel hast, lass´ das Zeug aus dem Bauch! Ihr habt doch so tolle Alternativsorten in Norwegen - ich denke nur an unsere Pfifferlings-Orgien im Urlaub. (Übrigens: Knollenblätterpilze haben auch einen ausgesprochen angenehmen Geruch und schmecken sehr gut - haben die gesagt die es probiert haben - aber das war´s dann auch!)
LG John Baumann
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