06.07. – Fahrt über Hinnøya
Auf Andøya um 09.30 Uhr aufstehen, waschen, frühstücken. Unser Ziel heute ist Harstad auf Hinnøya. Zunächst fahren wir südwärts. Unterwegs sehen wir die Polarlys in der Risøyrinne,
im Hintergrund noch mal den „Klops“.
Wir wollen nach Flesnes zur Fähre. Unser Versuch, den Weg abzukürzen, endet in einem Fiasko – einer fürchterlich schlechten Privatstraße. Also zurück am malerischen Hognfjorden entlang.
Etwas später sehen wir Sortland noch einmal aus der Ferne und stellen fest, dass es etwas wenig blaue Häuser gibt für den Titel „blaue Stadt“, den sich Sortland gegeben hat.
Wir bleiben auf der 82, biegen dann aber auf die Nebenstraße direkt am Sigerfjorden. Beeindruckend sind die Schneeflecken und die Wolkenhauben auf den Bergen. Der Middagstinden ist immerhin fast 1.000 m hoch.
Wir sitzen am Mittag im Hafen von Flesnes und warten auf die Fähre. Die Wartezeit wird uns beim Mittagessen nicht lang. Vor dem Sanitärgebäude ist ein windgeschützter Platz. Anschließend haben wir Gelegenheit zum großen Hygieneeinsatz.
Die Überfahrt über den Gullesfjorden nach Revsnes spart etliche Fahrkilometer. Dann setzten wir unseren Weg auf der 83 quer über diesen Teil der Insel Hinnøya nach Harstad zur Fähre Richtung Senja fort. Die Fähre fällt allerdings aus. Das Schiff wird als Ersatz auf den Lofoten gebraucht. Dort ist wohl eine Fähre ausgefallen. So geht es in die Stadt zur Touristeninfo. Welche Möglichkeit gibt es noch, vernünftig nach Senja zu kommen? Verweist uns die Dame doch tatsächlich auf die gestrichene Route, obwohl sie weiß, dass die Fähre heute und vielleicht auch in den nächsten Tagen nicht geht. Nach einigen Diskussionen gibt es doch noch eine andere Strecke. Ein kurzer Besuch im Einkaufszentrum – alles andere hat mittlerweile geschlossen – und zum Tanken und wir fahren in südlich von Harstad zur Fähre nach Sørrolla.
Die Straße 848 auf Rolla führt an der Südküste entlang und ist schmal, sehr schmal. Hinter uns drängen einige Autos. Da müssen die Norweger nun durch. Auf die Insel Andørja gelangen wir durch einen Tunnel, 145 m unter NN. Es ist schon ein seltsames Gefühl mit so viel Wasser über mir. Auch auf Andørja ist die Straße keine Autobahn.
Direkt vor der Brücke hat es einen Felssturz gegeben. Man ist noch dabei, die Straße zu räumen. Blick zurück:
Dann haben wir die 84 erreicht und fahren in Richtung Finnsnes. Dort gibt es eine Brücke hinüber nach Senja. Es ist nun schon nach 23:00 Uhr.
Wir sind auf Senja und gehen auf Elchsafari, leider ohne Erfolg. Also langsam Schlafplatzsuche. Die Gegend ist malerisch. Draußen sind noch 2°C. Irgendwie sind wir im Hochgebirge, jedenfalls sieht es so aus.
Schließlich erreichen wir die Nationale Touristenstraße Senja. Zwei schicke Rastplätze gibt es, die natürlich ausgiebig betrachtet werden und von denen die Aussicht genossen wird.
Am Ersfjord ist erst mal Ende unserer Fahrt. Der Tunnel zum Nachbarfjord ist gesperrt, weil nachts Reparaturarbeiten erfolgen. Na ja, 1.50 Uhr kann man auch schlafen gehen. Gleich vor dem Tunnel gibt es eine weitläufige Stellfläche.
Route auf G-Maps
Tagesdaten: 363 km; 41 km/h; 5,3 l/100km; 8:52 h; Blejk – Harstad - Senja
07.07. – Senja
Am Ersfjord auf Senja: 14°C, Sonne satt – uns geht’s gut. Um 10:00 Uhr genießen wir den ersten Kaffee am Übernachtungsplatz. Trotz eines leichten Windes haben wir ein Bremsenproblem, nicht mit denen am Auto sondern mit Riesenpferdefliegen. Deshalb fahren wir zum Frühstücken etwa 4 km zurück zum letzten Aussichtspunkt an der Touristenstraße.
Dort wird ausgiebigst gefrühstückt und anschließend ausgiebig am Ufer herumgeturnt.
Hier sieht man an den glatt geschliffenen Steinen, wie ein Teil der Erde entstanden ist: Ergussgestein.
Erst gegen 13.00 Uhr trennen wir uns um weiter nordwärts die Insel zu erkunden. Aber nur bis zum Ersfjord. Dort am Sandstrand wird eine Badepause eingelegt und es werden keine Miesmuscheln geerntet.
Der nächste Abstecher wird am Melfjorden gemacht, nach Melfjordfær. Wir blicken auf die Bergketten und bewundern einen Wasserfall, die es auf den Inseln natürlich nicht zu häufig gibt.
Zurück auf der 862 weiter und dann über eine abenteuerliche Straße in Richtung Fjordgard. Hinter dem Ort gibt es einen sehr schön ausgebauten kleinen Festplatz mit Tischen und einem großen Grill. Sogar eine Hütte ist da, mit Bänken darin und Fellen an den Wänden. So macht die Mittagsrast Spaß. Auch wenn zwei Männer aus dem Dorf unter einem Vorwand heraus kommen um zu sehen, was wir so treiben.
Auf der anderen Seite des Fjords liegt Husøy auf einer Insel, nur über einen Damm zu erreichen: gepflegt und offensichtlich reich. Vor dem Damm gibt es zwar recht ordentliche Sitzplätze und auch ein WC, allerdings riecht es ziemlich streng nach Fisch. Kein guter Schlafplatz.
An Schlaf denkt aber noch keiner. Langsam tingeln wir nach Botnhamn um zu erkunden, wann morgen die Fähre nordwärts nach Kvaløya geht. Im Hafen fassen wir Wasser und machen uns dann auf, Laukvik zu erkunden, das am gleichen Fjord etwas weiter draußen liegt. Auf der Karte ist ein Aussichtspunkt vermerkt. Laukvik ist eine mehr oder weniger lose Kette von Häusern an der Straße und wohl auch abseits davon.
Unterwegs treffen wir ein Rentier. Das ist für uns an dieser Stelle völlig überraschend.
Hinter dem Friedhof finden wir einen kleinen Sandstrand mit Sitzplatz und am Rande ein Trocken-“WC“. Der Sitzplatz wird für's Abendessen genutzt. Wir vertreiben uns die Zeit mit Lesen bzw. einer kurzen Wanderung auf den lokalen „Berg“.
Es wird Zeit, mal die gesammelten Steine besser im Auto zu verstauen. Und wir genießen noch einmal die Abendsonne auf Senja. Wir suchen für unser Auto einen Platz, von dem aus wir die Mitternachtssonne beobachten können. Das tun wir dann bis gegen 02:00 Uhr und schreiben nebenbei noch einmal Ansichtskarten an die daheim gebliebenen.
Route auf G-Maps
Tagesdaten: 112 km; 6,4 l/100 km; 3:40 h; 30 km/h; Senja und die Fjorde; Rv86