Mandal Nachdem mein Rätsel mit dem Skomakeren in Øyslebø gelöst ist, kann ich jetzt den letzten Teil meiner Pfingstreise nach Evje und Umgebung einstellen. Die Fahrt am vorletzten Tag ging nämlich zur südlichsten Stadt Norwegens, nach Mandal.
Von Evje aus sind es ungefähr 1 ½ Stunden Fahrzeit mit dem Auto nach Mandal. Die Strecke über Hægeland und Bjelland entlang der Marna ist schön und abwechslungsreich.
Alternativ zum Rv455 würde ich den Daleveien (Fv201) ab Øyslebø nach Mandal empfehlen, der von der gegenüberliegenden Seite der Marna streckenweise spektakulärer aussah, weil er zwischen Fluss und Felswand verläuft.
Mandal wurde im frühen 16. Jahrhundert als Verladestation für Holz gegründet, das nach Holland verschifft wurde. Die Stadt hat laut Wikipedia rund 15.500 Einwohner (Stand: April 2016). Sie liegt an der Mündung der Marna und hat dort einen kleinen Sportboothafen.
Im Zentrum findet man mehr als 650 denkmalgeschützte Holzhäuser. Ich habe nicht alle gesehen, geschweige denn gezählt. Auf alle Fälle lohnt ein Spaziergang durch das alte Stadtviertel und die engen Gassen.
Mandal ist für die Norweger und auch für alle anderen Touristen ein sehr beliebter Ferienort. Ende Mai und in der Vorsaison war davon noch nichts zu spüren. Alles wirkte ein wenig wie „tote Hose“. Trotzdem war es für mich ein lohnender Besuch.
Parken sollte man unbedingt im Parkhaus Uranienborg. Dieses Parkhaus besteht aus Tunneln in einem Berg. Im Sommer ist das Auto dort sehr kühl aufgehoben. Außerdem, wenn man ganz nach oben geht, hat man einen wunderschönen Ausblick über Mandal. Ich habe diese Möglichkeit nicht genutzt, sondern bin in der Nähe vom Hafen auf dem Parkplatz in der Bryggegata geblieben und habe dort meine ersten Erfahrungen mit einem norwegischen Parkautomaten gemacht. Kreditkarte einstecken und Parkticket ziehen. Bei der Rückkehr wird auf gleichem Wege abgerechnet. Sehr praktisch.
Gut essen in Mandal kann man im Provianten, das nach eigener Werbung „ein kulinarischer Workshop für die Sinne und ein großartiger Ort zu treffen“ ist.
Alle Speisen werden frisch zubereitet; gebacken wird in Holzöfen. Das Bier wird selbst gebraut und der Kaffee entsteht in einer eigenen Kaffeerösterei; der Schnaps kommt aus der eigenen Brennerei. Das Ambiente ist schön. Und alles zu einem erschwinglichen Preis. Neben einem „Dagensretter“ bietet die Speisekarte eine kleine Auswahl von leckeren großen und kleineren Speisen.
Ein lohnenswerter Besuch.
Soweit mein kleiner Abstecher nach Mandal an der Südküste.
Was war noch?
Neben der Elchkuh am Anreisetag gab es eines Abends auch den Biber in der Otra zu bestaunen,
erfolgreiches Fischen in der Otra
sowie die Möglichkeit, in den Gruben von mineralstien.flaatgruve.com zu stöbern. Das allerdings mit wenig Engagement und deshalb auch nicht sehr ergiebig. Ich habe aber Familien hämmern und werkeln sehen, die die Mineralien eimerweise abtransportierten.
Ansonsten gab es Ruhe, Sonne, Grillabende und einfach Entspannung. Und das kann man an der Otra in Bauer Tom's Hytte gut haben.
Bis zum nächsten Mal.
Danke für das erneute Interesse und die freundlichen Kommentare.
Martin