Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » Fr, 01. Nov 2019, 19:59

Einige haben hier im Forum ja nach weiteren alten Reiseberichten gefragt, daher mache ich jetzt mal weiter.
Mit "Erschrecken" habe ich festgestellt, daß ich die folgende Reise mit 22 gemacht habe, d.h. ich bin jetzt doppelt so alt wie damals. Wie kann das sein? Wo sind die Jahre hin? Mir kommt das noch gar nicht so lange vor! Gefüht ist das erst 10 Jahre her. :nixwissen:

Nachdem ich ja 1994 zum ersten Mal mit der Bahn in Norwegen war, hatte ich die zwei folgenden Jahre genutzt, um Schweden und Finnland mit ebendiesem Verkehrsmittel unsicher zu machen.
Alles beides sehr schöne Länder, nur zog es mich dann doch wieder nach Norwegen zurück, denn mit der Wildheit der dortigen Landschaft konnte doch so schnell nichts aufnehmen.
Ach 1997 galt: Das Internet war noch in den Kinderschuhen, und Buchungen und ähnliches gingen nur auf dem alten, analogen Weg. Also wieder einmal das Buch mit den Jugendherbergen in aller Welt herausgesucht und eine Route geplant.
Dieses Mal wollte ich nicht nur mit dem Zug reisen, vor allem Geiranger stand auf der Wunschliste und somit war Busfahren angesagt. Glücklicherweise gab es einen Busfahrplan für Norwegen, in dem alle wichtigen Routen drinstanden (ich bin mir nicht mehr sicher, ob es nur einer war, oder verschiedene Hefte für die verschiedenen Landesteile), wodurch ich mir dann eine Route zusammenstellen konnte.

Auch hier wiederum die Jugendherbergen angeschrieben und reserviert und dann ging es schließlich los, wieder mit dem Nachtzug.


5. 8. 1997 - Mit dem Nachzug nach Oslo

Die Fahr bis Hamburg verlief ohne Probleme. Ich hatte hier noch ein bißchen Zeit und hatte mich mit dem Hamburger verabredet, den ich zwei Jahre vorher im Bus nach Narvik getroffen hatte. Beim Anblick des Zuges nach Kopenhagen sagt er noch "Guck mal, eine russische Lok - wohl aus Reichsbahnbeständen". Ja, und diese Lok sollte uns dann kurz vor Lübeck im Stich lassen: Lokschaden, also auf eine Ersatzlok warten, wodurch die eigentlich geplante Fähre über den Fehmarnbelt nicht mehr erreicht wurde. In folge dessen kamen wir mit 1 1/4h Verspätung in Rødby an, bei der Ankunft in Kopenhagen hatte sich die Verpätung immerhin auf 50min reduziert.
Mein ursprünglicher Plan war, in Kopenhagen noch bequem zu Abend zu essen, daraus wurde leider nichts. Noch schnell ein Sandwich besorgt und zum Nachtzug nach Oslo gesprintet - den aber immerhin erreicht.
Im Liegewagen waren wir zunächst zu dritt, ab Helsingborg zu sechst und so fuhren wir durch die Nacht Norwegen entgegen.



6. 8. 1997 - Auf nach Åndalsnes
Am frühen Morgen kamen wir in Oslo an, so früh, daß der Supermarkt im Bahnhof noch nicht auf hatte also gab es nur Wasser und ein kleines Frühstück und dann mit dem Zug weiter Richtung Dombås.
Es ging am Mjøsa-See vorbei
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Und durch das Gudbrandsdal.
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Vorbei an Ringebu
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Und dann bin ich wohl weggedöst, denn wenn mein Nachbar mich nicht geweckt hätte, hätte ich wohl Dombås verschlafen und wäre schön Richtung Trondheim gedöst.
So lernte ich aber beim Warten auf den Ausstieg eine Australierin (Kirstie) kennen, die auch nach Åndalsnes wollte.

Die Lok für die Raumabahn von Dombås nach Åndalsnes strahlte schon viel Gemütlichkeit aus.

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Das Raumadal läßt sich gemütlich an: Weite, sanfte Landschaft zum Anfang
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Während der Fahrt unterhalten Kirstie und ich uns über alles mögliche. Sie findet das Wort "Møbel" extrem süß, ich mache sie mit Gummibärchen "Rubber bears" vertraut und sie holt schließlich eine gelbe Tube hervor und drückt daraus eine schwärzliche Masse auf ihr Brot. Dann fragt sie, ob ich mal probieren wolle? Ich denke, die Paste ist eine Art australisches Nutella und nehme es mit der Aussicht auf Schokolade in den Mund - und schmecke reines Maggi!
Und so erfolgte meine erste Begegnung mit Marmite - ein Schock.

Währenddessen fuhr der Zug weiter durch schöne Landschaft.
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Welche langsam immer wilder wird.

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Ein enges Tal, umrahmt von hohen, fast senkrechten Bergen - das ganze hat sehr alpinen Charakter.
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Schließlich erreichen wir Åndalsnes.
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Ein schönes Städtchen am Fjord, mit schroffen Bergen im Hintergrund - als ob man die Alpen geflutet hätte.
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Als Wächter der Stadt formiert der Nesaksla.
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Wir machten uns erst einmal auf zur Jugendherberge, Gepäck loswerden.

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Die Jugendherberge macht einen sehr gemütlichen Eindruck.
Es ging wieder zurück in den Ort, wo ich erst einmal eine Telefonkarte gekauft habe. Danach saßen wir am Wasser und Kirstie konnte sich nicht entscheiden, ob sie noch auf den Nesaksla steigen sollte. Sei ist dann schließlich gegangen, ich war hab es nicht gemacht, einerseits ob meiner Müdligkeit und auch ob meines unpassenden Schuhwerks (Sandalen). Mit dem Versprechen, daß ich, sollte sie bis 22:00 nicht zurück sein, einen Suchtrupp losschicken würde, bin ich dann zurück zu JH gegangen, habe noch etwas eingekauft und dann endlich geduscht (So eine Nacht im Nachtzug kann schon schwitzig sein).
Kirstie kam dann schließlich noch rechtzeitig zurück und schwärmte von der Aussicht.
Wir hatten dann noch ein längeres Gespräch mit dem Holländer und noch einem Australier, was meinen Plan, früh in's Bett zu gehen, vereitelte.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon syltetoy » Fr, 01. Nov 2019, 22:22

Die Farben der Fotos sind herrlich, ich bin auch mal mit der Raumabahn gefahren, sie hielt an einigen Attraktionen und es wurden Lachshäppchen serviert, war das damals auch schon so ?
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » Fr, 01. Nov 2019, 22:36

syltetoy hat geschrieben:Die Farben der Fotos sind herrlich, ich bin auch mal mit der Raumabahn gefahren, sie hielt an einigen Attraktionen und es wurden Lachshäppchen serviert, war das damals auch schon so ?


Äh, was, nein. :shock:
Das wäre mir bestimmt im Gedächtnis geblieben.
Das war ein ganz normaler Zug, wie hierzulande ein Regionalexpress
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Ronald » So, 03. Nov 2019, 11:57

Moin,
"als ob man die Alpen geflutet hätte."

Eine herrliche Bemerkung!!!

Schöne Fotos!! Dias?

Gruß
Ronald
-----------
Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Kumulus » So, 03. Nov 2019, 12:53

Das grenzt ja schon an ein Abenteuer - mit der russischen Lokomotive über Lübeck, der Vogelfluglinie nach Kopenhagen und weiter nach Norwegen.

Eine schöne Geschichte, die du uns erzählst. Toll !!!

Bitte Weiter !
Martin
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » So, 03. Nov 2019, 14:50

@Roland: Ja, es sind Dias, die habe ich von 1994 bis 2006 hauptsächlich für Reisen genutzt. Genauser gesagt, es sind Fuji-Filme.

Und es geht weiter:

7. 8. 1997 - Åndalsnes - Valldal

Nach einer kurzen, aber ruhigen Nacht ging es morgens erst einmal zu Frühstück. Ein sehr gutes Frühstück, besonders die Pfannkuchen sind erwähnenswert.
Wettertechnisch liegen Wolken über dem Fjord, die sich aber bald auflösen. Es verspricht ein schöner Tag zu werden.
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Mein Bus in Richtung Valldal via Trollstigen geht erst am Nachmittag. Grund für die Übernachtung dort ist, daß es in Geiranger keine Jugendherberge gibt und die Strecke bis zur nächsten Herberge für einen Tag zu weit gewesen wäre. Aber ich habe ja Zeit.
Wie verbringt man also den Tag in Åndalsnes? Zuerst einmal verabschiede ich mich von Kristie, die weiter nach Ålesund will. Dann bringe ich meinen Rucksack zum Bahnhof und gebe ihn dort in Verwahrung (Der eigentliche Reiserucksack ist ziemlich schwer und ich versuche ihn so bald als möglich irgendwo abzustellen).
Und so verbummele ich den Tag am Hafen mit Blick auf den Fjord.

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Gegen Nachmittag fährt dann endlich mein Bus, es wurde doch schon etwas langweilig.
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Vorbei am Trollvegen geht es Richtung Trollstiegen.
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Wahnsinn! Wer ist bloß auf die Idee gekommen, dort eine Straße zu bauen?
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Die Straße ist eng und der Bus fährt teilweise haarscharf am Abgrund vorbei. Unser Linienbusfahrer kennt die Strecke und kann die Kurven voll ausfahren, ohne zurücksetzen zu müssen. Aber für unerfahrene Reisebusfahrer könnte das wohl ein ziemlicher Höllenritt sein, inklusive Rangieren in den Kurven.
Es gibt immer wieder Zwischenhalte an markanten Aussichtspunkten.

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Da geht es hoch.
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Da es schon auf Abend zugeht, liegt der größte Teil des Tales schon im Schatten, was die Belichtungsmessung doch an ihre Grenzen bringt.
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Nächste Stop ist an der Wasserfallbrücke
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Hier ein Blick auf den alten Trollstiegen, den man immer noch zu Fuß gehen kann.
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Nach weiteren abenteuerlichen Kurven ist schließlich die Passhöhe erreicht. Hier wird erst einmal 20min Pause gemacht, so daß jeder die Möglichkeit hat, sich umzuschauen.
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Der Chronist am Trollstiegen.
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Ein Besuch der Aussichtsplattform gehört dazu.
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Und der Blick von dort lohnt sich wirklich.
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Hier kommt das Wasser für den Wasserfall.
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Nun ging es weiter durch eine beeindruckende Fjelllandschaft.
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Ein kurzer Fotostop wurde am Gudbrandsjuvet eingelegt.
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Und schließlich erreichten wir Valldal, ein kleiner Ort direkt am Fjord und mein Ziel für heute.
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Die Jugendherberge war etwas unscheinbar, die Rezeption in einer Pension ca. 100m entfernt.
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Mein Zimmer teile ich mit einem älteren Norweger, einem Lehrer aus Bergen.
Den Abend verbringe ich noch mit einem kleinen Spaziergang am Fjord entlang.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » So, 03. Nov 2019, 19:08

8. 8. 1997 - Valldal - Geiranger - Byrkjelo

Heute geht es früh los, denn ich will den frühen Bus nach Geiranger erwischen. Das Wetter ist herrlich, das Frühstück etwas dürftig und der Bus kommt pünktlich - was will man mehr (nun gut, ein besseres Frühstück, aber man kann nicht alles haben).
Kurze Fahrt nach Linge, und dort auf die Fähre nach Eidsdal. Der Bus kommt nicht mit, in Eidsdal wartet ein anderer.
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Eidsdal kommt näher.
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Über das Fjell geht es vorbei am Eidsvattnet
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Schließlich erreichen wir die Adlerstraße und haben dort einen ersten Blick auf Geiranger.
Auch dieser Bus ist eher touristisch geprägt und stoppt an den wichtigsten Aussichtspunkten - Nun gut, ich denke, die Anzahl der Personen, die diesen Bus als tägliches Verkehrsmittel nutzen, hält sich in Grenzen.
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Natürlich darf auch der Blick in den Geirangerfjord nicht fehlen.
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Die Besonderheit dieses Busses war, daß er von Geiranger weiter bis nach Langvatnet an der Rv15 fuhr, dort wendete, und dann über Dalsnibba nach Geiranger zurückfuhr. Eine Tour, die man natürlich gerne mitnimmt, vor allem bei dem fantastischen Wetter. Und somit ging es noch kurzem Stop in Geiranger gleich wieder hoch in's Fjell.
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Ein Blick auf die Adlerstraße.
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Oben angekommen liegt noch Schnee.
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Eine kurze Rast an der Djupvasshytta.
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Dort warten noch einige Passagiere, die dann aber doch nicht mitdürfen.
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Schließlich geht es auf einer engen Straße auf die Dalsnibba, ein Aussichtspunkt auf knapp 1500m über dem Meer.
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Und ja, der Blick lohnt die Anfahrt auf jeden Fall, auch wenn es hier oben kalt und windig ist.
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Mmmh, kalt und windig? Entweder lügt mein Tagebuch oder dieses Foto.
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Auf jeden Fall liegt hier oben noch viel Schnee.
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Steinmännchen bauen war schon damals eine beliebte Beschäftigung.
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Schließlich ging es aber doch wieder zurück nach Geiranger, mit einem kurzen Stop am Ort des Standardmotivs.
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Der Bus erreicht Geiranger, und ich steige aus, deponiere meinen Rucksack in der Touristeninformation und schaue mich etwas im Ort um, denn bis zur Abfahrt der Fähre nach Hellesylt ist noch etwas Zeit.
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Ich zitiere mal mein Tagebuch von damals: "Geiranger, leider ohne Schiff im Fjord (oder gottseidank, ich möchte nicht wissen, was hier los ist, wenn 3 Schiffe vor Anker liegen). Geiranger ist der Touristenort par excellence, Souvenirbude and Souvenierbude."
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Eine interessante Schuppenkonstruktion.
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Schließlich kommt die Fähre nach Hellesylt.
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Und ich verlasse Geiranger - schön gelegen, aber wohl nichts für einen längeren Aufenthalt.
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Es geht durch den Geirangerfjord, vorbei an steilen Felswänden, wenn auch nicht ganz so beeindruckend wie der Nærøyfjord.
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Schiffsgrafitti.
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Die sieben Schwestern.
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Sehr windig da oben.
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Sieben Schwestern und Freier.
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Hellesylt kommt in Sicht.
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Hier habe ich wieder etwas Aufenthalt bis mein Bus kommt. Also frage ich im "Grand Hotel" ob ich meinen Rucksack dort unterstellen kann - was mir netterweise erlaubt wird. Ich notiere noch "mal für später merken", denn das würde doch mein Studentenbudget überschreiten.
Tja, und jetzt (2019) sehe ich, daß es wohl schon länger geschlossen ist und vorher schon immer mehr heruntergekommen war - Sic gloria transit mundi.
Der Ort ist jedenfall schön gelegen und fällt vor allem durch den großen Wasserfall mitten im Zentrum auf.
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Den Wasserfall umkreise ich auch während meiner Wartezeit.
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Schließlich kommt der Bus, der mich nach Byrkjelo zu meiner Unterkunft bringen soll. Ich habe mich schon die ganze Zeit über die seltsamen Einträge im Fahrplan gewundert, und was es damit auf sich hat, wird mir klar, als ich mit einigen anderen Passagieren an einer Haltestelle mitten im Nichts rausgelassen werde mit der Bemerkung: "The next bus will come soon". Was im Fahrplan wie in Direktbus aussah, ist einer mit 2x Umsteigen: Einmal an der Kreuzung E39/RV15 am Hornindalsvatnet in der Nähe von - ja eigentlich gar keinem Ort, und einmal in Nordfjordeid.
Aber es stimmt, der nächste Bus kommt kurze Zeit später und somit klappt die Fahrt dann doch noch, inklusive Abendsonne.
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In Byrkjelo habe ich ein Bett in der Jugendherberge gebucht, ein ziemlich altertümliches Gebäude.
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Die Dusche - die natürlich für alle ist, läßt sich nicht abschließen und die Betten sind mal wieder zu kurz.
Mein Zimmer teile ich mit zwei Münsteranern und einer Fliege. Als wir diese fangen wollen, kommt jemand an die Deckenlampe und aus dem Loch kommen ca. 40 Fliegen rausgekrochen. Nicht schweißt doch eine Zimmergemeinschaft enger zusammen als eine gemeinsame Fliegenjagd. Und wir kommen überein, besser nicht wissen zu wollen, was denn da auf dem Dachboden liegt.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Kumulus » So, 03. Nov 2019, 20:29

Großartige Fortsetzung !!

Schön, dieser Blick 22 Jahre zurück, mit dem Ergebnis, dass sich nicht viel getan zu haben scheint. Geiranger sieht heute noch so aus - auch das weiße Haus am Fjord. Und das Kafe og Pensjonat in Byrkjelo steht auch noch dort; wird allerdings nicht mehr genutzt.

Klasse die Geschichte mit den Fliegen. Ich vermute, du hattest Erlebnisse, die du nie wieder vergisst.

Vielen Dank
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon syltetoy » Mo, 04. Nov 2019, 9:22

Ich muss mal wieder meine Dias durchschauen, das Foto von dem Kafe müsste auch dabei sein :wink:
Ich hatte mal ein Haus in Utvik, da wurde dann in Byrkjelo eingekauft.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » Sa, 29. Feb 2020, 18:59

Kumulus hat geschrieben:Großartige Fortsetzung !!

Schön, dieser Blick 22 Jahre zurück, mit dem Ergebnis, dass sich nicht viel getan zu haben scheint. Geiranger sieht heute noch so aus - auch das weiße Haus am Fjord. Und das Kafe og Pensjonat in Byrkjelo steht auch noch dort; wird allerdings nicht mehr genutzt.

Klasse die Geschichte mit den Fliegen. Ich vermute, du hattest Erlebnisse, die du nie wieder vergisst.

Vielen Dank
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Hubs, sorry, das hier habe ich irgendwie überlesen:
Ja, die Fliegen waren echt sehr speziell, das habe ich auch heute noch lebhaft vor Augen, wie die auf einmal aus der Lampe rauskamen :shock:
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » Sa, 29. Feb 2020, 19:35

Und nach langer Zeit geht es mal weiter :D

9. 8. 1997 - Byrkjelo - Sogndal

Das Wetter ist schlechter. Nach dem Frühstück geht es weiter mit dem Bus. Es fängt an zu nieseln.

In Skei steige ich um. Hier gibt es auch den ersten Blick auf den Jostedalsbree.
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Die Landschaft wird jetzt wilder und die Straße sehr tunnelig. Rein in den Tunnel - dunkel - kurz raus - ein Gletscher! - Tunnel - dunkel.
Und das war dann also kurz mal Fjærland :shock:
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Schon ziemlich früh am Tag (also gegen Mittag) erreiche ich Sogndal, mein Quartier für die nächsten 2 Nächte. Ein sehr übersichtlicher Ort, klein, aber mit vielen Geschäften.
Erst einmal zur Touri-Info, meinen Rucksack abstellen.
Mein Plan war ja, morgen zum Nigardsbree zu fahren, aber, ta-da!, morgen ist Sonntag und da fährt kein Bus zum Gletscher. :cry:
Was also tun, an einem Sonntag in Sogndal? Bei Betrachtung der Möglichkeiten sehe ich die Möglichkeit nach Borgund zu fahren - ok, das ist dann wohl gesetzt.
Erst mal ein bißchen im Ort rumgehen. Ein Kreuzfahrer liegt vor Anker.
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Meinen Rucksack bringe ich zur Jugendherberge, dort darf ich ihn netterweise liegenlassen. Aber auf das Zimmer geht es nicht erst ab 16:00.
Inzwischen fängt es an zu regnen. Was also tun an einem regnerischen Sonnabend in einer norwegischen Kleinstadt? Erst einmal zurück in's Einkaufszentrum, dort ein bisschen für's Wochenende einkaufen, etwas essen und in der Cafeteria die Zeit rumbringen. Aber das Einkaufszentrum schließt um 2! Also langsam durch den Ort gewandert, immer bedacht, nicht nass zu werden. 2 Stunden können so ganz schön lang werden und so groß ist der Ort auch nicht.
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Früher schon zur JH zurück, aber auch da 1/2h draußen gewartet - Sie machen auch keinen Deut früher auf.
Mit einem italienischen Motoradfahrer (ziemlich nass) und einem Engländer (auch ziemlich nass) auf dem Zimmer. Der Engländer war wandern und hatte wohl die volle Dusche abbekommen. Jetzt liegen seine Habseligkeiten auf dem Bett zum trocknen, und er hofft, daß sein nasser Pass und sein nasses Rückflugticket akzeptiert werden.
Abends Pizza im Ort. Es regnet immer noch, aber morgen soll es besser werden.
Zeit totschlagen ist bei Regen und ohne Unterkunft doch ganz schön lästig.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Kumulus » Sa, 29. Feb 2020, 20:09

Auch diese Fortsetzung ist sehr schön ! Bilder, wie aus einer anderen Welt und eine lebendige Geschichte. Toll !!

Dein Kreuzfahrer aus dem Jahr 1997 würde heute gerade mal als "Ruderboot" durchgehen. :) Aber das ist ja gerade das Dilemma mit den Touristen, deren Distanzlosigkeit und Umweltproblemen.
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » Sa, 29. Feb 2020, 21:01

Kumulus hat geschrieben:Dein Kreuzfahrer aus dem Jahr 1997 würde heute gerade mal als "Ruderboot" durchgehen. :) Aber das ist ja gerade das Dilemma mit den Touristen, deren Distanzlosigkeit und Umweltproblemen.

In der Tat, eher ein sehr kleines Schiff, aber für die damalige Zeit schon. Aber wie schon mal gesagt (glaube ich jedenfalls), früher wollte man ein Bild von Geiranger mit einem Schiff, heute ist es eine Rarität, wenn man ein's ohne Schiffe hat.

Ich bin gerade im Flow, daher noch ein Tag:

10. 8. 1997 - Borgund

Das Wetter ist tatsächlich wieder besser geworden: Strahlend blauer Himmel.
Auch das Frühstück ist gut, es gibt auch endlich mal Kaviar (allerdings nicht so gut wie Kalles Kaviar aus Schweden).
Der Bus geht erst um 11:30, bis dahin nochmal durch den Ort gebummelt - bei Sonne sieht alles viel freundlicher aus.
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Der Bus fährt am Fähranleger ab, also warte ich dort.
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Der Bus ist der Fernbus nach Olso, und wie immer bei Nor-Way Bussekspress sehr bequem.
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Zuerst geht auf die Fähre, und dann durch ein enges Tal.
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Ein Wanderweg? Jedenfalls nicht sehr vertrauenserweckend.
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Schließlich ist Borgund erreicht.
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Ich hatte mir sie zwar größer vorgestellt, aber trotzdem ist sie sehr schön. Innen tatsächlich sehr spartanisch eingerichtet, aber die Verzierungen außen machen das wieder wett.
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Was das Touristenaufkommen betrifft, so ging es eigentlich. Die Preise 1997 betrugen 50 Kronen / 20 für Studenten.
Tja, und so warte ich wieder auf den Bus, der mich zurück nach Sogndal bringen soll - immerhin in der Sonne. Neben der Stabkirche gibt es in Borgund ja nicht so viel zu sehen, bei 10 Häusern.
Schließlich kommt der Bus und bringt mich zurück zur JH.
Ich habe noch notiert, daß Lærdal schön aussehe. Warum, weiß ich nicht mehr - Ein einsamer Satz in meinem Tagebuch
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon syltetoy » So, 01. Mär 2020, 15:21

Tolle Fotos, da kommen Erinnerungen hoch, muss mal wieder die alten Dias anschauen :wink:
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Re: Norwegen mit Bahn und Bus 1997

Beitragvon Voronwe » So, 01. Mär 2020, 21:27

syltetoy hat geschrieben:Tolle Fotos, da kommen Erinnerungen hoch, muss mal wieder die alten Dias anschauen :wink:

Danke, ja, es lohnt sich, wobei einem das doch noch gar nicht so lange her vorkommt. :shock:

10. 8. 1997 - Borgund

Heute geht es wieder weiter, nach Oslo. Zunächst mit dem Schnellboot nach Flåm.
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Dabei wird erstmal die Runde Balestrand - Vagenes - Leikanger gedreht.
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Schließlich geht es in den Aurlandsfjord
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An Nærøyfjord fahren wir vorbei.
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Undredal
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Schließlich ist Flåm erreicht, hier kaufe ich mir etwas zum Mittagessen und dann geht es weiter mit der Flåmbahn
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Am Kjosfoss ist natürlich Fotostop
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In Myrdal steige ich in den Zug nach Oslo um - und bin mit dieser Entscheidung nicht alleine.
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Schließlich erreiche ich Oslo und komme gegen 19:00 in der Jugendherberge Haraldsheim an. Hier ist es wieder sehr international und ich komme mit einem Mädchen aus Neuseeland in's Gespräch. Ihr wurde etwas aus dem Zimmer gestohlen - ich hoffe, das kommt nicht in Mode.
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