9. Tag – 25. Juli 2016 Heute wollten wir im Romedalen wandern. Es ging wieder das Follestadalen entlang bis etwa zur Hälfte der Strecke zwischen Ørstafjord und Hjørundfjord. Von dieser Straße geht eine Mautstraße durch das Romedalen ab. Diese 7 km lange „Straße“ wird auch als Familienwanderung empfohlen, die mit Kinderwagen zu bewältigen ist. Wir haben aber die Maut von 45 NOK bezahlt und sind auf dem Schotterweg bis zum Straßenende gefahren, um dort die von Bauer Tormod und in der Touristeninformation empfohlene Wanderung zu beginnen. Da die Straße WIRKLICH schlecht war, haben wir für die 7 km bestimmt eine halbe Stunde gebraucht. Dafür war die Spazierfahrt durch das enge Tal mit vereinzelten Almen aber wunderschön. Zwischendurch musste unser 9-Jähriger immer wieder aussteigen, um wie Michel aus Lönneberga Gatter zu öffnen und zu schließen.
Am Ende Straße auf der letzten Alm Steinstøylen waren einige gerade unbewohnte Ferienhäuser, zwischen denen Schafe grasten. Von hier sollte die unmarkierte Wanderung losgehen nach rechts über den Berggrat. Wir mussten erstmal schlucken – aber wofür hatten wir uns alle so eine schöne Wanderausstattung besorgt?
Diesmal war es nicht so schwierig, den richtigen Pfad zu finden. Es ging gleich bergauf und wurde ganz schön steil… Dafür war der Blick zurück wunderschön! Es wurde immer wärmer und steiler, teilweise musste man auch klettern – auf Felsen und durch ein Geröllfeld…
Die Jungs haben die steile Wanderung zum Glück gut geschafft. Und ich WAR geschafft, als wir endlich am Grat angekommen sind!
Auf der anderen Seite des Berggrates lag der Brillavatnet, der Brillensee, wo wir uns das mitgebrachte Picknick schmecken ließen.
Eigentlich hatten wir nach der Pause die dann wohl relativ ebene Strecke weiter bis zum Molladalen und dem beeindruckenden Kletterfelsen Blatind, laut visitnorway.de „vermutlich Norwegens meistfotografierter Felsnadel“ wandern wollen. Aber da wir doch ganz schön kaputt waren und am Himmel dunkle Gewitterwolken aufzogen, machten wir uns lieber wieder auf den steilen Rückweg.
Ungefähr auf halber Höhe haben wir den einzigen Wanderer auf unserer Tour getroffen und kamen mit ihm ins Gespräch: Ein etwa 30-jähriger Bauer, der auch Englisch studierte und Lehrer werden wollte, machte diese anstrengende Wanderung durch unwegsames Gelände als Reha-Sport nach einer Hüft- und Schulter-OP!!!
Wir waren glücklich, wieder heil unten anzukommen, ruhten uns aus und stärkten uns mit Blaubeeren. Auch die Schafe suchten den Schatten:
Auf der Rückfahrt durch das Tal kamen uns immerhin noch zwei Familien zu Fuß entgegen, die sich für die Wanderung auf dem Schotterweg entschieden hatten. Ganz schön was los…
Lustig waren die Rinder, die sich um einen Picknicktisch gruppiert hatten, als würden sie darauf warten, dass wir Ihnen den Tisch decken!
Erschöpft konnten wir uns dann abends wieder bei dem herrlichen Ausblick auf unserer Terrasse entspannen…