Norwegen mit der Bahn 1994

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Voronwe » Mi, 18. Jul 2018, 20:44

Ich dachte mir, ich fange mal an, meine alten Norwegenreisen aufzubereiten. Ich hoffe, es ist erwünscht, daß es schon etwas ältere Berichte sind (aber vielleicht auch ein schöner und/oder wehmütiger Rückblick).

Norwegen 1994
Eine Reise mit der Bahn.

Prolog

Sommer 1994 – das Abitur gerade in der Tasche sollte es nun eine kleine besondere Reise sein. Heutzutage würde man da wahrscheinlich nach Kanada oder Australien fliegen, aber damals war man (zumindesten ich) noch bescheidener.
Was machte man also damals, wenn man rauswollte? Richtig – Interrail!
Oder wie es Max Goldt so schön formulierte:

„Lediglich der Jugend wird man das Privileg einräumen, einmal im Leben via Interrail das europäische Eisenbahnnetz mit Keksen vollzukrümeln“

In Norwegen war ich zwei Jahre vorher schon gewesen – eine Busreise mit meinen Großeltern zum 18. Geburtstag (irgendwie kommt mir das heute wesentlich spießiger vor als damals – was sagt das über mich aus?) und da habe ich mich gleich in dieses Land verliebt und wusste, hier will ich nochmal hin, und zwar alleine, um mir das anzusehen, was mir gefällt, und nicht was eine Reiseleitung für mich vorschreibt.

Planer, der ich schon immer war, konnte ich nicht einfach in‘s Blaue losfahren, ich wollte mich informieren, was mich erwartet. Aber Informationen woher – Das Internet gab es noch nicht, also war der klassische Weg der Reiseführer.
Zwei konnte ich ergattern „Anders reisen – Norwegen“ von rororo und „Skandinavien mit dem Zug“ aus dem Rutsker Verlag. Letzterer war damals schon 6 Jahre alt, aber besser als nichts.
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Ich hab die beiden heute noch, irgendwie tue ich mich schwer, alte Reiseführer wegzuschmeißen, das sind zu sehr treue Begleiter.

Nächste Anlaufstelle war das Norwegische Fremdenverkehrsamt, das einen mit Adressen der lokalen Touristeninformationen versorgte und vor allem mit dem Zugfahrplan, der den Takt meiner Reise vorgeben sollte.

Daraus entwicklte sich dann folgender Plan:
Oslo → Flåm → Bergen → Oslo → Lillehammer → Trondheim → Narvik → Stockholm
Hier schrieb ich dann einige Touristbüros an (per Brief! mit Porto!), die mich auch gut mit Planungsmaterial versorgten.
Außerdem stand die Mitgliedschaft im DJH an, denn ich wollte in Jugendherbergen übernachten.
Um zu vermeiden, daß ich ohne Bett da stand, reservierte ich die Herbergen vorher, und das ging folgendermaßen:

Vom DJH gab es Reservierungskärtchen, auf der man seinen Reservierungswunsch eintrug und an die jeweilige JH schickte, zusammen mit Rückporto in Form eines internationalen Antwortscheins.

Was da allein an Portokosten draufging, unglaublich.

Schließlich stand die Route, das Ticket (Scanrail) war gekauft, der große Rucksack gepackt, der Walkman für die Reise mit diversen Kassetten bestückt. Außerdem 15 Diafilme im Gepäck, von denen ich dachte, sie würden reichen (Ha ha, ich Naivling).

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So ging es am 11.7.1994 los auf Tour

Zuerst mit der Bahn über Hamburg nach Kopenhagen, um von dort aus den Nachtzug nach Oslo zu nehmen. Auch damals gab es Probleme mit der Pünktlichkeit der Bahn, so daß ich in Hamburg gerade noch meinen Zug erreichte.
Kurz hinter Oldenburg in Holstein kam der BGS durch, um die Ausweise zu kontrollieren.
In Puttgarden ging es dann mit dem Zug auf die Fähre nach Rødby
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In Dänemark war nochmal Passkontrolle angesagt und schließlich erreichten wir pünktlich Kopenhagen. Dort ging es dann weiter mit dem Nachtzug, ein Liegewagenabteil mit insgesamt 5 Personen. Auf der Fähre zwischen Helsingør und Helsingborg war noch einmal Aussteigen angesagt, und danach fuhr der Zug durch die schwedische Nacht, um früh am Morgen Oslo zu erreichen.
Dort gab es damals im Bahnhof ein Interrail-Center, wo man sich etwas frisch machen konnte. Auch ein einfaches Frühstück gab es dort. Sozusagen eine Lounge für Interrailer. Ob es das heute noch gibt, konnte ich leider nicht in Erfahrung bringen.
Jetzt erstmal den großen Rucksack in's Schließfach und mit dem kleinen Rucksack los, die Stadt erkunden. Wohin zuerst? Warum nicht mit der U-Bahn zum Holmenkollen?
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Und da ist sie auch, die alte Dame.
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Natürlich konnte ich mir den Blick von oben nicht entgehen lassen. Das Wasser ist übrigens drin, da dort im Sommer Konzerte gegeben werden und das Wasser die Akustik verbessert.
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Auch Olav wurde ein Besuch abgestattet, und ich war nicht der einzige

Auf dem Rückweg zur U-Bahn ging es noch am Holmenkollen-Hotel vorbei, ein Traum von norwegischer Architektur (daß das Haus im Inneren hält, was es von außen verspricht, konnte ich 20 Jahre später nachprüfen - Die Übernachtung lohnt sich und das Frühstück ist einfach bombastisch).
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Nächste Station nach dem Mittagessen war der Vigeland-Park. Ich kannte ihn schon, hatte mir jetzt aber die Zeit genommen, alles etwas genauer zu betrachten.

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Was mir besonders gefiel war, daß die Kinder und auch Erwachsene einfach unbekümmert im Brunnen planschten, was mir zum ersten Mal den Eindruck vermittelte, daß man in Norwegen doch vieles relaxter sieht. Aber es passt ja auch zum Thema des Brunnens.
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Das Sommerwetter wurde sichtlich gennossen (Nebenbei noch immer eins meiner Lieblingsbilder).
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Jetzt ging es mit der U-Bahn wieder zurück in die Stadt (wieso erinnere ich mich daran, daß ich im Narvesen-Kiosk in Majorstuen eine Flasche Solo gekauft habe? - Das Gedächnis ist schon merkwürdig), und auf der Karl-Johans-Gate konnte ich noch ein paar Eindrücke einfangen
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Ach ja, als ich da war, war gerade die Fußball-WM in den USA und Norwegen war tatsächlich dabei. Allerdings schon in der Vorrunde ausgeschieden, aber trotzdem kann man ja im Nationaltrikot kellnern.
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(Am Tag vor meiner Abbreise hatten die Bulgaren im Viertelfinale den Weltmeister rausgeschmissen)

Auch der obligatorische Straßenmusikant darf nicht fehlen.
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Ein lauer Sommerabend, aber ich war jetzt doch müde und nahm somit die Straßenbahn zur JH Haraldsheim
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon cosmashivana » Mi, 18. Jul 2018, 20:54

Vielen Dank für die Impressionen :D
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Kumulus » Mi, 18. Jul 2018, 20:54

Wow - wie klasse ist das denn.

Ich habe erst einmal nur durchgescrollt, werde mir den Bericht aber morgen in aller Ruhe zu Gemüte führen. Ich freu mich schon darauf.

Schönen Abend
Martin
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Badener1972 » Mi, 18. Jul 2018, 21:19

Schöner erster Teil. Da werden Erinnerungen wach, wir haben uns 1997 auch auf den Turm der Holmenkollenschanze hochgequält. :lol:
Und Interrail hab ich damals leider verpasst, aber, oh Freude über Freude, es gibt ja Interrail inzwischen für alle Altersgruppen. Die Vorplanung für meine Europatour nächstes Jahr läuft schon :D

Gruß
Wolfgang
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Gudrun » Mi, 18. Jul 2018, 22:56

Super! Bin gespannt auf die Fortsetzung.

Grüße Gudrun
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Voronwe » Do, 19. Jul 2018, 7:03

Badener1972 hat geschrieben:Und Interrail hab ich damals leider verpasst, aber, oh Freude über Freude, es gibt ja Interrail inzwischen für alle Altersgruppen. Die Vorplanung für meine Europatour nächstes Jahr läuft schon :D


Oh, wusste ich gar nicht, das wäre ja doch mal eine Möglichkeit :D .
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Badener1972 » Do, 19. Jul 2018, 7:37

Ja, durchaus. Ist jetzt gestaffelt, für Jugendliche/Junge Erwachsene von 12 bis 27, Erwachsene zwischen 27 und 59 zahlen Normalpreis und darüber gibts Seniorenrabatt (gleicher Preis wie für Jugendliche). Noch dazu gibts das Ticket jetzt entweder als "Global Pass" für 30 Länder (incl. Türkei). Der kommt für Erwachsene als Monatspass derzeit auf 637 €. Oder als Variante der "One-Country-Pass" für nur ein Land. Wobei da die Preise in Mittel- und Nordeuropa höher sind als für Süd- bzw. Südosteuropa. Der One-Country Erwachsene im Moment zwischen 59 € z.B. Polen, Türkei, Kroatien, Tschechien usw. und 192 € für Deutschland, wobei man zum Kauf des Passes für Deutschland einen Wohnsitz im Ausland braucht. Norwegen und Schweden sind mit 170 € etwas günstiger. Die Preisbeispiele sind für den One-Country-Pass mit dem man innerhalb eines Monats 3 Tage fahren darf. Für etwas mehr gibt es auch 4 (197 €), 6 (242 €) oder 8 Fahrtage (281 €, jeweils für Norwegen)innerhalb eines Monats. Für Spanien und Italien gibts dann noch so genannte Premium-Pässe, bei denen sind dann die Reservierungen und Fahrten in den Hochgeschwindigkeitszügen mit dabei.
Jetzt hab ich aber genug OT von mir gegeben ;) Bei stärkerem Interesse einfach ein (dot)eu hinter das Interrail setzen. :)

Gruß und BTT
Wolfgang
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Gudrun » Do, 19. Jul 2018, 7:46

weiter OT: Danke für die Aufklärung. :bounce: Als ich jung war, konnte ich Interrail leider nicht nutzen. Gab es in unserem Deutschland nicht. Ich habe vor einiger Zeit schon mal nachgelesen, weil ich jetzt ab und zu Bahn fahre. Aber so richtig schlau geworden bin ich nicht mit den Regionen, den Fahrtagen usw. Jetzt ist mir manches klar.

Wozu so ein Norwegenforum doch nützlich ist!

edit: Hoffe, es geht bald weiter mit der Bahnfahrt 1994 :wink:

Grüße Gudrun
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Voronwe » Do, 19. Jul 2018, 12:35

Ich findes es sehr schön, wenn es hier etwas OT geht, zuminstens sind Antworten hier eine Bestätigung, daß der Bericht gelesen wird, und das motiviert zum weiterschreiben.
Das finde ich in diesem Forum sehr schön, daß das Resonanz da ist. (ich habe auch im outdoorforum Reiseberichte geschrieben, nur da gibt es kaum Feedback und da frangt man sich schon, interessiert es keinen oder warum?)

Was ich mir hier sehr wünsche würde wären Informationen, wie sich die Orte inzwischen geändert haben, und ob man das ganze auch immer noch so machen könnte.

Hint: Man kann es nicht, denn es gibt wohl keinen durchgehenden Zug von Kopenhagen nach Oslo, und Nachtzug schon gar nicht.
Und Stalheim geht auch nicht mehr so,wie ich es später beschreiben werde

Ich hoffe, daß ich heute abend mit Oslo 2 weitermachen kann, danach muß ich dann erst mal wieder den Bildern den letzten Schliff geben.

Aber schön, daß es gefällt
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Ronald » Do, 19. Jul 2018, 12:47

Herrlich der Bericht und wie toll die Fotos noch sind.
Auch herrlich zu sehen, die Frisuren, einmal vor dem Denkmal von Sonja Hennie und dann der "Herr im gepflegten Outfit", d.h. der Straßenmusikant :D
Bin gespannt auf den nächsten Teil!!!

Reiseführer: Meine inzwischen lange verstorbenen Eltern haben eine Reise mit der Hurtigrute gemacht. Deren damaliger Prospekt liegt immer noch bei mir. Ich glaube ich habe den irgendwann im Hurtigforum eingestellt. Also einfach weg damit - ist nicht. :D
-----------
Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
Ronald
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon bergen » Do, 19. Jul 2018, 13:10

Hei

Ich liebe solche Berichte, ganz besonders wen sie noch mit dem ÖV statt fanden.

Bevor du nur auf den Gedanken kommst alte Reiseführer fort zu werfen, ich würde ihnen eine neue Heimat geben.

Die Reise ist vermutlich immer noch so machbar, leider nur nicht mit den Nachtzüge und Interrail in Schweden ist soviel ich weiss auch nicht mehr gültig.

Freue mich auf die Fortsetzung.

Hilsen fra Sveits
><((((º><º))))><><((((º><º))))><><((((º><º))))><
bergen
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Badener1972 » Do, 19. Jul 2018, 13:44

bergen hat geschrieben:Die Reise ist vermutlich immer noch so machbar, leider nur nicht mit den Nachtzüge und Interrail in Schweden ist soviel ich weiss auch nicht mehr gültig.

Einspruch! :wink:
Einen direkten Nachtzug Kopenhagen - Oslo gibt´s zwar nicht mehr, allgemein wurde der Fernverkehr Richtung Schweden sehr ausgedünnt und beschränkt sich auf 4 "X2"-Züge nach Göteborg pro Tag. Ansonsten fahren Regionalzüge, Oeresundzüge genannt, die sich dann ab Malmö entweder ebenfalls Richtung Göteborg oder Richtung Karlskrona wenden.
Und Interrail ist in folgenden Ländern gültig (Reihenfolge alphabetisch, allerdings nach dem Englischen Ländernamen): Österreich, Belgien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Kroatien, Tschechien, Dänemark, Finnland, Frankreich, EJR Mazedonien, Deutschland, Großbritannien, Griechenland, Ungarn, Irland, Italien, Luxemburg, Montenegro, Niederlande, Norwegen, Polen, Portugal, Rumänien, Serbien, Slowakei, Slowenien, Spanien, Schweden, Schweiz und Türkei.

Gruß
Wolfgang
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Voronwe » Do, 19. Jul 2018, 20:17

13.7.1994 - Oslo Teil 2

Nach einer angenehmen Nacht (das Mehrbettzimmer für mich alleine) machte ich mich wieder auf nach Oslo, diesmal stand Bygdøy und seine Museen auf dem Programm.
Zuerst betrachte ich noch kurz im Rathaus die eindrucksvollen Wandgemälde
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die auch leider von düsteren Zeiten erzählen
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Aber vom Fenster aus lockt schon der Fjord, und so begebe ich mich zum Kai vor dem Rathaus
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Bei der Überfahrt mit der kleinen Fähre kommen wir auch am ColorLine Terminal vorbei und außerdem befindet sich noch ein Flugzeug im Anflug auf Fornebu.
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ich denke, es ist die Kronprins Harald
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Die Fähre fährt vorbei an prächtigen Häusern, ja, Bygdøy muß man sich leisten können.
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Zuerst stand das Fram-Museum auf dem Programm - ich kannte es zwar schon, wollte es aber nochmal in Ruhe betrachten.
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Dann das Kon-Tiki-Museum. Sozusagen ein Pflichttermin, hatte ich doch die Bücher von Heyerdal verschlungen
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Schon beeindruckend, sich mit so einem Boot auf dem Atlantik zu wagen. (Bzw. mit der Kon-Tiki auf den Pazifik)
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Nächste Station das Wikingerschiffmuseum. Ich bin da wohl bei jedem Oslo-Besuch gewesen (man hat ja die Oslo-Card), aber eigentlich empfinde ich es als das uninteressanteste der Museen auf Bygdøy - eigentlich reicht ein einmaliger Besuch.
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Und schließlich der Höhepunkt auf Bygdøy: Das Norsk Folkemuseum.
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Die Tankstelle sah bei meinem letzten Besuch 2016 immer noch exakt gleich aus, inklusive Käfer
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Auf älteren Fotos ist ja vor allem die Mode interessant, Landschaft sieht nach 25 Jahren immer noch weitgehend gleich aus. Also nicht ärgern, wenn einem Leute in's Bild laufen, in 20 Jahren ist das interssanter als die Gebäude.

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Auf dem Gelände wurde alte Handwerkskunst vorgeführt.
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Und natürlich viele schöne Häuser (wobei sich die meisten vor allem im Inneren ja ähndeln - Nun gut ,die einfachen Bauern hatten überall nicht viel.
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Damen in Tracht.
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Vor der Stabkirche
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Und auch Musik und Tanz wurde vorgeführt
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Nach einem schönen Aufenthalt ging es zurück in die Innenstadt.
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Ein kurzer Abstecher in's Norwegen Informationscenter im alten Westbahnhof, um mir Infos über meine weiteren Ziele zu besorgen. (ich glaube, inzwischen befindet sich hier das Nobel-Friedenszentrum)
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Da ich noch nicht genug Museen hatte, beschloß ich, noch das Widerstandsmuseum in Akerhus zu besuchen.
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Hartes Kontrastprogramm zu den bisherigen Museen, aber wichtig, daß die grausame Zeit damals nicht vergessen wird.

Den Nachmittag lasse ich auf Akerhus ausklingen, von Akkerbrygge klingt Musik herüber
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Schließlich fahre ich zurück zur Jugendherberge und esse dort zu Abend (die Möglichkeit gab es damals noch, und Restaurants waren mir in Norwegen einfach zu teuer. Essen war auf Reisen damals eigentlich auch nicht wirklich wichtig, Brot und Jogurth sind ja das Interrail-Standartessen, und in Norwegen kann man auch sehr gut mit Pølser über die Runden kommen).
Was ich an den Jugendherbergen immer sehr schön fand, war, das man abends mit allen möglichen Leuten zusammensitzt und in's Gespräch kommt. Das ist ja eigentlich das unangenehme am Alleinreisen - wie kriege ich den Abend rum.
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Voronwe » Mo, 23. Jul 2018, 19:06

14.7.1994 - Oslo - Flåm mit der Bergenbahn

Heute ist also der Tag um Oslo zu verlassen und die Landschaft wirken zu lassen.
Am Bahnhof war ich noch schnell Geld vom Postsparbuch abheben (damals eine der einfachsten und billigsten Varianten, um im Ausland an Geld zu kommen) und noch etwas zu essen einkaufen, Brot, Kuchen und Jogurt (ein Standard-Interrail-Essen). Ach ja, und auch noch "Farris Sitron", seitdem habe ich eine Abneigung gegen Farris - extrem salzig und dann auch noch mit Zitronengeschmack. :-? (Salz und Zitrone geht nur bei Tequila, aber darüber reden wir in Norwegen lieber nicht :nixwissen: )

Und dann ging es los mit dem Zug Richtung Bergen.
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Es wurde voll im Zug, während er durch liebliche norwegische Landschaft fuhr.
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Leider ist hier der Ortsname abgeschnitten, weiß jemand, wo das ist?
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Immer höher ging es hinauf und die ersten Schneefelder zeigten sich.
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Nochmal die Frage: Wo könnte das sein?
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In Geilo stiegen viele aus und der Zug wurde leerer. Und das war auch gut so, denn nun folgte der interessanteste Teil der Reise, die Fahrt über die Hardangervidda. Hier hielt es mich nicht mehr auf dem Platz (und nicht nur mich), für Fotos wurde immer zwischen zwei Fenstern hin- und her- gependelt. Netterweise konnte man die Fenster öffnen.
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Einfach eine fantastische Landschaft
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Beim Fotografieren mußte man immer ein wenig vorausschauen, damit man nicht nur das Schwarz eines Tunnels auf dem Film hatte.
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Langsam erreichten wir das Dach der Fahrt, Finse.
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Na, wenn die Herren Vermesser da den Höhenbolzen nicht so plaziert haben, daß die Zahl zufällig stimmt...
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Das hier könnte Halligskeid sein
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Schließlich erreichten wir Myrdal mit einem Blick in's Flåm-Tal.
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Hier war für mich Umsteigen in die Flåm-Bahn angesagt
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Am Kjosfoss, immer ein beliebter Zwischenhalt
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Ich zitiere hier mal aus meinen Aufzeichnungen, die ich während der Reise gemacht habe:

"In Myrdal ausgestiegen und nach Flåm gefahren. Auch eine sehr beeindruckende Landschaft, allerdings hinterlässt sie nicht so einen starken Eindruck wie die Bergenbahn. Ob das vielleicht auch an den Wagen der Flåmbahn liegt, die wie Straßenbahnwagen aussehen?"

Im Rückblick denke ich, daß es vor allem die Weite der Hardangervidda ist, die fasziniert. Auch letztes Jahr war das wieder bei mir der Fall. Ich habe inzwischen auf mehreren Reisen (auch in die USA und Kanada) festgestellt, daß mich die Weite und Leere einerseits fasziniert, andererseits aber auch etwas ängstigt, denn man merkt dann auf einmal richtig, wie klein man doch eigentlich ist. Ein Gefühl, das man in Mitteleuropa nur selten hat, den selbst im tiefen Schwarzwald hört man immer wieder mal menschliche Geräusche.

Aber zurück zur Flåm-Bahn: An Bord war auch eine Kreuzfahrtgruppe, sodaß wir in den Genuß einer deutschsprachigen Führung kamen.
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Leider konnte man hier die Fenster nicht mehr öffnen
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Schließlich war Flåm erreicht und da lag auch noch das Kreuzfahrtschiff - Im Vergleich zu dem, was heute so in den Fjorde fährt, ein netter kleiner Ausflugsdampfer. (Wenn ich mich im Internet umschaue, könnte es wohl die Bremen sein.


Die Jugendherberge stellte sich als Anhängsel eines Campingplatz heraus, aber immerhin hat man ein Dach über dem Kopf, was sehr praktisch war, da es am Abend anfing zu regnen.
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Re: Norwegen mit der Bahn 1994

Beitragvon Gudrun » Mo, 23. Jul 2018, 19:55

Hurra, es geht weiter!
Auch für mich war die Hardangervidda mit der beeindruckendste Teil meiner ersten Norwegen-Reise. Die Weite findet sich ja in den nördlichen Fylke wieder. Deshalb liebe ich sie so.

Grüße Gudrun
Gudrun
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