So, ich mache mal weiter:
Am zweiten Tag der Schiffsreise hatten wir wieder
Bewegung im Schiff. In Ornes wurde wegen dem starken Wind, zum Anlegen der Anker herabgelassen. Danach ging es
bewegt weiter
Bis um 12 Uhr musste ich meine Kabine räumen und konnte mir dann das Anlegemanöver am neuen Hurtigrutenkai von Bodø anschauen. Diesmal habe ich auf den Besuch von Bodø verzichtet und mir stattdessen im Panoramasalon einen der saubequemen Sessel in Steckdosennähe gesichert. Dort habe ich mich bis kurz vor Ankunft in Stamsund aufgehalten.
In Stamsund bin ich im Schneetreiben nur kurz von Bord gegangen um ein paar Filmaufnahmen zu machen, wurde dann aber von der Crew wieder an Bord gebeten, weil sie gern die Gangway schließen würden.
Diese Frierkatzen Die Begegnung der beiden Postschiffe kurz vor Svolvaer war im Schneetreiben schon sehenswert, allerdings habe ich keine Fotos, weil ich mich mit dem Filmen versucht habe.
Alternativ ein Foto vom Ausleuchten der zahlreichen kleinen Bojen in der Hafeneinfahrt von Svolvaer.
Nach der Ankunft in Svolvaer mussten im Laderaum erst ein paar Fahrzeuge umgeparkt werden, damit der rote Bus raus kam.
Es folgte das obligatorische Beweisfoto
Bus mit Schiff, dann wollte ich auf die andere Seite des Hafens fahren, um die Ausfahrt der MS Nordkapp zu filmen. So schlich ich also mit dem Bus im leichten Schneetreiben durch die tief verschneiten Straßen von Svolvaer, bis ich an der Rampe der großen Brücke anhalten musste. Die Überfahrt ist mit einer Ampel geregelt, aber das grüne Licht hatte für mich nur symbolische Bedeutung, denn statt vorwärts, ging es trotz vorwärts drehender Räder nur rückwärts runter
Da ich keine Lust auf nächtliche Experimente hatte, blieb ich halt auf meiner Seite und bin für ein paar weitere Fotos zurück zum Hafen.
Als die MS Nordkapp ausser Sichtweite war, machte ich mich im dichten Schneetreiben auf der E10 Richtung Süden auf. Die Fahrt bis zum Gimsøystraumen hatte es in sich. Mehrmals musste unsere kleine Kolonne, bestehend aus drei Autos auf freier Strecke anhalten, weil die Sichtweite unter 10 Meter lag. Deshalb war ich froh, das der Rastplatz an der Gimsøybrücke befahrbar war und ich einen Platz zum Schlafen gefunden hatte.
Geweckt wurde ich von einem vorbei brausenden Schneepflug. Draußen waren zwar noch viele Wolken und zwischendurch Schneeschauer aber der Wetterbericht hatte für Mittag Sonne angesagt.
Abseits der E10 folgte ich den kleinen Straßen, bis an die kleinsten Schiffsanleger.
Die brechenden Wellen an der Hafenmauer hatten mich neugierig gemacht, - und etwas unvorsichtig. Denn trotz kurzer Bedenken bin ich an dieser harmlosen Stelle zum Wenden in den tiefen Schnee gefahren. Ach, das geht schon.
Nee, es gab kein vor und zurück mehr. Also erst versucht mit dem Klappspaten die Räder frei zu schaufeln. Als das nichts brachte, mussten die neuen Schneeketten dran. Ja, Klappspaten und Schneeketten waren meine Weihnachtsgeschenke
Im letzten Jahr gab es ein Abschleppseil, welches ja prompt in Å zum Einsatz kam.
Da es völlig unnütz ist, Schneeketten zur Probe aufzuziehen (Ironie), durfte ich es jetzt im Tiefschnee testen. Für den ersten Versuch habe ich das Rad zur Seeseite genommen, denn auf der anderen Seite standen im ersten Stock eines Hauses einige sichtlich amüsierte Littauer am Fenster. Natürlich ging die Kette nicht gleich drauf. Für meine breiten Winterreifen gibt es keine Kettenfreigabe von VW, deshalb brauchte ich eine Kette mit kleineren Kettengliedern. Irgendwann war ich mir gar nicht sicher, ob die Ketten überhaupt passen. Am Ende lag es aber nur am zu tief im Eis eingefahrenen Reifen, der mit Weihnachtsgeschenk Nummer zwei, schnell freigelegt war. 1. Rad 20 Minuten, 2. Rad 4 Minuten, - ich bin ja lernfähig.
Für den Rest des Tages bin ich mit den Schneeketten weiter gefahren, denn alle Straßen waren mit einer dicken Schneedecke versehen. Als ich Richtung Hov fahre, hatte die Sonne Oberhand gewonnen und ich freute mich bereits auf viele Sonnenfotos. Wurde dann aber auch nichts, denn an einem Parkplatz sprangen einige Leute auf die Fahrbahn um mich anzuhalten. Offenbar hatte sich einer von mehreren Mietwagen in der Zufahrt zum Parkplatz festgefahren. Es waren Spanier, die mir mit vielen Gesten und etwas Englisch Ihr Problem schilderten. Das Erstaunen war groß und mündete in vielfachen Jubel, als ich wortlos die Schiebetür von meinem Bus öffnete und Ihnen den Klappspaten entgegen hielt
Einer hat dann im nächsten Ort eine weitere Schaufel geholt, als dann ein Anwohner noch eine brachte, konnte der Polo mit drei Schaufeln und viel Manpower aus seiner misslichen Lage befreit werden. Die Aktion hat eine Stunde gedauert, so dass es für mich nur noch wenig Sonnenfotos gab.
Bevor es zurück auf die E10 ging, kamen die Schneeketten wieder runter und blieben für den Rest der Reise im Kofferraum.
Soweit für heute.
Viele Grüße,
Gerhard
Achja, ich habe ja viel gefilmt und das ist viel aufwändiger als Fotos zu machen. So einen kleinen Appetithappen gibt es zu sehen, wenn Ihr dem Link folgt.