Heute liebe Norwegenfreunde lohnt sich ein Blick auf meine HP
http://www.ju-cara.jimdo.com - da gibt's viele Bilder für den heutigen Tag...
Mittwoch, 24.07.19Das Nichts (wer Michael Endes „Unendliche Geschichte“ kennt, dem ist dies ein Begriff) ... überall nichts ... Dort wo gestern Berge, Häuser, Wasserfälle und dergleichen waren, sieht man: nichts. Wir sind mittendrin in der Nebelsuppe.

Ich finde das sehr spannend, denn als ich unten am Steg Fotos vom Nichts mache, kommen Geräusche aus dem Nebel... Blubbern, Plätschern, mal der Schrei einer Möwe oder eines Austerfischers und das Rauschen des Wasserfalls auf der anderen Fjordseite. Meine Phantasie ist beflügelt und ich muss unweigerlich an die Wikinger denken, wie sie am Ufer standen und lauschten, ob gerade ein feindliches Schiff im Nebel durch's Wasser gleitet, welches sie nicht sehen können. Es ist schon faszinierend, wie sich automatisch die Sinne umstellen, von Sehen auf Hören, man nimmt ohne Sicht automatisch mehr Geräusche wahr!
Da alle noch schlafen kann ich gemütlich meinen Kaffee auf der Terrasse - es sind angenehme 19 Grad - mit Blick ins Nichts schlürfend widme mich einer passenden Lektüre: Die Wikinger - Das Zeitalter des Nordens. Langsam, ganz langsam lösen sich einzelne Nebelfetzen auf und geben nach und nach die Silhouette der einzelnen Bergkämme und -rücken frei. Ich kann blauen Himmel sehen und bald darauf ist strahlendes Bilderbuchwetter mit 23 Grad.
Nach dem Frühstück geht es heute Mal in die andere Richtung - ins Gaularfjell. Wir kommen erst gegen 12 Uhr los und fahren ins Tal hinein, bald beginnen die Serpentinen sich zur neu gestalteten Aussichtsplattform Utsikten hinauf zu schrauben. Der Ausblick von dort oben ist grandios.

Das letzte Mal standen wir 2008 hier auf einem holprigen Parkplatz mit gelbem Toilettenhäuschen. Ich bin mir nicht so sicher, ob mir diese futuristische Plattform gefallen soll... irgendwie toll sieht es schon aus. Weiter geht es durch das herrliche Gaularfjell entlang der Gaular, die immer wieder Seen durchfließt, manchmal zum Wasserfall wird oder sanft daher plätschert.

Nachdem wir kurz in einem Ziegenstau standen, halten wir am Likholefossen, über den eine optisch seltsame Brückenkonstruktion führt. Was soll ich sagen - bei diesem herrlichen Wetter in dieser Landschaft zu stehen, ist einfach nur traumhaft. Wir stehen unter der Brücke, an dieser Stelle standen wir 2008 bei unserer Hochzeitsreise - und es macht mich glücklich, dass wir nun hier mit unseren Kindern stehen und ihnen dieses wunderbare Land näher bringen können.

Wenn wir schon mal hier sind, wollen wir auch einen Teil des Fossestien erwandern. Wir laufen zunächst den geplankten Weg entlang, der dann bald zu einem Pfad über Stock und Stein wird. Natürlich - wie soll es anders sein - haben die Kinder bald wieder soooo Hunger. Auf einer kleinen Brücke über einem klaren Bächlein machen wir eine Pause - nach dem Snack kühlen wir unsere Füße im Bach - es ist klasse hier, alle planschen im Bach herum, die Kinder wollen erst wieder weiter, als ihnen einfällt, dass sie ja noch unter einem Felsen nach einem Schatz graben müssen.

Wir laufen noch bis zum Hovsfossen - welche Kraft in diesem Wasser steckt ist beeindruckend. Wir bleiben noch ein Weilchen - da ist nämlich auch ein potentieller Schatzfelsen zum Graben - dann laufen wir denselben Weg zurück. Mich wundert es, dass die Kinder das so gut mitmachen - es sind mittlerweile 28 Grad, der Weg verläuft hauptsächlich in der Sonne und insgesamt waren es 4,5 km in hügeligem Gelände.

Einen kleinen Abstecher nach Viksdalen müssen wir noch machen, dort gibt es einen winzigen Supermarkt, in dem wir einkaufen. Die Rückfahrt über das Fjell ist nicht weniger schön, als die Hinfahrt - der Richtungswechsel gibt wieder neue wunderschöne Blicke frei. Ich kann es immer nur wiederholen - der Weg ist das Ziel in Norwegen.
Heute Abend grillen wir noch die Makrelenfilets von gestern - einfach nur lecker! Was für ein schöner Tag!!