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Endlich geht's weiter

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Donnerstag, 12.8.21Der frühe Vogel fängt den Wurm... in unserer Familie bin ich offensichtlich der einzige dieser Gattung, es kostet mich einige Zeit, bis ich alle aus den Federn geworfen und am Frühstücktisch versammelt habe. Statt wie anvisiert um 8.30 Uhr kommen wir erst um 9.00 Uhr los. Wie gut, dass wir nur eine 3/4 Stunde zum Ausgangspunkt der Trollkirchen-Wanderung fahren müssen. Dort angekommen stellen wir fest, dass der niedliche kleine Schotterparkplatz von damals einem Riesenparkplatz weichen musste. Okay ... der Bekanntheits- und Beliebtheitsgrad dieser Wanderung ist wohl dramatisch gestiegen. Punkt 10 Uhr starten wir bei bestem Wanderwetter (Sonne-Wolken-Mix bei 21 Grad) die Wanderung, die mit 90 Minuten Aufstiegszeit deklariert wird. Ich rechne mal mit mindestens 2 Stunden. Was ganz beschaulich beginnt, wandelt sich schnell zu einem steilen Anstieg. Das alleine wäre ja nicht schlimm, doch man muss betonen, dass die gesamte Wanderung nur über Steine und / oder Wurzeln verläuft, man kann also zu keiner Zeit, einfach so „vor sich hin wandern“, sondern muss jeden einzelnen Schritt mit Bedacht setzen. Wir machen das mit den Kindern auch nur, weil sie wandererfahren und trittsicher sind. Die Wanderung (und vor allem die fast durchgehend steile Steigung) hat es in sich und bald sind wir richtig nass geschwitzt.

Lustigerweise ist unser Sohnemann mit seinen zarten 8 Jahren immer der, der vorne weg geht, kaum schwitzt oder sonst ein Anzeichen von Anstrengung zeigt. (Toll ist, wenn er dann von oben ruft: „Mama, kommt ihr?“ – und das während ich mir gerade den Schweiß von der Stirn wische…). Unsere Kleine (6 Jahre) macht ab und zu eine kleine Pause von 2-3 Minuten, um dann auch hochmotiviert weiter zu laufen (eigentlich kann man bei den vielen Steinen schon teilweise klettern sagen). Die Landschaft ist einfach grandios! So sieht es hier also bei schönem Wetter aus... klasse!

Kaum zu glauben, aber nach exakt 89 Minuten stehen wir oben vor dem Höhleneingang. Das hätte ich nie gedacht! Hier machen wir erst einmal eine Picknickpause. Gut gestärkt gehe ich zunächst alleine mit den Kindern in die Höhle, mein Mann wartet mit Hund draußen, später kann er die Höhle erkunden (denn mit dem Hund geht das in der Höhle nicht). Wieder ist klettern angesagt, dieses Mal wegen der Nässe in der Höhle über extrem rutschige Steine, eisige Kälte kommt uns entgegen geweht. Stirnlampen an und ab in die Dunkelheit (70 m lang ist diese Höhle). Gar nicht so einfach mit zwei Kindern da durch zu kraxeln.

Schließlich erreichen wir die Marmorgrotte, in die der Wasserfall herab stürzt. Einfach nur wunderschön.

Als wir wieder draußen sind, treffen immer mehr Wanderer vor der Höhle ein, überwiegend Norweger, und bald finden wir uns inmitten einer großen Picknick-Party wieder.
Zu viel los - also steigen wir noch ein Stückchen weiter hinauf, um uns auch die zweite Höhle anzuschauen. Die wackelige Leiter, die in die Höhle hinab führt, ist der kleinen Maus nicht geheuer, also gehe erst ich alleine, später geht mein Mann mit Sohn in diese Höhle. Die ist ja noch toller! Diese Farben, wie ein modernes Gemälde.

Ich bin beeindruckt und restlos begeistert. Auch den Kindern hat es super gut gefallen. Dann auf zum Abstieg. Wer glaubt, Hinabsteigen sei einfacher, der irrt. Wir brauchen genauso lange wie für den Aufstieg, denn gerade jetzt muss jeder Tritt sitzen, um nicht abzurutschen.

Unten angekommen bin ich mächtig stolz auf meine Kinder, sie haben die Wanderung mit Bravour gemeistert. Mein Mann und ich sind echt geschafft und beschließen, heute Abend essen zu gehen, damit keiner mehr grillen oder kochen muss.
Zurück nehmen wir bei diesem schönen Wetter den Atlanterhavsveien, den wir 2010 nur bei Starkregen gefahren sind. Dieser Weg dauert 1/2 Stunde länger - aber wenn wir etwas hier im Urlaub haben, dann ist es Zeit


Wunderschön ist die Strecke, auf der sich die Straße mit ihren Brücken von Holm zu Holm schlängelt. Ein paar Mal halten wir kurz für Fotostopps, es gibt nun auch ein hochmodernes Café hier, das sich halb unterirdisch in einem Hügel versteckt.
Zu Hause wird erst mal geduscht und ein bisschen ausgeruht, bevor es wieder nach Kristiansund geht. Die Stadt verteilt sich über vier Inselchen: Innlandet, Kirklandet, Gomalandet und Nordlandet. Wir fahren auf Kirklandet an einer schönen und gepflegten Holzhaussiedlung vorbei, parken und laufen runter zum Hafen. Direkt gegenüber des Wassers sitzen wir im Restaurant Havnekontoret und bestellen Pizza und Burger. Die Pizza ist halbwegs lecker, die Burger... naja. Jedenfalls ist es zu teuer für das, was man bekommt. Danach wollen wir kurz durch die Straßen schlendern und ein bisschen der Stadt ansehen.

Doch leider ist Kristiansund hier, abgesehen von der kleinen Hafenpromenade, die hübsch hergerichtet wurde, total hässlich. Häuser und Gehwege sind in einem katastrophalen Zustand. Keine schöne Stadt (zumindest dort, wo wir waren).
Zu Hause fallen wir alle zufrieden und (sehr!) müde nach diesem erlebnisreichen Tag ins Bett.