
Letzte Nacht war richtig schön, nichts hat am Dach geklappert, weil wir uns warm genug angezogen haben, haben auch wir nicht geklappert. Wir haben die heutige Abfahrt ruhig angegangen.
Das Wetter war gnädig mit uns, die Vorhersage war feuchter angesagt. Nichts dergleichen. Dennoch haben wir drinnen gefrühstückt. Danach die übliche Abfahrtroutine, ich bin für Wohnwagen außen und Auto zuständig, Gerti für Wohnwagen innen. Das klappt ganz prima.
Wir verabschieden uns von den CP-Nachbarn und fahren auf die E 6 Richtung Trondheim, danach Richtung Oslo. Trondheim ist die drittgrößte Stadt Norwegens, auf der Autobahn rund um Trondheim sind viele Unternehmen, Industrie, Hotels, Einkaufszentren angesiedelt, der Verkehr war stärker als gewohnt.
Wir zahlen permanent Maut, die automatisch von meinem Konto abgebucht wird. Mal 40 NOK, mal 120 NOK, wird ja angezeigt, was später auf der Rechnung steht. Unser PKW-Kennzeichen habe ich bereits vor der Reise registrieren lassen. Natürlich auch das Konto hinterlegt, von dem die Gebühren abgebucht werden sollen.



Bei Orkanger an der E 39 haben wir uns verfranzt. Wir, das sind Navi, Verkehrs- und Umleitungsbeschilderung, natürlicher Menschenverstand etc. vs. Straßenbreite und Zustand. Das Navi leitet uns auf eine kleine Straße, angeblich die E 39, eine Europastraße, vergleichbar mit unseren Bundesstraßen. Bis Gerti die Landkarte gezückt hat, dauerte es eine Weile, das Mädel vom Navi war fest davon überzeugt, dass die kleine Straße, in die sie uns geschickt hat, die Richtige ist.
Nicht mit mir, ich dachte, gleich im Hinterhof eines Anwesens zu landen. Also zurück zur letzten Kreuzung und neu einfädeln. Wieder verfranzen wir uns. Dann finden wir lt. Landkarte eine Straße, die passen könnte, um zur E 39 zu kommen, fahren durch eine schöne Landschaft, vorbei an Seen und durch eine schöne Vorgebirgsgegend. Kein Auto weit und breit, weder mit uns, noch gegen uns. Dann plötzlich der Hinweis an einer Kreuzung, links abzubiegen und der E 39 zu folgen. Wir sind wieder auf der E 39, die uns Richtung Alesund/Kristiansund bringen wird.
Es regnet immer wieder auf einem Teil der Tagesetappe. Längere Zeit fahren wir an Fjorden entlang, die Straße ist z. T. an Brücken gerade mal 5 Meter breit. Nicht nur an Brücken ist bei Gegenverkehr von LKW eine erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich.

In den Fjorden wird Käfig-Fischzucht betrieben, in kleinen Ortschaften werden Rorbuer-Fischerhütten mit Motorbooten vermietet. Weil Niedrigwasser ist, die Temperatur gerade mal 10 Grad ist, der Wind die gefühlte Temperatur noch weiter nach unten drückt, kaum Gespann-taugliche Parkplätze am Weg lagen, haben auch heute die Fische vor meinen Nachstellungen eine Ruhe.
Um 13:30 Uhr stehen wir vor der Fähre Halsa -> Kannestraum.



Die Überfahrt kostet 303 NOK/33 € und dauert etwa 14 Minuten. Danach geht es im Pulk weiter Richtung Gjemnes, dort zweigt die Straße 70 nach Kristiansund ab, die wir nehmen.


Durch einen 5,1 Kilometer langen Tunnel unter dem Kvernes-Fjord und über zwei Brücken erreichen wir um 15:00 Uhr den CP Atlanten Turistsenter in Kristiansund, checken für zwei Tage um 370 NOK (günstig) ein und beziehen einen Platz mit freier Süd-Ausrichtung, um TV Betrieb zu haben. WIFI ist nur im Bereich der Rezeption möglich.

Wir stellen auf, richten den SAT-Dom ein, machen Brotzeit. Kurz darauf kommt der CP-Nachbar vom Malvik an, der auch die Route nach Westen bis Bud vorhatte, zu fahren.
Es ist etwas wärmer geworden, wir stehen auch windgeschützter, als in Malvik, wo wir dem Wind die Breitseite zeigten. Wir machen noch einen kurzen Spaziergang um den CP, finden einen Hinweis auf einen Wanderweg zu den Klippen und gehen ihn.





An den Klippen angekommen, sehen wir keine 30 Meter entfernt eine Rehgeiß, die nicht sofort wegspringt, sondern gelassen stehen bleibt, und sich fotografieren lässt.

Gerti gräbt kleine Bäumchen aus, die den Weg nach München finden werden. Zum Abendessen ziehen wir in den Wohnwagen um. Ich schreibe jetzt um 21:00 Uhr am Reisebericht, vorher haben wir uns die Reiseführer zum Thema Kristiansund vorgenommen, das wir Morgen mit den Rädern besuchen werden.