2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Gudrun » Sa, 27. Sep 2025, 17:41

Ja, nach so vielen gemeinsamen Jahren gibt es natürlich eine "Arbeitsteilung". Wenn dann einer gehen muss, muss der andere vieles neu lernen.

Danke, dass Du uns auf Deine Reise mitnimmst. Bin schon gespannt auf Deien Fortsetzung.

Grüße Gudrun
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 9:43

2. Reisebericht vom 25. – 30. Mai 2024

Liebe Familie, liebe Freunde,
als erstes möchte ich mich für das Feedback auf den ersten Reisebericht bedanken. Ich spürte, dass aller Anfang schwer war und ich erst meine Form finden muss um über das alleine erlebte zu schreiben. Langsam komme ich in die Gänge und finde meinen Rhythmus. Aber leicht ist mein Tagesablauf nicht.

Nun bin ich schon über 14 Tage unterwegs und auf der Höhe südlich von Bergen angekommen.

Morgen fahre ich die Straße 13 weiter nach Norden und werde am Hardangerfjord übernachten. Ich freue mich schon auf die wohlschmeckenden Moreller (Kirschen) die wir hier schon genießen durften.
Meine Fahrt ist weitgehendst ungeplant, ich entscheide nach Lust und Wetter. Es soll ja die nächsten Tage schöner werden.

Nachtrag: Ich bin heute von Sand nach Kinsarvik auf der 13 gefahren. Zwei Bilder vom Latefossen vorab

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Machts gut und seid ganz lieb aus Kinsarvik am Hardangerfjord gegrüßt vom Dad/Ingo

Nun viel Zeit und Spaß beim mitreisen

Samstag, 25. Mai 2024, Fahrt von Larvik nach Lillesand, 07:45 Uhr, 15 Grad, grauer Himmel

Der CP in Larvik war sehr ruhig. Beim Duschgang habe ich eine Color Line Fähre beim Auslaufen nach Dänemark gesehen. Das sind schon ganz schöne Kolosse, die in 3 ½ Stunden nach Dänemark rüberdüsen.

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Um 09:30 Uhr bin ich los und über die E18 westlich Richtung Kristiansand gefahren. Die Region Telemark ist sehr waldreich.
Die Autobahn wurde und wird durch die Landschaft gesprengt, zahlreiche Tunnels zeugen davon. Eine kleine Küstenstraße, die ich gerne gefahren wäre, gibt es nur an Ansätzen. Stichstraßen führen zu den Ortschaften am Skagerak.

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An Arendal und Grimstad vorbei führte mich die heutige Fahrt nach Lillesand, wo ich beim Tingsacker Familjecamping stehenblieb.

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Es ist sehr großer Campingplatz, es gibt keine Rezeption an der man sich anmelden könnte, nur ein Terminal, in dem man seine Daten eingibt und zum Abschluss seine Karte auflegt. Dann kommt eine Duschkarte heraus und gut ist’s.
Aber noch nicht ist alles geregelt. Den Strom gibt es nur per APP und schon wieder beginnt die Tipperei und die Eingabe der Kreditkartendaten. Aber mit viel Beharrlichkeit kann man auch diese Hürde nehmen.
Wie gut, dass jetzt mein Handy funktioniert. Es wurde von smartmobil freigeschaltet.

Den Nachmittag habe ich gemütlich angegangen.

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Zuerst Brotzeit, dann Lesestunden.
Ich habe den Alten Mann und das Meer von Ernest Hemingway auf einmal ausgelesen. Es hat mich sehr berührt, wie der Junge und der Alte Mann zusammen arbeiteten. Dass die Haie dann den großen Schwertfisch abgenagt haben hat mich traurig gestimmt.

Jetzt um 21:30 Uhr ist es 18 Grad warm, der Himmel wird diesig. Schlechteres Wetter wird vorausgesagt.
Am CP ist am Samstagabend noch munteres Treiben, auf dem Wasser düsen Motorboote herum.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 10:17

Sonntag, 26. Mai 2024, Fahrte von Lillesand nach Mandal, 07:45 Uhr, 16 Grad, grauer Himmel

Heute Nacht hat es kurz geregnet. Die Sanitäreinrichtungen sind vom Feinsten, ich hatte ein 10 qm Bad für mich alleine.
Natürlich digital, mit Duschkarte, die den aktuellen Kontostand anzeigte.
Ich mache ein gemütliches Frühstück.
Danach checke ich aus, d.h. einführen der Duschkarte ins Terminal. Das Pfand und die nicht verbrauchten Einheiten betragen 80 NOK, Karte auflegen und schon wurde der Betrag auf mein Konto zurückgebucht. Ich lerne jeden Tag Neues.

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Die Wolkendecke liegt bei etwa 100 Metern. Deshalb bleibe ich auf der Meereshöhe und fahre nicht über das Setesdal auf der Straße 9 durch die Berge nach Norden weiter.

In Kristiansand machte ich einen Stopp beim Hafen. Parkplätze sind rar, ich fand einen und machte mich mit vielen Passagieren einer im Hafen liegenden AIDA auf den Weg in Richtung Stadt.

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Es war ein schöner Rundgang, das Wetter hat mitgespielt.
Ein Austernfischerpärchen hat seine Jungen gefüttert,

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Oldtimerschiffe lagen im Museumshafen, Holzboote mit einer langen Geschichte.

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Um 11:30 Uhr fuhr ich weiter nach Mandal. Nicht zum Sandnes Campingplatz, sondern an die Mündung des Mandal Rivers ins Meer, wo ich bei unseren letzten Besuchen von Mandal, viele Makrelen gefangen habe.

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Aber alles ist im Fluss auf dieser Welt und verändert sich. Der Fluss ist derselbe, die Regelungen am „Lachsfluss“ neu. Erst ab 1.6. kann man mit einer gekauften Fischkarte dort angeln, wo ich noch vor Jahren einfach stehen und fischen konnte.
Ein Norweger machte mich darauf aufmerksam und zeigte mir das Hinweisschild. Aber er meinte, dass er eine Möglichkeit zum Fischen kenne. Im Fischereihafen. Er fuhr mit dem PKW voraus, ich hinterher. Ich dankte ihm sehr und freute mich riesig, dass ich seit 2 Jahren wieder einmal eine Angel in den Händen hatte.

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Aber der „Fischzug“ war nicht von Erfolg gekrönt. Der Rücken tut mir jetzt am Abend, während ich den Reisebericht ergänze, noch weh.

Um 16:00 Uhr habe ich mit dem fischen aufgehört und bin zum Sandnes CP gefahren, habe mich mit Sicht auf den Fluss aufgestellt. Er ist nicht so überfüllt gewesen, wie in 2022, wo wir auch schon hier waren und nur noch einen Notstellplatz ergatterten.

Später war Helga, die junge Besitzerin auch da und ich konnte einchecken.
Auch das WLan funktioniert.
Und so erfahre ich per eMail, dass der Strom, den ich von Gestern auf Heute in Lillesand angezapft habe, 43,27 NOK kostet, der über die Kreditkarte eingezogen wird.

Immer wieder regnet es und das WoMo bleibt auch beim Kochen zu. Alle Scheiben sind angelaufen und die Luftfeuchtigkeit ist hoch.

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Morgen werde ich zum Kap Lindenes fahren und dort ein wenig herumwandern.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 11:23

Montag, 27. Mai 2024, Fahrt von Mandal zum Lindesnes Fyr und später nach Farsund, 07:45 Uhr, 16 Grad, bewölkt

Der Sandnes CP ist nicht mehr so ruhig wie Früher, die vorbeiführende Straße war belebter. Sanitär ist wie 2019, nichts wurde erweitert oder modernisiert.
Heute besuche ich das Lindesnes Fyr (Leuchtfeuer), auch Südkap Norwegens genannt.
Abfahrt 09:45 Uhr, 17 Gad, bewölkt, die Sonne lugt ein bisschen durch die Wolken.

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Die Fahrt führt über die E 39 bis Vigeland, dort machte ich eine Einkaufs- und Fotopause. Gustav Vigeland, ein begnadeter Bildhauer und Steinmetz, der Vigelandspark in Oslo ist mit Skulpturen von Ihm gestaltet, lebte hier.

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Die Weiterfahrt auf kleiner hügeliger Straße, was ich mir nach den langen Autobahnstrecken schon lange gewünscht habe, führte mich nach Lindesnes.
Erinnerungen an Besuche des Leuchtturms mit Gerti wurden wach. Ich habe mich lange aufgehalten und einen Blick in die weite Welt geworfen. Auch in Richtung Kap der Guten Hoffnung oder New York, was auf der Rosette der Erdkugel zu sehen war.

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Zum Nordkap sind es von hier nur noch 2.518 Kilometer. Mal sehen, ob es mich in diesem Jahr reizt, ganz nach oben zu fahren.

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Von Lindesnes bin ich zurück nach Spangereid gefahren, habe Abwasser an einer Versorgungsstation abgelassen. Dann ging es weiter auf ganz kleinen Sträßchen nach Lyngdal.
Mit dem Pössl macht es langsam Spaß zu reisen und zu fahren.
Wenn das Klappern vom Kastenwagen samt Inhalt nicht wäre.

Die verfügbaren CP in Lyngdal haben mir nicht gefallen. Auf der Landkarte habe ich südlich von Farsund, ganz nahe an der Nordsee einen CP entdeckt, den ich dann gesucht und gefunden habe. Um 16:30 Uhr habe ich nach 113 gefahrenen Kilometern im Lomesanden CP eingecheckt.

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Der CP liegt in einer großen Sandbucht, ich stehe hinter den Dünen, mit Strom und Wlan.

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Der heutige Tag war so, wie ich mir meine diesjährige Reise in den Norden vorstelle.

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Zum Abendessen brate ich mir 2 Burger, dazu gibt es Kartoffelsalat, Gurke und Tomaten. Und nicht vergessen, Tuborg Bierchen und Ouzo 12 (der nun leider schon zu Ende ist) als Nachtisch.

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Abends habe ich noch einen langen Strandspaziergang gemacht. In der Badebucht schwimmen viele Quallen, manche vertrocknen auch schon am Strand.

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Ein Hase hoppelt über die Dünen und durch den CP.
Weil es kalt geworden ist, habe ich mir die dicken Wollsocken angezogen.
Der Heizlüfter funktionierte nicht, warum auch immer.
Anschließend habe ich die Bilder des heutigen Tages bis 22:00 Uhr bearbeitet. Langsam wird es draußen grau.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 11:57

Dienstag, 28. Mai 2024, Fahrt von Farsund nach Egersund, 07:45 Uhr, 13 Grad, grauer Himmel

Der Lomesanden CP war sehr ruhig, Sani gut, aber das Duschen durch Bezahlung mit EC-Karte funktionierte nicht. Die Digitalisierung hat bei mir auch seine Grenzen, es widerstrebt mir mit dem Handy die Dusche zu bezahlen, was auch gehen sollte.
Zum Frühstück gab es frisches Brot aus Vigeland.

Das Wetter wird erst am Freitag wieder besser, egal ob ich am Meer bleibe oder durch die Berge fahre. Und in den Wolken nichts sehe.

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Deshalb bleibe ich auch der Meer-Route nach Nordwesten, zuerst zurück nach Lyngdal, dann auf der E 39 bis Flekkefjord und weiter auf der 44 nach Egersund.

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Ab Flekkefjord ist die 44 ein schmales Sträßchen, das an Bergen und Seen entlangführt. Ab und an ist sie auch eine Passstraße, in der ich auch schon mal den zweiten Gang einlegte. Rauf und runter, der Pössl wiegt ja 3,5 to und schiebt ganz schön runter.

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An einem Aussichtspunkt stehen einige Tafeln und erinnern an in April 1945 gefallene deutsche Soldaten. Der GröFaZ und seine Untergebenen war auch hier am Jossingfjordtätig. Kurz vor Kriegsende.

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Heute bin ich bis Egersund gefahren, weil ich nach einem Jump Starter schauen wollte. Für den Fall dass ich, wenn ich irgendwo im outback stehe, mich wieder Selbststarten kann.
Bei Biltema habe ich ein solches Gerät gefunden und gekauft. 12V und 600 A sollten für einen Powerstart reichen, sollte die neue Batterie wieder seine Mucken haben.
Nun kann ich beruhigter schlafen und auch wild stehen ohne zu verhungern.

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Anschließend bin ich zum NAF Camp Steinsnes in Egersund gefahren um einen gemütlichen Nachmittag zu gestalten.
Jump Starter laden, Kartoffeln kochen, Halsgrat auftauen, Ordnung wiederherstellen, Reisebericht schreiben etc.

Und zum ersten Mal seit fast 2 Wochen habe ich mal Abendnachrichten im TV angesehen. Eine Abstinenz von Nachrichten tut sehr gut.

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Der CP liegt zwischen der 44 und dem Fluss Bjerkreimselva, ich habe mich nahe am Fluss aufgestellt, um dem Straßenlärm durch Flussrauschen zu übertönen.

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Heute bin ich zufrieden mit dem, was ich erreicht habe.

Und auch der Heizlüfter läuft wieder, wenn man den Ein-/Ausschalter in die richtige Position stellt. Noch bin ich am Anfang meiner Reise und lerne täglich dazu.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 12:36

Mittwoch, 29. Mai 2024, Fahrt von Egersund über Stavanger nach Sand am Sandsfjorden, 07:30 Uhr, 12 Grad, regnerisch

Heute bin ich schon 14 Tage auf der Reise in den Norden. Die Nacht war überraschend ruhig. Sani, ganze 10 qm nur für mich, ich sehe wieder blendend aus.
Heute werde ich wieder auf der 44 nach Norden bis Sandnes/Stavanger fahren, dann mit der Fähre bis Tau und von dort auf der 13 weiter. So der Plan, ganz ohne Navi.

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Zwei Stellplätze in Erfjord und Sand habe ich mir aus dem Stellplatzführer rausgesucht und die Koordinaten aufgeschrieben. Beide Plätze sollten zum fischen geeignet sein.

Die 44 bis Stavanger führt weitgehend durch Farmland. Bauernhöfe, Felder, Kühe und Schafe, links die Nordsee, rechts grünes Land.

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Bei Sandnes nahm der Verkehr zu, von Stavanger sah ich nichts. In einem Tunnel bin ich rechts auf die 13 abgebogen und habe Kilometerlang im neuen Ryfylketunnelen einen Fjord unterquert.

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Fähre war mal, unsere Welt ist im Fluss. Und die Norweger bauen gerne Tunnels. Bei Tau bin ich dann wieder aufgetaucht und habe mich bei einem großen Busterminal erst mal orientieren müssen.
Die Pause tat gut, ein kleiner Spaziergang im Hafen folgte.

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Und dann habe ich die Eingabe der Erfjord-Koorinaten vorgenommen.
Die Fahrt bis zur Fähre in Hielmelandsvagen auf einer kleinen Straße war abwechslungsreich.

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Am Fährterminal der Fähre über den Josenfjorden warteten schon viele LKW und PKW. Auf der nächsten Fähre um 13:45 Uhr konnten alle mitgenommen werden. Mit 58,50 NOK, rund 5 €, war ich dabei.

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Die Weiterfahrt führte über Berg und Tal auf einer schmalen Straße, der anvisierte Stellplatz entsprach nicht meinen Wünschen. Also habe ich den zweiten Stellplatz in Sand eingegeben und angefahren.
Er liegt in einer Bucht mit kleinem Hafen und hat mir sofort zugesagt. Es war der letzte freie Stellplatz von 5. Mit Blick in die Bucht habe ich direkt am Kai aufgestellt.

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Die Registrierung und Bezahlung erfolgt über easypay. Also Handy raus, die APP gesucht und gefunden und dann allen nötigen Schritten bis zur Eingabe der Kreditkartendaten folgen.
Aufregend, aber erfolgreich war es und ich habe in Anbetracht der möglichen Fischzüge gleich für 2 Tage gebucht. Rund 200 NOK/17 € kostet der Stellplatz für zwei Tage, incl. Strom, da kann man nicht meckern.
Und was das Schönste ist, das mir gerade beim schreiben des Reiseberichtes einfällt, ich werde mir für Morgen keinen Wecker stellen und keinen Kilometer fahren. Morgen mache ich also Urlaub.

Nachdem ich alle Hausaufgaben erledigt hatte, habe ich meine Angeln fischbereit ausgerüstet und bin 20 m weit an die Endspitze der Pier gegangen und habe mit dem fischen begonnen. Mit verschiedenen Pilkern habe ich mein Glück versucht, aber nach einigen Stunden habe ich mit lahmen Rücken aufgehört. Die Fische haben gewonnen.

In Sichtweite mündet der Suldalslagen, ein Lachsfluss in den Fjord, einige Motorboote mit Fischern stellen vermutlich den Lachsen nach. Bei mir hat sich nicht einmal eine kleine Makrele am Pilker versündigt. Zwei Tümmler habe ich 20 Meter voraus gesehen, die auch auf Lachse scharf waren. Auch ein Seehund zeigte sich. Jedem das Seine.

Zum Abendessen habe ich mir Rührei mit Speck und Butterbrot gemacht, dazu ein Tuborg Bierchen. Nach dem Abwasch habe ich meine verschiedensten Pilker ein weiteres Mal in den Fjord geworfen, nichts erwischt.

Dafür habe ich eine nette Unterhaltung mit einem Norweger, der mit Rückwärtssalto von der Pier in den Fjord sprang, gehabt. Er meinte, das Wasser hätte 11 – 12 Grad und es sei für ihn normal, um diese Zeit zu schwimmen.

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Und es ist schon wieder 22:00 Uhr geworden bis ich mein Tagwerk bis aufs Bilderbearbeiten fertig hatte. Nun folgt noch eine Lesestunde.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » So, 28. Sep 2025, 13:06

Donnerstag, 30. Mai 2024, Ruhetag in Sand, 08:25 Uhr, 13 Grad, grauer Himmel

So ein Ruhetag hat schon einiges für sich. Eine Katzenwäsche mit warmen Wasser, ein gemütliches Frühstück mit Kaffee, danach ein Plausch mit Nachbarn und schon ist es 10:30 Uhr bis man fertig ist.

Ein erster Fischzug an der Pier ist angesagt, die Lachsfischer sind mit Motorbooten im Fjord unterwegs.
Weil man ja beim Fischen viel Zeit hat und sich umsieht, habe ich etwa 100 Eiderenten-Männchen im Fjord entdeckt. Mit dem Fernglas habe ich mich noch einmal bestätigt, dass es Eiderenten waren. Kein Weibchen war dabei, nur Männchen. Betriebsausflug? Oder Mädels beim brüten!

Zwischen kleinen Regenschauern und Sonnenschein wechselte das Wetter den ganzen Tag. Nur einen Regenbogen habe ich nicht entdecken können.
Ich habe eine große Sand – Runde gedreht und mir den kleinen Ort angesehen.

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Auch den Lachsfluss habe ich genau beobachtet, ob sich irgendwo ein Lachs zeigt.
Zum Schluss habe ich im X Extra Supermarkt eingekauft und die Vorräte ergänzt.

Natürlich war ich bei Regenpausen immer wieder beim Fischen. Aber auch heute haben die Fische gewonnen.
Einen Seehund, Austernfischer und viele kleine Möwen habe ich beobachtet.

Bei einem Regenschauer habe ich mich ins WoMo zurückgezogen und mir eine mögliche weitere Reiseroute auf der Landkarte angesehen.

Auf der 13 werde ich bis Odda fahren, dann am Hardangerfjord eintlang bis Kinsarvik, weiter nach Voss, die E 16 weiter und später auf die kleine 569 abbiegen. Dann bis zur E 39 und bei Instefjord am Sognefjord links abbiegen und beim Botnen CP Halt machen.
Und hier hoffe ich, dass es Makrelen gibt. Wie 2022 auch.

Mit dem Abendessen und dem Abwasch war ich um 18:30 Uhr fertig. Jetzt am Abend scheint die Sonne wieder.
Vor mir ist ein Käfig in dem 20.000 kleine Lachse darauf warten, am Samstag im Fjord ausgesetzt zu werden. Sie werden sozusagen an das Wasser, in das sie zurückkehren sollen, gewöhnt. Hier beim einfüllen aus der Zuchtanlage.

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Diese Maßnahme wird vom Kraftwerksbetreiber finanziert, weil nachgewiesen wurde, dass durch den Kraftwerksbau nur noch wenige Lachse den Fluss zum laichen aufsuchen können.

Und die Möwe wacht darüber, dass keiner ausbüchst!

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Damit bin ich am Ende des 2. Reiseberichtes. 10 weitere kommen noch nach.
Mir macht es Spaß, meine Reise wieder zu erleben. Und Impulse für die bevorstehende Reise zu sammeln.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon syltetoy » So, 28. Sep 2025, 18:09

Schön dir zu folgen, schade das Gerti nicht mehr dabei sein kann.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Julindi » Mo, 29. Sep 2025, 8:41

Herzlichen Dank für diesen ausführlichen und schön bebilderten Bericht. Es ist toll, wie du dich nicht aus der Ruhe bringen lässt... Streikendes Auto und Handy - Technik, von der ich nichts verstehe und beides funktioniert nicht... puh - da wäre ich etwas nervös geworden! Aber schön, dass du dich nicht hast unterkriegen lassen und weiter gefahren bist :D
Ich freue mich auf's Weiterfahren und hoffe auf etwas Fisch für dich! Petri heil
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mo, 29. Sep 2025, 16:12

3. Reisebericht vom 31. Mai bis 5. Juni 2024

Liebe Familie, liebe Freunde*innen,
nun bin ich schon mehr als 3 Wochen in meinem neuen ReiMo (Reisemobil) unterwegs.

Ich war nun 5 Tage am Sognefjord, weil das Frühstücksbrot nur noch für Morgen früh reicht und das Gefrierfach des Kühlschranks voller Makrelenfilets ist und fast nicht mehr zugeht, werde ich Morgen wieder auf die Reise in den Norden aufbrechen.
Ein festes Ziel habe ich nicht.
Ich halte es wie das Wetter. Alle 10 Minuten ist es anders. Mal Sonne und wenig Wind, mal prasselnder Regenschauer mit Starkwind.
Aber das kenne ich ja schon von 5 Norwegenreisen, die ich mit Gerti erleben durfte.
Mal sehen, wo ich Morgen Abend stehe und was ich alles erlebt habe.
Nun nehmt euch Zeit und reist mit mir.

Liebe Grüße vom Sognefjord sendet euch
Dad/Ingo

Freitag, 31. Mai 2024, Fahrt von Sand nach Kinsarvik am Hardangerfjord, 07:45, 11 Grad, blauer Himmel

Ich habe in der Frühe noch Warmwasser und die Heizung angemacht und ein wenig im Schlafsack gekuschelt. Anschließend ein Frühstück mit einem schönen Blick in den Fjord.
Um 09:30 Uhr habe ich mich von den Stellplatznachbarn verabschiedet und bin auf Strecke gegangen.

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Die RV 13 ist meiner Meinung nach eine der schönsten Strecken, die sowohl Seen und das Meer wie auch die Bergregionen z. B. Rolldal mit Skizentrum durchschneidet.

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Höhepunkte waren heute 2 Wasserfälle, insbesondere der Latefossen.

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Weil mich eine Norwegerin darauf aufmerksam machte, dass man vor der Brücke auch zu einem Aussichtspunkt kommt, wo man einen Regenbogen sieht, bin ich durch die Gischt zum Aussichtspunkt und habe Spektakuläres erlebt.

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Bei diesen Wassermassen kann man die ganzen Trolle Norwegens auf einmal duschen.

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Weiter ging die Fahrt auf dem RV 13 nach Norden, entlang des Hardangerfjordes, man glaubt in Klein Südtirol zu sein, so viele Apfelplantagen sind zu sehen.

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Am CP Lofthus vorbei bin ich am Kinsarvik Camping gelandet und stellte auf Platz 50 mit Blick in den Hardangerfjord auf.
Rund 42 € für den Platz ist ein stolzer Preis.

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Nach einer Brotzeit machte ich eine Kinsarvik-Route, schaute der Fähre beim Ablegen zu und wanderte etwas den Fluss aufwärts, zu dessen Wasserfällen wir schon einmal gewandert sind.

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Ein Austernfischer bei der Kirche hat sich lautstark gemeldet, vermutlich wollte er seine Jungen auf der Kirchenmauer verteidigen.

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Beim SPAR Supermarkt wollte ich nun Moreller (Kirschen) kaufen, aber das Angebot war schlecht und der Preis dafür nicht gerechtfertigt.
Dass hier am Hardangerfjord Äpfel in großem Umfang angebaut werden, ist dem milden Klima zu verdanken. Die Sorte den Mönchen.

In den Kiefern gleich neben meinem Stellplatz nisten zwei Graureiherpaare, Junge scheinen noch nicht geschlüpft zu sein, sonst wären die Bettelrufe zu vernehmen gewesen.
Dass Spatzen Meisenknödel fressen, wusste ich bisher nicht. Wo ich in München wohne, sind die Spatzen schon ausgestorben.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mo, 29. Sep 2025, 16:53

Samstag, 1. Juni 2024, Fahrt von Kinsarvik nach Brekke am Sognefjord

Mit dem Aufstehen um 07:45 Uhr, dem ausgiebigen duschen und einem Kaffee-Frühstück begann ein schöner Tag.
Der Himmel ist blau, einige Wolken ziehen die Berge hoch. Der Fjord liegt still unter mir.

Bei 15 Grad ist es zwar noch „schattig“, ich habe aber meine kurze Hose und ein kurzes Hemd angezogen, heute wird es warm.

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Um 10:00 Uhr bin ich bei Kilometerstand 2.828 über die Hardangerbrücke und einige Tunnels Richtung Voss aufgebrochen. Bei Kilometer 25 bin ich in München aufgebrochen.

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Ein Radrennen führt zur Kolonnenfahrt mit oft sehr reduzierter Geschwindigkeit. Die Politi regelt den Verkehr.
Ab Voss ging die Fahrt auf er E 16 Richtung Bergen.

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Bei Dale bin ich auf die 569 abgebogen, eine sehr schmale Single Track Road, die schön zu fahren war, aber auch eine hohe Konzentration erforderte. Selbst in Schottland bin ich eine so enge Straße nicht gefahren. Die Straße war oft nur so breit, wie der kleine Pössl.
Aber durch das geringe Verkehrsaufkommen und mit etwas Glück kann man auch diese Sträßchen meistern.

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Um 13:45 Uhr habe ich nach dieser aufregenden Fahrt entlang von Seen, durch Gebirge und an Fjorden vorbei die E 39 erreicht.
Hier konnte man wieder düsen ohne hinter der nächsten Kurve einen vermeintlichen weiteren Verkehrsteilnehmer zu erwarten.

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Durch Tunnels ging es rauf und runter, dann habe ich die E 39 verlassen um nach Brekke abzubiegen. Um 15:00 Uhr, nach 181 gefahrenen Kilometern erreichte ich den Bothnen CP, checkte auf unbestimmte Zeit ein und stellte mich mit Sicht auf den Sognefjord auf.

Auch hier werden viele Erinnerungen an Gerti wach. Wir waren hier im Herbst 2022, nach der Knie-OP, noch mit dem Wohnwagengespann. Ich hatte gehörigen Respekt vor den 11 Kilometern schmaler Straße zum CP.
Heute mit dem kleinen Pössl ist das kein Problem.

Nach einer Teepause mit Gebäck habe ich die Angeln hergerichtet und bin 10 Meter zu den Klippen gegangen, wo ich schon früher viele Makrelen gefangen habe.
Nach kurzer Zeit schon hatte ich eine Makrele gefangen. Danach fing ich einen Seelachs, den ich wieder zurück in den Sognefjord geworfen habe. Ich wollte Makrelen fangen und einfrieren.
Im Laufe des Nachmittags/frühen Abend habe ich 4 Makrelen und 2 Seelachse gefangen, eine Makrele habe ich verschenkt.

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Alleine das ausnehmen, filetieren und eintüten der Makrelen war eine ungewohnte Tätigkeit, die viel Zeit in Anspruch nahm. Die Partnerin fehlte ja.

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Zum Fisch-Abendessen war es schon zu spät, ich habe deshalb im Sonnenschein, aber bei starkem Westwind, Brotzeit gemacht.
Der CP ist mir noch vertraut, ich habe einen schönen Stellplatz am Fjord und überblicke einige Kilometer des Fjordes in Ost und West.

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Soweit ich mich erinnern kann, sind auch schöne Sonnenuntergänge zu erwarten.

Jetzt um 21:00 Uhr ist es 17 Grad warm, im Windschutz ist es draußen gut auszuhalten.
Um 22:40 Uhr ist die Sonne untergegangen,

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12 Grad Wärme erfordern die Mithilfe des kleinen Freundes, dem Heizlüfter.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 9:28

Sonntag, 2. Juni 2024, Bothnen Camping, 08:00 Uhr, 12 Grad, grauer Himmel.

Als erstes Heizlüfter an um die morgendliche Kälte zu verscheuchen.
Dann Abmarsch in die neuen Sanitäranlagen, die die Enkelkinder als Nachfolger investiert haben. Eine Wonne, die alten Knochen aufzuwärmen. Auch eine sonntägliche Rasur brachte Jugendlicheres Aussehen (wenn bloß die grauen Haare nicht wären).

Danach Frühstück mit Kaffee, Semmel, Körnerbrot und Blaubeerjoghurt, ein besseres Frühstück gibt es nicht. Von mir.
Nach dem Saubermachen habe ich wieder im Fjord geangelt. Es war noch windstill. 3 Makrelen wurden verschenkt, 2 Seelachse zurück in den Fjord geworfen.
Ein kleinerer Seelachs war so verletzt, dass ich ihn töten musste. Eine große Möwe hatte danach jedoch ein gutes Mittagessen.

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Ein weiterer Fischzug brachte noch weitere 4 Makrelen, die ich an Niederländer verschenkte. Ich fische scheinbar lieber, bevor ich die Nachsorge der Gefangenen antrete.

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Die Sonne hat sich leider verzogen, ein steifer Westwind bringt den Fjord zum Schäumen.
Der CP füllt sich am Nachmittag wieder, Deutsche und Niederländer sind das Gros der Gäste.

Zum Abendessen gab es Spaghetti Mare (gekaufte frutti) mit viel Zwiebeln und Knofi.

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Nach dem Abwasch habe ich noch die Bilder und den Reisebericht ergänzt.
Und zwei anderen CP Mitbewohnern geholfen, deren weitere Reiserouten durch Norwegen zu gestalten.
Es ist ja schon meine 6. Reise durch Norwegen und ich habe schon etwas Erfahrung mit dem Land und weiß wo oben und unten ist.

Und wieder ist es 21:00 Uhr, es wird noch lange nicht dunkel. Der Heizlüfter tut, was er am besten kann. Heizen. Und erwärmt meine Finger, damit ich schneller tippen kann.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 9:46

Montag, 3. Juni 2024, Bothnen CP, 08:00 Uhr, 12 Grad, Süd-West-Wind, bewölkt

Langsam werde ich ruhiger und entspannter und gewöhne mich ans Nichtstunmüssen.
Nach dem Frühstück war ein erster Fischzug mit drei Makrelen erfolgreich. Bei Hochwasser. Gerade zieht eine Regenfront durch und ich habe mich um 11:00 Uhr ins WoMo zurückgezogen.

Gerade habe ich den Wetterbericht und die Vorhersagen bis kommenden Samstag angeschaut. Regen und Wind bei ungefähr 10 Grad, jeden Tag.
Erst ab Montag zeigt sich die Sonne wieder. Nachdem ich nicht für’s Wetter zuständig bin, ist mir das auch egal.

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Insgesamt 6 Makrelen habe ich unter Anleitung von Steffen aus Sachsen filetiert und in Gefrierbeutel eingetütet.

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Heute Abend gibt es Makrelenfilet mit Reis.
Jetzt um 15:30 Uhr peitscht der Wind den Regen durch den schäumenden Fjord. Wie gut, dass es ein WoMo gibt, in das man sich bei 10 Grad Außentemperaturen zurückziehen kann.

Um 17:30 Uhr brate ich meine ersten Makrelenfilets selbst, mal sehen, wie sie schmecken. Dazu gibt es Beutelreis.

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Wie lange ich braten und kochen muss weiß ich nicht. Das neue Leben ist/wird spannend.

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Gerti hätte sich so sehr über dieses Makrelenabendessen gefreut, sie hat Fisch sehr gerne gegessen.

Gegen 20:00 Uhr hat die Sonne durch ein Wolkenloch geschienen und hat einen doppelten Regenbogen über den Fjord gemalt.

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Ich habe Gerti am Ende des Regenbogens gesucht.

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Zuletzt geändert von Ingo Martin am Di, 30. Sep 2025, 10:08, insgesamt 1-mal geändert.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 10:03

Dienstag, 4. Juni, Bothnen CP, 08:00 Uhr, 8 Grad, windig, immer wieder Regenschauer

Die guten Sanitäranlagen und die heiße Dusche vertreibt die trüben Aussichten, die das Wetter zeichnet.
Der Heizlüfter wärmt das WoMo, das ja eher ein ReiMo (Reise- statt Wohnmobil) ist, sodass das Frühstück bei 22 Grad stattfindet.

Und draußen toben sich Wind und Regen über dem Fjord aus.
Auch wenn jetzt Hochwasser, also die Beste Zeit zum fischen ist, nur die Hundebesitzer*innen machen Zamperlrunden, wasserdicht verpackt.

Die Wettervorhersagen hoch bis Alesund sind einheitlich regnerisch bei 7 – 10 Grad.
Da hilft nur eines, aussitzen und das Beste daraus machen. So lernt man Demut und man bekommt einen Dämpfer, weil wandern und fischen ausfallen.

Spätestens übermorgen werde ich mich wieder auf den Weg machen müssen, weil das Brot zu Ende geht und Körnerfrühstück nur was für Vögel ist.

Gegen 11:00 Uhr hörte sich der Regen nicht mehr so mächtig an, auch der Wind machte ab zu eine kleine Pause. Ich habe mich mit Regenhose, Gummistiefel, Anorak und Mütze bekleidet und bin vor zu den Klippen.
Aber Wind und Unwetter kamen schnell wieder zurück. Fallböen brachte das Wasser zum kochen, eine Wasserhose zog eine Schneise milchigen Wassers in den Fjord.
Und immer wieder endete der Wind- und Regen- Spuk und es machte sogar Spaß zum fischen.

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Heute hatte ich keinen Erfolg. Oder ich habe so lustlos gefischt, weil die Gefrierbox im Kühlschrank ohnehin ziemlich voll ist.
Ich mache mir heute Abend Bratwürste, die der Metzger Moll aus München für mich Vakuumiert hat, dazu zwei Bratkartoffeln die schon fast überständig sind, weil ich sie vor drei Tagen gekocht habe.

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Irgendwann habe ich dann tropfnass mit dem fischen aufgehört und mich ins ReiMo zurückgezogen. Der Heizlüfter tut sein Bestes um mich wieder zu erwärmen.
Der Wind und die Fallböen schütteln den Pössl der ja nicht auf Stützen wie ein Wohnwagen steht, sondern auf seinen Reifen steht.

Nun sind Lesestunden angesagt. Oder auch ein kleines Schläfchen. Die Regentropfen lullen einen geradezu ein.

Das Abendessen ist gelungen, es hat auch gut geschmeckt. Dass der Pössl nach Bratwürsten roch habe ich erst nachdem ich vom abspülen zurückkam gemerkt.
Also Fenster auf der Leeseite auf und kräftig lüften.

Und an so einem tristen Tag muss man sich auch mit etwas belohnen. Ich habe einen 3 l Blockpack Montepulciano Dàbruzzo angezapft, der mich die nächsten Tage erfreuen wird.

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Es bewahrheitet sich, Essen und Trinken sind der Sex des Alters. Zumindest bei mir.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 10:24

Mittwoch, 5. Juni 2024, Bothnen CP, 08:00 Uhr, 7 Grad, nur leicht bewölkt

Heute bin ich bereits drei Wochen unterwegs, gefühlt eigentlich viel länger. Ich habe ja auch schon viel gesehen und erlebt.
Nach einer regnerischen Nacht zeigt sich der Morgen recht angenehm.
Der Fjord liegt ruhig vor mir.

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Nach dem Frühstück geht es wieder auf Makrelenjagd. 4 gefangen, filetiert und eingetütet.
Mein Fischplatz

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Schmitt's Schnauze, wer erkennt sie?

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Aber nun ist die Gefrierbox im Kühlschrank rappelvoll. Und der Brotkorb reicht nur noch für’s morgige Frühstück. Ich muss wieder unter die Leute. Deshalb habe ich um 13:00 Uhr bei Sonnenschein meine Angelsachen eingepackt und werde Morgen vom Bothnen CP aufbrechen und weiter nach Norden fahren.

Der Tag war wettermäßig wie im April, alle 10 Minuten ein anderes. Sonne, Windstille, heftige Fallböen und prasselnder Regen. Der Wind oft drehend. Auch ein kleiner Hagelregen war dabei.

In einer Regenpause bin ich zum Bezahlen an die Rezeption gegangen und habe für 5 Tage 1.950 NOK/170 € bezahlt.
Dann habe ich den Pössl saubergemacht und gelesen. Auch in die Landkarte geschaut und festgelegt, wohin die Reise Morgen führt.
Mein Spickzettel:
Bothnen CP → Fähre Rutledalen um 08:40 Uhr → über den Sognefjord → Straße 57 nach Dale – rechts 57 nach Förde → auf Straße 5 nach Florö CP ?
Mal sehen, was aus diesen theoretischen Plan in der Praxis wird.

Zum Abendessen habe ich Makrelenfilets mit Tomatenreis gegessen und danach die ganze Sauerei abgespült.

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Der Pössl riecht wie ein alter Fischdampfer, ich hoffe nur von den Fischen die ich in ihm aufbereite und später briet.

Ja, jetzt ist es 20:30 Uhr, der Regen prasselt aufs Dach und der kleine Freund, der Heizlüfter macht’s wärmer. Draußen hat es 8 Grad.
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