28.12
Heute war morgens auch wieder ein wenig shopping angesagt und es galt die Dinge dann
endlich zu kaufen, die man sich die Tage vorher ausgesucht hatte. Nach Weihnachten hatte
dies auch den Vorteil, daß man doch viele Dinge zu einem recht ordentlichen Rabatt
bekommt.Danach hatten wir uns das Museum der Universität Tromsö ausgesucht. Hier
waren wir allerdings ein wenig enttäuscht. Der Teil der sich mit dem Polarlicht und
der Kontinentaldrift beschäftigt ist noch sehr gut auf gezogen. Hier gibt es sogar ein deutsches Begleitblatt. Man kann hier in einer entsprechenden Kammer sein eigenes kleines
Polarlicht erzeugen und an einer andere Stelle die sich mit Seismographen beschäftigt sein
eigenes kleines Erdbeben auslösen. Es gibt aber einen Teil des Museums, der sich mit
Kirchenkunst und der samischen Kultur beschäftigt. Hier hatte ich eigentlich erwartet, daß
man sich bemüht die Problematik der samischen Kultur, der Unterdrückung in Norwegen
und der Wiederentdeckung der eigenen Identität, dem Besucher doch informativ nahe zu
bringen, aber gerade hier waren alle Erklärungen nur auf norwegisch. Gut wir sind nun mal
noch nicht zum so und so vielten Male in Norwegen und sprechen noch kein norwegisch,
was sich sicher irgendwann ändern wird. Hier wären zumindest engliche Erklärungen doch
sehr hilfreich gewesen, zumal man sich von den Exponaten her schon bemüht hatte, so
einiges scheinbar interessantes zusammen zu tragen. So blieb uns der tiefere Sinn leider
verborgen.
Am späten Nachmittag haben wir uns nochmal mit Daniel getroffen. Er hat uns einige netten
Kneipen geszeigt und wir waren in einer ulkigen Bar mit Ihm essen. Dank Ihm haben wir einiges mehr sehen und erfahren können, da er sich sehr gut auskennt und uns gute Tipps gegeben hat.
Vielen Dank dafür nochmal an dieser Stelle!!
Für den Abend war wieder klares Wetter über Tromsö vorhergesagt und ein Blick
auf
http://www.polarlichtinfo.de versprach magnetischen Sturm. Also beste Voraussetzungen um
Nordlichter zu sehen. Wir sind für die ersten Aufnahmen ein wenig aus der Stadt heraus
gefahren um der “Lightpollution” zu entgehen. Man sah dann auch, daß an sich der ganze
Himmel nur aus Nordlichtern der verschiedensten Formen und Ausprägungen bestand.
Die Überraschung erlebeten wir dann allerdings im Hotel. Mittlerweile waren sie so intensiv
geworden, daß wir im 9. Stock des Hotels mit Blick auf den Hafen einen Platz in der ersten
Reihe hatten. Wir haben uns bis nachts um 01:00 dem Schauspiel hingegeben.
29.12
So. Heute beginnt der nächste Abschnitt unseres Urlaubs. Wir haben die Tasdchen
umgeapackt, daß wir nur die wichtigen Dinge für die nächsten Tage auf Spitzbergen dabei
haben. Die anderen Sachen lagern wir solange im Hotel. Wir sind recht frühzeitig am
Flughafen und unser Flieger hebt pünktlich ab Richtung Longyearbyen. Während des Fluges
kann man sehr gut beobachten wie man immer mehr in die absolute Polarnacht hineinfliegt.
Hatten wir in Tromsö noch ca. 4 Stunden Licht am Tag, so ist es in Spitzbergen damit nun
vorbei. Longyearbyen empfängt uns mit -14Grad, die sich allerdings bei nur 20% Luftfeuchte sehr gut ertragen lassen. Mit dem Flughafenbus lassen wir uns zum Hotel bringen. Den ersten Test, ob wir die richtige Kleidung dür diesen Trip ausgewählt hatten,
ergab sich bei einer 2 stündigen Stadtführung zu Fuß. Hier konnten wir auch schon die
erste Freundschaft mit den Huskies knüpfen, denn unsere Führerin hatte einen 7 Monate
alten Alaska-Husky “Tikka” dabei. Den Abend haben wir dann im Hotel in der einmaligen Atmosphäre des Basecamps verbracht. Man sollte sich hier allerdings nicht vom Namen
täuschen lassen, da das Basecamp doch ein Hotel mit allen seinen Annehmlichkeiten ist,
die man so erwarten kann.
30.12
Heute beginnt das Abenteuer. Um 11:00 verlassen wir das Hotel und werden etwas außerhalb von Longyearbyen zu einem Kennel gebracht, wo uns ca. 80 Alaska-Huskies
erwarten. Sowie wir angekommen steigert sich der Trubel und die Lautstärke im Kennel
deutlich, da die Hunde wissen, daß sie jetzt auf Tour gehen können. Jeder will natürlich
mit und will durch sein Geheul klar machen, daß er am besten geeignet ist. Im Hotel hat
vorher jeder neben der gegebenenfalls notwendigen Kleidung eine Karte mit seinem Team
bekommen. Wir haben bei der Kleidung nur die Handschuhe und eine Fellmütze genommen, da es mit 0 Grad für Spitzbergen-Verhältnisse sehr sehr warm ist. Es wurde jeder am Schlitten eingewiesen wie er einerseitz zu steuern und andererseits die Hunde
anzuschirren hatten. Hier konnte man gut den unterschiedlichen Charakter der Hunde
kennen lernen. Die “Profis” liessen sich ohne Probleme ihr Geschirr anlegen und sich
in die Leine des Schlittens einhängen. Die jüngeren oder unerfahreneren machten es einem
nicht immer einfach, daß sie doch mehr damit beschäftigt waren, ihre Freude zum Ausdruck
zu bringen, daß sie mit durften. Je mehr Hunde im Geschirr waren, je schwierige wurde es
auch, dafür zu sorgen, daß der Schlitten nicht schon alleine auf Reise ging. Hier war es gut,
daß man zu zweit war und einer die Hunde vorne festhalten konnte. Nachdem alle Hunde
angeleint und die Schlitten besetzt waren, konnte es losgehen. Gleich am Anfang der
der Strecke galt es einige geländebedingt Schräglagen auszublancieren und gleichzeitig
darauf zu achten, daß man dem Vordermann nicht in die Hacken fuhr. Hier wurde schnell
klar, daß man als Fahrer schon einiges an Kraft und Geschicklichkeit aufbringen muß,
damit man nicht vom Schlitten fliegt. Die Tour ging über 10km und war eine sehr
interessante Erfahrung die Polarnacht zusammen mit den Hunden zu erleben.
Hier merkt man sehr schnell wie wichtig Zusammenarbeit und der Verlaß aufeinender ist, was in unserer Gesellschaft zu Hause doch immer mehr verloren geht.