Auf dem relativ locker gefüllten Spranget-Parkplatz haben wir noch unser Frühstück nachgeholt und ein paar Snacks eingepackt. Das hat bis ca. 11:00 Uhr gedauert, nicht die allerbeste Startzeit für eine längere Tour. Von der Hütte ist der Aufstieg und zurück mit 5,5 h veranschlagt. Da wir uns gegen Leihfahrräder entschieden hatten, mussten wir jetzt möglichst flinken Fußes die ersten knapp 6 km bis fast zur Rondvassbu zurücklegen. Das gab dann noch mal 2 Stunden mehr insgesamt.
Aus dem anfänglichen blauen Himmel war doch ein leicht verschleierter geworden, aber trotzdem hatte man tolle Farben, im Hintergrund noch Gletscher und der Rondvatnet kam auch in Sicht.
Rechts ist der Storronden-Gipfel, den ersten Teil des Pfads kann man gut sehenAuf der gleichmäßig ansteigenden und gut geebneten Straße schaffen wir etwas über 5 km/h und sind genau nach einer Stunde am Abzweig zu den Gipfeln Rondslottet und Storronden. Man muss nicht erst zur Hütte runter und die Fahrräder abgeben und bezahlen, das hätte vermutlich auch noch 10 Minuten gebraucht (eine halbe Stunde hätte man schon sparen können).
Der Weg ist jetzt ein Pfad und dass da noch ein Bach in das Gelände eingeschnitten ist, hatte man von weitem nicht gesehen.
Einer der letzten Wegweiser, hier zweigt ein Pfad Richtung Furusjøn ab.Danach wird es steil, aber noch ist ein Pfad zu erkennen.
Bald danach kommt der Abzweig zum Rondslottet (dem höchsten Rondane-Gipfel) und dann ist der Weg zwar immer noch sehr gut mit hochkant gestellten Steinplatten mit roten "T" markiert, aber man muss im Block-Gelände jeden Schritt konzentriert setzen und den nächsten Tritt suchen.
Das Gelände wird immer großblockiger, so eine merkwürdige durchgehende Struktur des Gesteins haben wir noch nie gesehen. An den Steilstufen, die sich immer mal mit etwas weniger steilen Abschnitten abwechseln, war das Gehen echt anstrengend und meine Frau war schon kurz davor, umzukehren. Wir mussten erstmal Pause machen.
Blick auf den nächsten Höhenrücken mit dem RondslottetIrgendwann sieht man dann den finalen Gipfelanstieg. Es waren übrigens noch mehr Wanderer unterwegs, an der Passage lief vor uns eine Frau allein, die uns bei der Pause überholt hatte.
Weiter oben kamen 2 Männer wieder vom Gipfel, die Einzelwanderin besprach sich mit ihnen und alle drei liefen dann den Weg bergab. So kurz vor dem Gipfel haben wir nicht schlappgemacht und waren dann wirklich nach 4:45 h oben.
Zur anderen Seite fällt der Gipfel steil ab, das muss von unten wie ein überdimensionaler Stapel riesiger Steinblöcke aussehen, so sieht es auch auf dem langgestreckten Gipfel aus.
Um die Dimensionen mal zu verdeutlichen, hier eine Bewegungsstudie:
Hier das Panorama erklärt (soll keine Werbung für die App sein):
Es gibt im Schatten auch einige steile Dauerschneefelder.
Wir waren ungefähr eine halbe Stunde auf dem Gipfel und die ganze Zeit allein.
Hier noch der Blick auf den nördlichen Teil des Rondane.
Auch der Rückweg erforderte konzentriertes Gehen, das strengte auf die Dauer sehr an. Mindest zweimal haben wir auch das nächste "T" aus den Augen verloren und mussten uns dann neu orientieren.
Mit noch 2 Pausen hatten wir dann nach 2,5 h Abstieg wieder die Straße erreicht, die wir natürlich auch zurücklaufen mussten. Das ging dann aber ziemlich automatisch, man konnte wieder mehr in die Gegend schauen zum Sonnenuntergang.
Insgesamt haben wir mit Pausen ungefähr 9 h für die Tour gebraucht, es sind ca. 22 km. Eine gewisse Erfahrung in alpinem Gelände und feste Schuhe sollte man schon haben. Wenn etwas Schnee liegt, ist der Weg vermutlich besser "markiert", denn die zähen Norweger rennen da sicher bei fast jedem Wetter hoch.